Gottes Neue Bibel

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 1

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Zweiter Tag in Sichar

- Kapitel 83 -

Wichtige Missionswinke. Der Wahrheit Macht. Vom Wesen des Wortes des Herrn. Die Gnade der Berufung des Menschen zur Gotteskindschaft

1
(Der Herr:) ,,Die Lehre selbst muß die Wahrheit rechtfertigen. Wer in der Folge nicht leben wird aus dem Worte, der wird sterben im Gerichte desselben Wortes, das zu ihm gesprochen ward und er ihm nicht geglaubt und getraut hatte!
2
Denn gleichwie Ich aus Mir vom Vater aus die Gewalt habe, jedermann, der zur Aufnahme fähig ist durch seinen Willen, das ewige Leben zu geben oder zu nehmen, ebendasselbe zu tun vermag auch Mein Wort; denn Mein Wort ist stets gleich der allmächtige und für alle Ewigkeit dauernde Ausdruck Meines Willens!
3
Wer demnach Mein Wort vollends in sich aufnimmt und unabweichbar danach handelt und lebt, der nimmt dadurch Mich Selbst mit aller Meiner Liebe, Weisheit, Macht und Kraft auf und ist dadurch zu einem wahren Kinde Gottes geworden, dem der Vater im Himmel nicht Eines vorenthalten wird, was Er hat!
4
Mehr kann der heilige Vater nicht tun, als daß Er Sich in Mir, Seinem Sohne, Selbst leibhaftig offenbart, aus euch gerichteten Geschöpfen freieste Götter zeugt und euch sonach Seine Freunde und Brüder nennt!
5
Bedenket allzeit, Wer Der ist, Der euch nun das offenbart und was ihr mit dieser Offenbarung überkommet, so wird euch die materielle Welt nicht mehr anfechten, und ihr werdet über sie leicht Sieger werden, was um so notwendiger ist, als ihr, ohne die Welt in euch vollends besiegt zu haben, nicht Kinder des Vaters im Himmel werden könnt!
6
Ich will damit aber aus euch keine Kopfhänger und Verflucher der Welt machen, sondern weise Benützer derselben nur!
7
Wäre der nicht ein Tor zu nennen, der sich in irgendein gut brauchbares Werkzeug, das er zum Betriebe seiner Kunst benötigt, also verliebte, daß er es gar nicht zu dem bestimmten Zwecke gebrauchen möchte, sondern dasselbe nur wollüstig angaffte und verwahrte in einem Schreine, daß es nicht rostig und dadurch weniger schön würde und ihn somit an seinem eitel leeren Vergnügen beeinträchtigte?!
8
Die Welt ist für euch auch ein Werkzeug, mit dem ihr, recht zwecklich angewendet, überaus viel Gutes und Herrliches schaffen könnet! Aber ihr müßt als nun Meine Jünger dies Werkzeug also gebrauchen, wie Ich als euer einziger wahrster Meister es euch nun durch dritthalb Tage gelehrt habe!
9
Also gebraucht und angewendet wird euch dies Werkzeug das ewige Leben bereiten und festigen. Werdet ihr es aber anders gebrauchen, so wird dies Werkzeug gleich einem überscharfen Messer in den Händen der unmündigen Kinder, die sich damit nur zu leicht und bald eine tödliche Wunde versetzen werden, die schwerlich ein Arzt mehr zu heilen imstande sein wird!
10
Nehmet mit diesen Worten auch Meinen vollen Segen hin und teilet diese Worte auch allen denen mit, die sie jetzt nicht haben vernehmen können, damit sich am Ende der Dinge niemand mit der Unwissenheit entschuldigen kann!"
11
Und nun, ihr Meine wenigen Jünger und ihr alle, die ihr Mir von Galiläa und Jerusalem hierher gefolgt seid, machet euch fertig zur Reise und zwar nach Galiläa, allwo ihr wieder zur Bewirtschaftung eurer Felder eure Sorge verwenden möget!"
12
Nach diesem Bescheide erhebe Ich Mich, gebe den noch harrenden Engeln einen Wink, den nur sie verstehen, worauf sie aber auch bis auf den des Jonael alle verschwinden. Auch die sichtbar offenen Pforten der Himmel schließen sich; aber das Haus der Irhael und Jorams bleibt mit all der Einrichtung aus den Himmeln, so wie das Schloß des Jairuth. Alle Anwesenden und Wachenden begleiten uns bis zum Haustore. Der Oberste aber läßt es sich nicht nehmen und geleitet Mich bis zur Grenze des Weichbildes der Stadt und kehrt von da nach Sichar zurück. Ende des zweiten Tages in Sichar. Titel: Die Reise nach Galiläa

Fußnoten