Himmelsgaben
Band 3
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 67 -
Brief an Andreas Hüttenbrenner in Graz über den Beginn der Niederschrift des Briefwechsels Jesu mit König Abgarus
27. März 1845, Greifenburg.
... Ich will Ihnen einen Briefwechsel zwischen dem Könige Abgarus und dem Herrn Jesus mitteilen, welcher geschehen ist zu den irdischen Lebzeiten des Herrn. - Und so vernehmen Sie die beiden Briefe!
Der Brief des Abgarus an den Herrn lautet also:
1
Abgarus, Fürst in Edessa, Jesu dem guten Heilande, der in dem Lande um Jerusalem erschienen ist, alles Heil!
2
Ich habe von Dir gehört und von Deinen Gesundmachungen, wie Du sie ohne Arzneimittel und Kräuter verrichtest. Denn die Rede geht, daß Du die Blinden sehen machst, die Lahmen gehen, daß Du die Aussätzigen reinigst und die unreinen Geister austreibst und diejenigen heilst, die mit langwierigen Krankheiten kämpfen, und endlich sogar die Toten auferweckst.
3
Nachdem ich alle diese Dinge von Dir gehört habe, so habe ich demnach bei mir selbst geschlossen, eines von beidem müsse wahr sein: entweder Du seiest Gott, vom Himmel herabgekommen - oder Du, der diese Dinge tut, seiest doch zum wenigsten ein Sohn des großen Gottes!
4
Ich ersuche Dich daher durch dieses Schreiben, Dich zu mir zu bemühen, um die Krankheit, die ich habe, zu heilen!
5
Ich habe auch gehört, daß die Juden wider Dich murren und Dir Böses zufügen wollen. - Ich aber habe eine zwar kleine, aber wohlgeordnete Stadt, welche für uns beide hinreichend sein wird. Daher komme Du, mein überaus hochgeachtetster Freund Jesus, zu mir und bleibe bei mir in meiner Stadt und in meinem Lande! Da sollst Du von jedermann auf Händen und im Herzen getragen sein. - Ich erwarte Dich mit der größten Sehnsucht meines Herzens!
6
Gesandt durch meinen getreuesten Knecht Brachus.
Antwort des Herrn auf diesen Brief des Königs Abgarus:
1
Abgarus, du bist selig, weil du Mich nicht gesehen und doch geglaubt hast! Denn siehe, es steht von Mir geschrieben, daß die, welche Mich gesehen haben, nicht an Mich glauben werden, auf daß die, welche Mich nicht gesehen haben, glauben und leben mögen in Ewigkeit!
2
Was aber das betrifft, darum du Mir schriebst, daß Ich solle zu dir kommen, da Ich hier im Judenlande verfolgt werde, da sage Ich dir: Es ist nötig, daß alles das, um dessentwillen Ich gekommen bin in die Welt, an diesem Orte an Mir erfüllt werde, und daß Ich, nachdem dieses alles in der Kürze an Mir erfüllt sein wird, zu Dem aufsteigen werde, von dem Ich ausgegangen bin von Ewigheit.
3
Sei aber geduldig in deiner leichten Krankheit! So Ich in den Himmel werde aufgenommen sein, da werde Ich einen Jünger zu dir senden, damit er deine Krankheit heile und dir und allen, die bei dir sind, die wahre Gesundheit gebe!
4
Geschrieben durch Jakobus, einen Jünger des Herrn Jesu Christi, und übersandt durch Brachus, des Königs Boten, aus der Gegend Genesareth.
Liebster Freund und Bruder im Herrn! - Ich glaube, diese Mitteilung wird Ihnen lieber sein als alle die Schweizer Wirren, die nichts Erhebliches für den Himmel in sich bergen. - Solche Briefe zwischen Jesum und dem Könige Abgarus sind mir noch sechs angezeigt. - Wenn ich wieder nach Graz kommen werde, will ich sie Ihnen nebst vielem anderen mitteilen ... J. L.