Himmelsgaben
Band 2
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 72 -
An eine schwachgläubige Martha
16. Februar 1843, vormittags
Also magst du ja solches der kleinsündigen ,,Martha" am Tage ihres Leibestaufnamens geben!
2
,,Wer Mich sieht, der sieht den, der Mich gesandt hat." Wahrlich, wahrlich, so du aber einen aufnimmst, den Ich sende, dann nimmst du Mich auf. Wer aber Mich aufnimmt, der nimmt den auf, der Mich gesandt hat; denn Ich und der Vater sind vollkommen eins.
3
,,Glaube an das Licht, dieweil du es hast, auf daß du ein Kind des Lichtes wirst!" - Wer da Meine Liebe hat und prediget allezeit dieselbe und liebet auch alle seine Brüder und Schwestern, der ist wohl erkennbar als ein gültiger Jünger aus Mir. Denn es heißt ja in der Schrift: ,,Daran wird euch jedermann erkennen, daß ihr Meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habet."
4
Wenn du, kleine ,,Martha", aber einen rechten Jünger hast, der da, zufolge Meines Wortes, an der Liebe recht erkennbar ist, wie magst du denn oft in deinem Herzen zweifeln über ihn und seinen Worten nicht glauben? - Ich sage dir aber: So du mehr der Geistlichkeit trauest als einem Jünger von Mir, da bleibe bei deinem Glauben, und Ich werde dich darum ewig nicht richten. Aber also in der Zwieschwebe ist nicht gut sein. Denn zweien Herren läßt sich's schwer dienen.
5
Du bist emsig in der Hauswirtschaft und gehest gerne ins Bethaus. Aber siehe, Ich bin mehr als die Hauswirtschaft und das Bethaus! - Du hängst mehr am Fleische als am Geiste und bist ein ,,Martha". Aber das Leben wohnet nur im Geiste, nicht im Fleische!
6
Trachte also nach dem, was des Geistes ist, so wirst du das wahre, ewige Leben finden. Und willst du Mich lieben, so liebe Mich mit dem geistigen, aber nicht mit dem fleischlichen Herzen!
7
Du mußt keine Kokette sein und keine Doppelliebe haben, sondern du mußt festen Herzens Mich ganz lieben - aber nicht zur Hälfte hier und zur Hälfte dort.
8
So du aber fragst, wo Ich sei, so sage Ich dir: Wo die wahre Liebe ist, da bin auch Ich und Mein Reich mit Mir! - Aber in der ,,Mauer" bin Ich so wenig wie im alten Tempel zu Jerusalem, da der Vorhang zerrissen ward.
9
Solches also verstehe wohl und lebe darnach, so wirst du erst völlig erkennen, woher diese Worte sind, ob von Meinem Knechte oder von Mir.
10
Sei fromm im Herzen und gedenke allezeit Meiner! Das ist es, was Ich von dir verlange an diesem Tage wie fortan! Amen.