Gottes Neue Bibel

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 359 -

Weiteres über die Sündflut

31.8.1844
Es bezeichnet aber schon das Wort ,Flut` ein Sich-Ergießen des Gewässers über die Erde, von Hanoch aus, und durchaus kein allgemeines Standgewässer über die ganze Erde.
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Hanoch selbst bedeckte mit seinen weitgedehnten Umgebungen einen Bezirk und einen engbewohnten Flächenraum von beinahe achttausend Quadratmeilen, also ein Land für sich, das da sehr geeignet und groß genug gewesen wäre, in der jetzigen Zeit ein bedeutendes Königreich zu sein. Dazu herrschte es mit geringer Ausnahme über ganz Asien und trieb allenthalben sein Unwesen.
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Nun lassen wir über diesen übergroßen Raum einen über dreitausend Klafter hohen Wasserhaufen kommen, und es wird sich zeigen, wie weit dann die Überflutung reichen kann, - und besonders, wenn man erwiesenermaßen annehmen kann, daß Mittelasien der Erde höchstes Land war und zum größten Teile gegen Südosten es noch gegenwärtig ist.
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Man könnte hier freilich einwenden und sagen: ,,Gut, wenn die Flut Noahs nur ein großörtliches Hochgewässer war, wie konnte es dann da natürlicherweise eine so schauderhafte Höhe erreichen, ohne vorher nach allen Seiten sich in hundert Meilen breiten Strömen abfließend zu ergießen?"
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Auf diese fragliche Einwendung diene folgende Berichtigung: Fürs erste war der vierzigtägige Regen wohl über ganz Asien, einen großen Teil von Europa, wie auch Nordafrika verbreitet und verursachte schon für sich große Tälerüberschwemmungen; aber da in diesen Fremdlanden die unterirdischen Gewässer nicht dazukamen, so konnte die Überschwemmung oder die Flut keine solche Höhe erreichen wie eben in Asien, wo der Austritt der unterirdischen Gewässer den Hauptausschlag gab.
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Wenn aber jemand ganz sicher annehmen kann, daß fürs zweite in Asien zu dem stärksten Regen mehrere Hunderttausende von den gewaltigsten Springquellen kamen, von denen die kleinste in einer Minute zehn Millionen Kubikfuß Wassers auf die Oberfläche der Erde lieferte, so wird es wohl begreiflich, wie die Flut Noahs über Asien eine solche Höhe hatte erreichen können trotz des allseitigen und gleichzeitigen mächtigsten Abflusses.
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Von da aus konnte sie sich dann ja wohl in alle Weltgegenden mit der furchtbarsten Gewalt ergießen und jene diluvianischen Gebilde zuwege bringen, die noch die Gegenwart allerorts reichlichst aufweist, die aber jedoch nicht zu verwechseln sind mit jenen, welche von den periodischen Meereswechselungen herrühren.
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Die Hauptspuren der Noachischen Flut sind das vielfach vorkommende, auf ziemlichen Höhen rastende Stromgerölle, die hier und da vorkommenden versteinerten Knochen vornoachischer Tiere, wie auch die häufig vorkommenden Braunkohlenlager, dann auch die sichtlichen Abspülungen der Berge, daß sie nun ganz nackt dastehen. Alle anderen Gebilde gehören entweder den Meereswanderungen oder großen örtlichen Feuereruptionen an.
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Also wäre nun das Wesen der Noachischen Flut auch physisch dargetan, und so wollen wir nun zur Dauer und zum Ende derselben übergehen.

Fußnoten