Gottes Neue Bibel

Die Weisheit Salomos

Lutherbibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 4 -

Der Unterschied zwischen dem keuschen und dem ehebrecherischen Geschlecht: und zwischen dem Tod der Gerechten und der Gottlosen

1
Besser ist's, keine Kinder haben, so man fromm ist; denn das bringt ewiges Lob; denn es wird bei Gott und den Menschen gerühmt.
2
Ist es da, so nimmt man es zum Beispiel an; ist es aber dahin, so sehnt man sich danach, und es prangt in ewigem Kranz und behält den Sieg des keuschen Kampfes.
3
Aber die fruchtbare Menge der Gottlosen ist nichts nütze; und was aus der Hurerei gepflanzt wird, das wird nicht tief wurzeln, noch gewissen Grund setzen.
4
Und ob sie eine Zeitlang an den Zweigen grünen, werden sie vom Winde bewegt, weil sie gar lose stehen und werden vom starken Winde ausgerottet.
5
Und die unzeitigen Äste werden zerbrochen; und ihre Frucht ist unnütz, unreif zum Essen und zu nichts taugend.
6
Denn die Kinder, so aus unehelichem Beischlaf geboren werden, müssen zeugen von der Bosheit wider die Eltern, wenn man sie fragt.
7
Aber der Gerechte, ob er gleich zu zeitig stirbt, ist er doch in der Ruhe.
8
Denn ein Alter in Ehren ist nicht, das lange lebt, oder viele Jahre hat;
9
Klugheit unter den Menschen ist das rechte graue Haar, und ein unbeflecktes Leben ist das rechte Alter.
10
Er gefällt Gott wohl, und ist ihm lieb, und wird weggenommen aus dem Leben unter den Sündern,
11
und wird hingerückt, daß die Bosheit seinen Verstand nicht verkehre, noch falsche Lehre seine Seele betrüge.
12
Denn die bösen Beispiele verführen, und verderben einem das Gute, und die reizende Lust verkehrt unschuldige Herzen.
13
Er ist bald vollkommen geworden, und hat viele Jahre erfüllt.
14
Denn seine Seele gefällt Gott; darum eilt er mit ihm aus dem bösen Leben.
15
Aber die Leute, so es sehen, achten's nicht, und nehmen's nicht zu Herzen, daß die Heiligen Gottes in Gnade und Barmherzigkeit sind und daß er ein Aufsehen auf seine Auserwählten hat.
16
Denn es verdammt der verstorbene Gerechte die lebendigen Gottlosen, und ein Junger, der bald vollkommen wird, das lange Leben des Ungerechten.
17
Sie sehen wohl des Weisen Ende; aber sie merken nicht, was der Herr über ihn bedacht und warum er ihn in Sicherheit gebracht hat.
18
Sie sehen's wohl, und achten's nicht. Aber der Herr verlacht sie, und sie werden danach schändlich fallen, und eine Schmach sein unter den Toten ewiglich.
19
Und er wird sie unversehens herniederstürzen, und wird sie aus dem Grund reißen, daß sie ganz und gar zu Boden gehen.
20
Und sie werden in Ängsten sein, und ihr Gedächtnis wird verloren sein. Sie werden aber kommen verzagt mit dem Gewissen ihrer Sünden, und ihre eigenen Sünden werden sie unter Augen schelten.

Der Unterschied zwischen dem keuschen und dem ehebrecherischen Geschlecht: und zwischen dem Tod der Gerechten und der Gottlosen

1
O wie schön ist ein keusches Geschlecht in seiner Herrlichkeit! Denn unsterblich ist sein Andenken, bei Gott ist es gekannt und bei den Menschen.
2
Ist es gegenwärtig, so ahmt man es nach; ist es den Augen entzogen, so sehnt man sich nach ihm; und ewig triumphiert es, die Siegeskrone tragend, da es sich den Siegespreis für die Kämpfe unbefleckter Reinheit errungen.
3
Die zahlreiche Menge der Gottlosen aber gedeiht nicht und unechte Sprößlinge treiben keine tiefen Wurzeln und fassen keinen festen Grund.
4
Wenn sie auch zeitweilig grüne Zweige treiben, so werden sie doch, weil sie nicht feststehen, vom Winde erschüttert und durch die Übermacht der Stürme entwurzelt.
5
Denn ihre Äste werden abgebrochen, ehe sie ausgewachsen sind; ihre Früchte sind unnütz und herb zum Essen und zu nichts tauglich.
6
Denn aus unerlaubtem Beischlafe entsprungene Kinder werden Zeugen der Schlechtigkeit gegen ihre Eltern bei ihrem Gerichte.
7
Der Gerechte aber wird, sollte er auch vor der Zeit vom Tode ereilt werden, in der Erquickung sein.
8
Denn ein ehrenvolles Alter ist nicht das hochbetagte und wird nicht nach der Zahl der Jahre bestimmt, sondern graues Haar ist für den Menschen die Einsicht
9
und das wahre Greisenalter ein unbeflecktes Leben.
10
Da er Gott wohlgefällig war, ward er von ihm geliebt, und da er inmitten von Sündern lebte, wurde er entrückt.
11
Er ward hinweggenommen, damit nicht die Bosheit seinen Sinn verkehrte noch Trug seine Seele täuschte.
12
Denn der Zauber der Verwerflichkeit verdunkelt das Gute und die unstete Begierlichkeit verkehrt auch arglosen Sinn.
13
In kurzem vollendet, hat er viele Jahre erreicht;
14
denn seine Seele war Gott wohlgefällig; darum eilte Er, ihn aus der Mitte der Laster hinwegzunehmen; die Völker aber sahen es, ohne zu begreifen und zu Herzen zu nehmen.
15
dass Gottes Gnade und Barmherzigkeit seinen Heiligen zuteil wird und gnädige Heimsuchung seinen Auserwählten.
16
Es verurteilt aber der Gerechte, ist er gestorben, die noch lebenden Gottlosen und seine früh vollendete Jugend das lange Leben des Ungerechten.
17
Sie sehen zwar das Ende des Weisen, aber verstehen nicht, was Gott mit ihm vorhatte und warum ihn der Herr in Sicherheit gebracht hat.
18
Sie sehen es und verachten ihn, ihrer aber der Herr wird spotten.
19
Und sie werden darnach mit Schimpf zu Fall kommen und unter den Toten ewig mit Schmach bedeckt sein; denn er wird diese Stolzen zerschmettern und verstummen machen und bis auf den Grund erschüttern, dass sie in die äußerste Trostlosigkeit geraten und seufzen, und ihr Andenken wird untergehen.
20
Furchtsam werden sie daherkommen zur Abrechnung ihrer Sünden und ihre Missetaten werden ihre Ankläger sein, die gegen sie auftreten.