Gottes Neue Bibel

Schöpfungsgeheimnisse

Kundgaben über Dinge der Natur

- Kapitel 34 -

Urerschaffung der Menschenseele

3. November 1872
Mein Sohn! So manche Frage hast du an Mich gestellt, und Ich als dein Vater habe dir geantwortet, mit vielen oder wenigen Worten, je nachdem deine Frage eine größere Erklärung oder Auseinandersetzung beanspruchte.
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Immer noch tauchen in deinem Gemüt neue Fragen auf, wie in deinem letzten an Meinen Schreiber gerichteten Brief. Du sagst unter anderm, daß die Beantwortung dieser Frage dich besonders beruhigen würde vor deinem Hingang aus dem irdischen Leben! Hier muß Ich dich aber doch fragen, wenn du nun alles erfährst, was du wissen möchtest, was nützt es dir dann? - Nützt es dir, deinen moralischen Zustand zu erhöhen? nützt es dir, Mich und Meine Lehre besser kennen und begreifen zu lernen? kann dieses Wissen einen Einfluß auf dein Denken und Handeln in bezug auf deine Nebenmenschen haben? - Sieh, auf alle diese von Mir an dich gerichteten Fragen mußt du Mir mit Nein antworten.
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Was du wissen willst, ist eine Frage, um in Meine Schöpfungsgeschichte einen tieferen Blick zu werfen, und wenn du es genau betrachten willst, so wären solcher Fragen, wie die, welche du an Mich gestellt hast, noch Millionen vorhanden; denn ein jedes lebende Wesen, eine jede Pflanze, selbst das tote Gestein könnte dich zur Frage reizen: Welches war doch der erste Prozeß bei jeder Einzelerschaffung? oder was war doch zuerst vorhanden - das Ei oder das Huhn? der Same oder die Pflanze? - Lauter Fragen, welche, wenn sie dir von Mir getreu und faßlich beantwortet würden, dich um kein Haarbreit weiter auf deiner geistigen Stufe bringen würden.
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Um dich aber doch in etwas zu befriedigen, so will Ich dir auf deine gestellten Fragen antworten, so weit du als ein geschaffenes Wesen in Meine Schöpfung einen Einblick tun kannst. Nun, so höre denn! Daß du Mich überhaupt in dieser Beziehung fragst, ist ein Zeichen, daß das wenige, was Ich euch hierüber gegeben habe, dir nicht verständlich ist; denn es ist eine leise Andeutung eines schöpferischen Aktes, welcher nicht nur allein beim Menschen, sondern bei jedem Wesen vollzogen wurde, nur mit dem Unterschied der Stufe, auf welche ein solches Wesen hingestellt wurde.
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Du weißt, auch die Tiere haben Seelen; es wäre also auch das eine Frage, wie, wann und von wo ward auf Erden einem jeden Tier als Gattung bei seiner Erschaffung die Seele gegeben oder, wie die Bibel in der Mosaischen Schöpfungsgeschichte sagt, eingehaucht?! Wo kam sie her, was war ihr Ursprung?
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Auf diese und alle ähnliche Fragen antworte Ich das, daß bei allen geschaffenen Wesen gebundene Partikel des großen gefallenen Geistes eingekleidet wurden; ferner, daß der große gefallene Geist selbst als ein Ableger von Mir frei in die weite Schöpfung hinausgestellt ward, wo er wie ein jedes begrenzte Ganze eine innere und eine äußere Organisation besaß, nebstbei noch als drittes einen großen Teil Meines eigenen göttlichen Lebens, welches als Funken von Mir ihn über alles grob Materielle hinaushob.
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Von seiner Außenseite oder ätherischen Umkleidung wurden und werden ihm tagtäglich Parzellen (Teilchen) für die materiellen Leiber als eure Umkleidung gebundene, ihm entnommene Geister genommen und verwendet. - Von seiner Seele stammen alle geschaffenen Wesen ab in bezug auf ihr seelisches Leben, und nur sein göttliches Erbteil von Mir ward ihm gelassen, weil eben dieses es ist, welches, wie bei euch das Gewissen, ihn fortwährend anspornt, anregt, zu Mir zurückzukehren.
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So siehst du die Dreieinigkeit, wie Vater, Sohn und Geist - Materie, Seele und göttlicher Funke, auch in ihm konsequent vertreten, wie eben auch jedes geschaffene Wesen aus diesen drei Teilen besteht, welche in der materiellen Schöpfung, im geistigen Himmel und in Meiner Person Selbst wieder auf ähnliche Weise sich dargestellt finden.
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So ist also der Ursprung der Seele, wie bei euch in der Zeugung, immer das nämliche, wo auch ihr etwas von eurem geistigen Wesen abgebet, ohne doch dabei einen Mangel zu fühlen. - So ward alles Lebende in der ganzen materiellen Welt geschaffen, und wenn in der Mosaischen Schöpfungsgeschichte die Schöpfung des Menschen ausführlicher besprochen wurde, so wie in dem Werke, welches Ich einst Meinem früheren Schreiber gab, so hat es darin seinen Grund, weil erstens der Mensch das letzte Schöpfungsglied auf eurer Erde war, und zweitens, weil eben ihr Menschen mehr Interesse daran findet, die Entstehung eurer eigenen Rasse etwas näher zu erfahren. -
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Wie die Eva aus dem inneren und äußeren Leibe des ersten Menschen erschaffen wurde und warum so und nicht anders, das liegt einfach darin, weil dem ersten Menschen eine Gefährtin, eine Lebensbegleiterin geschaffen wurde, welche natürlich aus dem letzten feinsten Material, welches Ich als Mein Ebenbild schaffen wollte, genommen werden mußte.
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So entstand das erste Weib, wie bei jeder Vermischung der Geschlechter eins aus dem andern, und dieser notwendige Prozeß, welcher bei den meisten lebenden Wesen ihren Fortbestand gründet - nur mit dem Unterschied, daß zur Erschaffung des ersten Weibes Ich eine Verfahrensart annahm, die materiell genommen das vollzog, was geistig bei der Erschaffung von Millionen anderer Kreaturen ebenfalls geschehen ist. -
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Dir weiter zu erklären, warum so und nicht anders, ist mit menschlichen Begriffen nicht faßbar, so wenig als wenn du von Mir eine Antwort verlangen würdest auf die Frage: Wer hat denn Mich geschaffen, oder woher ist der erste Keim, welcher Mein Wesen hervorbrachte?! -
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Euer Begriffsvermögen hat seine Grenzen, über welche hinaus es euch an geistigen Bildern fehlt, um gewisse Anordnungen, Raum- und Zeitverhältnisse zu bemessen. Ihr habt ja ein altes Sprichwort, an welches Ich auch dich erinnern will, und das heißt: Schuster bleib beim Leisten! Dieses Sprichwort will Ich dir ins Gedächtnis rufen, und wenn Ich euch gleichwohl manchmal den kleinen Finger reiche, so verlangt nicht auch die Hand; denn sie ist zu groß, weil in ihr die ganze Schöpfung ruht, wo euer Ich und eure Erde wie ein Infusions-Tierchen im großen Äther verschwinden muß.
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Du selbst bestehst ja aus Körper, Seele und Geist. Sage Mir einmal, welches von diesen dreien, die doch dir nahe genug sind, weil sie dein eigenes Ich ausmachen - welches von diesen dreien begreifst du, oder kannst du dessen Bau, dessen Organisation richtig klar durchschauen?! - Siehe, Mein lieber Sohn, Dinge ergründen zu wollen, die gerade nicht zu wirklichem Nutzen oder Fortschritt beitragen, das sind unnütze Grübeleien, die dich nicht fertiger, nicht besser machen.
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Du hast Mein Wort, daß neben der Seele dir noch ein göttlicher Funke innewohnt - suche diesem Funken gleich zu werden, da du geistig von Mir abstammst, wie Ich es euch Selbst kundgegeben habe.
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Trachte dieser Abstammung würdig zu werden, durch Denken, Reden und Handeln, wie es einem Gotteskinde geziemt, das übrige überlasse Mir! Wenn du einst in leichterer Hülle auch mit geistigen Augen Meine Schöpfung anschauen kannst, dann wirst du wieder einen weiteren Aufschluß und Sättigung für deine Neugierde haben, aber Mich und Mein Schaffen ganz verstehen zu wollen, das lasse beruhen, denn es ist solches nicht für endliche Wesen - einen unendlichen Gott und Schöpfer verstehen und begreifen zu wollen, weder hier - noch dort! Amen.

Fußnoten