Himmelsgaben
Band 3
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 135 -
Kommunalpolitische Ratschläge
21. März 1848.
An Meinen lieben Freund A. H. Willig.
Motto: Der Gerechte darf niemanden scheuen, und der Gute im Herzen ist seines Lohnes wert. - - -
1
Mein Freund und Bruder! Ich kenne all dein Handeln und sage dir, daß es gut und recht ist. Wenn es die über alle Maßen habsüchtige, arge, böswillige, herrschgierige und schadenfrohe wahrhafteste Gemeinwelt auch nicht einsieht und häufig nicht einsehen will, so ändert das an der Sache dennoch nichts. Denn es gibt neben den vielen Bösen und Dummen eben eine gleiche Anzahl Gute, das heißt Bessergesinnte, die dein rechtes Wirken und hauptsächlich deinen guten Willen anerkennen. In deren Angesicht wird die böse Gegenpartei aber schon ohnehin ehestens ihren vermeintlichen Sieg ganz aufgeben müssen.
2
Ändere du deine Arbeiten, die du gestern Meinem Knechte vorgelesen hast, ein wenig um in den Ausdrücken, durch die in jedem Falle die zum Teil lauen, faulen und mitunter auch wirklich bösen Gemeindeund Armenvorstände, in welcher Art sie es auch seien, etwas zu scharf bezeichnet sind und lasse sie (deine schriftlichen Arbeiten) dann samt und sämtlich öffentlich bekanntmachen, und du wirst dadurch der Welt nicht nur vielen Nutzen bereiten, sondern wirst in lobender Anerkennung bei den Besseren steigen. Und die Widersacher werden am Ende selbst gestehen müssen, daß sie dir Unrecht getan haben durch ihre losen Reden und böswilligen Drohungen.
3
Fürchte dich nicht, denn Ich bin bei dir und werde dich schützen, und es wird dir wie bis jetzt auch in der Zukunft nichts Arges begegnen. Es werden wohl noch gar arge Stürme kommen; aber wo Ich bin, werden sie nichts auszurichten imstande sein. Je heftiger aber irgendein Sturm auftritt, desto kürzer dauert er; dann aber kommt bald ein ganz anderer Wind!
4
Du möchtest wohl auch wissen, ob du diese deine gegenwärtige Stelle beibehalten sollst oder nicht. Da sage ich dir: Solange die Sache wie nun steht, da bleibe du, was du bist. Mit der Zeit aber berufe die Besseren und Ansehnlicheren der Stadt zusammen und frage sie um ihren Rat in dieser Hinsicht, und was sie dann sagen werden, das tue! Ich meine, sie werden dich nicht vor den Kopf stoßen, denn sie sehen deine Tauglichkeit nur zu gut ein.
5
Zu solcher Zeit aber, wie du es bald erfahren wirst, wird der gegenwärtige dumme Wind auch sehr bedeutend umschlagen, wie schon jetzt die Windfahne sehr unstet wird, und dann wirst du dreimal fester sitzen denn je. - Es müßte nur allhier die arge Partei sich nimmer dem besseren Willen fügen wollen, wozu ihr wohl auch der freie Wille nicht genommen werden kann; dann freilich müßtest du deine Stelle zurücklegen, denn da wäre sie deiner auch nimmer wert. - Dann aber gib acht, mit welchem Gericht Ich diese Stadt heimsuchen werde! Ich sage dir: Sodom und Gomorrha sollen dagegen im großen Vorteile sein! - Denn du weißt es, daß Ich eine übergroße Geduld habe, aber ohne Grenzen ist sie nicht. Wehe dem elenden Volke, über dem Meine Geduld bricht! - Wahrlich, Ich sage es dir, diesmal hängt Meine Geduld über Groß und Klein nur an einem schwächsten Faden mehr!
6
Schließlich bemerke Ich dir noch das: So du etwa im Monat Mai deine Tochter mit einem Preußen verehlichen willst, so tue du das so geheim als möglich oder verschiebe das noch eine längere Zeit, denn es gibt hier einige Bösgesinnte, die sich dadurch beeinträchtigt fühlen und wollen am Hochzeitstage deiner Tochter und ihrem Bräutigam Übles antun. Das sage Ich dir zu deiner Richtschnur. Am besten aber wäre es, so du diese Sache wenigstens vorderhand ganz suspendieren könntest. Denn Ich sage es dir, es wird das Land, dahin deine Tochter heiratet, mit drei gar mächtigen Plagen heimgesucht, da es Meine häufigen, gar friedlichen Heimsuchungen nicht erkannt hat!
7
Dein zukünftiger Schwiegersohn aber würde am besten tun, so er in seinem Lande sein verkaufte und kaufte sich hier in diesem Lande irgendwo etwas an; denn sein Gut wird im Sturme dieser Zeit bald sehr verwüstet aussehen.
8
Ich habe dir, du Mein Freund und Bruder, wie ein wahrer Freund und Bruder seinem liebsten Freunde und Bruder alles in aller Kürze angezeigt, was dir und deinem ganzen Hause frommt. Du aber tue danach, so wirst du guten Weges wandeln, und Ich werde mit dir sein und werde dich allezeit segnen amen. - Das sage Ich, dein Vater, Freund und Bruder dir amen, amen, amen. - - -