Himmelsgaben
Band 1
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 25 -
Weltsinn und Herzenslicht, Nachtrag zum ,,Engel"
17. Juli 1840, nachmittags
Hinsichtlich Meines Engels() sage dem aufrichtigen K. G. L., er kann es ja aus Liebe zu Mir mit seiner extra feinen Welt-Sprachbildung versuchen, Mein großes Lied umzuarbeiten nach seiner Einsicht und nach seinem Urteile. Und hätte er es nachdem so zum Stande weltlichen Glänzens gebracht, dann möge er es sich vorlesen und auch euch allen, damit ihr den Unterschied merket und merken sollet.
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Ich sage, es wird wohl eurem Kopfe behagen, aber eure Herzen werden kälter werden, je mehr ihr abweichen werdet von der Urschrift. - Denn sehet, die Sachen verhalten sich so: Wenn man spricht zum Ohre, dann ist eine gebildete Sprache nach weltlicher Art ja recht, da das Ohr weltlich ist. So ihr redet zum Auge, so müsset ihr in gutbeleuchteten Bildern reden nach weltlicher Art, da das Auge weltlich ist. Ferner, so ihr redet zu den Füßen, muß eure Rede geläufig sein, um zu heben die weltlichen Füße. Redet ihr zum Gaumen oder Magen, da muß eure Rede süß sein, wenn sie euch behagen solle. Und wenn ihr zum seichten, ()wasserlosen Herzen eines Mädchens redet, dann muß auch eure Rede sein gleich ihrem Herzen, äußerlich voll Blümchen, innerlich aber voll Unsinns, welche Art euch natürlich nicht viel Mühe kosten wird, denn da heißt es - je dümmer und unsinniger, desto schöner und beliebter!
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Allein unter allen diesen Bedingungen habe Ich euch dieses Mein Gedicht nicht gegeben, sondern nur unter der alleinigen Bedingung der Liebe eures Geistes in der Seele und in deren Leibe, aber nicht in deren Exkrementen.
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Daher sollet ihr es auch dort erfassen, für wo es euch gegeben ist, und mit eurem Weltverstande ferne sein, der ein wahrer Krebs ist dem Geiste, da er verzehret die Liebe und tötet den Willen. Wie aber das Mark genährt wird aus dem Herzen, so soll auch euer Verstand wachsen aus der Liebe und sein eine gute Frucht aus dem Leben des Stammes - nicht aber gleich einer Schmarotzerpflanze an den Ästen des Lebens, dasselbe zu untergraben, zu ersticken und endlich gar zu vernichten.
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Das merket euch, ihr Wißbegierigen! Was liegt Mir an aller Wissenschaft und Bildung der Welt! Fraget euch, ob ihr auch nur einen Grashalm damit zuwege bringen möget!? Ja, es liegt sogar an der Weisheit nichts, sondern allein an der Liebe!
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Daher liebet Mich - das ist Mein Reich! Alles andere wird euch gegeben nach Maßgabe eurer Liebe! - Amen.
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Ich, die Ewige Liebe und Weisheit! Amen, Amen, Amen.