Himmelsgaben
Band 3
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 120 -
VI. Drei Fragen über Schrifttexte. (Texterläuterung des Herrn.)
1. April 1864.
Über den Walfisch des Propheten Jona,
über den Menschen ohne hochzeitliches Kleid bei dem von Mir veranstalteten Gastmahle, und
über den flüchtigen Jüngling bei der Gelegenheit Meiner Gefangennehmung am Ölberg im Garten Gethsemane.
Über den Walfisch des Propheten Jona
1
Was den Walfisch betrifft, so hat es damit seine naturhistorische als auch geistige Richtigkeit; denn es muß da sowohl das eine wie das andere richtig sein, da ohne diese Richtigkeit oder ohne die naturhistorische Unterlage das Geistige keine Entsprechung hätte.
2
Um aber den naturmäßigen Teil zu verstehen, muß man wissen, daß es in jener Zeit, besonders in dem Mittelmeere, eine Art Riesenfische gegeben hat, die von einigen, namentlich den Ägyptern, den Namen Leviathan und bei den Altgriechen zu den Zeiten des bekannten Schriftstellers Herodot den Namen Phalos hatten. Diese Fischgattung, von welcher auch im Buche Hiob die Rede ist, ist bald nach dem Durchbruche des Meeres (bei Gibraltar) gänzlich aus diesem Meere verschwunden und dann im Atlantischen Ozean durch dessen gewaltige Meeresströmungen nach Süden hin verschleppt worden, wo sie dann zum größten Teil in den kalten Gewässern gleich andern großen Festlandstieren vollends zugrunde gegangen ist.
3
Sie hatten fürs erste einen ungeheuer großen Rachen, welcher mit ihrem ebenso großen Magen durch eine weite Öffnung verbunden war. Sie hatten keine Zähne, auch keine Zunge, aber dafür gleich den heutigen Nordwalfischen eine große Anzahl Finnen, die bei einem vollkommen ausgewachsenen Phalos nicht selten eine Länge von zwei bis drei hatten und dem Riesenfische dazu dienten, wozu dem Elefanten sein Rüssel.
4
Sie ergriffen mit diesen Finnen ihre Nährbeute und schoben sie ganz unbeschädigt in ihren großen Magen hinein, der kein Wasser enthielt, sondern an den inneren Wänden eine Art Saft ausschwitzte, der nach einigen Tagen die in diesem Magen noch lebende Fraßbeute aufzulösen begann und sie nach und nach völlig zerstörte.
5
Zur Fluchtergreifung dieses Riesenfisches, der auch ein Säugetier war und lebendige Junge zur Welt warf und gleich dem gegenwärtig nördlichen Walfische atmen und sich häufig auf der Meeresoberfläche erhalten mußte, um nicht zu ersticken, diente die große Menge von auch sehr riesigen Haifischen, die früher im lebten, sich aber beim Durchbruch der euch schon bekannten , aus der demnach die jetzige Meerenge von Konstantinopel und der Dardanellen entstanden ist, in dem gegenwärtigen Mittelländischen Meere eingebürgert haben. Diese großartigen Meereshechte fingen an, eine starke Jagd auf die großen Phalosse zu machen, bissen ihnen die Finnen ab und auch die andern nicht unbedeutenden Extremitäten, zu denen besonders die großen Brüste gehörten wie auch die zu beiden Seiten dieser Brüste riesigen, einer Menschenhand nicht unähnlichen Schwimmflossen.
6
Diese Extremitäten konnten die Haifische zu ihrer Nahrung recht gut brauchen, und die Phalosse ergriffen denn auch stets mehr und mehr die Flucht und gehörten im Mittelmeer stets mehr und mehr zu einer seltenen Erscheinung, und zu Jonas Zeit waren in dem genannten Meere kaum mehr ein paar hundert Stück noch zu Hause. Und Jonas, als er bei sehr unruhig gewordenem Meere über Bord geworfen wurde, hatte noch - durch Meine Zulassung - das Glück, von einem solchen Phalos verschlungen zu werden und darauf drei Tage in dem Magen des Fisches zuzubringen. Und Ich ließ es ferner aber auch zu, daß eben dieser Phalos, von einem Haifische verfolgt, seine Zuflucht zu dem niedrigen asiatischen Ufer nahm und bei dieser Gelegenheit sich seiner im Magen liegenden Speise entledigte - was eine Eigenschaft dieser Riesenfische war, so sie ans Land stiegen, wenn sie im Wasser eine große Gefahr witterten oder um ihre Jungen, die sie gewöhnlich an einem seichten Meeresufer hegten und pflegten, gewisserart zu besuchen und sie mit Nahrung entweder aus ihren Brüsten oder auch mit einer schon im Magen befindlichen, aber noch lebenden Fraßbeute zu versehen. Denn sie ließen ihre Jungen nicht eher in das tiefere Meer, als bis diese die gewisse Größe, Kraft und Stärke erreicht hatten.
7
Bei dieser Gelegenheit kam denn auch unser Jonas an die asiatische Küste, und als er von dem Phalos aus dem vorangezeigten Grunde an das seichte Ufer ausgespien wurde, da raffte er sich schnell zusammen, floh vollends ans Land, wohin ihn weder der alte Phalos noch eines von seinen vier Jungen weiter verfolgen konnten.
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Da habt ihr also die natürliche Sache dargestellt, wie sie zu jener Zeit war - und jetzt und auch seit gar lange her nicht mehr ist.
9
In den vormaligen Museen, besonders zu Alexandria, fanden sich noch Überreste von Rippen dieses einstigen Riesenfisches vor, sind aber in der späteren Zeit ebenso wie von den Sarazenen zerstört worden. Etliche wenige Stücke befinden sich aber noch heutigentags in London wie auch in Paris, und man hält sie für Gerippe von einstigen überaus riesigen entweder Land- oder Wassertieren. Man hält sie jedoch mehr für aus dem Wasserreiche herstammend, weil man sie gewöhnlich hie und da an den sandigen Strecken in der Nähe des Meeres auffindet. Eine Hauptrippe eines solch ausgewachsenen Phalos hatte nicht selten eine Länge von fünf bis sieben und eine Schwere von zwanzig bis dreißig . Gegenwärtig ist, wie gesagt, diese Riesenfischgattung gleich den anderen großen Landtieren gänzlich ausgestorben, und es findet sich seit nahe dreitausend Jahren kein lebendes Stück mehr vor.
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Man verstehe unter diesem Phalos oder Leviathan ja etwa nicht den gewissen Kraken, der dann und wann im Altantischen Ozean - besonders in der Gegend, in der vor der allgemeinen, euch bekanntgegebenen Flutung die Inselreihe Westafrikas bis an die östliche Spitze des heutigen Brasilien in einer ziemlich geraden Linie sich hinzog und wo sich heutzutage noch in dieser Richtung große und weitgedehnte Sandbänke vorfinden - zum Vorschein kommt und kleineren Schiffen nicht selten gefährlich wird.
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Dieser Krake ist durchaus kein Fisch, sondern nur ein großartigster Meerespolyp, der sich aus den im Meere befindlichen Sandbänken und ihrem Schlammgehalte gleich den Photos marinos entwickelt und so lange am Grunde des Meeres festsitzt, bis er durch irgendeine unterseeische Meereseruption an die Oberfläche des Meeres gebracht wird und dann nicht selten einer schwimmenden kleinen Insel gleicht.
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Mit dem nach der Bibel schwer zu glaubenden Walfische des Mittelländischen Meeres wären wir somit zu Ende. Alles Weitere über diesen Propheten kann jeder in der Bibel finden. - Und so gehen wir nun zu dem Menschen ohne hochzeitliches Kleid beim Gastmahle über.
Der Mensch ohne hochzeitliches Kleid (VI. Drei Fragen über Schrifttexte.)
1
Der Gastgeber bin natürlich Ich Selbst, und die Speisen dieses Gastmahles bestehen in Meiner Lehre. Die Menschen in den Gassen und an den Zäunen sind jene, die Meine Lehre angenommen und auch befolgt haben und darum auch mit einem geistigen Hochzeitskleide angetan s in d .
2
Unter dem einen aber, der kein Hochzeitskleid anhatte, werden verstanden die Juden und Pharisäer, die zum Scheine an Meiner Lehre auch teilnahmen, aber nicht ihrer Besserung wegen, sondern daß sie Mich nur ausspionierten, um daraus einen Grund zu formulieren, Mich zu einem Verbrecher vor Gott und der menschlichen Obrigkeit darzustellen und dann ihre Rache an Mir auszuüben.
3
Ich als der Gastgeber aber habe solch einen Spion doch etwa gar sicher nur zu bald erkannt, mit andern Worten: Ich habe die scheinheilige Pharisäerschaft nur zu bald bis in ihre innerste schlechte Wurzel durchschaut und habe sie bei jeder Gelegenheit, wo sie sich zu Meiner Mahlzeit einschleichen wollte, schnell ergreifen und in die äußerste Finsternis ihrer eigenen Herzensnacht hinauswerfen lassen.
4
Den Hauptbezug hat dieses Bild auf die Zerstörung Jerusalems und die Verstoßung der Juden unter alle Völker der Erde, da sie bis zur Stunde (1864) fürs erste kein eigenes Land, keinen eigenen König und somit auch keine Heimat haben und allenthalben, wo sie sich immer aufhalten, verfolgt und mißachtet werden. Und diese Juden stellen demnach sämtlich jenen Menschen dar, der zu Meiner Mahlzeit erschien und kein hochzeitliches Kleid anhatte.
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Und fürs zweite: es hatte auch der, der als Bild in die äußerste Finsternis hinausgestoßen wurde, in der er sich bis zur Stunde noch immer befindet, hie und da wohl auch den Schein eines Christen erheuchelt, um bei dieser Gelegenheit sich dem Christen anheischig zu machen und von ihm Materielles zu gewinnen.
6
Da wir nun wissen, wie wir mit dem hochzeitlosen Gaste an Meiner Tafel daran sind, so wollen wir noch dem bei der Gelegenheit Meiner Gefangennehmung im Garten Gethsemane die Flucht ergreifenden Jünglinge eine kleine Aufmerksamkeit schenken.
Über den flüchtigen Jüngling (VI. Drei Fragen über Schrifttexte.)
1
Dieser Vorfall wird auch nur in aller Kürze von dem Evangelisten Markus berührt, hätte aber auch wohl ganz gut ohne Schaden für sein Evangelium wegbleiben können, indem er nahe gar keinen moralischen Wert hat.
2
Um aber dieses wirkliche Faktum und dessen Grund näher zu verstehen, muß man wissen, daß sich zu jener Meiner Zeit ein gewisses Kollegium von jungen Menschen zusammengerottet hatte, die einerseits das Pharisäertum verachteten und ihre Wunder auf taschenspielerische Art ganz getreulich nachzumachen verstanden und nicht selten in gewissen Zirkeln ihresgleichen Produktionen machten, durch die sie das Pharisäertum als sehr lächerlich darstellten, und die anderseits sich bei den Römern, die das gerne sahen, beliebt machten und daher eine geheime Protektion besaßen, die Frömmelei und Wundertäterei der Pharisäer besonders im Angesichte der Römer und Griechen ungestraft ins Lächerliche zu ziehen.
3
Bei einem solchen Klub befand sich denn auch ein Jüngling, der Mich einige Male in Jerusalem angehört und beobachtet hatte und an Meiner Lehre und an Meinen Taten ein besonderes, ernstes Wohlgefallen fand und mit seinen Kollegen darin nicht übereinstimmen wollte, als diese auch versuchten, durch allerlei Mittel Meine Wundertaten nachzuahmen. Dieser Jüngling verwies ihnen solches und zeigte ihnen, daß Meine Lehre und Meine Taten von einem ganz andern Geiste herrühren als die der dummen und blinden Pharisäer. Seine Kollegen aber lachten ihn darüber aus und sagten zu ihm bei mehreren Gelegenheiten: Wenn der galiläische Wundertäter nicht irgend unter einer besonderen Protektion der Römer steht, so wird er der Rache der Templer so wenig entgehen, als wir derselben entgehen würden, so wir nicht die Römer und Griechen zu unseren sicheren Beschützern hätten.
4
Und sehet, diese Jünglinge nun paßten sehr darauf, bis Ich wieder nach Jerusalem käme, um zu sehen, was da mit Mir geschehen würde nach der ihnen wohlbekannten Mir geschworenen Rache von seiten der Templer. Als Ich zu der euch wohlbekannten Zeit nach Jerusalem kam, daselbst verraten und durch Meine eigene Zulassung gefangengenommen und den strengen Gerichten überantwortet wurde, da war denn dieser Jünglingsklub auch, wennschon etwas von ferne, gegenwärtig. Und als dieser wohl merkte, was mit Mir vor sich ging, holten einige aus diesem Klub auch den einen Mir zugetanen Jüngling, der sich in einem benachbarten Hause schon zur Ruhe begeben wollte, zogen ihn herbei, um ihm zu zeigen, wie mit Mir ihre Voraussage und Behauptung eingetroffen sei.
5
Als der herbeigezogene Jüngling, der in der Eile nur ein Leintuch von seinem Bett um den Leib gehängt hatte, solches an Mir geschehen sah und dabei auch der Meinung war, daß seine Kollegen ihn etwa auch den Juden zur Bestrafung ausliefern möchten, da riß er aus und lief, was er nur laufen konnte, und verbarg sich in der Nacht vor seinen Kollegen, von denen er der Meinung war, daß sie ihn verfolgen würden, was sie aber ihres eigenen Heiles willen nicht taten und auch nicht leichtlich getan hätten.
6
Da habt ihr den eigentlichen, ganz leicht mit Händen zu greifenden Grund der Erscheinung, deren der Evangelist Erwähnung macht, die aber an und für sich gar nichts besagt als nur, daß dieser Jüngling zum Teil aus Furcht vor seinen Kollegen und zum größten Teil aber aus Furcht vor der übergroßen Rachsucht der Pharisäer sein Heil in der Flucht suchte; doch später, als er von Meiner Auferstehung Kunde erhielt, wieder ein fester Anhänger Meiner Lehre wurde, sich aber dennoch in Jerusalem nicht aufhielt, sondern zu den Essäern überging, denen er zuerst die Kunde überbrachte, was mit Mir geschehen sei.
7
Diese sandten darauf selbst Boten nach Jerusalem, die sich allergründlichst zu erkundigen hatten, was mit Mir vorgefallen sei. Sie erhielten davon denn auch bald die Kunde, da von Jerusalem bis in die halbarabische Gegend des heutigen Suez eben keine zu weite Strecke war, die bei sehr mäßigem Fortschreiten in drei Tagen zurückgelegt werden konnte.
8
Als die Essäer auf diesem Wege die volle Bestätigung von dem erhielten, so säumten sie auch keinen Augenblick, diese Kunde dem römischen Oberstatthalter Cyrenius nach Tyrus zu hinterbringen, bei welcher Mission auch unser Jüngling beteiligt war. Cyrenius hatte diese ganze Gesandtschaft sehr gut aufgenommen und behielt den Jüngling an seinem Hofe, der dem alten Greise vieles von dem zu erzählen wußte, was er selbst von Mir gesehen und gehört hatte.
9
Dieses erfüllte den Cyrenius wie auch später seinen Bruder Cornelius mit einer allerbittersten Rache gegen alle jüdische Priesterschaft, so daß beide einen Schwur machten, alles mögliche beizutragen, diese Tat an Mir an allen Erzjuden auf das unerbittlichste zu ahnden.
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Pilatus, der Landpfleger in Jerusalem, hatte dadurch auch bald das von Jerusalem bekommen, durfte nicht einmal mehr völlig nach Rom zurückkehren, sondern er mußte seine Heimat in der Nähe des heutigen Neapel und zwar in einer Klause unweit von dem untergegangenen Pompeji aufrichten, wo man noch heutzutage einen in Felsen gehauenen Gang mit der Aufschrift ,,Behausung des Pontius Pilatus" aufgefunden hat und in einer ziemlich tiefen in den Felsen eingehauenen Nische, die man vermauert antraf, mehrere Schriften, die auf Mich Bezug hatten und sich gegenwärtig in einer Bibliothek von Neapel befinden, aber kaum brauchbar sind, weil sie in einem halbverkohlten Zustande angetroffen wurden.
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Das war sonach die erste Rache des Cyrenius, die er an Pilatus nahm. Die zweite geschah an Kaiphas, als dieser nach der bestimmten Zeit die Hohepriesterschaft ablegen und einem andern überlassen mußte, da ein Hoherpriester nur auf drei Jahre sein hohes Amt bekleiden durfte. Diesem Kaiphas wurden schon im Verlaufe von wenigen Jahren alle seine vielen Güter um Jerusalem weggenommen und an die Römer verkauft, und er mußte am Ende seine Zuflucht an den Grenzen der arabischen Wüste suchen und nahm selbst ein elendes Ende.
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Was die andern Pharisäer betrifft, so wurden sie dem neuen Landpfleger zur strengsten Aufsicht anempfohlen, was er denn auch nicht sparte. Und dieser tat das um so lieber, da er aus der bekannten Familie Agricola herstammte und auch bei seinen Unterschriften diesen Namen führte, obschon er sonst Antonius hieß.
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Daß dieser neue Landpfleger auch dem Herodes Antipas alle erdenklichen Prügel unter die Füße zu werfen verstand, beweist sich schon daraus, daß er nur zu bald so viele Römer und Griechen nach Palästina zu locken verstand, daß dadurch die Einkünfte des Herodes sehr geschmälert wurden und er sich am Ende genötigt fand, seine letzte Zeit in einem starken Kastell am Mittelländischen Meere zuzubringen, indem er sich in Jerusalem nicht mehr völlig sicher fühlte.
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Diesem Landpfleger stand auch der bekannte Hauptmann Pelagius, der über viele Städte auf dem Aurangebirge zu gebieten hatte, mit allen Hilfsmitteln zu Gebote und noch mehr der Oberst Cornelius, der über ganz Galiläa und einen großen Teil von Syrien bis nach Damaskus hin zu gebieten hatte.
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Die beiden Brüder Cyrenius und Cornelius hätten ihrer Rache noch mehr Luft gemacht, so Ich ihnen nicht bald nach Meiner Auferstehung persönlich erschienen wäre und sie davon abgehalten hätte, indem Ich ihnen haarklein im voraus gesagt habe, daß ihr Vorhaben an Jerusalem und im ganzen Gelobten Lande schon in vierzig Jahren vor sich gehen werde, und zwar eben auch durch die Macht der Römer.
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Wie den beiden genannten Römern erschien Ich gar vielen nach Meiner Auferstehung und hielt sie von einer zu strengen Rachenahme an den Juden und Pharisäern ab; und hätte Ich das nicht getan, so wäre in kurzer Zeit nach Mir in diesem Lande ein Blutbad angerichtet worden, wie es die Menschheit noch nie gesehen hatte.
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Den bewußten Jüngling, den Ich bei Cyrenius antraf, aber segnete Ich und machte ihn Meines Geistes teilhaftig. Und er ward darauf auch ein tüchtiger Jünger in Meinem Namen, ging wieder zu den Essäern und breitete von dort aus über einen großen Teil Nordafrikas Meine Lehre aus und zeichnete sich besonders durch ein liebreiches Leben aus und wirkte viele Zeichen in Meinem Namen.
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Das Eigentümliche von ihm aber war, daß er keinen persönlichen Namen annehmen wollte. Sein Titel war: ,,Allerunwürdigster Knecht des Allerhöchstwürdigsten Gott-Meisters". Auch gab er sich zuweilen den Namen ,,Der Knecht der Knechte", welchen Titel sich auch die alten, von Karthago aus nach Rom übersiedelten sogenannten Kirchenväter sowie nach ihnen auch zum Teil die Päpste beilegten, aber der Tat nach nie beobachteten.
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Markus wußte das wohl, aber er machte davon keine weitere Erwähnung, denn er begnügte sich mit dem, daß er diesen Jüngling bloß einfach anführte, wie er die Flucht ergriff.
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Das Weitere, was ihr von diesem Jünglinge wissen wollt, erzählte er (Markus) mündlich; daher auch verschiedene mündliche Überlieferungen darüber, wer dieser Jüngling sein mochte, besonders in der römischen Kirche gang und gäbe wurden, darunter eine der allerdümmsten jene war und zum Teil noch ist, danach man aus diesem Jünglinge den Apostel Johannes zu machen bemüht war. Und nun wißt ihr auch von diesem Jünglinge das Sicherste und Wichtigste. Und somit begnüget euch mit dem allem in Meinem Namen Amen.