Gottes Neue Bibel

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in der Gegend von Cäsarea Philippi
(Fortsetzung)

- Kapitel 32 -

Das Gebet des Herrn

In Genezareth aber, wie schon bemerkt, blieb Ich, als Ich die anfangs wohl erwähnten Freunde gesegnet entlassen hatte, nicht länger mehr, sondern erhob Mich mit Meinen Jüngern und zog eine Strecke weit, von Ebal, der Jahra und den drei bekannten Römern geleitet, auf der Heerstraße in die zehn oder eigentlich sechzig Städte, die teils im Jordantale selbst und teils auf den dasselbe nahe und weiter umgebenden Bergen und Hügeln zerstreut lagen.
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Als Ich außerhalb Genezareth mit allen, die mit Mir waren, eine erste, ziemlich bedeutende und freie Anhöhe erreicht hatte, da wandte Ich Mich an die, welche Mich begleitet hatten, und sagte zu ihnen: ,,Ihr habt Mich bisher begleitet aus großer Liebe, da ihr wohl wisset und glaubet, wer in Mir bei euch war, und wem ihr das Geleit gegeben habt. Bleibet fortan also in Meiner Liebe, und Ich werde in eben dieser Liebe auch fortan in euch, bei euch und unter euch verbleiben, und um was ihr in dieser Welt den Vater in Mir bitten werdet, das wird euch denn auch gegeben werden. Nur bittet nicht um eitle Dinge dieser Welt, sondern um die ewigen Schätze des Reiches Gottes; denn alles andere, was ihr zum Leben in dieser Welt benötigt, wird euch schon ohnehin gegeben werden!"
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Hierauf sagte der Hauptmann: ,,Herr und Meister, wie sollen wir bitten, daß wir Dir wohlgefällig und somit auch nicht vergeblich Dich um etwas Rechtes bitten könnten? Denn es kann ein Mensch auf dieser Welt in gar mannigfache Bedrängnisse gelangen und kann sich da mit einer rechten Bitte um Abhilfe nur an Dich wenden. Wie aber soll er da bitten und beten?"
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Sagte Ich: ,,In jeder Not und Drangsal bittet mit natürlicher Sprache im Herzen zu Mir, und ihr werdet nicht vergeblich bitten!
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So ihr aber Mich um etwas bittet, da machet nicht viele Worte und durchaus keine Zeremonie, sondern bittet also ganz still im geheimen Liebeskämmerlein eures Herzens:
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Unser lieber Vater, der Du im Himmel wohnst, Dein Name werde allzeit und ewig geheiligt! Dein Reich des Lebens, des Lichtes und der Wahrheit komme zu uns und bleibe bei uns! Dein allein heiliger und gerechtester Wille geschehe auf dieser Erde unter uns Menschen also, wie in Deinen Himmeln unter Deinen vollendeten Engeln! Auf dieser Erde aber gib uns das tägliche Brot! Vergib uns unsere Sünden und Schwächen, wie auch wir sie denen allzeit vergeben werden, die gegen uns gesündigt haben! Lasse nicht Versuchungen über uns kommen, denen wir nicht widerstehen könnten, und befreie uns also von allem Übel, in das ein Mensch infolge einer zu mächtigen Versuchung dieser Welt und ihres argen Geistes geraten kann; denn Dein, o Vater im Himmel, ist alle Macht, alle Kraft, alle Stärke und alle Herrlichkeit, und alle Himmel sind voll derselben von Ewigkeit zu Ewigkeit! -
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Siehe, du Mein Freund, also soll ein jeder bitten in seinem Herzen, und seine Bitte wird erhört werden, so es ihm mit derselben völlig ernst ist, - doch nicht pur mit dem Munde, sondern wahr und lebendig im Herzen! Denn Gott in Sich ist ein purster Geist und muß denn auch im Geiste und dessen vollster und ernstester Wahrheit angebetet werden.
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Wenn du das nun einsiehst und begreifst, da tue denn auch danach und du wirst leben, wie auch ein jeder, der also tun wird!"
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Auf diese Meine kurze Rede dankten Mir alle, und Ich segnete sie nochmals, entließ den bisher noch immer sichtbaren Raphael, der wie ein mächtiger Blitz in den ewigen Raum emporzuckte, worüber die noch anwesenden Römer erschraken und lange emporschauten, ob sie seiner Gestalt irgend ansichtig werden könnten, was aber nun nicht mehr möglich war.
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Darauf aber entließ Ich auch die Mich auf diese Anhöhe begleitet Habenden und zog mit Meinen Jüngern auf der Anhöhe, von der aus eine fruchtbare Hochebene ihren Anfang nahm, eben die Hochebene entlang weiter, und wir erreichten auf derselben in ein paar Stunden eine kleine, alte Stadt, deren Einwohner zumeist aus Griechen und Römern bestanden; und etliche wenige ganz herabgekommene und verkümmerte Juden lebten auch unter den Heiden und hatten für sich eine kleine Herberge, die ihnen zur Not auch als Synagoge diente.

Fußnoten