Himmelsgaben
Band 1
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 130 -
Ruf aus der Tiefe
27. Juni 1841, Sonntag, vormittags
O mein Gott und Herr, mein allergeliebtester Herr Jesu! Siehe, es kommen nun über mich allerlei Trübsale und Bedrängnisse. Ich achte nicht derer des Leibes, sondern derer der Seele. O Herr, Du kennest sie alle und Dir ist wohlbekannt alles Ungemach meiner Seele und jegliche Krankheit! O Du allerbarmender Jesus, Du Helfer aller Helfer, Du Führer der Führer, Du sanftester Lehrer und allerbester Hirte, der Du jegliches verlorene Schaf so lange suchest, bis es gefunden wird fürs ewige Leben - o komme, komme, komme auch zu mir armem, schwachem Sünder und wertlosem Knechte und richte gnädigst wieder auf meine darniederliegende Seele, die da noch ist ein großer Schwächling in der Liebe zu Dir!
2
O gib, daß ich vermöchte Dich, meinen geliebtesten Jesus, unendlich mal mehr zu lieben, denn alles, alles in der Welt!
3
O Herr Jesus, siehe, mein Herz ist bedrückt durch so manches undankbare, unüberlegte Wort aus dem Munde derer, gegen die Du doch allezeit so liebevoll bereitwilligst Dich zeigtest und die Du aufsuchtest, da sie standen über den Abgründen, und sie alsogleich leitetest auf den sicheren Weg Deiner Gnade und Erbarmung. O befreie mein Herz von solchem Druck und lasse mich eher ziehen von dannen bis ans Ende der Welt, als daß ich erleben muß, daß Dein heiliges Wort von jemandem auch nur im allergeringsten gelästert werden sollte entweder durch den Verstand, der Deine Weisheit nicht mag und kann erfassen, oder durch den Unglauben, der da über alles spottet und alles verlästert, was da über seine Leibesbedürfnisse hinausgeht.
4
O mein Gott und mein Herr, mein allergeliebtester Jesus, erbarme Dich meiner, tröste mich in meiner Not, auf daß ich wieder aufleben möchte und sei voll munterer Tätigkeit nach Deinem allerheiligsten Willen!
5
Tröste und stärke aber alle, die da angenommen haben Deine große Gnade und Erbarmung in dieser allerfinstersten Zeit, in welcher Sonne und Mond keinen Schein mehr geben und alle Sterne schon lange vom Himmel gefallen sind, wodurch die Erde gleich einer Hölle geworden ist, in welcher Eigenliebe, Stolz, Hoffart, Lüge, Trug und allerlei schändliche Bosheit herrschen.
6
O lasse sie nicht fallen, die Wenigen; sondern ergreife sie und lasse allergnädigst auch auf das Auge ihres Geistes einen Strahl Deines übersanften, ja über alle Himmel erhabenen Lichtes fallen, auf daß sie künftighin mehr und mehr erkennen möchten die innere geistige und himmlische Tiefe und Erhabenheit Deiner durch meine Hand und Feder darniedersteigenden unaussprechlichen (und von meiner Seite allerunverdientesten) Gnade und Erbarmung! - Amen.
7
Aber nur allezeit Dein allerheiligster Wille geschehe! - Amen.