Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in Aphek
- Kapitel 116 -
Die geistige Umgebung des Herrn
Diese Meine Worte machten einen tiefen Eindruck in die Seele der anwesenden Römer, und alle sagten bei sich: ,,Ja, ja, Er hat in allen Dingen recht, und wir Menschen sind Sein vollster Ernst und kein Scherz und Spielzeug Seiner göttlichen Macht!"
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Darauf sagte der Hauptmann wieder zu Mir: ,,Herr und Meister über alles! Du hast im Verlaufe Deiner göttlich inhaltschweren Rede auch davon gesprochen, daß mit Dir auch eine längere Zeit hindurch einer der vollkommensten Engel der Himmel für alle Menschen sichtbar umhergewandelt sei und habe von Dir treust und wahrst bezeugt, daß in Dir eben Der in diese Welt zu den Menschen gekommen ist, der durch den Mund der Propheten schon seit gar langem verheißen war, wie auch wir Heiden davon seit lange her Kunde hatten. Wäre es denn nun nicht mehr tunlich, daß Du, o Herr und Meister, auch uns einen Engel aus Deinen Himmeln hierher beriefest, er uns erscheine und wir ihn sähen?"
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Sagte Ich: ,,O allerdings, - obwohl die Erscheinung eines Engels euren Glauben an Mich nicht noch fester machen wird, als er ohnehin schon ist!
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Ich brauche solch einen Engel aber nicht aus irgendeinem fernen Himmel nach deinem Denken hierher zu berufen; denn wo Ich bin, da ist auch schon der allerhöchste Himmel mit den zahllosen Engelscharen, die Mich umgeben immerdar.
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Ich will denn eure Augen einige Augenblicke lang auftun, und ihr sollet sehen Meine Umgebung! Und so denn geschehe Mein Wille!"
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Als Ich solches ausgesprochen hatte, da ersahen alle, wie in weiten Kreisen, wie auf lichten Wolken stehend, sitzend und kniend, unzählig viele Engel sich befanden, die alle ihre Blicke nach Mir richteten und Mich lobten und priesen.
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Diese Erscheinung betäubte die Römer, und sie baten Mich, daß Ich vor ihren noch zu unwürdigen Augen die Himmel wieder verschließen möchte. Und Ich verschloß denn auch sogleich ihre innere Sehe, und sie sahen denn auch keine Engel auf den lichten Wolken mehr; aber den Raphael ersahen sie an Meiner Seite in der schon bekannten Jünglingsgestalt, wie mit Fleisch und Blut angetan.
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Und der Hauptmann fragte Mich voll Staunens über die große Anmut dieses Jünglings, wer er wäre, und woher er nun so plötzlich gekommen sei.
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Sagte Ich: ,,Das ist ebenderselbe Engel, der nach Meinem Willen längere Zeit, so es zur höheren Weckung des Glaubens nötig war, stets um Mich also sichtbar, wie nun, war und die Menschen belehrte und auch große Zeichen wirkte. So ihr wollt, da könnet ihr selbst mit ihm wie mit Mir reden."
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Da trat der Hauptmann zu Raphael hin und fragte ihn, ob er wohl immer um Mich sei, um Mir zu dienen.
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Sagte Raphael: ,,Der Herr bedarf unseres Dienens nicht; aber dennoch dienen wir Ihm in aller Liebe darin, daß wir euch Menschen dienen nach Seinem Willen und euch beschützen vor zu argen Nachstellungen der Hölle.
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Je mehr wir im Namen des Herrn zu tun bekommen, sowohl auf dieser Erde als auch noch auf zahllos vielen andern Erden im endlosesten Schöpfungsraume, desto glücklicher und seliger sind wir. Tuet auch ihr desgleichen, und ihr werdet das werden und vermögen, was ich bin und vermag!"
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Darauf sagte der Hauptmann: ,,Was du bist, das weiß ich bereits; doch was du vermagst, das weiß ich noch nicht."
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Sagte der Engel: ,,Was der Herr Selbst vermag, das vermag auch ich. Aus mir selbst vermag ich wohl auch ebensowenig wie du; aber aus dem Willen des Herrn, der mein ganzes Wesen erfüllt und ausmacht, vermag auch ich alles. Mache auch du des Herrn Willen völlig zu dem deinen, so wirst auch du das vermögen, was ich vermag!"
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Hierauf verschwand Raphael plötzlich, und der Hauptmann beherzigte tief seine wenigen Worte.
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Darauf aber kam ein Bote von der Herberge und lud uns zum Mittagsmahle, und wir begaben uns denn auch sogleich in dieselbe, in der das bereitete Mahl unser harrte.