Gottes Neue Bibel

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in der Stadt am Nebo

- Kapitel 216 -

Vom ungetreuen Haushalter

Sagte Simon Juda: ,,O Herr und Meister, in diesem Stücke durchaus nicht mehr, aber es gäbe noch so ein paar andere Stücklein, mit denen ich noch nicht so ganz ins reine kommen kann; ich hoffe aber von Deiner Liebe und Gnade, daß sich auch diese beiden kleinen Stücklein so gewisserart von selbst ausgleichen werden!"
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Sagte Ich: ,,So nenne Mir wenigstens die beiden Stücklein!"
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Sagte Simon Juda: ,,Ach, o Herr und Meister, es zahlt sich fast gar nicht aus, aber weil Du es schon also haben willst, so bestehen sie in Deinem Lobe des ungetreuen Haushalters und in dem Verwerfen des Mahlzeitgastes, darum, daß er kein Festkleid anhatte! Denn da kommen zwei unbegreifliche Dinge vor: erstens, wie und wo diejenigen Gäste, welche von den Dienern des Gastgebers an den Zäunen und Gassen stehend aufgefangen und zum Gastmahl hineingeschoben wurden, mit den erforderlichen Festkleidern versehen worden sind, und fürs zweite, wieso der eine arme Teufel, der auch von den Dienern des Gastgebers zum Gastmahle getrieben ward, hinausgeworfen werden mußte, weil er kein Festkleid anhatte. Siehe, o Herr und Meister, dieser Hinausgeworfene und Dein Lob über den ungerechten Haushalter sind für mich noch so ein paar krumme Linien, die ich noch nicht gerade zu machen imstande war!"
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Sagte Ich: ,,Habe Ich damals nicht zu euch gesagt: ,Tut auch ihr desgleichen wie der ungerechte Haushalter, und sammelt euch Freunde durch den ungerechten Mammon, so werden sie euch dereinst, so ihr noch wohnungslos sein solltet, in ihre himmlischen Wohnungen aufnehmen!`?
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Damit du, Simon Juda, dieses aber richtig verstehst, so höre Mich an, aber mit beiden Ohren zugleich, damit das nicht bei dem andern Ohr wieder hinausgeht, was das eine aufgenommen hat, und dadurch in deinem Herzen haften bleibt! Siehe, ein jeder irdisch reiche Mensch, der viel mehr Güter und Geldes besitzt, als solche notwendig wären zu seinem irdischen Lebensunterhalt, ist Mir gegenüber, der Ich der alleinige wahre Gutsherr bin, stets mehr oder weniger ein ungerechter Haushalter, und die Güter, die er sein nennt, sind zusammengenommen ein ungerechter Mammon.
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So er aber wenigstens dann mit seinen ungerechten Reichtümern reichlich der Armen gedenkt, so ihm die Natur seiner Krankheiten, die Meine Amtsboten sind, klar und deutlich sagt: ,Der Herr dieser Güter hat vieles wider dich in bezug auf dein ungerechtes Gebaren, und du wirst fürder nicht mehr Haushalter sein!`, dann wird er sich durch die vielen beteilten Armen Freunde machen, und so er dann bald darauf nackt und verlassen zu ihnen in Mein Reich hinüberkommen wird, so werden sie sich seiner erbarmen und ihm sein gutes Werk an ihnen reichlich vergelten.
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Denn siehe, als Ich die Welt erschaffen habe, da habe Ich keine Grenzsteine gesetzt, die Erde nicht mit dem Faden abgemessen und somit auch nicht gesagt: ,Siehe, dieser Teil gehört dem, ein anderer dem andern!`, sondern Ich habe die ganze Erde zu einem Gemeingut für alle Menschen gemacht. Erst mit der Zeit hat der Geiz, die Habgier und Herrschlust der Menschen angefangen, die Erde abzumessen und mit Gewalt zu bestimmen: ,Dieser große Teil des Landes gehört mir, und wer mir dienen und arbeiten will, der soll auch ein kleines Stück Land gewisserart in Pacht bekommen; dessenungeachtet aber bleibe ich der Herr des ganzen großen Stück Landes!`
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Und siehe, das war die erste sogenannte patriarchalische Verfassung unter den Menschen, - und so ungerecht sie auch an und für sich war, so war sie dabei aber dennoch die beste und gerechteste; denn war wie gewöhnlich der Patriarch ein guter und gottesfürchtiger Mann, so hatten es an seiner Seite seine Untertanen oder Kleinpachtbesitzer ebenfalls auch gut, denn er sorgte für das gemeinsame Wohl des großen Stück Landes.
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Er besaß freilich für seine Person und sein Haus viele tausend Male mehr, als er benötigte, und war somit auch ein ungerechter Haushalter, - aber er verwendete seinen ungerechten Mammon zu lauter guten und Mir wohlgefälligen Zwecken und machte sich dadurch aus seinen Untertanen eine große Menge Freunde nach Meinem Willen und Wohlgefallen, und Ich mußte ihm ebenfalls Mein Wohlgefallen und Mein Lob zukommen lassen."

Fußnoten