Gottes Neue Bibel

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 8

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr und Seine Widersacher

- Kapitel 168 -

Leidensankündigung. Die Jünger und der Blinde am Wege nach Jericho (Luk. 18,31-43)

Als wir uns so etwa einige hundert Schritte schon außerhalb des Ortes befanden, unsere bekannten Judgriechen und die etlichen Johannesjünger aber, von der Tagesreise ziemlich müde geworden, etwas zurückgeblieben waren, weil sie unseren raschen Schritten nicht wohl nachkommen konnten, da berief ich die Zwölfe näher zu Mir, und sie fragten Mich, was es denn gäbe.
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Und Ich sagte zu ihnen: ,,Höret Mich nun an, und betrübet euch nicht, denn es muß an Mir ja alles erfüllt werden, was die Propheten von Mir geweissagt haben!
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Wie wir nun da miteinander wandeln, so werden wir auch bald wieder nach Jerusalem ziehen, und es wird da alles vollendet werden, was, wie schon gesagt, die Propheten von des Menschen Sohn geschrieben haben. (Luk.18,31) Er wird überantwortet werden den Heiden, und Er wird verspottet, geschmähet und verspeiet werden (Luk.18,32), und sie werden Ihn geißeln und töten; aber am dritten Tage wird Er aus eigener Kraft und Macht wieder auferstehen und wird dann wieder bei euch sein hinfort bis ans Ende der Welt und ihrer Zeit, und ihr werdet bei Ihm in Seinem Reiche sein ewig." (Luk.18,33)
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Als Ich solches zu den Jüngern gesagt hatte, da sahen sie sich untereinander groß an und fragten sich gegenseitig, sagend (die Jünger): ,,Was hat Er denn nun schon wieder damit sagen wollen? Einmal heißt es, die Templer werden Ihn angehen, und Er wird ihnen ihr Sündenmaß zu ihrem Verderben an Sich voll machen lassen. Nun sagte Er aber von den Templern nichts, sondern nur von den Heiden, die unseres Wissens bis jetzt doch Seine noch immer besten und gläubigsten Freunde waren! Das verstehe, wer es kann und mag, wahrlich - wir verstehen das einmal nicht!" (Luk.18,34)
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Darauf berieten sie sich untereinander, ob sie Mich darüber um einen näheren Aufschluß fragen sollten.
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Petrus aber meinte, daß Ich so etwas etwa nicht gut aufnehmen würde, darum es denn geratener wäre, diese an sich ganz unklare und leidige Sache vorderhand so, wie Ich sie ausgesprochen habe, auf sich beruhen zu lassen.
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Da Mich denn die Jünger darüber nicht weiter befragen wollten, so sagte auch Ich nichts Weiteres mehr über diese Sache.
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Wir zogen dann weiter und kamen an die Stelle, wo sich zwei Hauptstraßen durchkreuzten. Es führte zwar unsere alte Straße, auf der wir von Jerusalem kamen, auch nach Jerusalem, aber sie ging in einem fort in großen Krümmungen über Berge und Täler; die neue Straße aber, die hier über die alte ging, führte auch, Bethlehem berührend, nach Jerusalem, aber sie war ebener und besser hergestellt und ward von den Fremden und auch Einheimischen häufiger begangen. Sie war aber darum auch stets in der Nähe der Ortschaften von Bettlern besetzt, die hier die Reisenden um ein Almosen angingen.
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Wir bogen an der besagten Stelle auf die Neustraße also über, als möchten wir wieder nach Jerusalem ziehen, was jedoch nicht der Fall war; aber es lag eben der Ort, den wir besuchen wollten, an der Neustraße, und wir fanden da unfern vom Orte einen Bettler, der blind war. (Luk.18,35) Dieser und noch viele andere Bettler zogen in den Festzeiten mit ihren sehenden Begleitern auch nach Jerusalem, um sich daselbst eine größere Geldsumme zu erbetteln. Dieser Bettler war denn auch beim letzten Feste in Jerusalem und hatte dort vernommen, wie Ich daselbst große Zeichen gewirkt und Blinde sehend gemacht habe, und wußte auch um Meinen Namen.
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Die Jünger aber, von denen einige vorauseilten, um noch am Tage den Ort zu erreichen, wurden von dem Blinden erstens um ein Almosen laut angegangen, und als sie ihm sagten, daß sie kein Geld bei sich führten, wurden sie zweitens von ihm befragt, wer sie wären und wer noch bei ihnen sei, und was sie als Selbstarme in dieser mageren und ohnehin bettlerreichen Gegend suchten.
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Da sagten sie (die Jünger): ,,Wir sind Jünger des Herrn Jesus aus Nazareth, der mit uns zieht, damit auch diese Gegend von Ihm gesegnet werde! Wir brauchen darum denn auch kein Geld, denn Er, der Herr Jesus aus Nazareth, sorgt für uns!"
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Als der blinde Bettler das von den Jüngern vernommen hatte, die sich hier etwas verweilten, auf daß Ich und auch alle andern Jünger nachkämen - und auch bald nachgekommen sind -, da fragte der Bettler abermals, was das wäre, und ob Ich nun auch darunter sei, denn er gewahre viel Volk in seiner Nähe. (Luk.18,36)
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Da bejahten die Jünger des Bettlers Frage, und er fing alsogleich an zu rufen und sagte laut (der Bettler): ,,O Jesus von Nazareth, Du Sohn Davids - wie man mir das in Jerusalem gesagt hat und ich es auch glaube -, erbarme Dich meiner!" (Luk.18,37.38)
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Die voranziehenden Jünger aber bedrohten ihn und geboten ihm, daß er nicht gar so gewaltig schreien, sondern nun schweigen solle, weil das nun in der Nähe des sichtlich bedeutenden Ortes zu viel Aufsehen mache.
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Der Bettler aber kehrte sich nicht daran und schrie noch viel mehr: ,,O Jesus, Du Sohn Davids, erbarme Dich meiner!" (Luk.18,39)
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Da blieb Ich denn stehen und hieß dem sehenden Begleiter, daß er den Blinden zu Mir führen solle, was denn auch alsogleich geschah. (Luk.18,40a)
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Als er aber in Meine Nähe gebracht wurde, da sagte Ich zu ihm: ,,Was willst du denn, daß Ich dir tun soll?"
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Da sprach der Blinde: ,,Herr, daß ich sehen möge!" (Luk.18,40b.41)
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Da sagte Ich zu ihm: ,,So sei denn sehend! Dein Glaube hat dir geholfen!" (Luk.18,42)
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Und es war der Blinde alsbald sehend, folgte Mir nach und pries Gott laut, der Mir solche nie erhörte Macht verliehen habe. (Luk.18,43)

Fußnoten