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(Last edited on Friday, January 27, 2012 at 9:39 AM UTC)
Liebearten
Wer auf Meinen Wegen wandelt, der kommt zum Lichte. Ja, wer auf Meinen Wegen einhergeht, der wandelt schon im Lichte und wandelt schon lebendige Stege. Und Ich bin das Ziel der Wanderschaft auf dem lichten Wege des Lebens.
Wer aber wandelt die Wege der Welt und ihrer Klugheit, der wandelt in der Nacht. Die Nacht aber ist der Tod, und der Tod ist das Ziel der Wanderschaft in der Nacht.
Wer mit Mir wandelt, der wandelt recht und wird sein Leben erhalten, und wenn er es auch verlöre tausend Male. Wer aber ohne Mich suchet sein Leben im Dickicht der Weltnacht zu erhalten, der wird es verlieren, und so er es auch besässe tausendfach!
Es werden aber zu der Zeit zwei auf dem Felde sein. Der eine wird aufgenommen und der andere im Gerichte belassen werden. Und zwei werden in der Mühle mahlen. Der eine wird aufgenommen und der andere gerichtet werden. - Also kannst du ohne Mich nichts tun zur Erhaltung deines Lebens. Mit Mir aber bist du ein Allgewaltiger gegen den Tod.
Sehet dafür ein Gleichnis an! Wer Ohren hat, der höre, und ein offenes Auge wende er nicht von Meinem Munde ab!
Es geschah, dass da in einem Flecken zwei leiblich verwandte Jungfrauen lebten. Die eine war reich an Weltschätzen und die andere daran arm. Doch hatten sie Gemeinschaft untereinander und lebten unter einem Dache. Denn die Reiche war unklug, und es war ihr darum die Klugheit der Armen nötig.
Solange es friedlich ging im Lande, da ging es gut, und sie kamen wohl fort miteinander. Da aber das Land heimgesucht wurde mit Krieg, seines Weltreichtums wegen, da kam auch eine starke Probe über die zwei Jungfrauen.
Als sich das Kriegsheer dem Flecken nahte, da übermannte die Reiche eine grosse Angst, dass sie darob ganz verwirrt wurde. Als sie sich aber ein wenig der ersten Angstbetäubung entsann, da raffte sie sobald alle ihre Kostbarkeiten zusammen und vergass der goldenen Leuchter und Lampen nicht; aber des Brotes und Öles gedachte sie nicht. - Damit floh sie in eine Gebirgsschlucht und verkroch sich daselbst in eine finstere Höhle.
Die Arme aber dachte bei sich: Was soll ich also eilen?! Meine ganze Habe ist ja nur die meines Lebens. Um dieses zu erhalten, brauche ich aber nichts als Brot und, um mich in einer Höhle des nahen schützenden Gebirges zurechtzufinden, ein Licht. Diese nahm daher eine rechte Menge Brotes und nahm eine gute Lampe mit Öl gefüllt und vergass nicht eines rechten Feuerzeuges.
Da die Arme aber wusste, wohin ihre Freundin floh, so ging sie ihr nach, um ihr auch da mit ihrer Klugheit zu dienen. Als sie aber zur Höhle kam und gar gute Spuren fand, welche ihr ein sicheres Zeichen waren, dass ihre Freundin sich hier verborgen hatte, da rief sie alsobald dieselbe und suchte sie allerorts mit der brennnenden Lampe. Allein, nichts war mehr von der reichen Freundin zu entdecken! Da dachte sich die Arme wieder: Was soll ich denn nun tun? Meine Freundin hat sich vor mir verkrochen. Ich habe Brot und Licht und vorrätiges Öl, also will ich hier verharren, bis zu der Zeit, da das Heer vorüber ist, und dann wieder in meine Wohnung ziehen, will da dann die Nachbarn rufen, und sie werden mir helfen, die Freundin aufzusuchen!
Nach etlichen Tagen zog das Kriegsheer ab, und die Arme tat, wie sie es bei sich beschlossen hatte. Und siehe, es kamen die Nachbarn mit Fackeln und durchsuchten die Höhle, fanen auch gar bald die Reiche, aber diese - war tot. Denn sie hatte verhungern und erstricken müssen in der Modernacht der Höhle ihres Bergwinkels. Die Arme aber überkam sonach alle Schätze der Reichen, "wucherte" mit denselben und ward bald die Reichste im Lande!
Wer also das Leben der Welt sucht, der wird es verlieren und wird umkommen unter der grossen Bürde desselben. Wer es aber gering achtet und suchet vielmehr das Leben der Seele zu erhalten, durch das lebendige Brot und durch das gerechte Licht, der ist ein Kluger und geschickt zum Himmelreiche.
Suchet daher vor allem das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; alles andere wird euch dann von selbst hinzukommen! - Wer mag wohl zweien Herren dienen, die untereinander Feinde sind? - Dienet daher einem Herrn in der Liebe und Wahrheit!
Wer so auf dem Felde seine Arbeit tut für den rechten Herrn, den wird der Herr auch erkennen und wird ihn aufnehmen. Wer aber dieselbe Arbeit tut auf dem Felde der Liebe und in der Mühle der Wahrheit, jedoch aus Eigennutz, der wird vom Herrn auch sicher nicht aufgenommen werden.
Wandelt sonach im Lichte und tut, was des Herrn ist, nämlich Seinen Willen, so werdet ihr nicht ersticken und verhungern in der "Höhle der Selbstsucht". Und der Gewinn, der euch aus dem Tode der Welt wird, wird gross sein, und ihr werdet die Schätze mit keinem Masse bemessen können. Solches verstehet und beachtet es geistig und leiblich! Amen. (aus Himmelsgaben, Band 2, Seite 156,2 - 158,18)
(Ich komme nicht umhin, die Jungfrauen alle beide unter meinem eigenen Dache zu finden; beide sind mein Anteil: - die reich ist an Weltschätzen, ist angesiedelt im gebildeten Verstande, die Arme ist beheimatet im Verständnis des Herzens. - "Sie haben Gemeinschaft untereinander und leben unter meinem Dach, und sie kommen wohl fort miteinander...").
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JESUS spricht: "Ich will dir ein Mass geben, nach welchem ein jeder wissen soll, wie er mit der Eigenliebe stehen soll, wie mit der Liebe zum Nächsten und wie mit der Liebe zu Gott. ...
Teile die Liebe im Menschen gerade in 666 Teile; davon gib Gott 600, dem Nächsten 60 und dir selbst 6! Willst du aber ein vollendeter Teufel sein, dann gib Gott 6, dem Nächsten 60 und dir selbst 600!
Siehe, die rechtschaffenen Dienstleute, Knechte und Mägde sind es, die die Felder ihrer Herrschaft bearbeiten. Nach menschlicher Ansicht sollen sie denn auch die Ernte nehmen, weil sie durch ihren Fleiss und ihre Mühe geworden ist; aber sie tun die Ernte in die Scheuern und Scheunen ihrer Herrschaft und haben eine grosse Freude daran, so sie zu ihrer Herrschaft sagen können: "Herr, alle deine Scheuern und Scheunen sind bereits voll, und noch ist die Hälfte auf dem Felde! Was sollen wir da tun?" - Und ihre Freude wird grösser, so der Herr zu ihnen sagt: "Ich lobe euren grossen und uneigennützigen Fleiss und Eifer; gehet und bringet Bauleute her, auf dass sie mir Vorratskammern in kürzester Zeit erbauen und Ich des Feldes Segen aufbewahre für Jahre, die vielleicht weniger gesegnet sein möchten an allen Früchten, denn dieses da war!" - Siehe, nichts gehört den Dienstleuten: sie haben keine Scheuer, keine Scheunen und keine Vorratskammern, und doch arbeiten sie um einen geringen Lohn, als gelte es für ihre Scheuer, Scheunen und Vorratskammern, denn sie wissen es, dass sie nicht Not zu leiden brauchen, wenn der Herr alle Vorratskammern voll hat.
Und siehe, im Tun eines rechtschaffenen Dienstboten liegt das ganze Verhältnis jedes wahren Menschen zu sich, zum Nächsten und zu Gott. Der wahre Dienstbote sorgt für sich 6-fach, für seine Dienstgefährten, damit sie ihm wohlwollen, 60-fach und für seinen Dienstherrn 600-fach und sorgt dadurch, ohne es zu wollen, dennoch 666-fach für sich; denn die Nebendiener werden ihrem Gefährten, bei dem sie die wenigste Selbstliebe merken, am meisten wohlwollen, und der Dienstherr wird ihn bald über alle setzen. Aber einen Diener, der nur für seinen Sack sorgt, bei der Arbeit gerne der letzte ist und seine Hände nur an die leichteste Arbeit legt, den werden seine Gefährten mit scheelen Augen ansehen, und sein Dienstherr wird es wohl merken, dass der selbstsüchtige Diener ein fauler Knecht ist. Er wird ihn daher nie über seine Dienerschaft setzen, sondern ihm vermindern den Lohn und ihn setzen zu unterst am Speisetisch. Und wird sich dieser selbstsüchtige, faule Knecht nicht bessern, so wird er mit schlechten Zeugnissen aus dem Dienst getan werden und also schwerlich je wieder einen Dienst erhalten. So er aber einen einzigen Freund noch hat, dem gegenüber er sich uneigennützig bewiesen hatte, so kann dieser ihn in seine Wohnung aufnehmen, wofür ihn der Herr nicht schmähen wird. - Verstehst du das?" (aus Das grosse Evangelium Johannes, Band 2, Kap. 77,1 + 3 - 5)