Gottes Neue Bibel

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 Mi, 25. Dez 2013 um 9:11 MEZ von Frieda

Verheissungen

Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen liess. (Lukas 1,45)

Was liess uns der Herr sagen?
Die Bibel ist voll von den herrlichsten Verheissungen, z.B. die folgende:

"Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser JESUS, Der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr Ihn habt zum Himmel hingehen sehen." (Apostelgeschichte 1,11)

Oder:

"Nur noch kurze Zeit, dann verwandelt sich der Libanon in einen Garten und der Garten wird zu einem Wald.
An jenem Tag hören alle, die taub sind sogar Worte, die nur geschrieben sind, und die Augen der Blinden sehen selbst im Dunkeln und Finstern.
Die Erniedrigten freuen sich wieder über den Herrn und die Armen jubeln über den Heiligen Israels.
Denn der Unterdrücker ist nicht mehr da, der Schurke ist erledigt, ausgerottet sind alle, die Böses tun wollen,
die andere als Verbrecher verleumden, die dem Richter, der am Tor sitzt Fallen stellen und den Unschuldigen um sein Recht bringen mit haltlosen Gründen.
Darum - so spricht der Herr zum Haus Jakob, der Herr, der Abraham losgekauft hat:
Nun braucht sich Jakob nicht mehr zu schämen, sein Gesicht muss nicht mehr erbleichen.
Wenn das Volk sieht, was Meine Hände in seiner Mitte vollbringen, wird es Meinen Namen heilighalten.
Es wird den Heiligen Jakobs als heilig verehren und erschrecken vor Israels Gott.
Dann kommen die Verwirrten zur Einsicht, und wer aufsässig war, lässt sich belehren." (Jesaja 29,17 - 24)

Oder:
"Der Herr wartet darauf, euch Seine Gnade zu zeigen,
darum erhebt Er Sich, um euch Sein Erbarmen zu schenken.
Denn der Herr ist ein Gott des Rechtes; wohl denen, die auf Ihn warten." (Jesaja 30,18)

Oder:
"Mein Volk wird an einer Stätte des Friedens wohnen, in sicheren Wohnungen, an stillen und ruhigen Plätzen." (Jesaja 32,18)

---

Fröhliches, sehnsuchtsvolles Fest der Erinnerung an JESU Geburt und Seiner geistigen Präsenz auf Erden, mitten unter uns! Und herzlich willkommen sind weitere Verheissungen, die der Herr uns / euch sagen liess:

Selig ist die (Seele - oder die Welt), die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen liess. (Lukas 1,45)

:-)



 Mi, 25. Dez 2013 um 14:52 MEZ von Shivinz

Re: Verheissungen

Liebe Frieda,

schön, mal wieder von dir zu lesen!

Die Apostelgeschichte 1,11 ist wohl eine der interessantesten und leider auch sehr häufig fehlinterpretierten Bibelstellen.
So viele Menschen glauben, Jesus sei in die Luft geschwebt und wird so wieder herunterkommen. Auch von etlichen Christengemeinden wird das so dargestellt, sie kennen keine Entsprechungen.

Alleine die sehr unterschiedlichen Übersetzungen zeigen schon, wie schwer es ist, diese Stelle zu verstehen:

(GLB) welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren.

(GEB) Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet hinauf gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird also kommen, wie ihr ihn habt hingehen sehen in den Himmel.

(GSB) Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in gleicher Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

(GNEU) "Ihr Männer von Galiläa", sagten sie, "was steht ihr hier und starrt in den Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird genauso wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel gehen sehen."

Eine Verbindung zum Vaterunser:

Vater unser im Himmel
geheiligt werde Dein Name
Dein Reich komme
Dein Wille geschehe
wie im Himmel, so auch auf Erden

Das ganze erste Kapitel der Apostelgeschichte (Luther):

Apg 1:1 Die erste Rede habe ich getan, lieber Theophilus, von alle dem, das Jesus anfing, beides, zu tun und zu lehren,
Apg 1:2 bis an den Tag, da er aufgenommen ward, nachdem er den Aposteln, welche er hatte erwählt, durch den Heiligen Geist Befehl getan hatte,
Apg 1:3 welchen er sich nach seinem Leiden lebendig erzeigt hatte durch mancherlei Erweisungen, und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.
Apg 1:4 Und als er sie versammelt hatte, befahl er ihnen, daß sie nicht von Jerusalem wichen, sondern warteten auf die Verheißung des Vaters, welche ihr habt gehört (sprach er) von mir;
Apg 1:5 denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.
Apg 1:6 Die aber, so zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: HERR, wirst du auf diese Zeit wieder aufrichten das Reich Israel?
Apg 1:7 Er aber sprach zu ihnen: Es gebührt euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat;
Apg 1:8 sondern ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
Apg 1:9 Und da er solches gesagt, ward er aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.
Apg 1:10 Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Kleidern,
Apg 1:11 welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren.
Apg 1:12 Da wandten sie um gen Jerusalem von dem Berge, der da heißt Ölberg, welcher ist nahe bei Jerusalem und liegt einen Sabbatweg davon.
Apg 1:13 Und als sie hineinkamen, stiegen sie auf den Söller, da denn sich aufhielten Petrus und Jakobus, Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, des Alphäus Sohn, und Simon Zelotes und Judas, des Jakobus Sohn.
Apg 1:14 Diese alle waren stets beieinander einmütig mit Beten und Flehen samt den Weibern und Maria, der Mutter Jesus, und seinen Brüdern.

Apg 1:15 Und in den Tagen trat auf Petrus unter die Jünger und sprach (es war aber eine Schar zuhauf bei hundertundzwanzig Namen):
Apg 1:16 Ihr Männer und Brüder, es mußte die Schrift erfüllet werden, welche zuvor gesagt hat der Heilige Geist durch den Mund Davids von Judas, der ein Führer war derer, die Jesus fingen;
Apg 1:17 denn er war zu uns gezählt und hatte dies Amt mit uns überkommen.
Apg 1:18 Dieser hat erworben den Acker um den ungerechten Lohn und ist abgestürzt und mitten entzweigeborsten, und all sein Eingeweide ausgeschüttet.
Apg 1:19 Und es ist kund geworden allen, die zu Jerusalem wohnen, also daß dieser Acker genannt wird auf ihrer Sprache: Hakeldama (das ist: ein Blutacker).
Apg 1:20 Denn es steht geschrieben im Psalmbuch: "Seine Behausung müsse wüst werden, und sei niemand, der darin wohne", und: "Sein Bistum empfange ein anderer."
Apg 1:21 So muß nun einer unter diesen Männern, die bei uns gewesen sind die ganze Zeit über, welche der HERR Jesus unter uns ist aus und ein gegangen,
Apg 1:22 von der Taufe des Johannes an bis auf den Tag, da er von uns genommen ist, ein Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden.
Apg 1:23 Und sie stellten zwei, Joseph, genannt Barsabas, mit dem Zunahmen Just, und Matthias,
Apg 1:24 beteten und sprachen: HERR, aller Herzen Kündiger, zeige an, welchen du erwählt hast unter diesen zweien,
Apg 1:25 daß einer empfange diesen Dienst und Apostelamt, davon Judas abgewichen ist, daß er hinginge an seinen Ort.
Apg 1:26 Und sie warfen das Los über sie, und das Los fiel auf Matthias; und er ward zugeordnet zu den elf Aposteln.

In dieser Phase wirkte Jesus Christus also noch nicht so sehr in ihnen.
Sie warfen noch das Los statt es innerlich zu wissen.

Das Pfingstgeschehen war für jene, die aufnahmefähig für den heiligen Geist Jesu Christi waren, dann dieses "Wiederkommen".

So sagt uns Jesus auch, wir sollen nicht so sehr auf die allgemeine Wiederkunft bedacht sein, sondern dass wir Ihm auch wirklich den Weg bereiten in uns. "Geheiligt werde Dein Name". In Seinem Namen wirken, durch Seine Eigenschaften, wie Jesus Christus die Menschen lieben.

Apg 1:7 Er aber sprach zu ihnen: Es gebührt euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat;
Apg 1:8 sondern ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.

Wir sollen Ihn also in uns lassen und erkennen und durch unsere Liebestaten Zeuge Seines Geistes sein.

Und auf diesem Ölberg, einen Sabbatweg entfernt, was da ihre innerliche Höhe der Liebe zu Gott bedeutet, sahen sie also schon als "Einstimmung" vor der späteren Wiederkunft dann "Jesus gen Himmel fahren und von einer Wolke aufgenommen"

Dazu sei erwähnt, dass die heilige Stätte im AT von einer Wolke umhüllt war. Darin der Allerheiligste.

Sie sahen aber keine Wolke, sondern die Wolke steht für die Wahrheit, sie erkannten also dass Jesus die Wahrheit ist und sich nicht an der Wahrheit zu stoßen, sondern nach dieser Wahrheit zu tun führt zu den barmherzigen Liebeseigenschaften des heiligen Geistes samt der innerlichen Wahrheit.

Weitere besinnliche Stunden wünscht euch "Shivinz".
 Mi, 25. Dez 2013 um 17:51 MEZ von Frieda
(Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 25. Dezember 2013 um 17:54 MEZ)

Re: Verheissungen

Guten Abend Shivinz

Du schreibst:
von Shivinz Wed, 25 Dec 13 um 14:52 CET
"Die Apostelgeschichte 1,11 ist wohl eine der interessantesten und leider auch sehr häufig fehlinterpretierten Bibelstellen."

Ich weiss nicht, ob diese Bibelstelle tatsächlich so oft fehlinterpretiert wird. Es ist ja nicht so, dass die Bibel irgendwie interpretiert werden müsste, sondern unsere Reife ist halt unterschiedlich, und darum liest dann der eine so und der andere auf andere Weise, - aber jeder liest das heraus, was seine Liebe zum gegebenen Zeitpunkt gerade zulässt oder zu fassen imstande ist.


Weiter schreibst du:

"So viele Menschen glauben, Jesus sei in die Luft geschwebt und wird so wieder herunterkommen. Auch von etlichen Christengemeinden wird das so dargestellt, sie kennen keine Entsprechungen."

"So viele Menschen..." ???
Ich weiss es nicht.
Wenn du weiters schreibst (Zitat):

"Alleine die sehr unterschiedlichen Übersetzungen zeigen schon, wie schwer es ist, diese Stelle zu verstehen: ..."

- so erinnert mich das daran, dass die Bibel tatsächlich IMMER schwer zu verstehen ist, denn sie ist ein lebendiges Buch, und kann nur mit dem Herzen LEICHT aufgenommen werden. Weil das Wort Gottes vielschichtig ist, versteht der einzelne immer nur das, was gerade auf sein Leben zugeschnitten ist, und wir können uns darauf verlassen, dass das Verstandene immer nur Stückwerk ist und NIEMALS die volle Tiefe des Wortes umfasst.

Du hast bezogen auf Apg. 1,11 derzeit offensichtlich eine eher nüchterne Auffassung. Dazu fällt mir ein, wie nüchtern die Juden seinerzeit Jesajas Weissagung über den Immanuel interpretierten, in der vollen Überzeugung, dass die geistige ENTSPRECHUNG das reifste und höchste Verständnis der Schrift sei.

"Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben." (Jesaja 7,14)

Ich gehe einmal davon aus, dass unter der Jungfrau --> die keusche jüdische Lehre verstanden wurde, und dass unter dem zu empfangenden Kinde --> der Geist Gottes zu verstehen sei, der dann ganz "rechtmässig" vom gläubigen Volk als Immanuel (Gott mit uns) bezeichnet würde. Wie wir aus dem Büchlein Die drei Tage im Tempel
von JL entnehmen können, wurde diese hoch geistige, in der Entsprechung sogar richtige, aber eben doch nur rational-nüchterne Auslegung der Immanuels-Verheissung zum Hindernis für die Priester und den Hohepriester, so dass sie JESUS als den Messias nicht annehmen mochten. Die Jungfrau war und ist real, und das Kind war und ist real geboren worden! Wer hätte das gedacht!!!

Wortwörtlich ist in Erfüllung gegangen, was Gott durch Jesaja verheissen hat. :-)
Darum bin ich sehr vorsichtig, die Interpretationen von anderen Menschen als verfehlt einzustufen, es sei denn, dass ganz offensichtlich die persönliche Deutung nicht mehr die Liebe des VATERS zum Inhalt und zum Ziele hat.

Verstehst du, was ich andeuten möchte?
 Mi, 25. Dez 2013 um 19:42 MEZ von Shivinz

Re: Verheissungen


Liebe Frieda, ich verstehe deinen Ansatz und der ist hochinteressant! Da hast du ganz recht, Gott kam tatsächlich ins Fleisch.
Wer also alles ausschließlich geistig nimmt und die Auswirkungen weglässt, der hat es ebensowenig verstanden, wie jene, die nur auf den Buchstabensinn setzen.

Die Genesis ist ja auch ein gutes Beispiel. Der geistige Sinn ist richtig, hat aber nichts mit der Erde und der Sonne zu tun, sondern mit dem inneren Menschen. Nun zu meinen, die Welt wurde deswegen nicht geschaffen, ist aber auch nicht richtig. Sie wurde nicht nach dem Buchstabensinn geschaffen.

Zuerst steht immer der geistige Sinn, der auf irgendeine Weise Auswirkungen zeigt ohne dass dies buchstäblich so geschehen muss.

Wenn Jesus ein Gleichnis erzählt, ist es egal, ob die darin vorkommenden Personen real existiert haben. Wenn aber in der Welt derartiges passiert, kann das Beispiel hergenommen werden.

Es gibt nun immer noch Gruppierungen, welche meinen, Jesus würde genauso als "Gleichnis" reichen, er muss nicht real am Kreuz gestorben sein. Das ist ein Irrtum, denn es ist ganz entscheidend, ob man es Gott zutraut, selbst das auf sich zu nehmen, was er lehrt.

Wie hätten denn diese Priester schon vorher bemerken können, dass das Wort tatsächlich auch materiell erfüllt wurde? Indem sie prüfen hätten sollen, ob der innere Gehalt damit umgesetzt wird. Wenn die äußerliche Tat samt deren Früchten mit dem inneren Gehalt übereinstimmt, so wurde der geistige Sinn auf jeden Fall umgesetzt. Jesus sagte ja auch, dass man ihn zumindest wegen seiner Werke glauben solle.

Wegen des Interpretierens: richtig, soll nicht interpretiert werden. Wird aber. Und zwar fast immer. Weil fast alle diesen rationalen Weg gehen statt aufnahmefähig zu werden.

Dass nun jene, die demütig sind, immer tiefere Erkenntnisse bekommen, ist auch wahr. Die Interpreten aber nicht. Sie werden weltkluger.

Es kann nicht beides "nach Entwicklungsstand" wahr sein, dass Jesus sowohl im Fleische wiederkommt, als nicht im Fleische wiederkommt.

Deswegen bringt das alleinige Wortwörtlichnehmen, das ohne Geist ist, den Tod, und das geistige Anbeten immer tiefere Verständnis und das Leben. Hier ganz speziell, weil jemand, der bei der Wiederkunft auf das Fleisch wartet, den Geist verpasst, nicht weiß, wie er Jesus den Weg bereiten soll.

Und zu glauben, dass nichts Geistiges auch in der materiellen Welt umgesetzt wird, ist auch falsch.

Ein sehr geistreiches Thema :-)
 Mi, 25. Dez 2013 um 21:35 MEZ von Frieda

Re: Verheissungen

Zitat: "Ein sehr geistreiches Thema :-)"

Ja, da hast du wohl recht!

Du schreibst u.a.
"Es gibt nun immer noch Gruppierungen, welche meinen, Jesus würde genauso als "Gleichnis" reichen, er muss nicht real am Kreuz gestorben sein. Das ist ein Irrtum, denn es ist ganz entscheidend, ob man es Gott zutraut, selbst das auf sich zu nehmen, was er lehrt."

Was lehrt JESUS denn tatsächlich? - Wenn du weiter oben schreibst, dass niemand so ganz richtig versteht, - weder jene, die nach dem Buchstaben lesen, noch jene, die nur geistig interpretieren -, so füge ich dem hinzu, dass nicht einmal jene vollumfänglich verstehen, die beidem zugleich Raum geben. VERSTEHEN tun wir mit dem Kopf, und darin sind wir Menschen immer SCHWACH, gemessen an der Weisheit Gottes. Wir sind "nur" Glieder am Leibe Christi, JESUS aber ist das Haupt. Darum sind wir - wenn überhaupt - nur "stark" in dem, was im Herzen ist und von Herzen kommt.


Zitat:
"Wie hätten denn diese Priester schon vorher bemerken können, dass das Wort tatsächlich auch materiell erfüllt wurde? Indem sie prüfen hätten sollen, ob der innere Gehalt damit umgesetzt wird. Wenn die äußerliche Tat samt deren Früchten mit dem inneren Gehalt übereinstimmt, so wurde der geistige Sinn auf jeden Fall umgesetzt. Jesus sagte ja auch, dass man ihn zumindest wegen seiner Werke glauben solle."

Sie hätten prüfen sollen... - schreibst du. Die da prüfen wollen, sind in der Regel sehr von sich eingenommen und vertrauen auf die Urteilskraft ihres Verstandes, sich dabei stützend auf die vermeintlich ach so grosse Lebenserfahrung. Und genau das ist wiederum unsere menschliche Schwachstelle, denn

"...Ich will in Zukunft an diesem Volk seltsam handeln, so seltsam, wie es niemand erwartet. Dann wird die Weisheit seiner Weisen vergehen und die Klugheit seiner Klugen verschwinden." (Jesaja 29,14)

Und:
"Ich preise Dich, VATER, Herr des Himmels und der Erde, weil Du alldas den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja VATER, so hat es Dir gefallen." (JESUS in Lukas 10,21)


"Darum schweigt in dieser Zeit, wer klug ist..." (Amos 5,13)

"Wir müssen daher nur sehen, was der Herr tut, und darnach unser Urteil einrichten, wollen wir weise und wahre Kinder Gottes sein. Alles eigene Urteil aber muss ganz aus uns weichen! Denn wir können nur in unserm Kreise uns frei bewegen. Aber die Bewegung in den zahllosen ewigen Kreisen der Ordnung Gottes geht uns nichts an, sondern allein den Herrn - darum es auch heisst, dass da ein jeder nur vor seiner Tür fegen solle und nicht auch vor der seines Nachbars!" (aus Bischof Martin, Kap. 74 Abschnitt 19)

Einer meiner Hauptfehler in der Vergangenheit war, dass ich rasch mit dem Urteilen bei der Hand bin, und mir dabei zuwenig Rechenschaft darüber gebe, dass es nur mein ganz subjektives, persönliches Urteil ist, das morgen schon wieder infolge neuerer Erkenntnisse über den Haufen geworfen werden kann. :-x

Zitat:
"Wegen des Interpretierens: richtig, soll nicht interpretiert werden. Wird aber. Und zwar fast immer. Weil fast alle diesen rationalen Weg gehen statt aufnahmefähig zu werden."

Eigentlich ist das jetzt gerade so ein Urteil über andere, deren Herz nur JESUS kennt. Wir sehen ja immer nur "von aussen" die Menschen an, und wissen nicht, weshalb sie sich in unseren Augen so - oder auch anders - ausnehmen.


"Dass nun jene, die demütig sind, immer tiefere Erkenntnisse bekommen, ist auch wahr. Die Interpreten aber nicht. Sie werden weltkluger."
Aufrichtig gesagt: Ich selber interpretiere auch immer mal wieder den einen oder anderen Bibeltext, wenn mir gerade so danach ist. ;-) Das bedeutet nicht unbedingt, dass man deswegen "vernagelt" bleiben muss. Es kann ein Behelf sein, wie eine Krücke, die man irgendwann wieder ablegt.

Zitat:
"Es kann nicht beides "nach Entwicklungsstand" wahr sein, dass Jesus sowohl im Fleische wiederkommt, als nicht im Fleische wiederkommt."
Dazu fällt mir ein: JESUS kam damal sowohl im Geiste mit Vollmacht wie im Fleische mit Vollmacht. Er hat Seinen Leib mitgenommen. Warum sollte Er Sich nicht wieder mitsamt Seinem Leibe offenbaren?

Ein Raphael hat den Tobias auch leibhaftig begleitet auf dessen Reise, so dass weder Tobias noch sein Vater Tobit bemerkt hätten, dass ein Engel bei ihnen lebte. Erst am Schluss outete sich Raphael als Engelsgeist. Also hat er doch gegessen und getrunken. Im GEJ ist übrigens eine Szene beschrieben, da Raphael kundtut, dass er auch materielle Nahrung zu sich nehmen müsse, um sich den irdischen Leib zu erhalten, solange er an JESU Seite auf Erden weile. Und Raphael hat zuweilen so viel Nahrung verdrückt, dass es den Gästen beinahe unheimlich wurde. In den Schilderungen der Bibel über das Erscheinen des auferstandenen JESUS ist mehr denn einmal beschrieben, dass JESUS mit und vor den Menschen / Jüngern ass, obwohl Er bereits verklärt war. Wes Unterschiedes ist denn nun da noch zwischen einem Wiederkommen mit oder ohne "Fleisch"?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir Menschen JESUS nicht zu Gesicht bekommen sollen, denn danach sehnt Sich JESUS. Und es ist unzählige Male in der Bibel vorausgesagt, dass wir IHM von Angesicht zu Angesicht begegnen werden. Es heisst: "Siehe, Er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird Ihn sehen, auch alle, die Ihn durchbohrt haben..." (Off. 1,7)

Vielleicht "sehe" ich das aber auch ganz falsch, und das ist "nur" im Entsprechungssinne aufzufassen, weil ja nur von EINEM Auge die Rede ist. Dennoch: Es gibt unzählige andere Hinweise, sowohl im AT wie im NT, und auch im Lorberwerk, da eindeutig davon die Rede ist, dass wir JESUS sehen werden. Der Gedanke ist einfach ZU SCHÖN, als dass ich ihn aus dem Herzen verbannen mag. :-)

Du schreibst:
"Deswegen bringt das alleinige Wortwörtlichnehmen, das ohne Geist ist, den Tod, und das geistige Anbeten immer tiefere Verständnis und das Leben. Hier ganz speziell, weil jemand, der bei der Wiederkunft auf das Fleisch wartet, den Geist verpasst, nicht weiß, wie er Jesus den Weg bereiten soll."

Wer sagt denn, dass jemand auf das Fleisch wartet? Aus unseren Fleischaugen schaut die lebendige Seele, und was in der Seele erkennt, ist der lebendige Geist Gottes in uns.

Seit JESU Geburt kann jeder Sterbliche Gott schauen und dennoch leben, also jeder, der noch im Fleische ist. Warum sollte JESUS, der schon so lange voller Sehnsucht ist nach uns Menschen dieser Freude entsagen, sofern unsere Liebe tatsächlich Seine sichtbare Gegenwart ersehnt? Ist denn unsere Sehnsucht nach JESUS in Wahrheit nicht die Sehnsucht JESU nach uns? Warum sollte Er, der liebende Allmächtige die "Witwe" für immer verlassen und Sich vor den Erdbewohnern verbergen?

"Nicht länger nennt man dich Die Verlassene und dein Land nicht mehr Das Ödland, sondern man nennt dich Meine Wonne und dein Land DIE VERMÄHLTE. Denn der Herr hat an dir Seine Freude, und dein Land wird mit Ihm vermählt. Wie der junge Mann sich mit der Jungfrau vermählt, so vermählt sich mit dir dein Erbauer. Wie der Bräutigam sich freut über die Braut, so freut sich dein Gott über dich." (Jesaja 62,4 + 5)

Und Jesaja fordert uns sogleich auf:
"Auf deine Mauern, Jerusalem, stelle Ich Wächter. Weder bei Tag noch bei Nacht dürfen sie schweigen. Ihr, die ihr den Herrn erinnern sollt, gönnt euch keine Ruhe! Lasst auch IHM keine Ruhe, bis Er Jerusalem wieder aufbaut, bis Er es auf der ganzen Erde berühmt macht." (Vers 6 + 7)

Bis jetzt gab es meines Wissens herzlich wenig sehnsuchtsvolles Seufzen nach der Rückkehr JESU. Wer Ihn "im Fleische" - also sichtbar - erwartet, der wird als "oberflächlich" abgetan.
Aber ich frage: Wo ist denn eine wahrhaft liebende Braut, die sich mit der geistigen "Gegenwart" ihres Bräutigams begnügt? Und wo ist die Liebe des Kindes, das seinen Vater erst nach dem Tod zu sehen wünscht?

"Hört, was der Herr bis ans Ende der Erde bekanntmacht: Sagt der Tochter Zion:
Sieh her, jetzt kommt deine Rettung. Siehe, Er bringt Seinen Siegespreis mit: Alle die Er gewonnen hat, gehen vor Ihm her.
Dann nennt man sie Das heilige Volk, Die Erlösten des Herrn.
Und dich nennt man DIE BEGEHRTE, DIE NICHT MEHR VERLASSENE STADT. (Jesaja 62,11 + 12)


Zitat:
"Und zu glauben, dass nichts Geistiges auch in der materiellen Welt umgesetzt wird, ist auch falsch."

Da bin ich ganz auf deiner Linie, und das freut mich sehr.
In den anderen Punkten weichen wir womöglich voneinander ab, aber das soll einer allfälligen weiteren Kommunikation keinen Abbruch tun.
:-)

Einen gesegneten Abend wünscht
Frieda
 Mi, 25. Dez 2013 um 22:15 MEZ von Shivinz

Re: Verheissungen

Liebe Frieda, das Bedürfnis, Jesus zu "sehen" ist für mich viel mehr ein Anbeten im Geiste, ein Erfühlen seiner Liebe und deren Weitergabe! Unbedingt eine Form sehen zu wollen, hmmmm?! Eine Seelenform wäre durchaus möglich zu sehen. Mir geht es jedoch darum, seine unglaubliche Liebe zu sehen, also zu erfühlen, dieses sein Wesen zu sehen.

"Ich Selbst aus Meiner urgöttlichen Persönlichkeit aber werde niemanden richten, sondern das alles wird tun Mein Wort, das Ich zu euch geredet habe. Denn wenn Ich einmal aufgefahren sein werde in Mein Reich, dann werde Ich nimmer im Fleische auf diese Erde wiederkommen, sondern nur im Geiste, im Worte, und es wird also sein, wie es war im Anfange, da es hieß: Im Anfang war das Wort, das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Das Wort aber hat Fleisch angenommen und hat unter den Menschen gewohnt. Er, das heißt Ich kam in Mein Eigentum, und die Meinen haben Mich nicht erkannt; denn die Welt und ihr Fleisch hatten sie alle blind und taub gemacht." (GEJ 6)

Dass jeder ihn sehen wird ist das Neue Jerusalem, dessen Wahrheit sich durchsetzen wird und sich bereits einige Zeit den Weg bahnt, für die einen mit Freude, für die anderen nicht.
 Mi, 25. Dez 2013 um 22:46 MEZ von Shivinz

Re: Verheissungen

Also falls uns ein Erlöser in Fleisch und Blut präsentiert wird, ist höchste Vorsicht angebracht.
"Achtet darauf, dass euch niemand verführe."