Himmelsgaben
Band 2
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 111 -
Segensvolle Gedenkfeier zum vierten Jahresschluß der Neuoffenbarung
14. März 1844
Schreibe nur, Ich weiß ja, was du willst! Meinst du denn, daß man auch bei Mir bittschriftlich einkommen muß, so man etwas erhalten will? - O nein! Siehe, das Herz allein gilt für die wahre Bittschrift! Wer bei Mir mit der einkommt, der wird erhört ohne Papier, Tinte und bittschriftliche Beilagen! Daher brauchst auch du keine schriftliche Bitte hier voranzusetzen und mit allerlei Exklamationen zu belegen, indem ich Mich allein an dein Herz halte. - Und so schreibe:
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Ich weiß es, daß nun wieder ein irdisch Jahr verflossen ist seit deiner Berufung, zu arbeiten in Meinem Weinberge! Allein der Jahrestag zählt bei Mir an und für sich nichts. Denn ein jeder Tag, an dem Ich Mich dir offenbarte, ist ja ein gleich bedeutender Tag Meiner Gnade an dich und an Meine sonstigen Freunde. Und es ist darum der erste Tag nicht vorzüglicher als jeder andere!
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Ich aber sage dir: Ein jeder tut am besten, so er seine schlechten Tage zu Jahresgedächtnistagen macht, seine Untreue zu Mir an solchem Tage überdenkt, sich zu Mir kehret und solche Tage mit ihren argen Werken aus Liebe zu Mir verabscheut und bereut!
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Wer solches tut, der hält eine wahre, Mir wohlgefällige Jahresfeier, und ganz besonders dann, wenn er solche Jahrestage zu besonderen Liebetätigkeitstagen macht!
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Wohl dem, der sich täglich dankbar Meiner Wohltaten erinnert und ist sonst ohne Fehl und Sünde! Aber 99mal wohl dem, der seiner Irrtage reuig und sich wohl bessernd gedenkt! Wahrlich, dem werde Ich entgegenkommen und werde ihn aufnehmen und werde ihm ein großes Freudenmahl bereiten. Und es soll da mehr Freude sein über einen als über 99 Gerechte!
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So ein Vater einen Sohn hätte, der ihn an einem Tage schwer beleidigt hätte, der Sohn aber erinnerte sich am Jahrestag und spräche zu sich selbst: ,,O du unheilvoller Tag! In dir habe ich meinem Vater eine große Unbill angetan; aber gerade heute will ich zu ihm gehen, will mich vor ihm, der mir zwar meine Untat schon lange nachgesehen hat, aber dennoch hinwerfen und will also sprechen:
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,Guter, lieber Vater! Siehe, heute ist wieder ein gar trauriger Erinnerungstag für mich, deinen unwürdigsten Sohn! An diesem Tage habe ich mich soweit vergangen, daß ich vergessen konnte, daß du mein überguter Vater bist allezeit gewesen! Darum komme ich denn nun gerade an diesem Tage in der vollsten Zerknirschung meines Herzens zu dir und bitte dich, daß du dieses schnöden Tages nimmer gedenken möchtest und möchtest mich nur deiner geringsten Gnade würdigen! Denn der böse Tag soll allein für mich ein allezeit trauriger und demütigender Erinnerungstag verbleiben!`"
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Was wird der gute Vater mit solch einem Sohne wohl tun? - Ich sage, er wird zu ihm sprechen:
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,,Mein Sohn, es ist wahr, an diesem Tage hast du mein Herz traurig gemacht. Da du aber nun wie sonst keiner dich dieses Tages erinnert hast und kommst zu mir und hast deinen Fehler bekannt - so hast du dadurch eben diesen Tag zu solch einem Freudentage für mich gemacht, wie es sonst keinen gibt! Komm und lasse uns denn über die Maßen fröhlich sein an diesem Tage, an dem ich dich, mein geliebtester Sohn, so vollkommen wiedergefunden habe!"
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Was meint ihr alle, ist solch ein Feiertag nicht mehr wert als tausend andere?! - Ja wahrlich, also ist es auch bei Mir! - Wer von euch so zu Mir kommen wird, den will ich ebenso aufnehmen wie der Vater in diesem Gleichnisse seinen Sohn!
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Also begehet auch ihr öfter eine solche Erinnerungsfeier bei euch, und sie wird Mir lieber sein als die von zehntausend Sabbaten! - Das sei euch allen eine gute Gabe an diesem Tage Meiner Gnade an euch! - Tuet danach, so werdet ihr das Leben überkommen wahrhaftig für ewig! Das spreche Ich, der Herr, euer ewiger Schutz und Hort! - Amen.