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 Sat, Sep 15, 2012 at 9:00 PM UTC by Josef

zum 24ten Sonntag



Lesung aus dem Buch Jesaja: Jes 50,5-9a

Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet.
Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück.
Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen,
und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen.
Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.
Doch Gott, der Herr, wird mir helfen;
darum werde ich nicht in Schande enden.
Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel;
ich weiß, daß ich nicht in Schande gerate.
Er, der mich freispricht, ist nahe.
Wer wagt es, mit mir zu streiten?
Laßt uns zusammen vortreten!
Wer ist mein Gegner im Rechtsstreit?
Er trete zu mir heran.
Seht her,
Gott, der Herr, wird mir helfen.


Aus dem zweiten Teil des Buches Jesaja hören wir heute den ersten Teil des dritten Gottesknechtliedes. Der Prophet, der das Volk Israel in der Verbannung trösten will, trägt die Leiden und Verfolgungen und bezeugt so sein Vertrauen auf Gottes Hilfe.

In der heutigen Lesung tritt uns der Gottesknecht als eine prophetische Gestalt entgegen. Er hat sein Ohr und sein ganzes Wesen dem Wort Gottes geöffnet und er ist zum Sprecher Gottes geworden.
Der Knecht entzieht sich dem Prophetenberuf nicht im Gegensatz zu Jona (1,3) und Jeremia (1,6f, 20,7-9), sondern übt sein Amt trotz des härtesten Widerstandes aus, der ihm von seinen eigenen Volksgenossen entgegengebracht wird. Der tiefere Grund des Widerstandes ist der Unglaube seiner Volksgenossen. Der Widerstand artet in Tätigkeiten aus, die besonders schmerzlich und entehrend sind: Bart ausreißen, Schläge auf den Rücken und Spucken in das Angesicht. Die Verfolgung und die Feindschaft seines Volkes wird im schließlich den Tod bringen.

Die Evangelisten haben diese prophetischen Aussagen auf Jesus bezogen. Er ist Gottessohn und Gottesknecht. Er weiß, daß auch in Leiden und Tod der Vater ihn nicht allein lässt.

Aus dem zweiten Teil des Buches Jesaja hören wir heute den ersten Teil des dritten Gottesknechtliedes. Der Prophet, der das Volk Israel in der Verbannung trösten will, trägt die Leiden und Verfolgungen und bezeugt so sein Vertrauen auf Gottes Hilfe.

In der heutigen Lesung tritt uns der Gottesknecht als eine prophetische Gestalt entgegen. Er hat sein Ohr und sein ganzes Wesen dem Wort Gottes geöffnet und er ist zum Sprecher Gottes geworden.
Der Knecht entzieht sich dem Prophetenberuf nicht im Gegensatz zu Jona (1,3) und Jeremia (1,6f, 20,7-9), sondern übt sein Amt trotz des härtesten Widerstandes aus, der ihm von seinen eigenen Volksgenossen entgegengebracht wird. Der tiefere Grund des Widerstandes ist der Unglaube seiner Volksgenossen. Der Widerstand artet in Tätigkeiten aus, die besonders schmerzlich und entehrend sind: Bart ausreißen, Schläge auf den Rücken und Spucken in das Angesicht. Die Verfolgung und die Feindschaft seines Volkes wird im schließlich den Tod bringen.

Die Evangelisten haben diese prophetischen Aussagen auf Jesus bezogen. Er ist Gottessohn und Gottesknecht. Er weiß, daß auch in Leiden und Tod der Vater ihn nicht allein lässt.

Kommentar von; Josef Kampleitner
 Sat, Sep 15, 2012 at 9:29 PM UTC by Josef

Re: zum 24ten Sonntag


Kommentar zu:

„Wer mein Jünger sein will...,
nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“

von:
Hl. Rafael Arnáiz Barón (1911 – 1938), spanischer Zisterzienser


Wie soll ich recht ausdrücken, was meine Seele empfunden hat, als sie aus dem Mund eines heiligen Prälaten gehört hat, was mich bereits leidenschaftlich bewegt, was mich in meinem Exil absolut glücklich macht: die Liebe zum Kreuz!... Wer könnte mir die Zunge König Davids geben, um in Worte zu fassen, wie wunderbar die Liebe zum Kreuz ist?...

Das Kreuz Christi! Wozu noch mehr Worte? Ich verstehe nicht zu beten; ich weiß nicht, was es heißt gut sein; mir fehlt es an frommer Denkungsart, weil ich voll der Welt bin. Ich kenne nur Eines, und das erfüllt meine Seele mit Freude, wenngleich es mich arm an Tugenden vorfindet und reich an Armseligkeit. Ich weiß nur, dass ich einen Schatz habe, den ich für nichts und niemanden eintauschen würde, nämlich mein Kreuz, das Kreuz Jesu, meinen einzigen Ruheplatz. Wie soll ich das erklären? Wer es nicht selber erfahren hat, kann absolut nicht erahnen, worum es sich handelt.

Wenn doch die Menschen alle das Kreuz lieben würden! Wenn die Welt doch wüsste, was es bedeutet, das Kreuz Christi innig, wahrhaftig, ohne Vorbehalt, liebestrunken zu umarmen!... Wie viel Zeit wird verschwendet mit Vorträgen, Andachten und geistigen Übungen, die heilig und gut sind, die aber nicht das Kreuz Christi und damit nicht das Beste betreffen...

Du armseliger, nichtsnutziger Mensch..., du schleppst dich dahin, unterwirfst dich der strengen Ordensregel und hältst dich daran, so gut du kannst; du gibst dich damit zufrieden, deine Sehnsüchte zu verschweigen und zu verbergen: liebe doch leidenschaftlich, was die Welt, weil sie es nicht kennt, gering schätzt, und bete unauffällig und schweigend dieses Kreuz an, das dein Schatz ist. Betrachte vor diesem Kreuz die Größe Gottes, die Herrlichkeit Mariens, das Elend des Menschen... Hör nicht auf schweigend, liebend, anbetend zu leben, und werde eins mit dem Kreuz. Was willst du mehr? Koste das Kreuz ganz aus, wie es heute Morgen unser Herr Bischof formuliert hat. Das Kreuz auskosten!