Gottes Neue Bibel

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 25 -

Lamechs Frage: Wie ist es möglich, daß Satana als ein aus Gott geschaffenes Wesen so böse ist? Des Herrn Antwort im Gleichnis

26.4.1843
Es trat aber auch der Lamech hin zum Herrn und erbat sich die Erlaubnis, sich vor Ihm auch eines verwirrten Knotens entledigen zu dürfen.
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Und der Herr sagte zu ihm: ,,Ich weiß, was du hast, und der Henoch weiß es auch! Aber der Kisehel kann es noch nicht erschauen in der geheimsten Tiefe deines Lebens, was darinnen ist; daher magst du dich des Kisehels wegen schon laut entäußern, - und so denn gib Mir kund deinen wirren Bund!"
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Mit liebeflammendem Herzen dankte der Lamech für diese erhabene Gnade und brachte dann folgenden Fragesatz zum lauten Vorscheine, der also lautete:
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,,Liebevollster, heiliger, unaussprechlich guter Vater, Du hast doch die Satana aus Dir und nicht aus irgendwo anders her geschaffen! Wie ist es nun aber dennoch möglich, daß dieses aus Dir geschaffene Wesen gar so entsetzlich böse ist, da in Dir doch alles von Ewigkeit her überaus gut sein mußte, weil Du Selbst also endlos gut bist und daher aus Dir ja auch unmöglich etwas Arges hervorgehen kann?
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Da aber die aus Dir geschaffene Satana im Ernste also überaus arg ist, so weiß ich mir in diesem Punkte durchaus nicht zu helfen und zu raten. Ich meine so bei mir und empfinde es auch ganz klar; wenn ich da ins reine kommen könnte, da hätte ich aber dann auch alles, was mir not tut zur völligen Beruhigung meines Geistes!"
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Auf diese sehr triftige Entäußerung Lamechs erwiderte der Herr, sagend nämlich: ,,Wenn du es menschlichermaßen nimmst, dann muß dir das freilich den verworrensten Knoten geben; kannst du es aber reingeistigerweise betrachten, so wird sich alsbald alle Verworrenheit gänzlich verlieren, und du wirst da in eine Löse der Dinge schauen, die dir ums Zahllosfache klarer sein wird, als da ist der Sonne Licht am reinsten, hellsten Vollmittage!
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Solches jedoch ist schwer mit dir verständlichen Worten zu geben, da es ist in der tiefsten Tiefe aller Meiner unendlichen göttlichen Weisheit.
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Aber Ich will dir durch ein Gleichnis die Sache erhellen! Je mehr du im Verfolge der Zeit dieses Gleichnis betrachten wirst, desto tiefer wirst du in den Geist der Wahrheit in dieser endlos tiefen Geheimnissache eindringen; und so höre denn:
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Ein überaus weiser und liebeguter Mann hat den Plan in sich gefaßt, sich ein Weib zu nehmen und mit ihm zu zeugen Kinder, die ihm gleichen sollen in allem und sollen jegliches nach seiner Art Besitz nehmen von den unermeßlichen Schätzen und Reichtümern, die er in endloser Fülle besitzt!
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Das wäre sicher ein recht guter Plan; aber wie ausführbar, wenn in der ganzen großen Gegend kein weibliches Wesen existiert?!
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Was tut aber der überaus weise Mann? - Er bedenkt sich nicht lange, sondern spricht zu sich:
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,Was will ich suchen in diesem meinem endlosen Reviere, das nicht zu finden ist?! Ich habe ja in mir, was ich brauche; ich habe Liebe, ich habe alle Weisheit und habe die Macht aus den zweien!
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Daher will ich sehen, ob ich nicht aus mir selbst mir ein Weib schaffen kann, das mir in allem völlig entsprechen soll! Habe ich doch schon andere Dinge als nun völlig daseiend aus mir gerufen; da wird mir solches doch auch gelingen?!
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Und so denn will ich eine mir völlig ähnliche Idee fassen und sie stellen in meinen festesten Willen, und es soll sich bald zeigen, ob ich not habe, weiterhin zu suchen das, was nicht ist, noch sein kann irgend außer mir!`
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Gedacht, getan, und das herrliche Werk steht vor dem Manne! Mit endlos großem Wohlgefallen betrachtet es der mächtig weiseste Werkmeister.
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Aber das Werk ist nur eine wie tote Maschine noch seines Willens, bewegt sich nicht anders als allein nur nach dem Willen des Werkmeisters und spricht nur, was der Werkmeister in dasselbe hineindenkt und dann vom Werke gesprochen haben will.
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Da aber bedenkt sich des Meisters Weisheit und spricht: ,Das Werk ist da; aber es ist in ihm nichts anderes als ich selbst! Belasse ich es so, da wird es mir wenig fruchten; gebe ich dem Werke aber ein eigenes, freies, selbständiges Leben, da muß ich es mir dann aber auch gefallen lassen, wenn es sich von mir wenden wird, und tun nach seinem eigenen freien Willen.
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Doch ich bin ja da über alles mächtig. Wird es mir über die vorgezeichneten Schranken treten, da werde ich ihm schon zu begegnen wissen; denn es bleibt ja doch ewig mein Werk!`
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Also spricht der weiseste Mann bei sich, und also tut er auch.
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Das Werk ist frei und bewegt sich und spricht bald anders, als es der Mann haben will; und das ist ein großer Triumph des Werkmeisters, daß da sein Werk eine freie Tätigkeit überaus lebhaft zu äußern anfängt, ohne jedoch aus der Willenssphäre des Meisters je treten zu können.
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Der Mann aber will noch mehr, nämlich die vollste Willensfreiheit des Werkes; und dazu ist persönliche Erziehung und dann alle mögliche Selbsterfahrung fürs Werk nötig.
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Diese Erziehung aber dauert jetzt noch fort, während die erschaffende Zeugung nebenbei als ein Hauptteil solch großer Erziehung anzusehen ist. Und der Mann ist nun, wie allzeit, auf dem Punkte, gar helle zu schauen die endliche sicherste Vollendung seines Werkes! -
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Siehe, das ist ein gar großes Gleichnis; denn es liegt der Anfang und das Ende völlig in ihm! Dieses beachte in dir, und dir wird es heller und heller werden in deinen Tiefen! - Nun aber ziehen wir wieder weiter! Amen."

Fußnoten