Gottes Neue Bibel

Das Buch Jesus Sirach

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 33 -

Die Furcht vor Gott ist die beste Sicherheit. Die Zeiten und die Menschen sind in Gottes Hand. Pass auf dich auf, solange du lebst, und kümmere dich um deine Diener

1
Dem, der den Herrn fürchtet, widerfährt nichts Böses, sondern in der Anfechtung beschützt ihn Gott und befreit ihn vom Bösen.
2
Der Weise hasst die Gebote und die Gerechtigkeit nicht und wird nicht zerschellt wie das Schiff im Sturme.
3
Ein Verständiger vertraut auf das Gesetz Gottes und das Gesetz ist ihm verlässig.
4
Wer eine Frage klar beantworten will, bereite seine Rede vor; und so, nachdem er gebeten ist, wird man ihn hören; er sammle sein Wissen und dann antworte er.
5
Das Herz des Toren gleicht einem Rad am Wagen und seine Gedanken sind wie eine umlaufende Achse.
6
Ein spöttischer Freund ist wie ein brünstiger Hengst, der unter jedem Reiter wiehert.
7
Warum hat ein Tag einen Vorzug vor dem anderen, warum ein Licht vor dem anderen, und ein Jahr vor dem anderen, da doch alles von der Sonne kommt?
8
Die Weisheit des Herrn hat diesen Unterschied gemacht, nachdem die Sonne erschaffen ward und ihre vorgeschriebene Ordnung innehält.
9
Er machte einen Unterschied zwischen den Zeiten und ordnete Festtage an und man feiert an demselben Feste bis zur Stunde.
10
Einige Tage erhob und verherrlichte Gott und andere unter ihnen setzte er unter die Zahl der gewöhnlichen Tage. So kommen auch alle Menschen aus der Erde, aus welcher Adam erschaffen ward;
11
und doch hat der Herr mit vieler Weisheit einen Unterschied unter ihnen angeordnet und ihnen verschiedene Wege vorgezeichnet.
12
Einige von ihnen hat er gesegnet und erhoben, andere geheiligt und ihnen näheren Zutritt zu sich verstattet, andere hat er verflucht und erniedrigt und von dem Orte ihrer Ausscheidung vertrieben.
13
Wie der Ton in der Hand des Töpfers, der ihn bildet und bearbeitet,
14
wie dieser ihn ganz nach seinem Gutdünken behandelt, so ist der Mensch in der Hand seines Schöpfers; er gibt ihm nach seinem Ermessen.
15
Dem Bösen steht das Gute, dem Tode das Leben entgegen; so dem Gerechten der Sünder. Betrachte so alle Werke des Allerhöchsten. Zwei Dinge stehen sich immer gegenüber, eines ist der Gegensatz zum anderen.
16
Ich habe als letzter gewacht und wie einer, der hinter den Winzern Beeren sammelt.
17
Gleichwohl hoffte ich gleichfalls auf den Segen Gottes und füllte wie einer, der Trauben sammelt, die Kelter.
18
Bedenket, dass ich nicht für mich allein gearbeitet habe, sondern für alle, welche Unterweisung suchen.
19
Höret auf mich, ihr Großen und alle Völker! Und ihr Vorsteher der Gemeinde, vernehmet es!
20
Gib weder dem Sohne, noch dem Weibe noch dem Bruder oder Freunde Gewalt über dich, solange du lebst, und überlasse dein Vermögen nicht einem anderen, damit es dich nicht etwa gereue und du wieder darum bitten müssest.
21
Solange du lebst und noch atmest, soll kein Mensch dich verdrängen.
22
Denn es ist doch besser, dass deine Kinder dich bitten, als wenn du auf die Hände deiner Kinder schauen musst.
23
In allem, was du tust, behalte die Leitung.
24
Lass dein Ansehen nicht beflecken. Erst an deinem Lebensende, zur Zeit deines Abscheidens verteile dein Erbe.
25
Futter, Stock und Bürde gebühren dem Esel; Brot, Zucht und Arbeit dem Knechte.
26
Arbeitet er in Zucht, so sucht er auszuruhen; lässest du ihm die Hände müßig, so sucht er die Freiheit.
27
Joch und Riemen beugen den harten Hals, so beugt den Knecht beständige Arbeit nieder.
28
Einem böswilligen Knechte gebühren Folter und Fußeisen; treibe ihn zur Arbeit an, damit er nicht müßig gehe,
29
denn der Müßiggang lehrt viel Böses.
30
Stelle ihn zur Arbeit an, denn das gebührt ihm. Gehorcht er nicht, so beuge ihn mit Fußeisen; bürde aber niemanden zu viel auf und tue nichts Wichtiges ohne Überlegung.
31
Hast du einen treuen Knecht, so sei er dir so wert wie deine eigene Seele; behandle ihn wie deinen Bruder, denn du hast ihn mit einer Seele erworben.
32
Wenn du ihn aber ungerecht misshandelst, so wird er die Flucht ergreifen;
33
und hat er sich aufgemacht und ist er davongegangen, so weißt du nicht, wen du fragen oder auf welchem Wege du ihn suchen sollst.