Gottes Neue Bibel

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 1

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
In Kana im Tale

- Kapitel 222 -

Die fünf Pharisäer aus Bethlehem waschen dem Herrn die Füße. Ein kurzes Lebensevangelium

5.7.1852
Am Morgen kamen die fünf Pharisäer zu Mir, grüßten Mich und Meine Jünger nach ihrer Sitte auf das höflichste und bezeigten Mir noch eine besonders große Ehre dadurch, daß sie Mich fragten, ob Ich sie für würdig hielte, daß sie Mir die Füße wascheten.
2
Denn das war zu Bethlehem noch eine im Gebrauche stehende alte Ehrungssitte, daß entweder der Gastgeber seinen Gästen oder als Gegenehrenbezeigung ein Erster aus der Zahl der Gäste am nächsten Morgen dem Gastgeber die Füße wusch. Darum ließ ich Mir denn auch von den fünf Pharisäern aus Bethlehem die Füße waschen und abtrocknen.
3
Nach solcher Handlung erst fragten Mich die fünf Pharisäer, sagend: ,,Wahrlich, unbegreiflich großer Meister! Sage uns doch nur ein bißchen von der Art und Weise, wie diese allenfalls beschaffen ist, mittels der du solche nie erhörte Heilungen bewirkst! Daß du solches - im allgemeinen gesprochen - offenbar durch die Kraft Gottes wirkst, unterliegt wohl keinem Zweifel; aber wie und auf was für eine Art in solch unerhörter Vollendung, das ist eine andere Frage. Nur davon - so du uns nur einigermaßen für würdig hältst - gib uns einige Winke, und wir wollen dann hochvergnügt und dir ewig dankbar bleibend von hier den Rückzug nach Bethlehem antreten."
4
Sage Ich: ,,So Ich es euch auch sagen möchte, da würdet ihr es dennoch nicht glauben; denn die dreifache Decke Mosis hängt auch über eure Augen herab, auf daß ihr ja nicht merken mögt, wer Der ist, der nun mit euch redet! Kenntet ihr Den, ihr würdet solche Frage nimmer stellen; aber weil ihr Ihn nicht kennet, so fraget ihr also, wie ihr fraget!
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Und so Ich euch auch eine rechte Antwort gäbe, so würdet ihr sie dennoch nicht annehmen. Denn ihr sehet wohl das, was in der Welt der Materie nach ist und geschieht; aber was da betrifft den Geist, dessen Reich und Wirken, das ist euch fremd, und ihr könnet darum auch nicht begreifen und fühlen, was da ist des Gottesreiches Sein und Wirken im Menschen.
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Gehet aber hin und tut Buße um eurer vielen Sünden willen, so werdet ihr gewahr werden, daß das Reich Gottes nahe zu euch gekommen ist.
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Liebet Gott aus allen Kräften und betet Ihn an im Geiste und in der Wahrheit; liebet aber auch eure nächsten armen Brüder und Schwestern; verfolget eure Feinde nicht; fluchet denen nicht wieder, die euch fluchen und tut euren Übeltätern Gutes, so werdet ihr glühende Kohlen über ihren Häuptern sammeln, und Gott wird solche eure Werke ansehen und wird sie euch vergelten hundertfältig.
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Leihet euer Geld nicht denen, die es euch mit reichen Prozenten wieder erstatten können, sondern wahrhaft Armen und Dürftigen, so wird euer Geld im Himmel zu hohen Interessen angelegt sein, und der Vater im Himmel wird euch allzeit ausbezahlen Interessen und Kapital für ewig!
9
Nehmet auch nicht zu gierig von der Welt Lob, Dank und Preis eurer guten Taten wegen; denn so ihr solches tut der Welt wegen, was für ein Lohn soll euch dann werden im Himmel?! Ich sage euch: Wer auf der Welt einer guten, den armen Brüdern erwiesenen Tat wegen verlangt und nimmt irgendeinen wie immer gearteten Lohn, dessen Lohn im Himmel ist dahin!
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Wer des Himmels wegen arbeitet, der wird vom Himmel aus belohnt werden zeitlich und dereinst ewig; wer aber der Welt wegen arbeitet, der wird wohl von der Welt einen schnöden und vergänglichen Lohn ernten; aber im Himmel wird er sein Verdienstbuch leer finden, und sein Lohn wird dahin sein, und seiner geistigen Armut wird schwer ein Ende werden!
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So ihr das wohl beherziget und darnach tut, da wird euch's auch bald klar werden, auf welche Art und Weise Ich eure Kranken geheilt habe. - Nun wisset ihr alles, was euch zu wissen not tut. Fraget nicht um Weiteres, das euch nichts nützen würde, so man euch's auch sagen möchte.
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Habt aber auch acht, daß ihr Mich, Mein Wirken und diese Meine Jünger weder in Jerusalem und ebensowenig in der Stadt Davids bekanntmachet; denn solches würde euch keinen Segen bringen!
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Nun aber, so ihr das Morgenmahl werdet eingenommen haben, könnet ihr ganz getrost wieder euren Heimweg antreten!"
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Auf diese Meine Rede machen die fünf wohl etwas verdutzte Gesichter; aber sie getrauen sich dennoch nicht, eine weitere Frage zu stellen, verbeugen sich vor Mir und begeben sich dann in ihren Speisesaal und nach dem Morgenmahle auf den Weg in ihr Heimatland.

Fußnoten