Gottes Neue Bibel

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 226 -

Der Abfall der Provinzen von Hanoch. Die Aufstellung des Fünf Millionenheeres gegen die Hochländer. Die vergeblichen Angriffe auf das Hochland

15.2.1844
Es erfuhren aber in der Kürze der Zeit die fernen Provinzen Hanochs eben durch dieses Fluchgebot, daß es den Oberpriestern selbst in Hanoch anfing schlecht zu gehen, indem sie durch die kostspielige Ablöse der Sklaven so gewaltig geprellt worden waren. Darum denn erhoben sich solche Provinzen und fielen von Hanoch ganz ab.
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Als solches die Oberpriester in Hanoch erfuhren, da war es aus! Denn man berichtete ihnen, daß solche Abfälle der entfernten Provinzen durch die Umtriebe der Hochlandsbewohner geschehen seien, und eine solche Berichtung genügte, um diese Oberpriester vollkommen in die allerentsetzlichste Grimmwut zu versetzen.
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Einen ganzen Tag heulten und brüllten sie durch alle Gassen und Straßen, und nur einen Ruf vernahm man durch das sonstige Geheul, und dieser lautete: ,,Auf, all ihr Bewohner Hanochs, zur hundertfachen Rache gegen die Hochländer und gegen alle jene Länder, die sich durch die Umtriebe der Hochländer gegen uns aufgelehnt haben!"
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Am nächsten Tag ward rekrutiert, und jeder Mann - wenn er nicht vom höchsten Adel war - mußte zu den Waffen greifen. Selbst das weibliche Geschlecht war davon nicht ausgenommen.
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In wenigen Tagen ward eine schlagfertige Armee von fünf Millionen Kriegern ausgerüstet. Die Waffen bestanden in Spießen, Schwertern, Bögen und Feuerröhren in der Art, wie sie die alten Türken hatten in der Zeit ihrer ersten Kriege, da sie mit steinernen Kugeln schossen; denn das Pulver ward schon unter dem König Dronel, einem Sohne Ohlads, erfunden und wurde unter Kinkar sehr raffiniert. Die Weiber bekamen nur leichte Waffen; diese bestanden zumeist in leichten Säbeln und Dolchen.
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Als die Armee fertig da war, da kamen die Oberpriester ganz geharnischt und erließen folgenden Befehl: ,,Die Hälfte dieser Macht begebe sich unter unserer persönlichen Anführung zur allerstrengsten Züchtigung der aufgestandenen Provinzen! Da darf kein Leben geschont werden; alles muß fallen durch Feuer und Schwert!"
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Auf dieses Kommando trennte sich die ungeheure Armee, und zweimillionenfünfhunderttausend Krieger zogen gegen die aufgestandenen Provinzen. Eine gleich große Masse aber erhielt den Befehl, gegen die Hochländer zu ziehen. Aber wie? Das war nun eine ganz andere Frage!
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Die kommandierenden Oberpriester entschieden endlich, daß die Berge durchstochen werden müßten. Es ward zu dem Behufe sogleich eine Masse von hundertfünfzigtausend Mann beordert, Grubenwerkzeuge zu ergreifen und Schächte durch die Berge zu treiben. Ingenieure mußten sogleich ihre Meßkunst in Anwendung bringen, und die Arbeit ward mit furchtbarer Tätigkeit ins Werk gesetzt.
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Auf fünfhundert Plätzen wurden die Berge aufgerissen, und es wurden in sie zwei- bis dreitausend Klafter tiefe Schächte gemacht (aber nicht etwa senkrecht, sondern ganz ebenaus), aber man kam nirgends zu einem Ende.
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Da maßen die Ingenieure wieder und fanden, daß sie ihre Schächte viel zu nieder angeschlagen hatten. Es wurden darum auf höheren Punkten neue Schächte gegraben, und diese erreichten die Ebene des Hochlandes.
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Da aber die Hochlandsbewohner gar wohl durch ihre Spione beobachtet hatten, wo die Hanocher Schächte schlugen, da berechneten sie genau, wo sie durchkommen müßten. Solche Stellen belegten sie hochauf mit Holz und zündeten es an, wenn die Hanocher durchbrachen.
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Rauch und Feuerdampf erfüllte dann die Schächte und erstickte Tausende und Tausende der Hanocher; selbst mehrere Oberpriester kamen als Feldherren bei dieser Expedition ums Leben.
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Dreimal wurde der Angriff dann aufs Haupttor gemacht, aber allzeit auf das entschiedenste zurückgeschlagen, und der übriggebliebene Teil der Armee mußte dann unverrichteterdinge mit Schande nach Hause ziehen nach einem zweijährigen vergeblichen Kampfe.

Fußnoten