Himmelsgaben
Band 1
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 138 -
Anweisung an den Schreibknecht
8. August 1841
Schreibe nur! Denn Ich weiß es schon gar lange, was du und der Andr. H.-W. wollet! - Solches aber antworte Ich euch:
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Du, Mein Knecht, bedenke wohl, was dir von Mir für ein Amt verliehen ist und wieviel du noch zu tun hast, bis nur das beendet sein wird. Denn dazu wirst du von nun an, nach deiner Schrift, noch beinahe ebensoviel brauchen, wie für das, was jetzt schon vorhanden ist. Siehe, eine solche Sache braucht bei regem Fleiße noch nahe ein Jahr von dir, indem du eben nicht der geläufigste Schreiber bist. Und es wäre gut, so du täglich fünf Stunden dazu verwenden könntest.
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Denn der noch zu verhandelnde Stoff des Hauptwerkes ist: Ein drei Tage langer Aufenthalt bei Adam (nach dem Sabbat), woselbst noch unerhörte Dinge vorkommen werden zur tiefsten Beachtung eines jeden, der es zu lesen bekommen wird. Dann erfolgt die Rückkehr in die Tiefe und ein kurzer Überblick über alle damalige Erdbevölkerung. Dann Adams Tod und nach und nach die Geschichte aller seiner euch bekannten Hauptstammkinder bis auf Noah; und so unter anderem die Vermischung der Kinder Jehovas mit den schönen Töchtern der Welttiefe. Dann, kurz durchgeschaut, Jehovas Kriege, Noahs Berufung, die von ihm in die Tiefe gesandten Bußprediger, Noahs Antrieb zum Bau der Arche; seine verspottete und gefährdete Arbeit; seine Wächter. Dann die großen Erdbeben, sichtbare Zeichen am Firmament; und endlich erst die Flut mit allen ihren Vor- und Nacherscheinungen. Und von da dann noch einige Blicke bis zu Abraham und dem Hohenpriester Melchisedek und noch einige Nachworte.
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Und alsdann erst ist das Ende des Hauptwerkes da, welchem dann noch gewisse, schon gegebene Hauptnebenworte einzuverleiben sein werden, die zu seiner Zeit näher bezeichnet werden.
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Siehe, solches hat und fordert noch das Hauptwerk! - Es steht aber auch noch eine große Menge von Naturzeugnissen und die Enthüllung des gestirnten Himmels sowie der Geisterwelt allenthalben auf und zwischen den Sonnen, Erdkörpern, Monden und Kometen bevor.
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Da rechne du, wie du mit dem allem in zwei Jahren fertig wirst! Denn bis dahin soll es fertig sein - das heißt, so ihr es wollt und euch daran etwas gelegen ist.
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Ist euch aber eben nicht soviel darum zu tun, so habe Ich schon noch andere Amtleute, und zwar in anderen Landen, die solche große Geschenke aufnehmen werden und sie vollenden bis zum letzten Häckchen.
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Siehe, Ich sage dir nicht, was du tun sollst; aber so du Mein Wort hast, so sollst du demselben doch wenigstens täglich, mit Ausnahme der Feiertage, bei acht Stunden die zwei Jährlein hindurch widmen, um alles zu beenden, was vorderhand von größter Wichtigkeit ist.
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Denn die Menschen sollen daraus bald völlig erkennen, wie eitel töricht all ihr weltlich Tun und Treiben ist!
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Was dein übriges Tunwollen betrifft, namentlich in der Tonsprache, dafür hast du deinen freien Willen. - Es ist aber allzeit eine Sünde der Trägheit, so der Mensch etwas, das er von Mir erhalten hat, leichtsinnig hintansetzt, bevor Ich es Ihm auf die eine oder andere Art abnehme.
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Siehe, Ich habe dich für die Menschen geistig gemacht zu einem Hofmeister des Herzens und der Liebe. Und solches zu tun und dein Leben selbst zu kehren nach dem Worte, ist dir von Mir aufgetragen. - Es wird dir zu keinem Verdienste gerechnet, daß du solches empfängst; denn solches ist eine große Gnade nur für jeden, der es empfängt; sondern zum Verdienste wird nur gerechnet, zu leben nach dem Worte in aller Liebe, Geduld, Sanftmut, allem Glauben und Vertrauen, aller Selbstverleugnung und duldsamer Ertragung von allerlei Kreuz und mancherlei Leiden, damit dadurch das Herz vollkommen rein werde von allen Schlacken der Welt.
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Und so hast du schon vollauf zu tun mit dieser Hofmeisterschaft und wirst daher schwer noch einer anderen obliegen können. Allein wohnen kannst du überall - nur nicht neben irgendeiner Hure, wohlverstanden!
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Ist demnach dem W. damit gedient, so kann ja immerhin dein Segen heimlich seine Kindlein stärken. Und du kannst denselben auch in freier Zeit in mancherlei behilflich sein. Aber eine sogenannte Hofmeisterstelle mit allen ihren Erfordernissen ist gegenwärtig für dich nicht möglich annehmbar. - Doch so du hinziehest, da ziehe du ganz unvermerkt hin. Denn die gewisse Welt hier in dem Orte darf davon nichts merken, ansonst sie sich darum gewaltig ärgern möchte - und ihr euch dann ihretwegen.
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Verstehe du es wohl! Denn es beobachtet jemand Gewisser mit hundert Augen deine Schritte und lauert, daß er etwas fände, das ihm auffiele. - Hat der W. einmal Amt und Ort gewechselt, dann könnet ihr ohne Sorgen beisammen sein. Unterdessen aber nur unter gehöriger Vorsicht!
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Dann höre du, W.! Gewisse meinen ohnehin, der Knecht erteile dir und deinen Kindern heimlich den Unterricht im Luthertume und aller sogenannten antikatholischen Ketzerei - und die Musik sei nur ein politischer Deckmantel.
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Wenn der Knecht L. nun auf einmal hier aufsagt und dann zu dir, W., zieht, so könnte das sehr leicht einige kleine Verdrießlichkeiten verursachen. - Daher ist, um solches zu vermeiden, des Knechtes gegenwärtiges Zimmer also noch einundeinhalb Monate beizubehalten. Und zur Zeit werde dann schon Ich euch anzeigen, wie da die ganze Sache sicher abzumachen ist.
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Überdies aber soll der Knecht in der Zeit noch beim seine Ordnung nicht zu sehr ändern, d.h. so er hinzieht zu Dir, , soll er noch wenigstens zwei bis dreimal in der Woche zu Mittag speisend bei ihm zubringen und sonst, wie gewöhnlich, möglichst täglich bei ihm .
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Vor allem aber hast du, W., Dich auch annehmbar zu verständigen mit deinem Weibe, so sie ihre Forderung über das Ausgemachte an den Knecht stellen sollte! Denn die sehr Sparsamen suchen beständig selbst die erforderlichsten Bedürfnisse zu vereinfachen. Du wirst es wohl verstehen, wie es gemeint ist.
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Solchen Rat überdenket wohl und handelt darnach!
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Das sagt Der, dem alle Dinge bekannt sind! - Amen, Amen.