Gottes Neue Bibel

Das Erste Buch der Makkabäer

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 11 -

Ptolemäus fällt in das Reich Alexanders ein: Er wird erschlagen und stirbt kurz darauf. Demetrius ehrt Jonathan und wird in Antiochia von den Juden vor seinen eigenen Untertanen gerettet. Antiochus der Jüngere begünstigt Jonatan. Seine Heldentaten an verschiedenen Orten

1
Hierauf sammelte der König von Ägypten ein Heer, zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres, und viele Schiffe und suchte das Reich Alexanders mit List in Besitz zu nehmen und mit seinem Reiche zu vereinigen.
2
Er zog nach Syrien mit friedfertigen Worten und man öffnete ihm die Städte und zog ihm entgegen, denn der König Alexander hatte befohlen, ihm entgegen zu ziehen, weil er sein Schwiegervater war.
3
Sobald aber Ptolemäus in die Städte eingezogen war, legte er Truppen als Besatzung in jede Stadt.
4
Als er sich nun Azot näherte, zeigten sie ihm den niedergebrannten Tempel Dagons und dass Azot und die zu ihm gehörigen Orte verwüstet waren und die Leichen dalagen, sowie die Grabhügel der im Kampfe Erschlagenen, welche sie am Wege errichtet hatten.
5
Und sie berichteten dem König, dass Jonathas dies getan, um ihn verhasst zu machen. Doch der König schwieg still.
6
Jonathas aber ging dem Könige nach Joppe mit Gepränge entgegen, und sie begrüßten einander und blieben daselbst zur Nacht.
7
Alsdann zog Jonathas mit dem Könige bis an den Fluss, der Eleutherus heißt, und kehrte hierauf nach Jerusalem zurück.
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König Ptolemäus aber bemächtigte sich der Städte bis Seleukia am Meere und führte gegen Alexander schlimme Anschläge.
9
Und er sandte Boten an Demetrius und ließ sagen: Komm! Lass uns ein Bündnis miteinander schließen, ich will dir meine Tochter geben, welche Alexander hat, und du sollst über das Reich deines Vaters herrschen.
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Denn es gereut mich, dass ich ihm meine Tochter gegeben habe, hat er mir doch nach dem Leben getrachtet.
11
So schmähte er über ihn, weil ihn nach dessen Reiche gelüstete.
12
Alsdann nahm er ihm seine Tochter, gab sie dem Demetrius und sagte sich von Alexander los, so dass seine Feindseligkeit offenbar ward.
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Hierauf zog Ptolemäus in Antiochia ein und setzte sich zwei Kronen auf das Haupt, die von Ägypten und die von Asien.
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König Alexander aber war zu jener Zeit in Cilicien, denn die Bewohner jener Orte hatten sich gegen ihn aufgelehnt.
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Als nun Alexander dies vernahm, zog er in den Kampf gegen ihn, König Ptolemäus aber rückte mit seinem Heere aus, trat ihm mit starker Heeresmacht entgegen und schlug ihn in die Flucht.
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Da floh Alexander nach Arabien, um daselbst Schutz zu suchen, aber der König Ptolemäus behielt die Oberhand.
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Und Zabdiel, der Araber, hieb dem Alexander das Haupt ab und sandte dieses an Ptolemäus.
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Auch König Ptolemäus starb am dritten Tage darauf, worauf die Besatzung der Festungen von den Bewohnern derselben getötet wurde.
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So ward Demetrius im hundertsiebenundsechzigsten Jahre König.
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Zu derselben Zeit sammelte Jonathas das Kriegsvolk in Judäa, um die Burg in Jerusalem einzunehmen, und sie errichteten viele Maschinen gegen dieselbe.
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Da gingen einige, die ihr eigenes Volk hassten, ruchlose Männer, zum Könige Demetrius und verkündeten ihm, dass Jonathas die Burg belagerte.
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Als er dies hörte, geriet er in Zorn, zog alsbald nach Ptolemais und schrieb an Jonathas, er solle die Burg nicht belagern, sondern eilends zu einer Unterredung zu ihm kommen.
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Auf diese Kunde befahl Jonathas, die Belagerung fortzusetzen, wählte einige von den Ältesten Israels und von den Priestern aus und setzte sich der Gefahr aus.
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Auch nahm er Gold, Silber und Gewänder und viele andere Geschenke mit und zog zu dem Könige nach Ptolemais und fand Gnade vor dessen Antlitze.
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Zwar brachten einige Gottlose aus seinem Volke eine Klage gegen ihn vor,
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doch der König tat ihm, wie seine Vorgänger ihm getan, und erhob ihn in Gegenwart aller seiner Freunde
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und bestätigte ihm das Hohepriestertum samt allen sonstigen hohen Auszeichnungen, die er zuvor gehabt, und machte ihn zu einem seiner vorzüglichsten Freunde.
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Da ersuchte Jonathas den König, er wollte Judäa und die drei Landschaften, dazu Samaria und dessen Gebiet, steuerfrei machen und versprach ihm dafür dreihundert Talente.
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Der König willigte ein und schrieb dem Jonathas über all dies eine Urkunde des Inhalts:
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König Demetrius entbietet seinem Bruder Jonathas und dem Volke der Juden Gruß!
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Die Abschrift des Briefes, den wir euretwegen an Lasthenes, unsern Verwandten, geschrieben, senden wir an euch zur Kenntnisnahme.
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König Demetrius entbietet seinem Verwandten Lasthenes Gruß!
33
Dem Volke der Juden, unsern Freunden, die ihre Pflichten gegen uns treu erfüllen, haben wir beschlossen, unsere Gunst zu bezeigen, wegen ihrer guten Gesinnung gegen uns.
34
Daher weisen wir ihnen das ganze Gebiet von Judäa, die drei Bezirke Lydan und Ramathan, welche von Samaria Judäa zugeschlagen sind, und alle Umgebungen derselben zu, dass dieselben für alle verwaltet werden, welche in Jerusalem Opfer darbringen, zum Ersatz für das, was der König zuvor alljährlich von ihnen erhielt, und zwar anstatt der Früchte des Landes und der Bäume.
35
Desgleichen das andere, was uns an Zehnten und Abgaben zukommt, erlassen wir ihnen von jetzt an samt den Salzgrubensteuern und den Kronen, die uns sonst gebracht wurden.
36
All das bewilligen wir ihnen und nichts von diesem allem soll zurückgenommen werden von jetzt an für alle Zeiten.
37
So traget nun Sorge, dass eine Abschrift hiervon gemacht und Jonathas übergeben werde, damit sie auf dem heiligen Berge an einem in die Augen fallenden Orte aufgestellt werde.
38
Als nun König Demetrius sah, dass das Land vor ihm ruhig war und niemand mehr ihm Widerstand leistete, entließ er sein ganzes Heer, einen jeden in seine Heimat, mit Ausnahme der fremden Kriegsvölker, die er von den Inseln der Völker angeworben hatte. Da wurden ihm alle Truppen, die unter seinen Vätern gedient, feind.
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Tryphon aber gehörte zu denen, welche vorher auf Seite Alexanders gestanden hatten. Als er nun sah, dass das ganze Heer gegen Demetrius murrte, begab er sich zu Emalchuel, dem Araber, welcher Antiochus, den Sohn Alexanders, erzog,
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und lag ihm an, ihm denselben auszuliefern, damit er an seines Vaters Statt König werde. Auch berichtete Tryphon ihm alles, was Demetrius getan und wie feindselig das Heer wider ihn gestimmt sei. Dort verblieb er lange Zeit.
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Jonathas aber sandte an König Demetrius, er möge die Besatzung der Burg zu Jerusalem und in den Festungen wegnehmen, weil sie Israel befeindeten.
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Da sandte Demetrius an Jonathas und ließ ihm sagen: Nicht allein dies will ich dir und deinem Volke tun, sondern ich will dich und dein Volk mit Ehren auszeichnen, sobald es tunlich ist.
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Nun aber wirst du gut handeln, wenn du mir Mannschaften zur Hilfe sendest, denn mein ganzes Heer hat mich verlassen.
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Da sandte ihm Jonathas dreitausend Streiter nach Antiochia, diese kamen zum Könige und der König freute sich über ihre Ankunft.
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Die Bewohner der Stadt aber rotteten sich zusammen, hundertzwanzigtausend, und wollten den König ermorden.
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Da floh der König in den Palast, während die Einwohner der Stadt die Straßen der Stadt besetzten und anfingen zu kämpfen.
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Nun rief der König die Juden zu Hilfe. Diese versammelten sich alle zumal um ihn und verteilten sich hierauf alle durch die Stadt hin.
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Sie töteten an jenem Tage hunderttausend Menschen, zündeten die Stadt an, machten viele Beute an diesem Tage und befreiten den König.
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Da nun die Bewohner sahen, dass die Juden sich in den Besitz der Stadt gesetzt hatten, wie sie gewollt, verloren sie den Mut und riefen den König flehentlich bittend an und sprachen:
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Schließe mit uns Frieden und lass die Juden aufhören, gegen uns und unsere Stadt zu kämpfen.
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Und sie warfen ihre Waffen weg und schlossen Frieden. Die Juden aber waren hochangesehen vor dem Könige und vor allen in seinem Reiche und waren berühmt in demselben und kehrten mit großer Beute nach Jerusalem zurück.
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So saß König Demetrius auf dem Throne seines Reiches und das Land hielt sich ruhig vor ihm.
53
Doch er leugnete alles ab, was er gesagt hatte, und zog sich von Jonathas zurück und vergalt ihm nicht den Wohltaten gemäß, die dieser ihm erwiesen, sondern bedrängte ihn hart.
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Darnach kehrte Tryphon zurück und mit ihm Antiochus, ein kleiner Knabe, dieser wurde König und setzte sich das Diadem auf.
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Da versammelten sich zu ihm alle Truppen, welche Demetrius entlassen hatte, und kämpften wider diesen und er ward geschlagen und ergriff die Flucht.
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Tryphon aber bemächtigte sich seiner Elefanten und nahm Antiochia in Besitz.
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Hierauf schrieb der junge Antiochus an Jonathas folgendermaßen: Ich bestätige dir das Hohepriestertum und setze dich über die vier Bezirke und du sollst zu den Freunden des Königs gehören.
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Dazu sandte er ihm goldene Geräte zum Gottesdienst und gab ihm Erlaubnis, aus einem goldenen Geschirre zu trinken, sich in Purpur zu kleiden und eine goldene Spange zu tragen.
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Und seinen Bruder Simon ernannte er zum Feldherrn von der tyrischen Mark bis an die Grenze von Ägypten.
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Jonathas aber brach auf und durchzog die Städte jenseits des Flusses und alle Kriegsvölker Syriens sammelten sich zu ihm, ihm Hilfe zu leisten. Als er nach Askalon kam, zogen ihm die Bewohner aus der Stadt mit Ehrenbezeigungen entgegen.
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Von da ging er nach Gaza, aber die Bewohner Gazas verschlossen die Tore vor ihm; deshalb belagerte er die Stadt, legte ringsum alles in Asche und plünderte.
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Da baten die Bewohner von Gaza den Jonathas um Frieden, und er gewährte ihnen denselben und nahm die Söhne von ihnen als Geiseln und sandte sie nach Jerusalem. Hierauf durchzog er das Land bis nach Damaskus.
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Als Jonathas vernahm, dass die Feldherren des Demetrius zu Kades in Galiläa mit großer Streitmacht Feindseligkeiten übten, in der Absicht, ihn von den Reichsgeschäften zu entfernen,
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rückte er ihnen entgegen, indem er seinen Bruder Simon im Lande zurückließ.
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Simon belagerte Bethsura und kämpfte dagegen viele Tage und hielt die Bewohner eingeschlossen.
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Da sie ihn aber um Frieden baten, gewährte er ihnen denselben, ließ sie ausziehen, nahm die Stadt in Besitz und legte eine Besatzung in dieselbe.
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Jonathas aber lagerte mit seinem Heere am Wasser Genesar und brach noch vor Tagesanbruch auf nach der Ebene Asor.
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Siehe, da zog ihm ein Heer von Fremdlingen in der Ebene entgegen, während sie ihm in dem Gebirge einen Hinterhalt gelegt; er aber eilte ihnen entgegen.
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Da brachen sie im Hinterhalte aus ihrer Stellung hervor und machten einen Angriff.
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Alsbald flohen alle, die auf Jonathas Seite waren, und niemand von ihnen blieb zurück außer Mathathias, der Sohn Absoloms, und Judas, der Sohn Kalphis, der Feldoberste der Truppenschar.
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Da zerriss Jonathas seine Kleider, streute Staub auf sein Haupt und betete.
72
Sodann wandte sich Jonathas zum Kampfe gegen sie zurück und schlug sie ungeachtet ihres Widerstandes in die Flucht.
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Als dies seine Leute sahen, welche die Flucht ergriffen hatten, kehrten sie zu ihm zurück und verfolgten mit ihm alle bis nach Kades in ihr Lager, denn bis dahin kamen sie.
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Von den Fremden fielen an jenem Tage dreitausend Mann, Jonathas aber kehrte nach Jerusalem zurück.