Gottes Neue Bibel

Das fünfte Buch Mose: Deuteronomium

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 20 -

Grundsätze für die Kriegsführung

1
Wenn du zum Kampf gegen deine Feinde ausziehst und Pferde und Wagen und Kriegsvolk erblickst, das zahlreicher ist als du, so habe vor ihnen keine Furcht! Denn der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt, ist mit dir.
2
Wenn ihr in die Schlacht rückt, trete der Priester vor und rede zum Volk
3
und sage ihm: Höre, Israel! Ihr zieht nun gegen eure Feinde in den Kampf. Euer Herz verzage nicht! Fürchtet euch nicht! Bleibt ruhig und erschreckt nicht vor ihnen!
4
Denn der Herr, euer Gott, zieht mit euch in den Kampf gegen eure Feinde und wird euch zum Sieg verhelfen.
5
Die Anführer aber sollen zum Volk sagen: Wer ein neues Haus gebaut und es noch nicht eingeweiht hat, der trete ab und kehre heim, damit er nicht im Kampf fällt und ein anderer es einweiht.
6
Wer einen Weinberg gepflanzt und von ihm noch keinen Ertrag gehabt hat, der trete ab und kehre heim, damit er nicht im Kampf fällt und ein anderer den Ertrag davon an sich nimmt.
7
Wer sich mit einer Frau verlobt und sie noch nicht heimgeführt hat, der trete ab und kehre heim, damit er nicht im Krieg fällt und ein anderer sie heimführt.
8
Ferner sollen die Anführer dem Volk folgendes sagen: Wer furchtsam und verzagt ist, trete ab und kehre heim, damit er nicht auch noch seine Volksgenossen so mutlos macht, wie er selbst ist.
9
Wenn die Anführer ihre Ansprache an das Volk beendet haben, soll man die Truppenführer an die Spitze des Volkes stellen.
10
Wenn du gegen eine Stadt heranziehst, um sie zu belagern, so biete ihr zuerst den Frieden an!
11
Nimmt sie den Frieden an und ergibt sie sich dir, so soll die ganze Bevölkerung, die sich darin findet, dir tribut- und frondienstpflichtig sein.
12
Wenn sie aber auf kein friedliches Abkommen mit dir eingeht, sondern sich für den Kampf mit dir entscheidet, dann belagere sie!
13
Wenn sie der Herr, dein Gott, in deine Gewalt gibt, so töte alles Männliche in ihr mit der Schärfe des Schwertes!
14
Doch die Frauen und Kinder, sowie das Vieh und alles, was sich sonst in der Stadt befindet, die gesamte Beute, nimm für dich! Du kannst frei über die Beute deiner Feinde verfügen, die der Herr, dein Gott, dir gibt.
15
So sollst du mit allen Städten verfahren, die weit von dir entfernt liegen und nicht zu den Städten dieser Völker gehören.
16
Doch in den Städten dieser Völker, die der Herr, dein Gott, dir zum Eigentum geben will, darfst du niemand am Leben lassen.
17
Vollziehe an ihnen unerbittlich den Bann, an den Hetitern, Amoritern, Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusiter, wie dir der Herr, dein Gott, befohlen hat,
18
damit sie euch nicht zur Nachahmung all der Greuel verführen, die sie ihren Göttern zu Ehren verüben, und ihr euch so gegen den Herrn, euren Gott, versündigt.
19
Wenn du eine Stadt lange Zeit belagern mußt, um ihre Einnahme zu erzwingen, so rode ihre Bäume nicht aus! Lege nicht die Axt an sie! Iß vielmehr die Früchte, sie selbst haue nicht um! Sind etwa die Bäume des Feldes Menschen, daß auch sie von dir belagert werden müßten?
20
Nur die Bäume, von denen du weißt, daß sie keine eßbaren Früchte tragen, darfst du ausroden und umhauen, um gegen die Stadt, die mit dir Krieg führt, Belagerungswerke zu bauen, bis sie fällt.

Grundsätze für die Kriegsführung

1
Wenn du gegen deine Feinde zum Kriege ausziehst und siehst Reiter und Wagen, und ein größeres feindliches Kriegsvolk, als du hast, so fürchte dich nicht vor ihnen; denn der Herr, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten geführt hat, ist mit dir.
2
Wenn aber die Schlacht nahe bevor steht, so soll der Priester vor das Heer treten und also zum Volke sprechen:
3
Höre, Israel! ihr liefert heute eine Schlacht gegen eure Feinde, euer Herz verzage nicht, fürchtet euch nicht, weichet nicht, und erschrecket nicht vor ihnen;
4
denn der Herr, euer Gott, ist in eurer Mitte und wird für euch gegen eure Feinde streiten, um euch aus der Gefahr zu erretten.
5
Auch sollen die Anführer durch alle Abteilungen ausrufen, so dass das ganze Heer es hört: Wer hat ein neues Haus gebaut und noch nicht eingeweiht? Er möge hingehen und in sein Haus zurückkehren, damit er nicht etwa im Kampfe umkomme und dann ein anderer es einweihe.
6
Wer hat einen Weinberg gepflanzt und noch nicht gemeinnützig gemacht, dass alle davon essen dürfen? Er gehe hin und kehre in sein Haus zurück, damit er nicht etwa im Kampfe umkomme und ein anderer seine Stelle einnehme.
7
Wer hat sich einem Weibe verlobt, es aber noch nicht genommen? Er gehe hin und kehre in sein Haus zurück, damit er nicht etwa im Kampfe umkomme und ein anderer sie nehme.
8
Und wenn sie so gesprochen, sollen sie noch weiter zum Volke sprechen: Wer ist furchtsam und verzagten Herzens? Er gehe hin und kehre in sein Haus zurück, damit er nicht auch das Herz seiner Brüder zaghaft mache, wie er selbst von Furcht erfüllt ist.
9
Wenn dann die Heerführer schweigen und zu reden aufgehört haben, soll jeder seine Truppen zum Kampfe ordnen.
10
Wenn du dich anschickst, eine Stadt zu erobern, so sollst du ihr zuerst Frieden anbieten.
11
Wenn sie ihn annimmt und dir die Tore öffnet, so soll das ganze Volk, welches in derselben ist, am Leben bleiben und dir dienstbar und zinspflichtig werden.
12
Wenn sie aber keinen Bund mit dir eingehen will, sondern den Kampf gegen dich beginnt, so belagere sie.
13
Gibt sie dann der Herr, dein Gott, in deine Hand, so sollst du alles, was darin männlichen Geschlechtes ist, mit der Schärfe des Schwertes erschlagen,
14
ausgenommen die Weiber und die Kinder und das Vieh, und alles, was sonst noch in der Stadt ist. Die ganze Beute sollst du unter das Heer verteilen und die Beute deiner Feinde verzehren, welche dir der Herr, dein Gott, gegeben hat.
15
So sollst du mit allen Städten verfahren, welche sehr weit von dir entfernt liegen und nicht zu den Städten gehören, die du zum Besitze erhalten sollst.
16
In den Städten aber, welche dir gegeben werden, sollst du niemanden am Leben lassen,
17
sondern sollst sie mit der Schärfe des Schwertes töten, nämlich die Hethiter, Amorrhiter, Chananiter, Phereziter, Heviter und Jebusiter, wie dir der Herr, dein Gott, geboten hat;
18
damit sie euch nicht etwa lehren, alle die Greuel zu tun, welche sie für ihre Götter getan haben, und ihr euch gegen den Herrn, euern Gott, versündiget.
19
Wenn du eine Stadt lange Zeit belagerst und mit Belagerungswerken umgibst, um sie zu erobern, so sollst du die Bäume nicht umhauen, von denen man essen kann, noch mit der Axt die Gegend ringsherum verheeren; denn es ist ein Baum und nicht ein Mensch, und kann die Zahl der gegen dich Kämpfenden nicht vermehren.
20
Wenn aber die Bäume nicht fruchttragend, sondern wild und zu anderm Gebrauche dienlich sind, magst du sie umhauen und davon Belagerungswerke bauen, bis du die Stadt einnimmst, welche mit dir im Kampfe liegt.