Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in Aphek
- Kapitel 118 -
Die Abreise des Herrn von Aphek
Nach diesen vielen Dankesbezeigungen fragte Mich der Hauptmann, ob er Mich noch weiterhin in einen nächsten Ort geleiten dürfe.
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Sagte Ich: ,,Freund Pellagius, du hast bisher zur Genüge getan, und so auch alle, die mit dir waren; nun wirke du nur wieder in deinem Bezirk und in deinem Amte, und also auch in dem, in welchem Ich dich nun bestellt habe!
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So du nach Pella zurückkommen wirst, wirst du auch viel Arbeit finden. Ich aber werde nun mit Meinen Jüngern allein Meine Reise fortsetzen, und wir werden uns andernorts wohl sicher zurechtfinden; und so verbleibe du noch ein paar Tage hier und unterstütze diese Priester bei ihrer anfänglich schweren Arbeit für Mein Reich, - dann aber begib dich nach Pella!
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So aber da bald Fremde und auch Juden zu euch kommen, da machet nicht zu viel Aufhebens von Meinen Taten, und machet Mich nicht vor der Zeit unnötigerweise ruchbar!"
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Als Ich diese Worte an den Hauptmann ausgesprochen hatte, da gab Ich den Jüngern einen Wink, die Herberge zu verlassen und gen Aufgang fortzuziehen und Mich außerhalb der Stadt zu erwarten.
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Darauf nahmen die Jünger, was sie mit sich hatten, und gingen voraus - bis auf den Johannes, der bei Mir blieb und dann mit Mir auch den andern Jüngern nachzog.
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Ich aber blieb der Veronika wegen noch eine kurze Zeit von etwa einer Viertelstunde zurück und tröstete sie, weil sie bei Meiner Abreise voll Traurigkeit geworden war.
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Als die Veronika bald heiteren Mutes geworden war, da verließ denn auch Ich die Herberge und begab Mich, nur vom Hauptmann und Meinem Jünger Johannes begleitet, den vorangegangenen Jüngern nach.
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An dem Hügel, den wir am Morgen besuchten, erwarteten sie Mich, und als Ich da ankam, nahm der Hauptmann von Mir Abschied und begab sich zu den Seinen in die Stadt; wir aber zogen auch ganz behende vorwärts, und zwar in der Richtung gen Osten in eine andere Stadt, an deren Namen nicht viel gelegen ist.
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Es wird hier mancher fragen, was Meine Lehre bei den Heiden in Aphek mit der Zeit für eine Wirkung gemacht habe, und wie und wie lange es herging, bis diese Heiden völlig zum Glauben an Mich übergingen. Da sei es in möglichster Kürze gesagt, daß schon im Verlaufe von kaum einem Jahre es in dieser ganzen Stadt und auch in deren ziemlich weiter Umgebung keinen daselbst hausenden Heiden mehr gab.
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Anfangs gab es freilich wohl bedeutende Gegenbestrebungen; aber weil das Volk von den Priestern und zeitweilig auch vom Hauptmanne selbst ganz wohl belehrt wurde, so sah es auch bald und leicht die alten Irrtümer ein und fand sich höchst beglückt in der Erkenntnis der reinen Wahrheit, und Ich ermangelte sicher nicht, jedem treuen Bekenner Meiner Lehre durch Wort und Tat Meine Kraft zu erteilen.
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Nach Meiner Auferstehung besuchte Ich auch besonders diese Orte und gab den vollsten Trost und eine rechte Kraft, in Meinem Namen zu wirken.
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Zur Zeit der großen Bedrängnis in Jerusalem und in ganz Judäa diente auch die Stadt Aphek den flüchtigen Juden, die völlig in Meiner Lehre standen, zu einer Zufluchtsstätte, und alle, die dahin kamen, fanden eine gute Aufnahme.
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Der Hauptmann aber stiftete mit der Zeit selbst eine Gemeinde so ganz ohne ein Weltaufsehen, die später, als er von Mir heimberufen wurde, auch seinen Namen führte.
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Er selbst aber lebte nach Meiner Auffahrt noch bei dreißig Jahre und ward zum Obersten über alle die zehn großen Städte ernannt, zwischen denen sich noch eine Menge kleinerer Städte befanden, die alle zu den zehn Städten gerechnet wurden.
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Das ist sonach in aller Kürze eine Übersicht, und zwar also zu nehmen, wie es sich mit der Zeit mit Meiner Lehre in diesen Städten und Orten verhielt.