Himmelsgaben
Band 3
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 24 -
Unsittliche Amtsverwaltung (Die Landratsstelle an And.H.)
6. Mai 1841.
Schreibe nur, denn Ich weiß es schon, daß du und alle der Welt lauter Unzüchtler und Hurer und Ehebrecher seid. - Wer da hat ein Amt, der hat es ja der nützlichen Amtierung wegen, nicht aber etwa des Gehaltes oder der Bequemlichkeit wegen. Sucht aber jemand ein bequemes Amt, so ist er ein Unzüchtler, da er wohlleben möchte, ohne wohlzutun - gleich einem, der die Ehe flieht und scheut sich zu sorgen für Weib und Kind, aber dafür aller Weiberwelt den Hof macht und am Ende seines Fleisches Lust und Begierde sich entweder mit den schmutzigsten Huren oder wohl durch Selbstbefleckung stillt.
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Wer ein gutes Amt hat, da er recht viel Gutes wirken mag, sucht oder möchte aber eines, in welchem wahrlich nichts denn die allerbarste Hurerei getrieben wird, der ist gleich einem, der sich möchte von seinem Weibe darum scheiden, um dann mit einer bedungenen Hure nach der andern sein Wesen zu treiben, ohne darob von seinem Weibe die gerechtesten Vorwürfe anhören zu müssen. - Wer aber sein Amt vertauschen will gegen ein anderes, hat der nicht geistig ehebrecherische Gesinnungen? Und das noch vorzugsweise bei einem solchen Amte, da man ist eine wahre Obrigkeit des Gesetzes, die aus Mir besteht, - mit einem Amte, das da keine Obrigkeit, sondern nur eine Prozesse führende Behörde ist, und das vorzugsweise nur für den Adel und Priesterstand, und hat wenig oder gar nicht mit Meinem armen, gemeinen Volke zu tun. -
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Es ist aber ein jeder Prozeß die allerbarste Hurerei, weil da das Gesetz benützt wird zur Unterstützung der Eigenliebe, gleichwie einer benützt das große Naturgesetz der Zeugung zur wollüstigen Frönung seiner unzüchtigen Eigenliebe, - und es ist dann ein solcher Prozesse ausarbeitender Amtsmann nichts denn ein Hurenunterfänger und Anmannbringer, wo es dann allzeit heißt: Wer's Geld hat, der führt die Hure ins Bett. - Denn die advokatische Drehung, Wendung und Benützung des Gesetzes gleicht ganz vollkommen jener schändlichen Art, wo der Unzuchtsbuhler von seiner Hure alle möglichen Stellungen verlangt, um dadurch zu irgendeiner neuen Reizesmacht zu gelangen, um auch eben dadurch noch den letzten Tropfen Lebens zu verspritzen, wie ein Prozeß-Ausarbeiter des Gesetzes letzten Machtfunken aufs Papier mit der Tinte verspritzt. -
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Siehe, Mein lieber A.W., geradeso verhält es sich mit dem Amte, das du möchtest. Ich sage dir aber, willst du recht und wohl tun, so bleibe, da du bist; denn dein Amt ist ein altes Amt, und es ist dessen Macht und Gewalt aus Mir; aber das andere ist Mir ein Greuel! - Willst du lange leben, so bleibe und sorge als treuer und gerechter Richter nach dem Gesetze für das Wohl der Untergebenen und widerrate aufs dringendste alles Prozessieren. Wenn dich aber der Kaiser möchte in ein anderes Amt oder du auch in der jetzigen Stellung eine höchste Amtsstufe möchtest, so kannst du es wohl annehmen und nach der zweiten verlangen; aber aus dir meide du die Prozesse führende Landratsstelle. Ich werde dich überall segnen, nur da nicht, außer der Kaiser hätte dich dazu berufen. Übrigens aber will Ich dadurch deinem freien Willen keine Fesseln angelegt haben, denn Ich zeigte dir nur die Sache, wie sie bei Mir steht. Findest du aber dessenungeachtet noch Beweggründe, die die Sache rechtfertigen, so magst du immer noch tun, wie es dir behagt. Aber von der inneren Ernte magst du dir dann nicht zu Großes versprechen; denn der Anblick eines vorliegenden Prozesses gleicht dem einer nackten Hure, da es gewiß jedem schwer wird, sich von unkeuschen Gedanken zu enthalten - wohlverstanden - Amen - sage Ich - Amen, Amen, Amen.