Von der Hölle bis zum Himmel: Die Jenseitige Führung des Robert Blum
Band 1
- Kapitel 43 -
Roberts neue, herrliche Welt. Worte staunenden Dankes und innigster Liebe. - ,,Diese Welt ist aus dir!" Gleichnis der Kinderzeugung
Robert schaut nun voll größter Aufmerksamkeit um sich, um irgendwo eine bessere und größere Welt zu erblicken. Dennoch will sich keine so schnell zeigen, als er sie auf Meine Worte hin erwartet. Er strengt seine Augen an und schaut nach aufwärts, ob nicht aus den Himmeln nach seiner Idee die verheißene neue, bessere Welt niedersteigen möchte? Aber es kommt auch von da nichts.
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Nach einer Weile vergeblicher Erwartung wendet Robert sich wieder an Mich: ,,Erhabenster, ewiger Meister und Schöpfer der Unendlichkeit, Du liebevollster Vater! - Siehe, ich schaue mir fast die Augen aus und es kommt doch noch keine andere Welt zum Vorschein. Es wird höchst wahrscheinlich bei mir wohl noch irgendeinen Haken haben. Aber wo, das bringe ich nicht heraus. Daher möchte ich Dich bitten, mir diesen Grund zu zeigen!
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O Herr, so es Dir wohlgefällig wäre, ziehe mir endlich einmal die Decke von den Augen!"
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Rede Ich: ,,Nun, Bruder, Ich sage dir: Tue dich auf! - Was sagst du nun? Woher kam diese Gegend? Und wie gefällt sie dir?"
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Robert, vor Freuden sich kaum fassend, blickt nach allen Seiten über alle Maßen erstaunt um sich. Denn er ersieht nun in größter Klarheit herrlichste Fluren um sich herum. Auch die schönsten und kühnsten Gebirgsgruppen begrenzen den weitgedehnten Gesichtskreis. Mitten aus den herrlichen Fluren ragen auch kleine, hellgrüne Hügel empor, an deren Füßen niedliche Wohnhäuser sich Roberts staunendem Auge darbieten. In der Nähe steht ein großes Gebäude, um das ein üppiger, frucht- und blütenreicher Garten sich breitet. Über diese herrliche Gegend wölbt sich ein reinster hellblauer Himmel, an dem zwar noch keine Sonne zu erschauen ist, dafür aber desto mehr der schönsten Sterngruppen, von deren Sternen der kleinste heller glänzt als auf der Erde die Venus in ihrem stärksten Lichte. Daher wird auch diese Gegend durch das Licht dieser vielen tausend Sterne beinahe heller erleuchtet als die Erde von der Mittagssonne.
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Robert kann sich kaum satt sehen an dieser zauberhaft schönen Gegend. Nach einer Weile des Schauens und Staunens fällt er vor Mir auf seine Knie nieder, starrt Mich eine Weile liebetrunken an und preßt dann förmlich aus seiner Brust folgende Worte.
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,,O Gott, o Vater! Du allmächtigster Schöpfer nie geahnter Wunderwerke! Wie soll denn ich reinstes Nichts Dich zu preisen anfangen und wo enden mit dem ewigen Lob? Ach, wie groß muß Deine Weisheit und Macht sein, daß Du mit dem leisesten Wink solch eine Schöpfung zuwege bringen kannst?
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Und doch stehst Du bei mir da wie ein gewöhnlicher Mensch! Ja, das macht Dich noch endlos größer, liebens- und anbetungswürdiger, daß Du äußerlich nicht mehr zu sein scheinst als wie ein ganz gewöhnlicher Mensch. Aber so Du sprichst und gebietest, entströmen Deinem Munde zahllose Welten, Sonnen, Engel und Myriaden anderer Wesen von nie geahnter Wunderpracht und Herrlichkeit!
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O Herr! Wer kann Dich je fassen und wer begreifen Deine Liebe, Weisheit und Allmacht? - O mein Gott, ich bin wohl nur ein ärmster Sünder und kann nichts als Dich lieben und wieder lieben! Du herrlichster Jesus, wer auf der Erde begreift es, daß gerade Du und sonst ewig kein anderes Wesen das allerhöchste, urewige Gottwesen Selbst bist!
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Und Du bist hier bei mir, als einem, den die Welt gerichtet hat! O Du Liebe der Liebe! O Herr, o Vater, o Gott! Und Du nennst mich, den von der Welt Verfluchten - einen Bruder! Nein! Du bist zu groß und Deine Liebe ist zu furchtbar groß! O schaffe in mir Kräfte, daß ich Dich für Deine Güte und Herablassung lieben kann mit der Glut aller Sonnen, die der endlose Raum faßt!"
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Rede Ich: ,,Mein liebster Bruder! Es erfreut Mein Herz gar sehr, daß du Mich in deinem Herzen so preisest, weil Ich dir nun die Decke von deinen Augen nahm und du wieder eine Gegend schaust, die herrlicher ist als die schönste auf Erden und heller als ein reinster Mittag des gelobten Landes!
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Mit Recht lobst du Meine Liebe, Weisheit, Macht und Tatengröße. Denn wahrlich, ob du Mich auch lobtest mit der Zunge aller Engel, so würdest du dennoch ewig nicht den kleinsten Teil Meiner göttlichen Größe und Vollkommenheit geziemend zu preisen imstande sein!
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Daß du Mich aber aus allen deinen Kräften liebst, ist Mir das angenehmste Lob! Denn nur durch die alleinige Liebe bin Ich als Vater für jene Geschöpfe, die Meine Kinder sind, erreichbar; durch die Weisheit aber ewig nicht. Denn die Weisheit aller Meiner ohne Zahl und Ende vorhandenen Engel und Geister ist gegen Meine ewige Weisheit kaum das, was da ist ein Tautröpfchen gegen das ewige Äthermeer, das den unendlichen Raum erfüllt.
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Da du aber aus deiner Liebe heraus Mich lobst, so ist auch dein Lob gerecht, obschon hier gerade nicht nötig. Denn alles das, was du nun siehst, ist eigentlich dein Werk. Es ist freilich auch Mein Werk, da du selbst Mein Werk bist. Aber sonderheitlich ist das alles dein Werk, wie auf der Erde dein Werk war, was du gemacht hast.
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Wohl fragst du nun in dir: ,Herr, wie ist das möglich? Wenn das mein Werk wäre, da müßte ich selbst denn doch in mir irgendein Bewußtsein haben, wie ich es angefangen habe, solche Herrlichkeiten und Größen zu erschaffen? Aber ich habe auch nicht die leiseste Ahnung davon!`
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Das ist wohl vorderhand wahr, aber es tut das nichts. Zeugtest du doch auf der Erde auch Kinder, von denen jedes ein endlos größeres Wunderwerk ist als alles, was du hier siehst. Wußtest du wohl darum, daß du durch die ganz einfache und stumme Zeugung solche dir noch völlig unbegreiflichen Wunderdinge bewerkstelligtest, und wie und nach welchem vorgefaßten Plan?
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Und doch warst du es und nicht Ich, der du mit deinem Weibe solche Wunder zeugtest. Freilich bin Ich auch da wieder der Grund-Urheber und der alleinige Plan- und Ordnungsteller und habe die Sache so eingerichtet, daß durch den Akt der Zeugung ein Mensch werden muß. Aber trotzdem muß auch der willkürliche Akt der Zeugung von seiten der Menschen hinzukommen, so ein neuer Mensch gestaltet werden soll.
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Darum staune nicht zu sehr, wenn Ich zu dir sage: Siehe, das alles ist dein eigenes Werk, daher ist auch alles dein, was du hier anschaust! Es wird schon noch eine geistige Zeit kommen, in der du das einsehen wirst. - Nun aber zu etwas anderem!"