Das Grosse Evangelium Johannes: Band 8
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr und Seine Widersacher
- Kapitel 72 -
Die Entwicklung der Erde bis zu den Voradamiten
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() ,,Die zweite Vorbildungsperiode dauerte wieder eine für euch nicht aussprechbare Zeit von jetzigen Erdjahren. Aber die Erde war noch lange nicht tauglich, warmblütige Tiere, geschweige Menschen von noch so unterer Art, zu tragen; daher ging sie auch wie die erste unter, und es dauerte dann wieder lange, bis eine dritte Vorbildungsperiode zum Vorschein kam.
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Natürlich gingen zwischen einer und der andern Hauptvorbildungsperiode eine Menge auch sehr stürmischer Zwischenperioden vor sich, deren Bedeutung zunächst nur Ich als der Schöpfer am besten kenne und endlich auch der Geist, dem Ich es offenbaren will.
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Es entstand aus den vielen notwendigen Vorgängen wieder eine dritte Periode. Nun treten schon gar bedeutend große Länder aus dem Meere hervor, getrieben durch das innere Feuer der Erde, natürlich nach Meinem Willen. Die Vegetation wird noch um vieles reichhaltiger und immer noch riesiger Art; die Tiere ebenso wie die Vegetation. Aber auch diese Periode, die ebenfalls überaus lange angedauert hat, und die man gewisserart mit der Blüte eines Baumes vergleichen könnte, war so wie die beiden früheren noch lange nicht geeignet, dem Menschen zu einem Wohnorte zu dienen; daher ging auch diese unter und begrub so wie die erste und zweite ihre Produkte sowohl in der vegetabilen wie in der animalischen Sphäre, nur nicht so tief wie die erste.
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Darauf gab es wieder eine Menge Zwischenperioden, und es kam nach langen Zeiten eine vierte Vorbildungsperiode zum Vorschein. Die Landteile wurden wieder um vieles größer, die Vegetation abermals auch um vieles üppiger, und es fing an, im Wasser, auf den schon trockeneren Landen, wie auch in der Luft von allerlei kleinen und daneben auch von größeren Tieren sehr lebendig zu werden, und es gab darunter schon sogar warmblütige Säugetiere, die nicht mehr mittels der Eier in diese Welt kamen, sondern auf dem Wege der natürlichen Zeugung, und sonach lebendige Junge zur Welt brachten, mit Ausnahme der Wassertiere, einiger großer Amphibien, der Vögel, Würmer und Insekten.
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Diese vierte Hauptvorbildungsperiode dauerte ungemein lange, und der Boden der Erde wurde da schon von Zeit zu Zeit von den Strahlen der Sonne beleuchtet, und an einigen Bäumen fing sich schon eine Frucht zu zeigen an, die euch aber freilich eben noch nicht besonders gemundet hätte; aber sie diente der damaligen Tierwelt doch zu einem guten Futter.
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Auch in dieser vierten Vorbildungsperiode gab es noch nichts Menschenähnliches auf der Erde.
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Es kamen wieder große Erdumwälzungen und begruben auch zum größten Teil alles, was ihr damals als eine Kreatur benamset hättet, und ihr findet aus dieser Periode auch gar vieles und manches unter dem Boden der Erde begraben, das sich aber von den Produkten der ersten drei Perioden hier und da schon sehr wesentlich unterscheidet.
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Nach langen Zeiten, in deren Verlauf nun auf der Erde schon eine größere Ruhe und Ordnung eintrat, und nach vielen noch immer sehr großen Erdstürmen sehen wir nun eine fünfte Erdvorbildungsperiode auftauchen. Aus dem tiefen Meeresgrunde erheben sich von neuem große Länder, schließen sich an die aus den früheren Perioden schon bestehenden an und bilden schon ordentliche Festlande.
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In dieser fünften Periode entstehen die meisten und höchsten Berge der Erde. Ihre überhohen Spitzen werden von den Blitzen zertrümmert und dann durch gewaltige Erdbeben und durch mächtige Wolkenbrüche entstandene Strömungen in die tiefen Täler und Gräben der Erde geschoben. Dadurch werden weitgedehnte Ebenen und minder breite Täler und Triften gebildet, auf denen dann alles besser gedeihen kann.
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Mit dem Beginn dieser Periode wird die Erde auch in eine geordnete Umbahnung um die Sonne gebracht. Tag und Nacht wechseln schon regelrecht, auch des Jahres Zeiten, obschon noch unter allerlei Veränderungen, weil die Schwankungen der Erdpole noch immer bedeutend sind und in dieser Periode auch noch sein müssen.
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In dieser Periode, in der sich schon ein bleibendes Festland gebildet hat, beginnen die regelmäßigen Meeresströmungen von 14000 zu 14000 Erdjahren. Durch diese wird nach und nach einmal die südliche Erdhälfte und darauf wieder die nördliche vom Meer überschwemmt zur weiteren Fruchterdbildung über die oft sehr weitgedehnten Steingeröllwüsten. Denn nach ungefähr 14000 Jahren hat das Meer so viel fruchtbaren Schlamm über die wüsten Steingeröllflächen und Täler gelegt, daß sie dann, so das Meer wieder zurücktritt und der zurückgelassene Schlamm zu einem gediegeneren Boden wird, überaus fruchtbar sind.
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Es bedurfte bei dieser fünften Periode wohl mehr denn tausendmal tausend Jahre, bis aller gut gelegene Erdboden vollends für eine neue Schöpfung von einer großen Anzahl der verschiedenartigsten Pflanzen, wie Gräser, Kräuter, Sträucher und Bäume, und dann auch für allerlei Tiere und voradamitische Menschen geeignet war.
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In dieser Periode sehen wir schon eine große Menge von allerlei Fruchtbäumen und anderen Fruchtgewächsen aller Art und Gattung für Tiere und für die damaligen Vormenschen. Doch von einem Ackerbau ist da noch keine Rede, wohl aber benutzen die Vormenschen schon gewisse Tierherden und führen ein rohes Nomadenleben, haben kein Gewand und bauen sich auch keine Häuser und Hütten; aber auf den dicken Baumästen errichten sie sich den Vögeln gleich gewisse feste Wohn- und Ruhenester und schaffen sich Vorräte von Nahrungsmitteln, die sie nach und nach verzehren. Ist der Vorrat aufgezehrt, so gehen sie wieder scharenweise auf neue Jagd nach Nahrungsmitteln aus. Wenn es frostig wird, weil in dieser Periode auch der Schnee zum gedeihlichen Vorschein kommt, so ziehen diese Menschen samt ihren Haustieren, die in Mammuts, großen Hirschen, Kühen, Ziegen und Schafen bestehen - auch der Elefant, das Nas- und Einhorn, allerlei Affen und auch Vögel gehören dazu -, in wärmere Gegenden.
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Mehr gegen das Ende dieser Periode erscheint auch der Esel, das Kamel, das Pferd und das Schwein, welche Tiere auch von diesen Vormenschen beherrscht werden. Denn so viel höheren Vernunftinstinkt besitzen sie, daß sie die benannten Tiere beherrschen und auch gebrauchen können teils zum Tragen, teils zur Jagd und teils zur Gewinnung der Milch und der Wolle, mit der sie sich ihre Nester wohl auslegen und sich so ein weiches Lager bilden.
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Sprache haben sie eigentlich in der Art, wie sie nun unter Menschen gang und gäbe ist, keine; aber sie haben dennoch gewisse artikuliertere Laute, Zeichen und Gebärden als selbst die vollkommensten Tiere und können sich gegenseitig verständigen, was sie für ein Bedürfnis haben, und kommen dann auch einander zu Hilfe. Wird jemand krank, gewöhnlich wegen hohen Alters, so kennt er schon das Kraut, das ihm hilft; kann er nicht mehr gehen und es suchen, so tun das die andern für ihn.
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Nur ein Feuer machen und es benutzen, das können sie nicht; so sie es aber hätten sehen können, wie es die Adamiten machten, so würden sie es ihnen nachgemacht haben, weil bei ihnen der Nachahmungstrieb ein sehr vorherrschender ist und ihre Intelligenz mit einem gewissen Grade des freien Willens schon weit über die Intelligenz eines noch so vollkommenen Affen ragt. Also würden sie auch reden erlernen können nach unserer Weise, doch aus sich nie eine weise Rede erschaffen.
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Als Menschen aber waren sie riesig groß und überaus stark und hatten auch ein so starkes Gebiß, daß sie sich dessen statt der Schneidewerkzeuge bedienen konnten. Ebenso hatten sie auch einen höchst starken Geruchs- und Gefühlssinn und gewahrten schon von weitem, wenn sich ihnen etwas Feindliches nahte; mit ihren Augen und mit ihrem Willen bändigten sie die Tiere und mitunter auch die Naturgeister.
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Obschon aber diese fünfte Vorbildungsperiode gar sehr viel tausendmal tausend Jahre währte, so war unter diesen Menschen doch keine wie immer geartete Fortschrittskultur bemerkbar, sondern sie lebten ihr einförmiges Nomadenleben fort und waren somit nur eine Vordüngung der Erde fürs gegenwärtige Mir in allem völlig ähnliche Menschengeschlecht.
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Die Farbe ihrer noch ziemlich behaarten Haut war zwischen dunkel- und lichtgrau; nur im Süden gab es auch haarlose Stämme. Ihre Form hatte eine bedeutende Ähnlichkeit mit den Mohren der Jetztzeit. Sie pflanzten sich bis zu Adam in den Niederungen und dichten Wäldern fort; aber auf die Berge verpflanzten sie sich niemals."