Gottes Neue Bibel

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 1

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Erste Botenaussendung. Große Missionslehre

- Kapitel 142 -

Erste Missionsarbeit der ausgesandten Apostel. Bekehrte herodianische Steuererpresser als gute Zeugen der Apostel

Als die Zwölfe nach ein paar kleinen Stunden in den obbesagten Markt gelangten, fanden sie die Bewohner gruppenweise vor den Toren des Marktes heulend, weinend und einige über alle Maßen klagend; denn die herodianischen Steuererpresser trieben ihr Unwesen im Markte, sie plünderten die Häuser und nahmen den zahlungsunfähigen Eltern die liebsten, besten und schönsten Kinder weg, banden solche Kinder mit Stricken wie die Kälber zusammen und warfen sie auf ihre mit Ochsen bespannten Steuerwagen. Als die Jünger solches Greuels innewurden, wandten sie sich in ihrem Herzen an Mich.
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Und als sie in ihrem Herzen deutlich die Worte vernahmen: ,,Was ihr da wollt, das soll auch sogleich geschehen!", - als sie das vernahmen, sagten sie zu den über alle Maßen traurigen Bewohnern dieses Marktes: ,,Der Friede sei mit euch! Zu euch komme das Reich Gottes, dessen Ausbreiter wir sind im Namen des Herrn! Gehet mit uns in euren Markt, und wir werden für euch die Sache mit den ungerechten und herzlosesten Steuererpressern ab- und ausmachen!"
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Sagen die Einwohner: ,,Oh, da werdet ihr kein Ohr finden! Denn die da erpressen die ungerechtesten Steuern, sind keine Menschen, sondern reine wildeste reißende Tiere, die euch übel anfallen werden."
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Sagt Petrus: ,,Liebe Brüder, nehmet an, was wir euch bringen; das andere wird durch uns der Herr ausrichten! Gold und Silber aber erhoffet von uns nicht; aber was wir haben, das sollet ihr von uns auch überkommen. Nun aber eilen wir hinein in den Markt, auf daß die Kinder nicht zu lange leiden!"
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Als die Jünger nun mit den Bewohnern in den Ort treten, sehen sie mehrere Wagen voll mit allerlei Effekten, einige Wagen mit Kindern und noch andere mit Schafen und Kälbern beladen, und die Steuererpresser geben schon das Zeichen zum Abfahren und achten nicht auf das Schreien und Jammern der gebundenen Kinder.
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Da tritt Petrus hin zu dem Obersten der Steuererpresser und sagt in einem hochernsten Tone: ,,Elender! Mit welchem Rechte verübst du solche Greuel? Weißt du denn nicht, daß über dir ein allmächtiger Gott lebt, Der dich samt deinen Helfershelfern im Augenblick verderben kann? Stehe ab von deinen Greueln, gib alles zurück, sonst sollst du auf dieser Stelle alle Schärfe des Gotteszornes über dich kommen sehen!" Sagt der Oberste der Steuererpresser zum Petrus: ,,Wer bist du, daß du es wagst, in solch einem Ton mit mir zu reden? Weißt du es etwa nicht, mit was für Macht vom Herodes aus ich ausgerüstet bin, der sie vom Kaiser aus Rom im Pachte hat? Weißt du etwa auch das nicht, daß ich jeden, der mir in den Weg tritt, augenblicklich ohne alles vorhergehende Gericht kann töten lassen? Weiche nun zurück! Noch ein Wort, und des Schwertes Schärfe hat dich ereilt!"
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Sagt Petrus: ,,Nun denn, da du - obschon auch ein Sohn Jakobs - kein Mensch mehr bist, sondern ein wildes, reißendes Tier, so treffe dich und deine Helfershelfer das Gericht Gottes! Denn ich, der dir das verkündete, bin ein Gesandter Gottes, und die mit mir sind, sind es auch! Was du mir tun wolltest, darum ich dich im Namen Gottes abhielt von Greueltaten, hattest du Gott tun wollen; daher treffe dich denn auch das Gericht Gottes! Amen!"
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Als Petrus solches in großem Eifer aussprach, fuhr Feuer aus der Erde, ergriff den Obersten und verzehrte ihn in einem Augenblick. Als das dessen Helfershelfer sahen, erschraken sie so gewaltig, daß sie vor Petrus niederfielen und alles zu tun gelobten, was er nur immer geböte, wenn er sie doch nicht also erschrecklich strafte!
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Sagt Petrus: ,,So gebet alles los und ziehet dann in Frieden ab! Aber lasset euch's ja nicht mehr gelüsten, je wieder einen solchen Dienst einem Herodes zu erweisen; denn beim nächsten Schritt dazu wird euch das geschehen, was nun eurem Obersten vor euren Augen geschehen ist!"
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Auf diese Worte binden die Steuererpresser sogleich die Kinder los und geben sie frei, desgleichen auch alles Vieh, wie: Schafe, Kälber und also alles, was sie in diesem Orte erpreßt haben, wozu sie samt Herodes kein Recht hatten. Denn dieser Markt hatte sich schon vor einem Jahre bei den Römern vom Herodes losgekauft, wie solches in gleicher Weise wegen der unbegrenzten Bedrückungen des Herodes mehrere Orte getan hatten. Aber Herodes machte da heimliche Streifzüge, ließ die Ablösungsurkunde verleugnen und erteilte seinen Steuererpressern alle Vollmacht mit der neuen Urkunde, daß er beim Kaiser sich darum verantworten werde.
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Petrus erklärte das nun den Steuererpressern, welches Unrecht sie an ihren Brüdern begingen, und diese fingen an, dem Herodes zu fluchen und sich selbst zu verwünschen, daß sie so blind waren, solch einem Tyrannen ihre Hände zu leihen.
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Petrus aber fing an, zu lehren vom Gottesreich, und siehe, alle die Steuererpresser bekehrten sich und folgten nun, bei hundert an der Zahl, Petrus, und es war das ein guter Fang; denn eben diese Steuererpresser wurden dann für sich überaus tätig und trugen vieles bei zur schnelleren Ausbreitung Meiner Lehre.
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Die Bewohner dieses Marktes aber behielten die Apostel drei Tage bei sich und ließen sich sogar auf Meinen Namen taufen. Denn die Apostel tauften auch mit Wasser jeden, der die Taufe verlangte, auf Meinen Namen.
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Sie hatten dazu von Mir aus zwar noch kein Gebot erhalten; aber sie wußten es, daß solches nicht wider Meinen Willen gehe.
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Die Einwohner boten alles auf, um die Jünger bestmöglich zu bewirten, und trugen ihnen am Ende Geld an, weil sie, die Jünger, ihre Kranken gesund gemacht hatten. Die Jünger aber nahmen keines an, wie auch sonst nichts, worüber sich die früheren Steurer sehr verwunderten und sagten: ,,Mehr denn eure Wundertaten beweist eure nie erhörte Uneigennützigkeit, daß ihr wahrhaftigste Gesandte Gottes seid; denn Menschen dieser Welt sind voll des schwärzesten Eigennutzes."
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Judas machte freilich ganz verdutzte Augen, als er viel Geld sah, das man ihm antrug; aber Thomas war ihm stets zur Seite, und so getraute sich der geldgierige Jünger diesmal nicht, es anzunehmen, was ihm heimlich recht leid tat.
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Nach drei Tagen aber teilten sich von hier aus die Jünger zu zwei und zwei, und mit je zweien gingen auch zehn bis fünfzehn der bekehrten Steurer mit und leisteten den Jüngern gute Dienste; denn sie hatten viel Mut und kannten keine Furcht vor Menschen.
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Die Zwölfe taten nun, wie Ich ihnen anbefohlen hatte, und machten allenthalben gute Geschäfte.
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Was tat aber nun Ich, nachdem Ich die zwölf Jünger mit den gegebenen Weisungen hinausgesandt hatte?

Fußnoten