Himmelsgaben
Band 2
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 199 -
Vom Kommen des Tausendjährigen Reiches
27. Dezember 1850
Ein Schreiben des Jakob Lorber an Dr. Zimpel, s. Zt. in Meran, enthielt außer eigenen Worten Lorbers nachstehende Worte des Herrn:
1
Lieber Freund und Bruder! Wundere dich nicht darob, daß Ich dich also auszeichne! Denn du weißt ja, daß es in der Guten Botschaft lautet: ,,Viele sind berufen, aber nur wenige auserwählt."
2
Die Berufenen sind Kinder der Welt, können aber, so sie der Berufung folgen, Meine lieben Kinder und Kindlein werden. - Aber die wenigen Auserwählten sind Meine Brüder und sind weder der Seele und noch weniger dem Geiste nach von dieser Erde, sondern von dorther, von wannen her Ich Selbst bin.
3
Du bist von dannen her, von wannen Ich bin, und bist deshalb ein rechter Bruder Meines Herzens. Das dünke dir aber durchaus nicht eitel! Denn siehe, Ich selbst bin ja von ganzem Herzen demütig! Wie sollen es dann Meine lieben Brüder nicht sein!?
4
Was Ich dir gebe, das ist dir ein Leben des Lebens. Und du wirst leben ewig, und den Abfall deines Fleisches wirst du je weder fühlen noch schmecken. Denn Meine Brüder sind frei! Frei wählten sie in Meinem Lichte aus großer Liebe zu Mir des Fleisches harten Weg. Und wieder frei werden sie das Fleisch ablegen und ihre alten und dennoch ewig neuen Burgen in Meinem ewigen Jerusalem beziehen und allda mit Mir herrschen über die Unendlichkeit.
5
Frage du aber nicht viel um den Beginn des ,,Tausendjährigen Reiches auf Erden"! Denn ein solches wäre ja ein Gottesreich mit äußerem Schaugepränge! - Ein Gottesreich aber kann es nimmer geben in der Materie, sondern allein nur im Geiste. - Und so kommt das ,,Tausendjährige Gottesreich" nicht irgend äußerlich beschaulich, sondern ganz still und prunklos in den Herzen der Menschen, die eines guten Willens s in d .
6
Frage auch nicht: wann und wie? - Denn die Ankunft des ,,Tausendjährigen Gottesreichs" ist die allzeitige und stets gleiche, volle Wiedergeburt des menschlichen Geistes.
7
Der ,,gefesselte Drache" sind die gezähmten Gelüste des Fleisches. - Und die kurze, einmalige und ,,letzte Freilassung" desselben ist die endliche Ablegung des Fleisches, die so manchem Geiste denn doch noch immer das ist, was da ist das Verlassen einer Wohnung, deren jemand sich längere Zeit bedient hat.
8
Die Materie zu einem allgemeinen Gottesreiche auf Erden in den Herzen der Menschen aber hast du nun schon vielfach in deinen Händen. Mache, daß sie bald in die Hände vieler gelangt, und du wirst darin das wahre ,,Tausendjährige Gottesreich auf Erden" erschauen! Amen.
9
Meine Gnade und Meinen Segen dir zum voraus, und darauf den Segen von Millionen Glücklichen unter glücklichen Fürsten voll Gnade und Weisheit! Amen.