Gottes Neue Bibel

Himmelsgaben
Band 3

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 48 -

Kurze Schrifttexterklärungen

16. und 17. August 1842.
Ich will dir und den anderen etwas sehr Beachtenswertes geben und solle solches stets bei sich getragen und in sich aufgenommen sein vollends; - auch den Kindern des Ans. H. W. sei solches beschieden. Wer solches wohl beachten wird in seinem Herzen, der wird des Lebens Gerechtigkeit haben und wird wandeln dessen geraden Weg, der da führt voll Lichtes zu Mir! - Und so schreibe denn:
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1. Der Knecht ist nicht größer denn sein Herr, noch der Apostel größer denn Der ihn gesandt hat. Johannes 13,16.
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Wie ist demnach der heutige Knecht- und Apostelstand bestellt, da man den Knechten Altäre errichtet hat und ehrt die Apostel, als wären sie mehr denn Ich! Da man Mir ferner alle Gewalt nimmt und alle Ehre an sich reißt - und Ich sein muß, wie der Knecht und der Apostel es wollen, aber nicht daß sie wären nach Meinem Willen! Und betet doch dabei: Dein Wille geschehe! - Was etwa doch solches besaget? - Heißt das nicht Gott leugnen mit jeder Faser und Fiber?! -
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2. Mein Joch ist sanft, und leicht Meine Bürde. Matthäus 11,30.
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Wie kommt es aber, daß sich die Menschen zur Gewinnung des Todes lieber ganze Berge auf ihren Schultern unter dem Drucke eines eisernen Joches wollen gefallen lassen, als nur eine Federflaume Meines Liebewillens? - Weil sie tot sind und daher nicht merken, wie und was sie drückt! - O der entsetzlichsten Tollheit der Welt!!! -
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3. Des Menschen Sohn ist es, Christus, der da allein nur guten Samen säet. Matthäus 13,37.
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Dies beweist zur Übergenüge, wessen Geistes Kinder diejenigen sind, die da sagen: Was nicht von einer gewissen Stadt und nicht von einem gewissen menschlichen Oberhaupte herrührt oder wenigstens approbiert wird, ist ein Werk des Satans! - Wenn demnach des Menschen Sohn nicht tut nach dem Willen dieser Stadt, da Er es doch unmöglich tun kann, was ist Er sodann? - - - O Hure! Was treibst du mit Mir für ein arges Spiel?! - - -
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4. Es werden nicht alle, die zu Mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern nur, die den Willen tun Meines Vaters im Himmel. Matthäus 7,21.
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So wird auch das Dominus tecum, das Dominus vobiscum und das Domine exaudi orationem meam, also weder das tecum, noch das vobiscum und am allerwenigsten aber das exaudi das Himmelreich bewirken! Das versteht sich von Meiner Seite betrachtet. - Ich meine aber, solches geht nur den Herrn der Welt an; - denn Ich sehe nur auf die Werke, aber nicht auf das Dominus tecum, - vobiscum und auf das leere exaudi! - - -
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5. Wer den Willen tut Meines Vaters im Himmel, der ist Mein Bruder, Meine Schwester und Mutter. Matthäus 12,50.
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Daher wäre viel besser zu sagen: Amate fratres als orate fratres, wodurch das stumme Plappergebet dann als ein Werk der Liebe angesehen, alles andere Liebetun aber für nichts geachtet wird, außer allein die Rührung des Daumens und des Zeigefingers fürs Orate fratres! O das sind, das wären doch sonderbare Mütter, Schwestern und Brüder?! Wahrlich, die stehen mit Mir in gar keinem Grade der inneren Verwandtschaft! - -
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6. Wer Meine Gebote hat und hält sie, der ist es, der Mich liebt. Johannes 14,21.
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Das heißt: Wer die Liebe hat und bleibt in der Liebe getreu und beständig, der liebt sicher Mich und seinen Nächsten; denn das sind ja Meine Gebote, daß da die Menschen sollen Gott über alles und ihre Brüder und Schwestern aber wie sich selbst lieben. - Wie liebt aber da ein Bruder den andern, so er ihm ist Herr und ein Richter? - Wie aber kann er überhaupt lieben einen Menschen als Bruder, so er nicht zuvor den großen heiligen Vater erkennen und lieben will? Was ist ohne Den ein Mensch dem andern? Ich sage: Nichts als ein naturmäßig moralisch sein sollendes Lasttier, das da um den schlechtesten Sold dienen solle dem Reichen und dadurch auch Mächtigen, und dieser dann als ein Herr und Richter herrsche über ihn, den armen Bruder! Solche Herren und Richter aber halten doch sicher Meine Gebote nicht, so wie dann auch die moralisch sein sollenden Lasttiere nicht, da sie sind voll Ärgers, voll Neid und voll Rache gegen die, welche da sein wollen ihre Richter und ihre vollkommenen Herren über Leben und Tod. - O Greuel über Greuel! - Wahrlich, diese sollen nimmer das Angesicht des Vaters schauen im Himmel! - Und Ich werde nie zu ihnen kommen und Mich ihnen offenbaren! -
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7. Darin wird der Vater geehrt, daß ihr viel Frucht bringet. Johannes 15,8.
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Was ist die Frucht, die da soll vielfach gebracht werden, worin besteht sie? - Die Werke der Liebe und aller Demut aus ihr sind diese Frucht, die da Mir gebracht werden solle. - Auf welchem Baume aber solle diese Frucht wachsen, so der ihr angehörige Baum der Liebe und des Lebens von der Wurzel aus vertrocknet und somit völlig ausgestorben ist?! - - -
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8. Das gebiete Ich euch, daß ihr euch untereinander liebet (Johannes 13,34),
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aber nicht verurteilet und richtet - und dann mehr Freude habet, wenn ein Bruder, so er sich verirrt hatte, in eine gesetzliche Strafe verfällt, statt daß ihr euch seiner erbarmet und ihn setzen möchtet auf den rechten Weg. - Wahrlich, so Ich geboten hätte: Beraube einer den andern und schlage ihn dann tot, so würde solch ein Gebot sicher sehr vielen Beifall in aller Tätigkeit gefunden haben; aber nur lieben will niemand seinen Bruder und seine Schwester! O du überarge Welt! - Da wird viel des allerärgsten Feuers nötig sein, um dich von deiner Härte loszumachen! - - -
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9. Wenn aber das Licht, das in dir ist, eine barste Finsternis ist, wie groß muß dann erst deine Finsternis für sich sein! Matthäus 6,23.
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Das heißt, so der Mensch schon das Falsche liebt, um dadurch einen desto freieren Spielraum für seine Bosheit zu bekommen, wie groß muß dann erst die Liebe zum Bösen selbst sein! - Sehet, das ist die gepriesene Weisheit der Welt, die aufgeklärte Vernunft: Regeln zu erfinden, damit unter ihnen der Mensch desto freier sündigen könnte! - Aber Meine Regel, welche da ist die Liebe, hält sie für läppisch und unwürdig eines Mannes, der da sein will ein vollkommener Schüler der Vernunft, welche die Liebe tadelt und Rühmliches redet über den Selbstmord! - O Welt! - O Greuel! - - -
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10. Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Kinder Gottes heißen. Matthäus 5,9.
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Wo sind wohl diese nun? Hinter den Kanonen, Schwertern und Spießen sicher nicht. - Wo aber lebt nun ein friedsames Volk, das da im Frieden der wahren Bruderliebe hinter Meinen Schutzwaffen miteinander lebte?! - Sondern, wo irgend ein Friede ist, da ist er nur aus Furcht vor den Kanonen, Schwertern und Spießen. O wie wenige leben daher nun auf der Erde, die da gerecht Kinder Gottes heißen möchten, wie wenig Selige! - Denn alles ziehet nun mit Waffen aus, entweder mit Waffen in der Hand oder mit spitzer und zweischneidiger Zunge! - Wo sind sonach die Friedfertigen, wo die Seligen, wo die Kinder Gottes?! - - -
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11. Wenn das Salz dumm ist, womit soll man salzen? Lukas 14,34. Matthäus 5,13.
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Dieser Fragetext gilt vorzugsweise für die gegenwärtige Zeit, wo nahe alles Salz schal, taub und dumm geworden ist, indem man es nicht mehr aus den Bergen der Liebe gräbt, sondern es nur aus den Kloaken der Selbstsucht bereitet. Saget Mir doch, welchen Geschmack werden wohl die unreifen und unzeitigen Weltfrüchte mit diesem Salze gewürzt bekommen?! - Oder läßt jetzt nicht schon fast ein jeder Vater seine Kinder der einstig zu gewinnenden Selbständigkeit und des damit verbundenen Brotes wegen mit diesem Drecksalze ganz durch und durch salzen?! - Oh, es solle ihnen dereinst auch in Meinem Reiche Selbständigkeit für ewig in großer Fülle werden! - Auch Ich werde sie also selbständig und allein für sich zu stellen wissen, daß sich ihnen sicher nie etwas nahen wird. Denn Ich werde sie zu Statuen machen gleich dem Weibe Lots und sie dann stellen in ewig einsame verlassene Gegenden; da sollen sie ihr Salz der Selbständigkeit wahren unbeeinträchtigt für ewig! - Verstehet ihr nun das dumme Salz?! - - -
18. August 1842. Vormittag. Kurze Schrifttexterklärungen, Fortsetzung
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12. Wenn du fastest, da salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, auf daß du nicht prunkest vor den Leuten mit deinem Fasten. Matthäus 6,17.
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Dieser vielsagende Vers taugt ebenfalls ganz besonders für diese Zeit, in der die Gleißnerei aller Art allenthalben den höchsten Gipfel erklommen hat. Einige laufen in die Kirchen, nur um als fromme Menschen gesehen zu werden und daß sie darum bei einem oder dem andern Geistlichen so recht in die Gnade kommen möchten, andere, um in der Kirche ein wenig faulenzen zu können, wieder andere, um allda in irgendeinem Kirchenwinkel mit ihren bestellten Liebhabern zusammenzukommen und sich da über eine oder die andere vorhabende Gelegenheit zu sündigen gegenseitig zu verständigen. Andere wieder, um mit einem Nachbarn oder einer Nachbarin die Menschen auszurichten oder zu sehen, mit was für Kleidern dieser und jener oder diese und jene angetan sind. Ein anderer geht wieder wegen seiner frömmelnden Anverwandten, um sich dadurch bei ihnen recht in die Achtung zu setzen, damit sie ihn dann lobten und ihn manchmal auch beschenkten. Mancher geht in die Kirche, um dadurch so manchem argen Verdachte, der auf ihm rastet, zu begegnen. Der Beste geht allenfalls mit einem halben Glauben, besser Aberglauben, in das Bethaus, um sich zwar seltener von Mir, aber dennoch von irgendeinem Heiligen einen zeitlichen Vorteil zu erbitten, - aber keiner, daß er Mir die Ehre gebe! -
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Ja, es gibt noch so manche Rücksichten, warum die Menschen in die Bethäuser rennen; nur Ich bin dabei am allerwenigsten der Grund, darum die Menschen in die Bethäuser laufen. - Siehe, das sind lauter ungewaschne Faster und haben kein gesalbtes Haupt! - Also fasten die Menschen auch wirklich nur aus Furcht vor Rom, aber aus Liebe zu Mir mag niemand fasten weder in einem noch im andern. Niemand will sich wahrhaft verleugnen, das Kreuz auf seine Schulter nehmen und Mir nachfolgen. Es will ein jeder nur scheinen, aber nicht sein, darum - da zum Weltdienste ja auch der Schein genügt. Wozu denn dann das beschwerliche Sein?! - Wozu die Salbung des Hauptes, und wozu die Waschung des Angesichtes? Denn der Welt genügt ja der Schein! - Ich bin ja ohnehin der Niemand dabei! - Doch es wird gar bald für jedermann die Zeit kommen, da die Ungewaschenen und Ungesalbten werden wie Spreu vom Weizen gesondert werden. Da wird der Schein von ihnen weichen, und in ihrer Nacktheit werden sie ins Feuer des Drachen geworfen werden. - Verstehet solches wohl!!! - - -
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13. Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet! Matthäus 7,1.
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Ich meine, dieser Verstext steht jetzt mit noch so manchen anderen gerade also im Buche des Lichtes und des Lebens wie ein fünftes Rad am Wagen! - Wer dieses etwa übertrieben finden sollte, der beliebe nur die Millionen Weltgesetze und Verordnungen durchzugehen und dann noch die zahllosen gegenseitigen bürgerlichen Rücksichten, was alles vor den Weltgerichten abgehandelt, beurteilt und verurteilt werden kann und sogar, politisch genommen, muß, - so wird ihm das fünfte Rad am Wagen so klar werden wie die Sonne am hellen Mittage. Anderer gegenseitig richterlicher Rücksichten nicht zu gedenken, da ein Mensch dem andern ein stetiger Richter ist! - Sollte Ich etwa darum solche fünfte Wagenräder von Texten aus der Schrift löschen? - O nein, das wird nicht geschehen; eher sollen Himmel und Erde vergehen, ehe Ich auch nur ein Häkchen auslösche der Bosheit der Menschen wegen! - Es werden aber eben solche Texte dereinst die Menschheit richten und werden ihr verrammen den Weg zum Leben; daher nichts mehr weiter vom fünften Rade! -
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14. An der Frucht erkennt man den Baum. Matthäus 12,33.
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Auch dieser Text gehört jetzt schon mehr in das Reich des fünften Rades am Wagen. Du fragst: Ja, wieso denn? So höre denn: Es ist allerdings wahr, daß man den Baum nur an der Frucht erkennt, ob er ein guter oder arger Baum ist. Sage Mir aber, woraus man dann einen solchen Baum erkennt, der da dumm ist und keine Früchte trägt? - Oho, wie bist du denn jetzt um eine Antwort verlegen?! - Siehe, ein Baum läßt sich ja auch aus den Blättern erkennen; denn also erkannte Ich Selbst den fruchtlosen Feigenbaum, welcher da der einzige war, den Ich verflucht habe, darum er keine Früchte trug denn allein die des Scheines zur Speise der Würmer und des Moders der Erde! - Siehe, auf diesem Baume stehet mit eherner Schrift geschrieben das Los der jetzt lebenden lauen, fruchtlosen Menschheit! Verstehet alle solches! - - -
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15. Wessen das Herz voll ist, davon geht der Mund über. Matthäus 12,34. Lukas 6,45.
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Siehe, das ist der wahre Richter. Nur fragt es sich auch hier in dieser Zeit: Von was geht denn der Mund dann über, wenn das Herz ganz leer ist zufolge der großen Lauheit der Menschen, die sogar zum Sündigen zu träge - durch das frühere zu fleißige Sündigen - geworden sind, geschweige, daß sie etwa dazu gar noch gute Früchte tragen sollen? - Siehe, das ist nun eine ganz andere Frage! - Es heißt auch: Nach deinen Werken wirst du gerichtet werden. Das ist einerlei; wie wird denn bei denen das Gericht dann ausfallen, die gar keine Werke haben? - Ich sage dir: Alles nach dem Scheine auf die Art des oben angeführten fruchtlosen Feigenbaumes; denn was tot ist, das ist ja auch schon gerichtet, es braucht da nichts als eines Fluches zur Vertilgung all der Schmarotzerpflanzen auf den edlen Fruchtbäumen! Verstehst du solches? O ja, du verstehst es! - - -
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16. Ein jeglicher Schriftgelehrter, zum Himmelreiche gelehrt, ist gleich einem Hausvater, der aus seinem Schatze Neues und Altes hervorträgt. Matthäus 13,52.
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Warum denn? Weil es schon also von Ewigkeit her in Meiner Ordnung gegründet ist, daß da schon aus jeglichem Samenkorne sowohl eine frische Frucht wie ebenfalls wieder derselbe Same, wie er zuvor in die Erde gesäet wurde, zum Vorscheine kommt - und ohne den älteren Baum keine neue Frucht denkbar ist. Wenn irgend etwas entstehen soll, so muß ja doch ein Grund vorhanden sein. - Also ist ja auch ein älteres Wort der Grund zu einem neueren und eine ältere Lehre der Grund zu einer neuen, wie das Vorleben ist ein Grund des Nachlebens. Solches also fasse; denn danach wird Mein Wort beurteilt in seiner Wahrheitsfülle, ob es hat den wahren alten Grund! Verstehst du solches? - Ja, solches mußt du vorerst am meisten verstehen! -
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17. Die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater anbeten im Geiste und in der Wahrheit. Johannes 4,23.
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Das heißt, lebendig durch die Werke der Liebe! Denn niemand kann sagen: Vater unser, so er durch die Werke der Nächstenliebe nicht offen aus seinem Herzen dartut, daß er alle Menschen als seine Brüder und Schwestern ansieht. Wer aber demnach die Werke der Liebe tut, der ist es, der da im Geiste und in der Wahrheit den Vater anbetet! Verstehet solches gar wohl und gar lebendig tief! - - -
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18. Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. 2. Korinther 3,6.
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Das heißt, es nützet dir kein Wissen und kein Glauben ohne Tat! Was nützt einem Hungrigen ein Speisezettel? Ein Stück ordinärsten Brotes wiegt für ihn eine ganze Bibliothek voll der reichhaltigsten Speisezettel und Kochbücher auf! - Daher hängt das Leben nur am Werke selbst, nicht aber an der leeren Erkenntnis des Werkes. Solches also besagt dieser Vers! -
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19. Die Wahrheit wird euch frei machen. Johannes 8,32.
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Wie und wann denn? - Wenn sie wird ein lebendiges Licht in eurem Herzen, welches dem Feuer der lebendig tätigen Liebe entstammt! - Und dieses Licht kann auch nur allein mit dem vollsten Rechte Wahrheit genannt werden, - sonst aber gleicht jede mit dem Verstande begriffene Wahrheit einer gemalten Frucht, die wohl recht schön fürs Auge ist, aber für einen hungrigen Magen ist sie eine pure Fopperei und so gut wie eine barste Lüge. - Verstehet es! - - -
19. August 1842. Vormittag. Kurze Schrifttexterklärungen, Fortsetzung
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20. Wer seine Hand an den Pflug legt und zieht zurück, der ist nicht geschickt zum Himmelreiche. Lukas 9,62.
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Die Hand ist der Wille, der Pflug ist das Wort Gottes, das Himmelreich ist das liebwerktätige Leben nach dem Worte. So da jemand das Wort Gottes zwar wohl ergreift und tut auch zur Hälfte danach, aber zur Hälfte wendet er dasselbe ins Weltliche und sagt: Solange ich in der Welt lebe, so lange auch muß ich mit ihr leben. Daher kann ich auch nicht vollends brechen mit ihr, sondern bin ihretwegen ja doch genötigt, so manches mitzumachen des Scheines halber wenigstens, damit sie nicht dies oder jenes von mir denke oder gar laut sage! Denn man kann die Welt ja nicht anders machen, als sie ist, und so bleibt einem doch nichts übrig, als mit ihr das zu machen, was man gerade nicht als absolut schlecht erkennt. Im übrigen aber kann man bei sich ja dennoch tun und denken und glauben, was man will! - Siehe, solches aber heißt ja eben die Hand an den Pflug legen und ihn zur Welt zurückziehen, um von ihr nur nicht gekreuziget zu werden! -
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Es fragt sich aber: Wie aber wird bei dieser Ackerung der Acker für die Saat des Lebenssamens bestellet werden?! - Wahr ist es übrigens sicher, daß das Zurückziehen des Pfluges einen viel weniger Anstrengung kostet als das Vorwärtsschieben. Allein, wer solches tut, ist, wie es der Text aussagt, durchaus nicht geschickt zum Himmelreiche; denn bevor du der Welt nicht den letzten Heller, den du von ihr entlehnt hast, zurückgegeben haben wirst, wirst du nicht eingehen in das Reich der Himmel! Beachtet dieses wohl und seid vollkommene Ackerleute!
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21. Das Schwerste im Gesetz ist die Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Matthäus 23,23.
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Sehet, das ist ein Hauptknoten, wer wird den entwirren, und wie? Denn strenggenommen schließt die Gerechtigkeit und die ihr fest angebundene Treue ja alle Barmherzigkeit aus, da gerecht handeln nichts anderes heißt, als dem Gesetze getreu handeln; während barmherzig sein soviel besagt, als jemandem das Gesetz erlassen. - Wie ist demnach aber das zu verstehen: Seid barmherzig, so werdet ihr auch Barmherzigkeit erlangen? - Wie kann jemand barmherzig und gerecht sein? - Ich sage euch: Nichts leichter als das; man sei gerecht gegen sich und barmherzig gegen den Bruder, so lebt man in der vollkommenen Ordnung Gottes und ist dadurch vollkommen gerecht, barmherzig und getreu. Solches ist wohl zu beachten und lebendig zu verstehen! -
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22. Selig ist der Knecht, wenn der Herr kommt und findet ihn (seine Pflicht) tun. Lukas 12,37.
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Es fragt sich hier, was für eine Pflicht denn? - Nichts anderes als allein nur Meinen Willen, der da besteht einzig und allein nur in der anbefohlenen Liebe; wodurch dann im Geiste und in aller Wahrheit lebendig gebetet wird: Dein Wille geschehe! - Verstehet solches zum ewigen Leben! - - -
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23. Man fasset Most in neue Schläuche, so werden beide erhalten (nämlich Most und Schlauch). Matthäus 9,17.
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Also kann das lebendige Wort auch nur in solche Herzen eingehen, welche durch die Selbstverleugnung vollends neu geworden sind. Würde es sich aber künden in den alten unratvollen und dadurch auch morschen Herzen, so würde es mit ihnen gerade das machen, was da macht der neue Most in den alten morschen Schläuchen - nämlich, daß er sie zerreißt und dann mit ihnen selbst zugrunde geht. Aus eben dem Grunde solle man auch nicht die Perlen den Schweinen vorwerfen. Solches ist ebenfalls äußerst wohl zu beachten. - - -
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24. Die Weisheit rechtfertigt sich bei ihren Kindern. Matthäus 11,19.
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Also ist es treu und wahr. Aber darum sollen sich diese nicht kümmern, wenn sie von der Welt nicht verstanden werden; denn anders sind die Wege der Nacht und wieder viel anders die des Tages. Wer am Tage wandelt, der weiß, wohin er geht; aber die Gäste der Nacht rennen durcheinander wie Irrsinnige und weiß keiner, warum und wohin. - Daher solle sich der Tag nicht kümmern um das Urteil der Nacht; sondern der Tag rechtfertigt den Tag! - Solches sollet ihr auch recht wohl verstehen. - - -
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25. Wer da hat, dem wird's gegeben, daß er in der Fülle hat. Markus 4,25. Matthäus 13,12.
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Das scheint fast wie eine Ungerechtigkeit; aber dem ist nicht also. Denn es heißt ja nur soviel als: So jemand seine kleine Kraft geübt hat und kann nun größere Lasten tragen, der wird dadurch nicht schwächer, sondern nur fortwährend stärker. - Wer aber seine kleine Kraft nie hatte üben wollen, der wird alsobald noch diese Kraft verlieren, sobald er sie verwenden wird zur Tragung einer wenn auch noch so geringen Last und wird gar bald erschöpft hinsinken in den vollen Tod. Daher auch übet ihr beständig all die Kräfte des Geistes, so wird er einst in der Fülle der ewigen Lebenskraft dastehen und wird auf seinen Schultern die größten Lasten Meiner Liebe, Gnade und Erbarmung gar wohl zu tragen imstande sein. Also wird dem, der da hat, gegeben in der Fülle; wer aber nicht hat, der wird aber auch noch das verlieren, das er hatte von seinem Grunde aus. Verstehet ihr solches? - Ja, solches müßt ihr wohl verstehen! - - -
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26. Johannes sagte zu Mir: Meister, wir sahen einen, der trieb Teufel in Deinem Namen aus, welcher uns aber nicht nachfolgete, und wir verboten es ihm darum, daß er uns nicht nachfolgete. Jesus aber sprach: Ihr sollet es ihm nicht verbieten; denn es ist niemand, der da eine Tat tue in Meinem Namen und möge bald übel reden von Mir. Lukas 9,49.50.
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Dieser Text sei dir allzeit eine Schutzwehr gegen alle Angriffe der Welt! - Denn wer nicht wider Mich ist, der ist für Mich. Solches wirst du wohl verstehen? - Nur eines tut not, und dieses eine ist Mein Salz und Mein Friede in euch! Verstehet es alle wohl Amen. Das sage Ich Jesus allzeit getreu und wahrhaftig Amen, Amen, Amen.

Fußnoten