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 Mi, 29. Apr 2009 um 20:29 MESZ von schlicht_Rolf

Anmerkungen zur Medialität

Anmerkungen zur Medialität

Im Unterschied zur vollendeten Entwicklung des Menschen über den Geist ist die seelische Medialität die bislang vorherrschende Art des "inneren Wortes" ohne den eigenen Geist, d.h. weitgehend aus der Seele.
Je demütiger ein Medium ist, desto lichtere unfreie Geister werden angezogen. Derartige "Kundgaben" können ganz der Wahrheit gemäß dem Entwicklungsstand des Geistes, entsprechen, es mangelt ihnen aber an wahrer Liebe und somit Leben; sie können im schlimmsten Fall bis zu Angst und Bedrängung reichen. Ein Kennzeichen der seelischen Medialität kann z.B. das Schließen der Augen sein, weil eine gewisse Konzentration notwendig ist, die der wahre Prophet nicht benötigt. Es besteht ein mehr oder weniger krasser Unterschied zwischen der persönlichen Meinung (z.B. Vorhersagen) und dem geoffenbarten Wort. Die Vorhersage von Ereignissen muß zwangsläufig im Bereich der Glücksache bleiben. In diesem Bereich sind auch die vielfältigen unechten Zweite-Gesicht-Erscheinungen wie die sog. Bayrischen Seher (Irlmeier, Waldviertler etc.) bis zu Trance-Medien wie Edgar Cayce angesiedelt. Die sog. "Vaterworte" der "Vater-Medien", die den göttlichen Kundgaben täuschend ähnlich sind, können nur von unreinen Geistern stammen, weil ihnen die göttliche Reinheit fehlt (z.B. jl.ev08.144,09) und sie daher in Satans Diensten stehen. Sie werden zur Prüfung zugelassen.
Im besseren Fall meint der Geist in seinem Eigenwillen, dem inkarnierten Menschen durch seine eingelegten Worte etwas gutes zu tun. In jedem Fall ist das Medium ein bisweilen unbewußtes Opfer. Es ist in der Liebe tätig, jedoch nicht im Willen des VATERs, sondern mehr oder weniger stark im Eigenwillen. Wenn es die reine, wahre Liebe wäre, würden diese Geister dem Menschen in der Tatliebe dienen und sich nicht vor Menschengruppen setzen und "Kundgaben" von sich geben, um so noch mehr Seelenschläfer (d.h. geistige Trägheit und Übersättigung) hervorzubringen.
Da sie es aber nicht im Willen des Vaters tun, kann es nur Eigenwille, kein reines selbstloses, uneigennütziges Dienen, sondern der Hochmut der Geister sein. Ein großes Problem scheint dabei zu sein, dass solche Medien trotzdem glauben und es immer wieder beteuern, unmittelbar göttliche Vaterworte zu empfangen. Weil immer gleiches sich anzieht, fehlt solchen Medien möglicherweise der Vergleichsmaßstab, wenn sie nicht ganz starke Selbstkritik üben und als oberstes Ziel das starke Bestreben haben, die reine Wahrheit und Liebe des Vaters im Dienen zu verkünden. Sie spiegeln sich dann in ihrer eigenen Größe, z.B. auch darin, sich "von Swedenborg und Lorber unabhängig gemacht"zu haben, um ihre angebliche Größe und Eigenständigkeit unter Beweis zu stellen!
Wenn allerdings die Grundlage des Lorber-Werkes in weiten Teilen als falsch angesehen wird, deutet das darauf hin, dass ein elementares ,Mißverständnis' vorliegen muß und es sich nur um mediale Kundgaben aus dem seelischen Ich durch dementsprechend angezogene Geister und nicht aus dem eigenen Geist handeln kann. ,Vaterworte' aus dem Gottesfunken sind nicht möglich, weil diese nur durch Einwirken des Hl. Geistes über den entsiegelten Geist gegeben werden. Da es der eigene Wille ist, muß der Vater es wegen der Beachtung des freien Willens zulassen. [jl.erde.071,10] "Ihr sehet aber, daß aus dem klar hervorgeht, daß sich jedermann mit dem Prophezeien wohl gar sehr in acht nehmen sollte, der Wiedergeborene und der Berufene so gut wie der Nichtwiedergeborene und Nichtberufene; denn der Prophezeiung wegen lasse Ich wohl niemanden die Wiedergeburt erreichen, sondern allein des ewigen Lebens wegen.
[jl.erde.071,11] So Ich aber jemanden berufe zu prophezeien, der sei ja nicht so keck und setze eigenmächtig etwas hinzu oder nehme eigenmächtig etwas hinweg; denn so er das täte, so würde es ihm einst gar übel bekommen! Daher ist es durchaus kein leichtes Geschäft, ein Prophet zu sein, und ein gar sehr nutzloser und schädlicher Mensch ist derjenige, der aus eigener Macht prophezeit oder sich wohl gar dabei ein göttliches Richteramt anmaßt."
[jl.ev07.124,01] "(Der Herr:) "Siehe, die Sache ist also aufzufassen und zu begreifen: Berufen und zum Licht und zum Leben bestimmt ist ein jeder Mensch auf dieser ganzen Erde; aber auserwählt zum Lehrer der Menschen kann nicht ein jeder sein, da das für die Menschen auch gar nicht gut wäre..."
[HiG.02_50.12.27,02] "Die Berufenen sind Kinder der Welt, können aber, so sie der Berufung folgen, Meine lieben Kinder und Kindlein werden. – Aber die wenigen Auserwählten sind Meine Brüder und sind weder der Seele und noch weniger dem Geiste nach von dieser Erde, sondern von dorther, von wannen her Ich Selbst bin. Bei katholischen "Vater-Medien" finden auch spezifisch katholische Erscheinungen besondere Erwähnung. Dazu gehören z.B. die Stigmatisierten, bei denen es sich ebenso um Fähigkeiten und Merkmale handelt, die aus dem Eigenwillen entstanden sind und wegen unseres freien Willens vom Vater zugelassen werden müssen, eine vorwiegend im Rahmen des "Kirchenchristentums" auftretende Art von LIEBEHEROISMUS (vgl. jl.schr.035,14). JESUS will nicht, dass wir so leiden wie Er gelitten hat, sondern Er legt unserer Seele die zu ihrer schnellstmöglichen Heilung notwendige Last auf.
Dieser Zustand kann in erster Linie dem seelisch-medialen Bereich zugeschrieben werden. In ähnlicher Weise aus dem eigenen Willen, also seelisch-medial, können die sog. Mutter-Gottes-Erscheinungen gesehen werden, bei denen unreife Geister sich als Maria ausgeben.
Eine ähnliche Form von eigenwilligem LIEBEHEROISMUS finden wir u.a. in der Abgötterei des Buddhismus der so gerne als fremdländisches Vorbild für abendländische Christen dargestellt wird. Demgegenüber geht es um vollkommene Willensidentität mit dem VATER, denn allein JESUS weiß, was unserer Seele zur Heilung am Nützlichsten ist.