Gottes Neue Bibel

Die Apostelgeschichte des Lukas

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 7 -

Die Ansprache des Stephanus: Der Ruf Abrahams

(1. Mose 12,1-9)
1
Der Hohepriester fragte ihn nun: »Verhält sich dies so?«
2
Da antwortete Stephanus: »Werte Brüder und Väter, hört mich an! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien wohnte, bevor er sich in Haran niedergelassen hatte,
3
und gebot ihm: ›Verlaß dein Heimatland und deine Verwandtschaft und ziehe in das Land, das ich dir zeigen werde!‹(a)
4
Da wanderte er aus dem Lande der Chaldäer aus und ließ sich in Haran nieder. Von dort ließ Gott ihn dann nach dem Tode seines Vaters in dieses Land hier übersiedeln, das ihr noch jetzt bewohnt;
5
doch gab er ihm keinen festen Besitz darin, auch nicht einen Fuß breit, verhieß ihm jedoch, er wolle es ihm und seiner Nachkommenschaft späterhin zum Eigentum geben, obgleich er damals noch kein Kind hatte.
6
So lauteten aber Gottes Worte: ›Seine Nachkommen werden als Beisassen in einem fremden Lande ansässig sein, wo man sie vierhundert Jahre lang knechten und mißhandeln wird;
7
doch das Volk, dem sie als Knechte dienen werden, will ich richten‹, sagte Gott; ›und hierauf werden sie ausziehen und mir an dieser Stätte dienen.‹(b)
8
Dann gab Gott ihm den Bund der Beschneidung, und so wurde Abraham der Vater Isaaks, den er am achten Tage beschnitt; Isaak wurde dann der Vater Jakobs und Jakob der Vater der zwölf Erzväter.

Die Patriarchen in Ägypten

(1. Mose 37,12-30)
9
Weil dann aber die Erzväter auf Joseph neidisch wurden, verkauften sie ihn nach Ägypten; doch Gott war mit ihm
10
und rettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen und verlieh ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem ägyptischen König, der ihn zum Gebieter über Ägypten und über sein ganzes Haus einsetzte.
11
Da kam eine Hungersnot und große Drangsal über das ganze Land Ägypten und Kanaan, und unsere Väter hatten nichts zu essen.
12
Als aber Jakob erfuhr, daß in Ägypten Getreide zu haben sei, sandte er unsere Väter zum erstenmal hin.
13
Beim zweitenmal gab sich dann Joseph seinen Brüdern zu erkennen, und Josephs Herkunft wurde dem Pharao bekannt.
14
Joseph sandte dann hin und ließ seinen Vater Jakob und seine gesamte Verwandtschaft holen, im ganzen fünfundsiebenzig Seelen.
(2. Mose 1,8-22)
15
So zog denn Jakob nach Ägypten hinab, wo er starb und ebenso auch unsere Väter;
16
sie wurden nach Sichem überführt und in dem Grabe beigesetzt, das Abraham für eine Geldsumme von den Söhnen Hemors in Sichem gekauft hatte.«

Gott befreit Israel durch Mose

17
»Je näher aber die Zeit der Verheißung kam, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, desto mehr wuchs das Volk in Ägypten an und wurde zahlreich,
18
bis ein anderer König zur Regierung über Ägypten kam, der von Joseph nichts wußte.
19
Dieser verfuhr arglistig gegen unser Volk und mißhandelte unsere Väter, so daß sie ihre neugeborenen Kinder aussetzen mußten, damit sie nicht am Leben bleiben sollten.
(2. Mose 2,1-10; Hebräer 11,23-29)
20
In dieser Zeit wurde Mose geboren und war ein ausnehmend schönes Kind; drei Monate lang wurde er im Elternhause aufgezogen,
21
und als man ihn dann ausgesetzt hatte, nahm ihn die Tochter Pharaos zu sich und erzog ihn für sich selbst zum Sohn.
22
So wurde denn Mose in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet und war gewaltig in seinen Worten und Taten.
(2. Mose 2,11-22)
23
Als er aber volle vierzig Jahre alt geworden war, stieg das Verlangen in ihm auf, sich einmal nach seinen Brüdern, den Israeliten, umzusehen;
24
und als er einen von ihnen sah, dem Unrecht geschah, leistete er ihm Beistand und verschaffte dem Mißhandelten Genugtuung, indem er den Ägypter erschlug.
25
Dabei war er der Meinung, seine Volksgenossen würden zu der Einsicht kommen, daß Gott ihnen durch seine Hand Rettung schaffen würde; doch sie erkannten es nicht.
26
Am folgenden Tage kam er gerade dazu, als zwei von ihnen einen Streit miteinander hatten; da wollte er sie versöhnen, damit sie Frieden hielten, indem er sagte: ›Ihr Männer, ihr seid doch Brüder: warum tut ihr einander unrecht?‹
27
Der aber, welcher seinem Genossen unrecht tat, stieß ihn zurück mit den Worten: ›Wer hat dich zum Oberhaupt und Richter über uns eingesetzt?
28
Willst du mich etwa ebenso erschlagen, wie du gestern den Ägypter erschlagen hast?‹(c)
29
Um dieses Wortes willen ergriff Mose die Flucht und lebte als Fremdling im Lande Midian, wo ihm zwei Söhne geboren wurden.
(2. Mose 3,1-22)
30
Als dann wieder volle vierzig Jahre vergangen waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der Feuerflamme eines Dornbusches.
31
Als Mose das sah, verwunderte er sich über die Erscheinung; als er aber näher hinzutrat, um genauer zuzusehen, erscholl die Stimme des Herrn:
32
›Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.‹(d) Da begann Mose zu zittern und wagte nicht, genauer hinzusehen.
33
Der Herr aber sagte zu ihm: ›Ziehe dir die Schuhe ab von den Füßen; denn die Stätte, auf der du stehst, ist heiliges Land.
34
Ich habe die Mißhandlung meines Volkes in Ägypten gesehen und ihr Seufzen gehört; darum bin ich herabgekommen, sie zu erretten. Und jetzt komm: ich will dich nach Ägypten senden!‹(e)
35
Diesen Mose, den sie verleugnet(f) hatten, als sie sagten: ›Wer hat dich zum Oberhaupt und Richter (über uns) gesetzt?‹, eben diesen hat Gott als Oberhaupt und Erlöser gesandt durch die Vermittlung des Engels, der ihm im Dornbusch erschienen war.
36
Dieser ist es auch, der sie (aus dem Lande) weggeführt hat, indem er Wunder und Zeichen im Lande Ägypten und am Roten Meer sowie vierzig Jahre lang in der Wüste tat.

Israel rebelliert gegen Gott

37
Dieser Mose ist es, der zu den Israeliten gesagt hat: ›Einen Propheten wie mich wird Gott euch aus euren Volksgenossen erwecken.‹(g)
38
Dieser ist es, der bei der Gemeindeversammlung in der Wüste Vermittler gewesen ist zwischen dem Engel, der auf dem Berge Sinai zu ihm redete, und zwischen unsern Vätern, derselbe, der lebendige Worte empfing, um sie uns mitzuteilen.
(2. Mose 32,1-35; 5. Mose 9,7-29; Amos 5,16-27)
39
Doch unsere Väter wollten ihm nicht gehorsam sein; vielmehr stießen sie ihn von sich und sehnten sich nach Ägypten zurück
40
und sagten zu Aaron: ›Mache uns Götter, die vor uns herziehen sollen! Denn von diesem Mose, der uns aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat, wissen wir nicht, was aus ihm geworden ist.‹(h)
41
So machten sie sich denn damals ein Stierbild, brachten diesem Götzen Opfer dar und hatten ihre Freude an den Werken(i) ihrer Hände.
42
Da wandte Gott sich von ihnen ab und gab sie dahin, daß sie dem Sternenheer des Himmels dienten(j), wie im Buch der Propheten geschrieben steht(k): ›Habt ihr etwa mir Schlachttiere und Opfergaben während der vierzig Jahre in der Wüste dargebracht, ihr vom Hause Israel?
43
Nein, das Zelt des Moloch und das Sternbild des Gottes Rephan(l) habt ihr getragen, die Götzenbilder, die ihr zur Anbetung angefertigt hattet; darum werde ich euch über Babylon hinaus (in die Verbannung) wegführen lassen.‹«

Gottes wahres Tabernakel

(2. Mose 40,1-33; Hebräer 9,1-10)
44
»Die Hütte des Zeugnisses(m) hatten unsere Väter in der Wüste so, wie Gott es angeordnet hatte, als er dem Mose gebot, sie nach dem Vorbild, das er gesehen hatte, herzustellen.
45
Diese (Hütte) haben unsere Väter dann auch übernommen und sie unter Josua in das Gebiet der Heidenvölker gebracht, die Gott vor den Augen unserer Väter vertrieb; (und so blieb es) bis zur Zeit Davids.
46
Dieser fand Gnade vor Gott und erbat es sich als Gunst, eine Wohnung für den Gott Jakobs zu finden(n).
47
Aber erst Salomo hat ihm ein Haus erbaut.
48
Doch der Höchste wohnt nicht in einem Bau, der von Menschenhand hergestellt ist, wie der Prophet sagt(o):
49
›Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wäre es, das ihr mir bauen könntet?‹ – sagt der Herr – ›oder welches wäre die Stätte der Ruhe für mich?
50
Hat nicht meine Hand dies ganze Weltall geschaffen?‹«

Israel widersetzt sich dem Heiligen Geist

51
»O ihr Halsstarrigen und an Herz und Ohren Unbeschnittenen! Immerfort widerstrebt ihr dem heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr.
52
Wo ist ein Prophet gewesen, den eure Väter nicht verfolgt haben? Und so haben sie auch die getötet, welche das Kommen des Gerechten vorausverkündigt haben, an dem ihr jetzt zu Verrätern und Mördern geworden seid.
53
Auf Anordnung(p) von Engeln habt ihr das Gesetz empfangen und es doch nicht gehalten!«

Stephanus der Märtyrer

54
Als sie das hörten, ging es ihnen wie ein Stich durchs Herz, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn.
55
Er aber, voll heiligen Geistes, blickte fest(q) zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen
56
und rief aus: »Ich sehe die Himmel aufgetan und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen!«
57
Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn los;
58
dann stießen sie ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Dabei legten die Zeugen ihre Obergewänder(r) ab zu den Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus
59
und steinigten den Stephanus, der betend ausrief: »Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!«
60
Alsdann auf die Knie niedergesunken, rief er noch laut aus: »Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu!« Nach diesen Worten gab er seinen Geist auf.

Fußnoten

(a)7:31. Mose 12:1
(b)7:7 1.Mose 15,13-14; 2.Mose 3,12
(c)7:28 2.Mose 2,14-15
(d)7:322. Mose 3:6
(e)7:34 2.Mose 2,24; 3,7.10
(f)7:35 oder: zurückgewiesen
(g)7:375. Mose 18:15
(h)7:402. Mose 32:1
(i)7:41 oder: an dem Machwerk
(j)7:42 = Anbetung erwiesen
(k)7:42 ℘ Am 5,25-27
(l)7:43 oder: Romphan
(m)7:44 = die Stiftshütte
(n)7:46 = errichten zu dürfen; Ps 132,5
(o)7:48 ℘ Jes 66,1-2
(p)7:53 oder: durch Vermittlung
(q)7:55 oder: unverwandt
(r)7:58 oder: Mäntel

Die Ansprache des Stephanus: Der Ruf Abrahams

(1. Mose 12,1-9)
1
Der Hohepriester aber sprach: Ist dem also?
2
Da sprach er: Ihr Brüder und Väter, höret! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Charan wohnte,
3
und sprach zu ihm: Gehe hinweg aus deinem Lande und von deiner Verwandtschaft, und komme in ein Land, das ich dir zeigen werde!
4
Da zog er fort aus dem Lande der Chaldäer, und wohnte in Charan. Und von da versetzte Gott ihn nach seines Vaters Tode in dieses Land, in welchem ihr jetzt wohnet.
5
Und er gab ihm keinen Erbbesitz in demselben, auch nicht einen Fuß breit; sondern verhieß es ihm zum Besitze zu geben und seinen Nachkommen nach ihm, obwohl er noch keinen Sohn hatte.
6
Gott aber sprach zu ihm: Seine Nachkommen werden heimatlos sein in fremdem Lande, und man wird sie dienstbar machen und übel behandeln vierhundert Jahre.
7
Aber das Volk, dem sie dienstbar sein werden, werde ich richten, sprach der Herr; und darnach werden sie ausziehen, und werden mir an diesem Orte dienen.
8
Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und so zeugte er den Isaak, und beschnitt ihn am achten Tage; und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Stammväter.

Die Patriarchen in Ägypten

(1. Mose 37,12-30)
9
Und die Stammväter beneideten den Joseph, und verkauften ihn nach Ägypten; aber Gott war mit ihm,
10
und errettete ihn aus allen seinen Drangsalen, und gab ihm Gnade und Weisheit vor Pharao, dem Könige von Ägypten, und setzte ihn zum Vorsteher über Ägypten und über sein ganzes Haus.
11
Es kam aber eine Hungersnot über ganz Ägypten und Chanaan, und große Drangsal; und unsere Väter fanden keine Nahrung.
12
Als aber Jakob hörte, dass in Ägypten Getreide sei, sandte er unsere Väter zum ersten Male hin.
13
Und beim zweiten Male ward Joseph von seinen Brüdern erkannt, und seine Herkunft dem Pharao kund.
14
Joseph aber sandte hin, und ließ seinen Vater Jakob kommen samt dessen ganzer Verwandtschaft, fünfundsiebzig Seelen.
(2. Mose 1,8-22)
15
Und Jakob zog hinab nach Ägypten, und starb, er und unsere Väter.
16
Und sie wurden nach Sichem gebracht, und in der Grabstätte beigesetzt, welche Abraham um Geld von den Söhnen Hemors, des Sohnes Sichems, gekauft hatte.

Gott befreit Israel durch Mose

17
Als aber die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten,
18
bis ein anderer König in Ägypten aufstand, welcher den Joseph nicht kannte.
19
Dieser verfuhr arglistig gegen unser Geschlecht, und drückte unsere Väter, dass sie ihre Kinder aussetzen mussten, damit diese nicht am Leben blieben.
(2. Mose 2,1-10; Hebräer 11,23-29)
20
Zu eben dieser Zeit ward Moses geboren; und Gott hatte Wohlgefallen an ihm. Und er ward drei Monate in seines Vaters Hause genährt.
21
Als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter Pharao´s auf, und erzog ihn als ihren Sohn.
22
Und Moses ward in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet, und war mächtig in seinen Worten und Taten.
(2. Mose 2,11-22)
23
Als er aber vierzig Jahre alt war, kam es ihm in den Sinn, seine Brüder, die Kinder Israels, zu besuchen.
24
Und da er einen Unrecht leiden sah, verteidigte er ihn, und rächte den, der Unrecht litt, indem er den Ägypter erschlug.
25
Er glaubte aber, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen Rettung durch seine Hand verschaffen wolle, allein sie verstanden es nicht.
26
Am folgenden Tage zeigte er sich ihnen, als sie eben stritten; und er suchte zwischen ihnen Frieden zu stiften, und sprach: Männer! ihr seid Brüder, warum tut ihr einander Unrecht?
27
Derjenige aber, welcher seinem Nächsten Unrecht tat, stieß ihn zurück, und sagte: Wer hat dich zum Vorsteher und Richter über uns gesetzt?
28
Willst du mich etwa töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast?
29
Da floh Moses auf dieses Wort, und ward ein Fremdling im Lande Madian, wo er zwei Söhne zeugte.
(2. Mose 3,1-22)
30
Und als vierzig Jahre erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sina ein Engel in der Feuerflamme eines Dornbusches.
31
Da Moses dies sah, staunte er über die Erscheinung; und als er hinzutrat, um sie zu betrachten, erging an ihm eine Stimme des Herrn:
32
Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da zitterte Moses, und wagte nicht hinzuschauen.
33
Der Herr aber sprach zu ihm: Löse die Schuhe von deinen Füßen; denn die Stätte, auf der du stehest, ist heiliger Boden.
34
Ich habe sehr wohl die Bedrückung meines Volkes, das in Ägypten ist, gesehen, und habe ihr Seufzen gehört, und ich bin herabgekommen, sie zu befreien. Und nun komme, ich will dich nach Ägypten senden.
35
Diesen Moses, den sie verleugneten, da sie sprachen: Wer hat dich zum Vorsteher und Richter gesetzt? diesen sandte Gott als Oberhaupt und Erretter durch die Hand des Engels, der ihm im Dornbusche erschienen war.
36
Dieser führte sie heraus, unter Wundern und Zeichen, die er tat, im Lande Ägypten, und im roten Meere, und in der Wüste vierzig Jahre hindurch.

Israel rebelliert gegen Gott

37
Dies ist jener Moses, der zu den Kindern Israels sprach: Einen Propheten wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken, wie mich; diesen sollet ihr hören!
38
Dieser ist es, der bei der Gemeinde in der Wüste mit dem Engel, der zu ihm auf dem Berge Sina redete, und mit unsern Vätern war; der Worte des Lebens empfing, um sie uns zu geben;
(2. Mose 32,1-35; 5. Mose 9,7-29; Amos 5,16-27)
39
dem unsere Väter nicht gehorsam sein wollten, sondern sie verwarfen ihn, und wandten ihre Herzen nach Ägypten hin,
40
indem sie zu Aaron sprachen: Mache uns Götter, die vor uns hergehen sollen; denn dieser Moses, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.
41
Und sie machten ein Kalb in jenen Tagen, und brachten dem Götzenbilde ein Opfer dar, und erfreuten sich an den Gebilden ihrer Hände.
42
Gott aber wandte sich, und gab sie preis, dem Heere des Himmels zu dienen, wie geschrieben steht im Buche der Propheten: Habt ihr mir etwa Schlachtopfer und Gaben dargebracht die vierzig Jahre hindurch in der Wüste, Haus Israel?
43
Ihr habt ja das Zelt des Moloch aufgenommen, und das Gestirn eures Gottes Rempham, die Bilder, welche ihr gemacht, sie anzubeten. Und ich werde euch wegführen bis über Babylon hinaus.

Gottes wahres Tabernakel

(2. Mose 40,1-33; Hebräer 9,1-10)
44
Das Zelt des Zeugnisses war mit unsern Vätern in der Wüste, wie Gott es ihnen verordnet hatte, da er zu Moses sprach, er solle es nach dem Vorbilde machen, welches er gesehen hatte.
45
Dieses brachten auch unsere Väter, die es überkommen hatten, mit Jesus in das Besitztum der Heiden, die Gott austrieb vor dem Angesichte unserer Väter, bis zu den Tagen Davids.
46
Dieser fand Gnade vor Gott, und bat, dass er eine Wohnung finden möchte für den Gott Jakobs.
47
Salomon aber baute ihm ein Haus.
48
Allein der Höchste wohnt nicht in Gebäuden, von Menschen Händen gemacht, wie der Prophet sagt:
49
„Der Himmel ist mein Thron, die Erde aber der Schemel meiner Füße. Welches Haus werdet ihr mir bauen? spricht der Herr; oder welches ist die Stätte meiner Ruhe?
50
Hat nicht meine Hand dieses alles gemacht?“

Israel widersetzt sich dem Heiligen Geist

51
Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren, ihr widerstehet allezeit dem Heiligen Geiste; wie eure Väter, so auch ihr!
52
Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Sie haben sie getötet, die da weissagten von der Ankunft des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid,
53
die ihr das Gesetz durch die Dienstleistung der Engel empfangen, aber nicht bewahrt habt.

Stephanus der Märtyrer

54
Als sie dies hörten, ergrimmten sie in ihren Herzen, und knirschten mit den Zähnen wider ihn.
55
Er aber voll des Heiligen Geistes, blickte gen Himmel, und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen,
56
und sprach: Sehet, ich sehe die Himmel offen, und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehend.
57
Sie aber mit lauter Stimme aufschreiend, hielten ihre Ohren zu, und stürzten einmütig auf ihn los.
58
Und nachdem sie ihn zur Stadt hinausgeschleppt, steinigten sie ihn, und die Zeugen legten ihre Kleider zu den Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß.
59
Und sie steinigten den Stephanus, welcher betete, und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
60
Und auf die Kniee fallend, rief er mit lauter Stimme, und sprach: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er im Herrn. Saulus aber willigte mit ein in seinen Tod.