Das Grosse Evangelium Johannes: Band 4
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Cäsarea Philippi
- Kapitel 28 -
Cyrenius erkennt seine Töchter. Risa und Zinka werden die Schwiegersöhne des Cyrenius
Sagt Cyrenius: ,,Nur eine kleine Geduld, meine liebsten Kinder und Töchter! - Du heißt Gamiela, und wie heißt denn die jüngere Schwester?"
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Sagt die Jüngere: ,,Ich heiße Ida; denn also rief man mich stets."
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Hier fiel Mir Cyrenius um den Hals und sagte: ,,Herr, ja, wie soll ich Dir denn danken?! O Gott, o Vater! Du hast mir auf diese Art ja meine zwei leiblichen Töchter wiedergegeben, die mir vor siebzehn Jahren von den frechsten Händen entwendet worden sind! Wie das möglich war bei der Überwachung, wie sie in meinem Hause stattfand, ist mir nun bis zur Stunde ein Rätsel!
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Ich sandte sogleich nach allen Seiten Kundschafter aus, die sich nach dem verlorengegangenen Schwesternpaare umsehen und erkundigen sollten, und ein mutiger Hauptmann sagte: ,Und sollte sie dir der Pluto geraubt haben, so bringe ich sie dir! Hat sie aber das Meer verschlungen oder irgendein gefräßiges Raubtier, dann wird alle Mühe eine vergebliche sein!` Er ging und mühte sich drei Jahre vergeblich ab.
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Ich sandte auch Forscher nach Dir, o Herr, nach Nazareth. Sie erfragten Dich wohl, kamen aber mit der Hiobspost nach Hause, daß mit Dir gar nichts mehr sei. Du wärest ein zwar ganz ruhiger, aber sonst völlig blöder Junge zwischen dreizehn und vierzehn Jahren, und von einem Weissagen sei da schon gar keine Rede!
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Deine irdischen Eltern gaben von Dir Selbst ein ganz leidiges Zeugnis und sagten, daß mit Deinem zwölften Jahre jede Spur von irgendeiner Weisheit ganz verraucht sei und Du nun, was da Verstand und Einsicht betrifft, jedem ganz gewöhnlichen Erdjungen naehstehest. Sie sollen damals meinetwegen in Dich gedrungen sein, nur diesmal noch für meine Boten eine Weissagung zu machen; aber Du verhieltest Dich stumm und sagtest etwa am Ende, Du seiest nicht der Weissagung wegen in die Welt gegangen, sondern der Arbeit wegen wie ein jeder Mensch!
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Als man Dich fragte, ob Du Dich nicht erinnertest, was alles Du von der Wiege bis in Dein zwölftes Jahr geleistet habest, sagtest Du, was da war, das sei nicht mehr! Und als man Dich um den Grund fragte, da redetest Du nichts mehr, verließest das Zimmer und gingst hinaus ins Freie, - und meine Sendlinge kamen unverrichteterdinge nach Hause!
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Und so war damals all mein Forschen ein vergebliches. Sieben volle Jahre trauerte ich um meine zwei liebsten Töchterchen, - und siehe da, hier sind sie nun! Du hast sie damals mir vorenthalten, um sie mir nun doppelt wunderbar wiederzugeben! Ja, Herr, wie soll ich Dir denn nun so ganz eigentlich danken dafür?"
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Sage Ich: ,,Das hast du schon dadurch, daß du alle, die hier aufgefangen wurden, angenommen hast und hast Sorge getroffen für ihre Unterbringung und für ihre künftige bessere Bestimmung, als sie sie bis jetzt hatten! Kurz, - du, Mein erster Freund Cyrenius, hast Mir schon so vieles getan, daß Ich dich auf dieser Erde nicht unbelohnt lassen kann! Dereinst in Meinem Reiche im Himmel sollst du darum aber auch schon noch einen größeren Lohn überkommen!
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Aber da du nun deine Töchter vollkommen gesund wieder hast, so gedenke dessen, wem Ich sie zu Bräuten bestimmt habe! Die beiden Männer sind zwar nicht königlicher Abkunft; aber sie sind nun gewisserart Meine Söhne, - und das kann dir denn doch auch genügen!"
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Sagt Cyrenius: ,,Herr, Dein Wille ist mir ein angenehmstes Gebot, und ich werde für meine beiden Schwiegersöhne schon Mittel und Wege treffen, vermöge welcher sie so gestellt werden, den armen Menschen geistig und naturmäßig möglichst viel nützen zu können!
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Aber nun kommet, ihr meine liebsten Töchter, zu mir und lasset euch an mein Herz drücken; denn ich bin ja nun einer der glücklichsten Väter auf der ganzen Erde! Wie glücklich wird erst eure Mutter sein, euch wieder zu besitzen; denn die war um euch untröstlich! Könnte sie euch auch sehen, so wäre ihr Glück noch größer; aber sie ist bei aller ihrer großen Liebenswürdigkeit denn doch blind. Als eine Blinde ward sie mein Weib, bekam auf eine Zeitlang wohl das Augenlicht, ward aber später dennoch wieder blind! Aber sie hat ein so scharfes Gefühl, daß ich darauf wetten kann, daß sie euch sogleich erkennen wird! Oh, wie unendlich glücklich bin ich nun! Kommet her, ihr Armen alle, ich will euch dafür beglücken nach allen meinen Kräften!
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Wenn ich nun daran denke, wie wir euch auf dem Meere schwimmend fanden bei den Haaren zusammengehängt! Hätte ich damals mir nur von ferne hin denken können, daß ihr meine Töchter wäret, wie entsetzlich unglücklich hätte mich euer damaliger Anblick gemacht! Jetzt erst, da ihr wieder lebet, machte mich der Herr mit euch näher bekannt, auf daß ich so selig als möglich würde! Und nun bin ich es, und dafür Dir, o Herr, alles Lob und alle meine Liebe!"