Gottes Neue Bibel

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 7

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr und Seine Widersacher
Ev. Johannes Kap. 9

- Kapitel 190 -

Das ewige Leben der Seelen

Sagte Ich mit einer ernsten Miene: ,,Du wagst viel Ungerechtes und Unwahres vor dem Volke Mir ins Gesicht zu sagen! Wäre Ich euch Juden und Pharisäern gleich zornmütig, so würdest du nun für diese deine kecke, wahrheits- und sinnlose und hochmutsvolle Rede einen Lohn von Mir überkommen, daß sich darüber alles Volk entsetzen würde, da es dadurch sicher schnellst zu der Einsicht käme, daß Mir alle Macht und Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist; aber Ich bin von ganzem Herzen sanftmütig, bin Selbst voll Demut und werde dich vor dem Volke nur mit Meinem Worte strafen!
2
Du hast Mich des Wahnsinns beschuldigt, dieweil Ich lehre, daß der, welcher an Mich glaubt und nach Meiner Lehre lebt, das ewige Leben in sich haben wird, - wer aber nicht an Mich glaubt und nicht nach Meinem Worte lebt, in sich haben wird das Gericht und mit demselben den ewigen Tod.
3
Dummer und blinder Pharisäer! Was ist denn nach deinem höchst materiellen Begriffe das ewige Leben der Seele in Meinem Reiche, das nicht von dieser Welt ist, und was ist denn das Gericht und mit ihm der ewige Tod?
4
Verstündest du dieses Geheimnis, so würdest du anders urteilen und reden; aber weil du blind bist an deiner Seele und finster in deinem Herzen, so urteilst du über geistige Dinge geradeso wie ein Blindgeborener über den Lichtschmelz der Farben.
5
Ist denn bei dir der ewige Tod der Seele und ihre - sage - unmögliche gänzliche Vernichtung für ewig hin ein und dasselbe? Siehe, du und dein ganzes Kollegium seid der Seele nach schon lange völlig tot; seid ihr aber darum vernichtet?! Ihr werdet auch ewig nie vernichtet werden, aber bleiben, wie ihr nun seid, in euren Sünden, die da sind der Seele Tod darum, weil sie in solch einem Zustande nimmerdar zu einer höheren und reineren Erkenntnis emporsteigen kann, sondern in ihrer Finsternis und in ihren alten Weltzweifeln, deren eure Seelen voll sind, bleiben muß.
6
In dieser Welt aber drücken sie euch weniger, weil ihr euch mit allen Dingen der Welt gar gut zu trösten verstehet; aber wenn eure Seelen bald ohne die irdischen Leiber sich in der eigenen, aus ihnen hervorgehenden geistigen Weltsphäre befinden werden ohne Liebe und ohne Licht in sich, - wie wird es ihnen dann ergehen?!
7
Ich weiß das aber sehr wohl und kenne das und weiß es nur zu klar, wie ihr alle gänzlich von dem Worte Gottes abgewichen seid, - und darum bin Ich Selbst, der Ich im Geiste Derselbe bin, der auf Sinai dem Moses die Gesetze gab, sowie dereinst dem Adam und später nach der Sündflut dem Noah, dem Abraham, dem Isaak und Jakob, wie nach Moses auch den vielen Propheten, nun verheißenermaßen in diese Welt im Fleische eines Menschen gekommen, um euch alle durch Lehre und Taten aus eurem Gerichte und Tode zu erlösen, weil ihr trotz allen den Urvätern, trotz Moses und allen Propheten in die harte Gefangenschaft der Sünde und des Todes geraten seid.
8
So Ich euch nun Selbst lehre, weil alle Meine früher an euch Menschen gesandten Boten nichts ausgerichtet haben, bin Ich dann und darum ein Wahnsinniger? O du Schlangenbrut, du Otterngezüchte, wie lange werde Ich dich noch in deinem Gerichte und in deinem Tode ertragen müssen!
9
Du meinst, daß die Menschen, die vor Mir gelebt haben und Mein nunmaliges an euch gerichtetes Wort nicht hören, an Mich also nicht glauben und somit auch das ewige Leben nicht einernten konnten, sowie auch jene nicht, die nun in fernen Landen leben und zumeist Heiden sind? O du blinder Pharisäer! Da sieh hin, sieben Männer aus dem fernsten Oberägypten, sie kennen Mich, lebten nach Meinem Willen, und ihre Seelen haben schon lange das ewige Leben und dessen nie versiegbare Kraft und Macht überkommen. Sie sollen dir ein Zeichen geben!"
10
Hier trat der erste Oberägypter vor und sagte: ,,Höre, du elender Hurer und Ehebrecher, zehn Väter, aus denen du hervorgegangen bist, sollen erscheinen und dir sagen, daß sie sich wohl elend im Jenseits befinden, aber nicht vernichtet sind!"
11
Da umstanden plötzlich, gar elend aussehend, die Gerufenen den Pharisäer, und sein Vater, den er gar wohl erkannte, sagte: ,,Weil ich war, wie du nun bist, so bin ich nun also elend, wie du mich schaust, und du wirst auch so elend, wie ich und alle die Vorväter nun sind und auch sicher bleiben werden; denn uns leuchtet kein Glaube und keine Hoffnung!"
12
Fragte der Pharisäer ganz erstaunt: ,,Kann euch denn nimmer geholfen werden?"
13
Sagte der Geist: ,,O ja, so wir das wollten; aber wir haben den Willen dazu nicht, gleichwie du ihn auch schon in dieser Welt nicht hast und Den verfolgst, der dir helfen könnte, - und wir tun dasselbe!"
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Hier verschwanden die Geister und Ich sagte: ,,Was ist nun deine Meinung?"
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Da sagte der Pharisäer: ,,Ihr alle seid Zauberer und Magier, und diese Erscheinung habt ihr hergezaubert! Ich werde mich darum mit euch nicht mehr abgeben und mich zurückziehen."
16
Das Volk aber sagte: ,,Oh, oh, seine Weisheit hat sich gehäutet, darum geht er nun voll Schande zurück!"
17
Die Tempeljuden aber ermahnten das laute Volk; dieses aber wurde noch lauter und fing an zu zischen und zu pfeifen. Da zogen sich alle Pharisäer und alle die Tempeljuden in aller Eile zurück.
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Das Volk aber bat Mich, daß Ich es belehren möchte.
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Ich aber ermahnte das Volk Selbst zur Ruhe, und es ward alsbald ruhig. Darauf erst fing Ich an, das Volk zu lehren über die Liebe zu Gott und zum Nächsten, und warnte es vor den Irrlehren der Pharisäer.

Fußnoten