Von der Hölle bis zum Himmel: Die Jenseitige Führung des Robert Blum
Band 2
- Kapitel 271 -
Die drei Sendlinge erwachen. Drei weitere Doktoren der Theologie werden scharf belehrt und bekommen eine Probearbeit
In diesem Augenblick kommen noch drei andere Geister hinzu und fragen die Sendlinge, was sie so lange hier machen.
2
Die ersten drei sagen: ,,Wir hörten die Weisheit dieses vor uns stehenden Mannes. Seine Worte drangen wie glühende Pfeile in unsere Herzen, und wir erkennen, daß in diesem Manne die Wahrheit ist. Ihr mögt tun, was ihr wollt; wir aber werden bleiben bei dieser Wahrheit." - Die anderen drei aber fragen: ,,Wie lautet denn diese?" - Und die ersten drei sagen: ,,Hier steht er vor euch, der die Wahrheit geredet hat! Wir sind nicht berufen, sie euch zu verkünden. Fragt ihn darum!"
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Die drei Neuangekommenen wenden sich nun an Mich und sagen: ,,Wie lautet denn hernach deine Wahrheit, von der unsere drei Brüder gar so durchdrungen sind?" - Sage Ich: ,,Es heißt in der Schrift: ,Jetzt ergeht das Gericht über die Welt, und der Fürst dieser Welt wird ausgestoßen werden!` Versteht ihr diese Worte?"
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Sagen die drei: ,,Was gehen uns die Fürsten der Welt mehr an? Wir sind Geister und haben mit der dummen Welt nichts mehr zu tun. Tausend Fürsten der Welt können alle Tage gerichtet werden, das ist uns gleich. Wir haben erst dann mit ihnen so manches zu tun, so sie in unser Reich kommen. Wir wollten nur jene Wahrheit aus deinem Mund erfahren, die du unseren drei Brüdern kundgetan hast. Bibeltexte kennen wir selbst genug und verstehen sie auch, da wir Doktoren der Theologie sind."
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Sage Ich: ,,Verstündet ihr die Schrift der Wahrheit nach, so würdet ihr Mich erkennen, denn Ich Selbst bin die Wahrheit und das Leben aus der Wahrheit. Aber da in euch keine Wahrheit ist, so erkennt ihr Mich auch nicht und würdet daher auch nicht fassen, was Ich euch enthüllte. Ihr selbst aber seid des Fürsten der Welt, des Vaters der Lüge, des Betrugs und des Hochmuts. Über diesen Fürsten und alle seines Hauses aber ist gekommen und kommt noch stets ein Gericht. Daher ist denn auch ein jeder, der in seinem Herzen der Welt dient, in ihrem Gerichte und wird hinausgestoßen werden in die äußerste Finsternis.
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Entfernt euch daher, ihr Kinder der Welt, von Mir und sucht euch euren Gott, dem ihr gedient habt mit Leib, Seele und Geist! Denn für Mich seid ihr Fremde, und Ich habe euch noch nie erkannt. Ihr waret Diener ums Geld; auch nicht drei Worte habt ihr je gebetet aus innerem Antrieb der Liebe zu Gott. Jedes Paternoster, jedes Begräbnis als ein letzter Liebesdienst an einem Bruder mußte euch teuer bezahlt werden. Und jede Messe, die ihr für den Gott wohlgefälligsten Dienst hieltet und jedermann in diesem Sinn mit Feuer und Schwert aufdrangt, mußte euch klassenmäßig sogar teuer bezahlt werden. Dadurch aber habt ihr euch schon lange selbst euren Lohn genommen und habt sonach hier keinen mehr zu erwarten! Entfernt euch daher! Meine Zeit geht auf die Neige für diese Welt, denn sie achtet nicht mehr auf Meine Stimme, und Meine Knechte sind ihr eine Last und ein Dorn im Auge geworden.
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O Meine auf der Welt armen Brüder! Klagt nicht! Die Zeit ist gekommen zu eurem und Meinem Jubel. Von nun an sollt ihr auch auf der Erde reich werden an allem, dafür aber werden arm werden die harten Reichen! Und so sie dann ein starkes Geheul erheben werden, werde Ich sie nicht anhören. Und so sie kommen werden zu Meinen Knechten, da werden diese hinter sich die Tür verschließen, durch die dann niemand hineingelassen wird; denn die Tür in die Wohnung Meiner Knechte ist auch zugleich eine Pforte in Mein Reich!
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Wahrlich Ich sage euch: Vor den Fremden werden sie die Wohnung offen halten, aber vor den heimischen Brüdern wird sie verschlossen sein! Ihr seid die ,,Heimischen", und die Pforte wird euch nicht aufgetan werden; denn ihr habt euch allezeit nur um das gesorgt, was der Welt war. Das Reich Gottes war für euch nichts. Große Kapitalien Geldes habt ihr euch gesammelt, und ging es mit den Kursen und Zinsen nicht nach Wunsch, so habt ihr Zeter geschrien und alle eure ohnehin mageren Wohltaten an die Armen eingestellt, habt dann strenge Buße gepredigt, die Gläubigen zu reichen Opfern aufgefordert und eure gläubigen Schuldner mit Pfändungen überhäuft.
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Eure Sorge war daher nur die Welt. Sie soll euch nun auch den Lohn geben, den ihr euch dort zu bereiten strebtet. Ja, der Welt Gericht soll auch das eurige sein! Den Lohn, den nun alle Welt ernten wird in Bälde, sollt auch ihr ernten! Und alle noch auf der Welt Lebenden sollen ihn mit euch ernten, ob sie Geistliche oder Weltliche seien. Wer für die Motten und Würmer gesorgt hat, der soll seinen Lohn auch eben bei den Motten und Würmern suchen. Wer für seine irdischen Kinder gesorgt hat, der soll den Lohn auch von den Kindern wiedernehmen, wenn er und seine Kinder am Hungertuch nagen werden. Wahrlich, wer nicht für Meine auf der Welt armen Brüder und Schwestern mit Eifer gesorgt hat, der hat seinen Lohn schon dahin und hat bei Mir keinen mehr zu gewärtigen. Ihr drei aber seid solcher Art; daher habt ihr bei Mir nichts mehr zu bekommen. Entfernet euch von Mir, denn euch kenne Ich nicht!"
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Sagen die drei: ,,Wer bist du denn, daß du mit uns in so gebieterischem Ton sprichst, als wenn du der Herr selbst wärst? Siehe auf! Von Millionen bist du durch alle Räume hin umringt. Es kostet uns nur einen Wink und du befindest dich im Augenblick in der härtesten Gefangenschaft!"
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Sagen die drei ersten mit geängstigter Stimme: ,,Ihr drei Toren voll Blindheit! Seht ihr denn nicht, daß dies der Herr Himmels und der Erde selbst ist, der euch soeben traurig genug von Sich wies? Wie wollt ihr dem Allmächtigen drohen! O ihr elenden Toren, was wollt ihr tun? Seid ihr nicht sämtlich in Seiner allmächtigen Hand?! Euer Sein ist ja Sein Gedanke! So Er euch in Seinen Gedanken fallen läßt, wer wird euch dann einen Beistand geben? Im Augenblick, da Er euch fallen läßt, seid ihr auch schon nicht mehr! O ihr Toren! Er, dessen leisester Hauch zahllosen Myriaden von Welten und Engeln gebietet, ist alles in allem. Er ist die Urmacht aller Mächte, die Urkraft aller Kräfte - und ihr wagt es, vor Ihm eine Drohung auszusprechen? Anstatt daß ihr vor Ihm sogleich auf die Knie niedergefallen wäret und mit reuigsten und zerknirschten Herzen sagtet:
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,O Herr, sänftige Deinen gerechten Zorn gegen uns und sei uns armen Sündern gnädig und barmherzig! Wir haben auf der Erde viel Arges angerichtet. Vergib es uns, denn da waren wir stockblind. Nun wir aber sehend geworden sind und solches erkennen, so können wir jetzt nichts tun, als uns an Deine Milde, Gnade und Erbarmung wenden. Waren wir auch selbst sehr unbarmherzig gegen alle unsere Brüder, so sei aber Du barmherziger gegen uns, denn Du, o Herr, weißt es ja, wie dumm und blind wir waren!` - Seht, so solltet ihr reden, nicht aber dem Allmächtigen ins Angesicht drohen! Wer wird Ihn zur Verantwortung ziehen, so Er euch in die Hölle tausendfältig verdammte?"
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Hier fallen die zweiten drei bebend vor Mir nieder, fangen jämmerlich zu heulen an und bitten um Gnade und Erbarmen. - Ich aber sage zu ihnen: ,,Erhebt euch! Denn es ziemt sich nicht für Teufel, daß sie heulen und beten aus einem Herzen, in dem keine Liebe wohnt. Tätet ihr das aus Liebe statt aus Furcht, so sollte die Hilfe für euch nicht unterwegs bleiben. Aber da euch dazu nur die Furcht vor der Strafe treibt, so hat euer Geheul vor Mir keinen Wert. Wer zu Mir den Weg durch die Liebe nicht findet, der kommt nicht zu Mir, und hätte er auch die Weisheit aller Engel!
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Gehet aber hin zu eurer Schar, sagt ihr, was ihr gehört und gesehen habt, und Ich werde euch dann nach solch neuem Werk den Lohn geben, wie ihr ihn euch werdet verdient haben. Das aber sage Ich euch: Da es in eurer Schar viele gibt, die auf der Erde viel mit Weibern zu tun hatten und mit ihnen lebten - so ein solcher euch hören und dann sagen wird: ,Wartet, ich will mich zuvor mit meinem Weibe besprechen!` - den laßt nicht mehr vor euch! Denn wer sein Weib nicht um Meines Namens willen verlassen kann, der ist Meiner ewig nicht wert! Und wer da sagt: ,Laßt mir Zeit, daß ich mich berate mit meinen Freunden!`, den nehmt auch nicht mehr an; denn wem die Freunde mehr sind als Ich und der, den Ich sende, auch der ist Meiner nicht wert. - Und so denn gehet nun! Nach dem Maß eurer Ernte für Mich soll euch auch der Lohn werden!"