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 Wed, May 8, 2013 at 7:40 PM UTC by Frieda

Re: Trennung von Politik und Religion

Hallo Gabi

Wie geht's dir? - Ist das Fieber gewichen?
Du klingst in deinem Beitrag keineswegs fremd oder fiebrig. Du klingst einmalig - originell, ganz wie gewohnt nach Gabi! :-)

Du schreibst oben u.a.:
"Ich weiss es auch nicht, ob es Sinn macht, alles im Sinne der Bibel zu überwinden und sich selbst zu einer entsagenden Lebensweise zu zwingen."

Eine Frage dazu:
Unterscheidest du / unterscheidet ihr zwischen der Selbst-Verleugnung und Selbstüberwindung? - Was verstehst du / versteht ihr konkret darunter?

Abendgrüsse in die Runde, und ganz herzliche Genesungswünsche an dich, Gabi.
 Wed, May 15, 2013 at 9:59 AM UTC by Gabi

Re: Trennung von Politik und Religion

Hallihallo

Es geht mir wieder gut, das Fieber hat sich davongemacht :)

Hmmm...Selbstverleugnung, Selbstüberwindung...für mich bedeutet, es nicht hinnehmen zu wollen, dass ich essen, atmen, schlafen, trinken muss auf dieser Welt und einen Trieb habe, eine gewisse Leugnung meiner selbst. Dies zu unterdrücken, führt meines Erachtens in die falsche Richtung und kann seltsam ausarten...Selbstkasteiung, Selbstzwang, ich finde dies falsch. Sicher ist es hingegegen auch nicht gut, jeder Regung des Körpers gleich nachzugeben...

Ich denke, um ein gottgewolltes Leben zu führe, sollte man sich einen geeigneten Rahmen bilden, zum Beispiel eine Ehe und ein sauberes Zuhause? Ich jedenfalls führe mittlerweile wieder ein ziemlich normales Leben, gebe Acht auf meine Mitmenschen und die Umwelt, kann bald wieder mit arbeiten beginnen, gehe nicht oft in den Ausgang, geniesse jedoch das Leben mit Freunden und einem guten Kaffee, lese viel, bin oft im Internet, kämpfe mit meinem Balken im Auge...keine Ahnung, ich achte eigentlich dabei nicht auf die Bibel und deren Gebote, habe jedoch auch kein schlechtes Gewissen und das Gefühl, welche übertreten zu haben :)

Sicherlich gibt es die Möglichkeit auf dieser Erde, sich und seinen Trieb zu überwinden, zum Beispiel, wenn ich Nonne oder Mönch werde. Dies ist auch ein Weg, wo versucht werden kann, Gott näher zu kommen...

Ich finde, die Gesetze Gottes haben einen Sinn in Bezug auf Sauberkeit, Anstand, Miteinanderleben. Doch viele dieser Gesetze passen irgendwie nicht mehr in die heutige Zeit...

Für mich sind die Gesetze nicht so wichtig, ich lass einfach den gesunden Menschenverstand walten. In dieser reizüberfluteten, triebgesteuerten Gesellschaft ist es auch nicht immer einfach, seinen eigenen Weg zu gehen, seine eigenen Ehrenkodexe und Prinzipien zu finden, denn es ist schon so; die Menschen haben oft keine mehr, wo sollten sie sie auch lernen, glauben sie doch nicht mehr an die Bibel und gibt das Umfeld ihnen ein mehr oder weniger schlechtes Vorbild? Ich jedenfalls versuche nicht, mich zu etwas zu zwingen, übe jedoch Selbstdisziplin. Von daher finde ich zum Beispiel fasten gut, nicht nur, dass es den Körper reinigt, es hilft auch, Selbstdisziplin zu üben.

Ich denke, Gott will nicht, dass wir uns selbst unterdrücken, uns selbst verleugnen...doch er ist bestimmt einverstanden, wenn wir Masshalten, in Bezug auf uns selbst und unsere Gesellschaft.

Das ist meine Meinung, ziemlich einfach :)

Grüässlis
 Fri, May 17, 2013 at 3:39 PM UTC by Frieda
(Last edited on Friday, May 17, 2013 at 3:41 PM UTC)

Re: Trennung von Politik und Religion

Zitat
von Gabi Wed, 15 May 13 um 11:59 CEST
"Das ist meine Meinung, ziemlich einfach :)"
Das Einfache und Natürliche, insbesondere wenn es mit Mass gelebt wird, kann auch nach meinem Dafürhalten nicht ferne sein vom Gesunden, und was gesund ist, birgt in sich das Heil und ist also gewiss förderlich dem Leben. :-) So einfach ist das! :-) / Irrtum vorbehalten...
Gabi, meine obige Frage zur Selbst-Verleugnung und Selbst-Überwindung scheint weit entfernt vom Titelthema "Trennung von Politik und Religion". Dem ist aber keineswegs so, zumindest nicht meinem Empfinden nach. Wenn du Interesse und ein wenig Geduld mit mir hast - und wenn JESUS Christus so will -, so möchte ich im Zuge der Unterscheidung der beiden fraglichen Begriffe ins Klare darüber kommen, warum die Trennung von Politik und Religion etwas Grundsätzliches (!!!) ist, und was am Menschen Politik und wie und auf welche Weise im Menschen Religion ist.
Als erstes fällt mir auf, dass in den vier Evangelien der Bibel lediglich von Selbst-Verleugnung die Rede ist, nirgends aber von Selbst-Überwindung.
JESUS spricht im Matth. (16,24) zu Seinen Jüngern, im Markus (8,34) zur Volksmenge, und im Lukas (9,23) zu allen: "Wer Mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst..."
Im Johannes-Evangelium spricht JESUS nicht (mehr) von der Selbstverleugnung; hingegen spricht Er von Überwindung, allerdings spricht Er nicht von unserer Selbst-Überwindung, sondern davon, dass ER Selbst für uns überwunden hat. "...habt Mut, Ich habe die Welt überwunden." (Johannes 16,33)
Konkret: Nirgendwo ruft JESUS die Menschen auf, sich selbst zu überwinden. Paulus schreibt zwar: "Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten!" (Römer 12,21)
Und Johannes schreibt in seinem 1. Brief, dass wir "den Bösen" bereits überwunden haben (2,13), ja sogar die Welt hätten wir bereits überwunden (4,4 + 5,4 + 5): "Ihr aber seid aus Gott und habt die Welt besiegt; denn Er, Der in euch ist, ist grösser als jener, der in der Welt ist. ...Alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube! Wer sonst besiegt die Welt, ausser dem, der glaubt, dass JESUS der Sohn Gottes ist?"
Selbst-Überwindung wird folglich von uns Menschen nicht gefordert, ganz offensichtlich, weil JESUS dies für uns schon getan hat! ---> Selbst-Verleugnung hingegen schon!
Aber was ist denn unter dem Begriffe "selbst" zu verstehen? - Und warum fordert uns JESUS auf, zu verleugnen, da es doch in den Geboten heisst, dass wir nicht falsch Zeugnis geben sollen?
Auch auf das Risiko hin, dass ich mich hier wahrscheinlich öffentlich zum Narren mache, weil allen längst klar ist, was unter dem Begriff "selbst" zu verstehen ist, will ich mich im Folgenden darüber auslassen.
In unserem tiefsten Innersten sind wir Gottes Selbst, oder: ein Gottesfunke, völlig identisch mit dem UR-Licht. "Diese Wahrnehmung muss in allen geschaffenen Wesen vorhanden sein gleich der, dass ihr Leben und Sein ein völlig Gott ebenmässiges sein muss, ansonst sie weder ein Leben noch ein Sein hätten. So wir aber diesen Umstand näher betrachten, so ergibt es sich, dass sich in den geschaffenen Wesen notwendig zwei Gefühle begegnen müssen, und zwar erstens und zunächst das Gefühl der göttlichen Ebenmässigkeit oder des Urlichtes Gottes in ihnen, und zweitens aus eben diesem Lichte aber dann auch notwendig das Gefühl des zeitgemässen Werdens durch den Urwillen des Schöpfers.
Das erste Gefühl stellt das Geschöpf unbedingt dem Schöpfer gleich (= das Selbst = Gottes Selbst), ...das zweite aus diesem ersten notwendig hervorgehende Lebensgefühl aber muss sich dennoch als ...vom Haupturgrunde sehr Abhängiges ansehen und betrachten." (GEJ 1.4,15 - 17) "Nun ist das Wesen - der Mensch - da, in sich gewisserart die Gottheit Selbst, oder was eines und dasselbe ist: das Ursein Gottes Selbst, nur getrennt von seinem Urgrunde, sich aber dennoch Dessen bewusst, nebst dem aber dennoch gebunden in begrenzter Form und gehalten durch ein unwandelbares Muss." (GEJ 1.17,3)
Es ist nach meiner Erfahrung eine unabdingbare Notwendigkeit, das oben beschriebene erste Gefühl (sein wahres SELBST), zu verleugnen, nämlich das Gefühl, Gott Selbst - oder wie Gott - zu sein. Das ist Selbst-Verleugnung! Da dieses erste Lebensgefühl des Menschen, nämlich Gott Selbst bzw. wie Gott zu sein, durchaus im Grunde des tiefsten Grundes Wahrheit ist, so muss der Mensch als erstes Zeichen seiner Eigenständigkeit und als selbstkräftiger Willensakt genau diese Wahrheit leugnen (= sein Selbst verleugnen), ansonsten wir als Geschöpfe in Konkurrenz treten zu unserem Schöpfer bzw. die Trennung aufheben wollen. Mit dieser Selbst-Verleugnung bekennen wir uns freiwillig und tatkräftig dazu, trotz unserer Göttlichkeit ein vom Schöpfer getrenntes und von Ihm abhängiges Wesen zu sein, das auf SEINE Freigebiegkeit und Unterstützung angewiesen ist. Das ist die SELBST-Verleugnung, die JESUS nach meinem Verständnis laut den Evangelien von uns Menschen verlangt. Diese Leugnung unseres wahren SELBST lässt uns vom Hoheitsgefühl Gottes in unserem Inneren in die rechte, kindliche Demut eingehen. "Dieses demütigende Gefühl aber macht das erste Hoheitsgefühl ebenfalls zu einem Demutsgefühle, was fürs Hoheitsgefühl freilich wohl eine höchst unumgängliche Sache ist... Dieser Zustand wollte aber einst dem also gestellten Wesen nicht munden und sein Hoheitsgefühl kam in einen gewaltigen Kampf mit seiner notwendigen Beschränkung und Hinausstellung." (GEJ 1.1,18) --- Im Demutsgefühl bzw. durch die SELBST-Verleugnung stehen wir bewusst und einwilligend als Geschöpf dem Schöpfer gegenüber, und wenn wir dann nach und nach die Erfahrung machen, dass es uns dabei überaus wohl ergeht und wir Leben in Fülle geschenkt bekommen, so wandelt sich das Verhältnis zwischen Geschöpf : Schöpfer bald so, dass wir als Kind zum VATER aufschauen. Nicht etwa in blindem Gehorsam und leidend-aufopfernd, sondern mit dankbarer Hingabe als empfangendes, annehmendes, bedürftiges Wesen, in das Sich der Reichtum Gottes ergiessen darf, uns beglückend. (Braut + Bräutigam!)
Wo bleibt hier nun die Selbst-Überwindung? - Nun, es mag sein, dass es am Anfang einen Akt der Überwindung braucht, dem Anspruch der Göttlichkeit zu entsagen und "bloss" Geschöpf bzw. bedürftiger, abhängiger Mensch zu sein. Aber sein innerstes SELBST überwinden zu wollen, wäre gleichbedeutend mit der Absicht, Gott zu überwinden, denn des Menschen Selbst ist letztlich Gott, der Unendliche. "Daher kommt es, dass, so jemand den Sohn anstrebt, es ihm verziehen wird, und wer den VATER anstrebt, ihm auch verziehen wird, aber wer den Geist anstrebet, dem wird nicht verziehen weder zeitlich noch ewig; - denn es kann wohl VATER und Sohn erstrebt werden, aber ewig nie der unendliche Geist des VATERS und des Sohnes, ...denn der Geist ist unendlich in allen Dingen, und somit ewig unerreichbar und unerstrebbar!" (aus Gottes- und Selbsterkenntnis, HiG 3, Seite 267, Abschnitt 5, vom 13. Juli 1847)
Nach meiner Erfahrung können und sollen wir unsere Triebe nicht überwinden, sondern sie leben, indem wir sie im Verbande mit JESUS meistern lernen.
Was aber die von JESUS empfohlene SELBST-Verleugnung anbelangt:
Solange es den Menschen Überwindung kostet, seine Geschöpflichkeit anzunehmen und zu seiner Armut und Bedürftigkeit zu stehen, solange ist die Selbstverleugnung pure Politik, also ein Mittel, um irgend einen Zweck oder ein Ziel zu erreichen, und wäre es auch bloss das Ziel, in den Augen Gottes "gut" zu sein. Wenn aber zwischen VATER und Sohn ein Vertrauensverhältnis gewachsen ist oder gar ein Liebesverhältnis wie zwischen Braut und Bräutigam, dann braucht es von Seiten des Menschen keine Überwindung mehr, weil die Selbstverleugnung und damit die Verleugnung des Hoheitsgefühls verinnerlicht wurde und die Demutshaltung ein Bedürfnis und Wesenszug der Seele. "Mein Joch drückt nicht und Meine Last ist leicht." spricht JESUS in Matth. 11,30) Wir können nicht vollkommen Gott sein wie der VATER, aber wir können vollkommen Kind sein, indem wir ganz Mensch sind. Im Kinde gibt es keine Politik der Überwindung, dafür wahre Religio (Rückverbindung zum Ursprung). Politik wird angewandt, wo Liebe mangelt; Liebende aber sind frei!
Ob es demnach zur Erreichung der wahren Selbst-Verleugnung auch Überwindung braucht oder nicht, hängt folglich davon ab, wo der Mensch innerlich steht: ob in der Liebe oder ausserhalb.
Zitat von Gabi:
"Hmmm...Selbstverleugnung, Selbstüberwindung...für mich bedeutet, es nicht hinnehmen zu wollen, dass ich essen, atmen, schlafen, trinken muss auf dieser Welt und einen Trieb habe, eine gewisse Leugnung meiner selbst. Dies zu unterdrücken, führt meines Erachtens in die falsche Richtung und kann seltsam ausarten...Selbstkasteiung, Selbstzwang, ich finde dies falsch. Sicher ist es hingegegen auch nicht gut, jeder Regung des Körpers gleich nachzugeben..."
Selbstdisziplin - oder Zucht, wie im AT mehrfach umschrieben - ist ein wesentlicher Faktor im Gleichgewicht zwischen Schöpfer und Geschöpf / VATER und Kind / Bräutigam und Braut. Der Trieb ist ursprünglich Gottes Kraft in uns. Die Erfahrung hat mich gelehrt: Wir können unsere Triebe nicht überwinden oder einfach verleugnen. Die Leugnung der Triebe ist meiner Meinung nach nicht die Selbst-Verleugnung, die JESUS uns nahelegt. Wenn wir die Triebe leugnen, überrollt ihre Kraft uns früher oder später, auch wenn hier nun einer oder der andere Held in dem einen oder anderen Punkte eine "Erfolgsgeschichte" vorweisen kann. Erfahrungsgemäss können wir die Triebe - statt gegen sie zu kämpfen, sie zu unterdrücken, zu verdrängen oder sie gar zu leugnen -, erfahrungsgemäss können wir die Triebe zurückstellen an DEN, von Dem sie ursprünglich kommen, und Der auch die Kraft hat, zu überwinden, wenn ER will, "denn Dein ist ...die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit". "Ich sage euch aber nun, was die Sünde ist und wie jemand sündigen kann, und wie er auch nicht mehr sündigen kann. Das aber ist die Sünde, so jemand in sich einen Trieb gewahrt und ersieht den Vorteil dessen, hascht dann nach dem Triebe und ergreift ihn mit seiner Begierde, verkehrt ihn dann in sein Eigenes und handelt dann, sich selbst nützen wollend. Aus dem Raube eines solchen Triebes, welchen die Eigenliebe in sich begrub, entsteht ein böser Geist, welcher den ganzen Menschen dann durchdringt und verfinstert, dass er dann nicht mehr vermag zu unterscheiden das Wahre vom Falschen und das Gute vom Bösen. So aber auch jemand irgendeinen Trieb in sich verspürt, aber alsbald denkt und bei sich sagt: 'O Herr, ich erkenne, dass Du mich angerührt hast! Der Trieb kommt von Dir, o VATER! ...O VATER, ich bin nicht würdig, solches zu tun, wie Du es mir durch den versuchenden Trieb zu erkennen gabst! Dein ist alle Macht, Dein alle Kraft, Du allein bist der Herr Himmels und aller Erde. So lass mich nur solches tun, was mir vor Dir, o heiliger VATER geziemt, nämlich allein kindlich Dich zu lieben! Diesen Handlungstrieb aber nimm gnädig wieder von mir, wie Du mir ihn gegeben hast, denn er ist eine göttliche Kraft! Würde ich armes und noch schwaches Geschöpf und Kind danach handeln, so wäre ich ja ein Wesen, das sich Dir in diesem Punkte gleich fühlen müsste, da ich wirken möchte sogleich mit solcher allein Deiner Kraft, aus welcher zu wirken Dir allein zukommt. Darum nimm Dein Heiligtum von mir Unwürdigem, und lass mich bleiben allein in der kindlichen Liebe zu Dir, o heiliger VATER!' - Sehet, wenn Ich aber solche Demut finden werde bei einem Menschen, meinet ihr, dass Ich dann den Trieb Meiner Kraft von ihm nehmen werde?! O nein, sage Ich euch, sondern Ich werde in ihm den Trieb segnen und ihn, den Menschen nämlich, mit demselben Triebe selbst erwecken zum ewigen Leben! Und so wird dann der Mensch durch eben dasselbe Mittel, durch welches er eigenmächtigerseits ein grober Sünder hätte werden können, für ewig lebendig vereint mit Mir und wird dann dasselbe tun können tausendfältig aus Mir heraus, und wird dadurch nimmer sündigen können, denn was er nun tut, das tut er nicht mehr aus sich, sondern aus Mir heraus!" (HG 1.179,11 - 14)
Zitat von Gabi:
"Sicherlich gibt es die Möglichkeit auf dieser Erde, sich und seinen Trieb zu überwinden, zum Beispiel, wenn ich Nonne oder Mönch werde. Dies ist auch ein Weg, wo versucht werden kann, Gott näher zu kommen..."
Es gibt nebst dem Sexualtrieb auch viele andere Triebe. Aber zugegeben: der Sexualtrieb ist wohl der mächtigste... Nun, meines Erachtens ist er zugleich - in Liebe, Ehrfurcht und Gottesverbundenheit gelebt - der Heiligste. Das ist doch ganz wunderbar eingerichtet! :-)
Zitat:
"Ich finde, die Gesetze Gottes haben einen Sinn in Bezug auf Sauberkeit, Anstand, Miteinanderleben. Doch viele dieser Gesetze passen irgendwie nicht mehr in die heutige Zeit..."

Meines Wissens gibt es bloss 10 Gebote Gottes. Und diese 10 passen nach meinem Empfinden auch heute noch ganz perfekt, um ein gesundes, geordnetes und glückliches Zusammenleben zu realisieren.
Zitat von Gabi:
"Für mich sind die Gesetze nicht so wichtig, ich lass einfach den gesunden Menschenverstand walten."
Da bin ich echt froh, in dir einem Menschen zu begegnen, der den gesunden Menschenverstand nicht ausklinkt. Es heisst ja in den Propheten: "Seht, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -, in denen Ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schliessen werden, nicht wie der Bund war, den Ich mit ihren Vätern geschlossen habe, als Ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägypten (Knechtschaft der Sünde) herauszuführen (nämlich durch die 10 Gebote). Diesen Bund haben sie gebrochen, obwohl Ich ihr Gebieter war - Spruch des Herrn. - Das wird der Bund sein, den Ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel (dem gläubigen Volk) schliesse: Ich lege Mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein und sie werden Mein Volk sein. Keiner wird mehr den anderen belehren. Man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den Herrn!, sondern sie alle, Klein und Gross, werden Mich erkennen - Spruch des Herrn. Denn Ich verzeihe ihnen die Schuld, an ihre Sünde denke Ich nicht mehr." (Jeremia 31,31 -34) (Dann folgt lt. Jeremia ---> Das unvergängliche Heil!)
Paulus greift vor 2000 Jahren diese Verheissung Gottes wieder auf: "Wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab, ihre Gedanken klagen sich gegenseitig an und verteidigen sich." (Römer 2,13 - 15)
Wenn ich die heutige Jugend so betrachte, dann stelle ich mit wachsender Freude fest, dass derzeit gerade die Verheissung des Propheten Jeremia durchaus im Begriffe ist, in Erfüllung zu gehen, Reizüberflutung hin oder her! :-).
Im Gegensatz zu dir, liebe Gabi, habe ich nicht das Gefühl, dass die Gesellschaft so sehr triebgesteuert ist, und ich bedauere auch nicht, wenn es kaum "eigene Ehrenkodexe und Prinzipien" zu finden gibt, denn solches zeugt nicht unbedingt von Lebendigkeit und Lebensfreude aus wahrer Demut und Liebe dem Schöpfer gegenüber, sondern mehr von rigider Ordnung und Sturheit/Erstarrung.
Die - von aussen gesehene - triebgesteuerte Gesellschaft könnte auch einfach ein Anzeichen dafür sein, dass die Menschen beginnen, den lange angestauten Lebenshunger und Liebesdurst JESU in unserer inneren Wüste zu gewahren. Wir sind doch alle Menschen, die "Auferstehung" feiern, weil wir im Begriffe sind, mit JESUS zum Leben zu erwachen, sind aber noch etwas schlaftrunken und wissen nicht so recht, wie Lebens-Hunger und Liebes-Durst auf bekömmliche Weise zu stillen. Ich denke nicht, dass eine trockene Bibel alleine weiterhilft, zumal jungen Erwachenden, die voll drängender Sehnsucht sind, ja das Gesetz in ihr Inneres gelegt und auf ihr Herz geschrieben ist. Solche Menschen orientieren sich - dem neuen Bunde gemäss - nicht an verstaubten Büchern aus den vorigen Jahrtausenden, sondern forschen nach den Regungen ihres Gewissens und orientieren sich an den Erfahrungen und Erfordernissen der Zeit. Von solchen - vor allem junge - Menschen habe ich in den vergangenen Jahren viel gelernt, und es ist eine Freude sich mit ihnen auszutauschen. Vieles aus Bibel und NO wurde und wird mir erst im Gespräch mit diesen LEBENDIGEN des Neuen Bundes klar, liebe Gabi!!! ;-)
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Wird daraus die Trennung von Politik und Religion ersichtlich? Habe ich den Bogen einigermassen verständlich geschlagen? Und wie "daneben" fühlt sich das an?
 Fri, May 17, 2013 at 6:11 PM UTC by Gabi

Re: Trennung von Politik und Religion

Hallo Frieda

Da ich die Welt immer so sehe, wie ich sie sehe möchte, masse ich dir nun eine völlig intuitive Eigeninterpretation des Themas Selbstverleugnung an :)

Wenn Jesus meint, um ihm zu folgen müsse man sich selbst verleugnen, könnte er nicht auch das sich im Laufe des Lebens gebildete "Ich" meinen? Alles, was wir über uns selbst glauben, bildet das Ich; zum Beispiel; ich bin ein Mädchen, ich kann gut singen, ich bin Floristin von Beruf, ich bin dumm, ich sehe gut aus, ich kann dieses und jenes (nicht....) Es ist dies also der von uns geschaffene "Hauptdarsteller" unseres eigenen Kinofilms, der sich durch unsere Filterung der Umwelt so ergeben hat....Prinzipiell ist nichts davon wirklich wahr, denn weiss ich denn wirklich, was ich bin? Dieses "Ich" ist wie ein Baum der Erkenntnis in mir verankert, alles, was ich bezüglich mir selber glaube...dieses "Ich" zu verleugnen bedeutet für mich, mir selbst und der Welt nicht mehr zu glauben, mich quasi von der Welt zu befreien, all dem ganzen Erkenntniserbe, das wir von Generation zu Generation weitergeben....so folge ich dem göttlichen in mir und nicht mehr der Welt und kann diese vielleicht auch überwinden und somit Vollenden....

Auch finde ich, dass es eher das Ziel ist, seinem wahren Wesen näherzukommen, die Quelle und die direkte Verbundenheit zu Gott zu finden, die durch alle Widrigkeiten des Lebens hindurch nie aufhört zu sprudeln. Es ist dies der Strom, der durch mich hindurchfliesst, mich am Leben erhält, mich führt, beschützt....Demut ist ein Gefühl, das Gott mir mitgab, ich fühlte es bereits von Klein auf, es bedeutet Demut gegenüber der Welt, den Menschen und deren Wahrheiten, die manchmal ganz schön viel Kraft meiner Lebensenergie und meiner Quelle abverlangen :/. Hier müssen wir demütig sein, da alles im Wandel ist, selbst die Wahrheiten...jeder hat die Möglichkeit, zu "erwachen" :)

Ich finde auch, dass die meisten Menschen von sich aus die 10 Gebote einhalten, einfach, weil sie ihrem eigenen Gefühl folgen...um fair zu sein gegenüber meinem Partner und meinen Freunden, brauchte ich selbst jedoch Ehrenkodexe, die bedeuten, dass ich mich selbst im Zaune halte, einfach, weil ich dies richtig finde und in gefahrenvollen Momenten nicht etwas tun möchte, was ich später bereuen würde :)

Dies eine andere Interpretation des Themas, verzeih mir :)


Grüässlis
 Fri, May 17, 2013 at 9:08 PM UTC by Frieda
(Last edited on Friday, May 17, 2013 at 9:12 PM UTC)

Re: Trennung von Politik und Religion

Zitat von Gabi:
"Dies eine andere Interpretation des Themas, verzeih mir :)"

Es gibt nichts zu verzeihen, weil du in der Tat deinen Blick auf das Thema wahrheitsgemäss wiedergibst. Oder musst du mir nun verzeihen, weil ich meinen etwas von dem deinen abweichenden Blickwinkel dargelegt habe? Jeder Standpunkt eröffnet einen ganz einmaligen, wahrheitsgemässen Blick auf ein Objekt oder Thema, sofern der Schauende nicht blind ist oder etwa gar in seinem Verstande vernagelt ist und ein Brett vor dem Kopf hat und darum der Wahrheit des Herzens keinen Raum lässt.
Im Grunde widersprichst du meiner Sichtweise doch gar nicht, sondern betrachtest dasselbe von einer anderen Warte aus. :-)

Wenn du von deiner Art der Verleugnung sprichst, dann verleugnest du dein kleines Ich, wohl mit dem Hintergedanken, dass du im Grunde doch viel mehr seist, als was du bis anhin "geschafft" hast, oder was (bisher) aus dir geworden ist, was ja auch stimmt, denn du bist nichts geringeres als ein Abbild der Vollkommenheit Gottes! :-)

Du schreibst:
"Auch finde ich, dass es eher das Ziel ist, seinem wahren Wesen näherzukommen, die Quelle und die direkte Verbundenheit zu Gott zu finden, die durch alle Widrigkeiten des Lebens hindurch nie aufhört zu sprudeln. Es ist dies der Strom, der durch mich hindurchfliesst, mich am Leben erhält, mich führt, beschützt...."

Hier stellt sich die Frage: Was ist unser wahres Wesen, dem wir näherzukommen bestrebt sind? Ist dein kleines "Ich", dein Selbst? - Du sagst richtig, dass dies nicht dein wahres Wesen ist. Dein kleines "Ich" ist wohl eher (d)ein aktuell erkannter und dir bewusster Teil. Nun, wenn ich über diese vordergründige Grenze hinausschaue und mir darum etwas mehr vom wahren Wesen bewusst ist denn dir, so verleugnen wir beide doch im Grunde immer beide genau das, was wir je als Individuen für unser "Selbst" halten, auch wenn ich hinter meiner Vorstellung Gott zu sehen meine, während du in deiner Vorstellung dein "kleines Ich" beheimatet siehst . Dies ist doch schon mal ein gemeinsamer Nenner, denn wir erkennen ja beide von unserer je eigenen Warte aus, dass das, was wir von uns wissen und kennen, nicht unser ganzes Wesen ist. Und wir anerkennen - meines Wissens - ebenfalls beide, dass wir das wahre Wesen gar nicht kennen, weil unsere Erkenntnis von Gott immer Stückwerk bleibt.

Weiter schreibst du:
"Demut ist ein Gefühl, das Gott mir mitgab, ich fühlte es bereits von Klein auf,..."
Ja, wenn wir uns (noch) erinnern können, dann ist das Demutgefühl genauso "von Anfang an" uns mitgegeben, wie das Hoheitsgefühl. Wie ich aufgrund der obigen Texte aus JL aufzeigte, ist das erste Gefühl im Geschöpfe die Wahrnehmung, Gott Selbst zu sein; das zweite Gefühl entsteht aus unserer Wahrnehmung im Raum und der Welt: Wir fühlen uns begrenzt, eingeschränkt und letztlich nicht unbegrenzt selbstmächtig, weil wir an unsere eigenen und auch "fremde" Grenzen und Widerstände stossen. Es folgt die Feststellung: Ich bin nicht frei / nicht Schöpfer! Dies zweite Gefühl ist genauso wahr, wie das erste. Das erste Gefühl zu akzeptieren, kostet den Menschen keine Überwindung; das zweite Gefühl zu akzeptieren unter Umständen schon, aber erst das Annehmen beider Aspekte der Wahrheit führt uns in die volle Wahrheit über uns, nämlich dass wir geschaffene, im Werden befindliche Götter sind, die abhängig sind von der Quelle allen Lebens. Wenn wir dies akzeptieren, dann akzeptieren wir den Schöpfer als Gegenüber und werden Ihm als der Ur-Quelle gegenüber zum Gefäss, in das Er Seine Fülle verströmen kann.

Du schreibst weiter: "...
".. es bedeutet Demut gegenüber der Welt, den Menschen und deren Wahrheiten, ..."

Vielleicht sollten wir hier mal den Begriff "Welt" definieren. "Welt" bezeichnet JESUS lt. Bibel und NO als etwas Vergängliches, wenig Verlässliches. Damit bezeichnet Er wohl das Produkt pur menschlichen Denkens und Tuns. Die Menschen selber und die Erde sind hingegen Schöpfung Gottes und eine feste, wenn auch sich verwandelnde, weil lebendige Wahrheit, die wir achten und lieben sollen, zumindest wie uns selbst, sofern wir in der Schöpfung und im Nächsten nicht sogar den Abglanz Gottes zu sehen und zu lieben vermögen. Nicht alles, was - vor allem gläubige - Menschen als "Welt" bezeichnen ist schlecht, und nicht alles was Menschen als "gut" bezeichnen, ist Wahrheit und Leben. Die Welt ist eben ein vordergründiges Geflimmer, durch das die eigentliche Wahrheit nur erahnt werden kann, sofern und soweit sie JESUS im Herzen eines Menschen offenbart.

Du schreibst: "...Menschen und deren Wahrheiten, die manchmal ganz schön viel Kraft meiner Lebensenergie und meiner Quelle abverlangen :/. Hier müssen wir demütig sein, da alles im Wandel ist, selbst die Wahrheiten...jeder hat die Möglichkeit, zu "erwachen".
Da stimmen wir beide auch wieder ganz überein in unserer Haltung: Hier müssen wir demütig sein! - Sind es tatsächlich die Menschen und deren Wahrheiten, die deine / unsere Kräfte aufzehren? - Oder ist es nicht vielmehr unser je eigener Unverstand Gott und mir selbst als Sein Geschöpf gegenüber? Zehrt nicht letztendlich das an den Kräften, wenn es uns an der rechten Selbst- und Gotteserkenntnis mangelt, so dass wir die Wahrheit im Geschehen um uns nicht sehen und verstehen können und daran beinahe irre werden? Sind es eventuell Geburtswehen, die weit mehr von unserem engen Fassungsvermögen als begrenztes Gefäss ausgehen, als von unseren Mitmenschen und der Welt? Dem Wachstum oder auch dem Ruhen des Geistes in uns Widerstand zu leisten erzeugt Schmerz, nicht aber wenn wir in einer Haltung der Hingabe an das Leben bleiben. Sich dem Leben hinzugeben setzt aber voraus, dass wir zu unseren Grenzen - und also zu unserer aktuellen Wahrheit - stehen und uns selber als Werdende annehmen und Gott und den Menschen zumuten. Das setzt Mut, ja, im eigentlichen Sinne DEMUT voraus, - die Demut, nicht Gott zu sein, sondern bedürftiges, auch (geistig) armes Gotteskind zu sein.

Ehrenkodex und feste Prinzipien bewähren sich an diesem Punkte durchaus nicht, wohingegen an dem Punkte, den du in deinem Beitrag beschreibst, wiederum ganz und gar der Platz ist für die Politik der Selbstüberwindung nach festen Prinzipien und Ehrenkodex.

So ist unser beider Verständnis vom Leben und Streben denn nicht gar so weit voneinander entfernt, als wie es auf den ersten Augenblick erscheint. Nur erstrebst du vielleicht - bewusst oder unbewusst - das Ziel, wie Gott, der Unendliche, Ewige Selbst zu sein (oder zu werden), während ich ganz bewusst erstrebe, annehmendes und aufnehmendes Kind zu sein, das das Leben und die Fülle aus Gott geniesst. Wenn die Umstände widrig werden, dann kann ich ja Meinen Vater fragen und IHN bitten. Dem alles untersteht und Der alles vermag öffnet Türen und neue, ungeahnte Räume und hilft mir gerne wieder in die Haltung des Geniessens zurück, denn Er hält ja mit mir und in mir Mahl, SEIN Leben verkostend. "Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen." (Lukas 18,17)


---
Wenn wir der Rolle des Schöpfers gleichkommen wollen, dann ist das wie Homosexualität. Wenn wir unsere Geschöpflichkeit annehmen und leben, so werden wir den Lebensstrom des Schöpfers aufnehmen und geniessen können, wie die Frau den Mann geniesst: Ich verstehe das Leben als ein Tanz um Nähe und Distanz von Verliebten! :-) Ich weiss, ich weiss: irgendwo steht im Lorberwerk geschrieben, dass JESUS sagte, das Verliebtsein sei etwas Dummes. Der Wahrheit gemäss muss ich eingestehen, dass ich das Verliebtsein als etwas sehr Beglückendes erfahre, und ich bitte JESUS darum, dass Er Mich ganz verliebt macht in Seine Gegenwart und mich in dieser Verliebtheit hält. ;-)
Ich glaube eben nicht an Geschriebenes, sofern es nicht einleuchtet. Ich höre auf mein Herz, das schreibt seine eigenen Texte!!!

:-)

Gabi, gibt's aufgrund meines Beitrages was zu verzeihen? - Ich hoffe, ich habe deine Worte nicht fehlinterpretiert und zu sehr nach meinem Gouston gedreht. So wie ich auf mein eigenes Herz höre, so darfst du und sollst du auf das Deinige hören. Vielleicht gehen wir verschiedene Wege; aber wir sind ja auch als Individuen verschiedene Abbilder des göttlichen Wesens, - jedes ist auf seine Art richtig und auf seinem je eigenen Weg der Erfahrungen.
Gute Nacht
Frieda

 Sat, May 18, 2013 at 11:49 AM UTC by Gabi

Re: Trennung von Politik und Religion

Hallihallo Frieda :)

Hihi, manchmal drehst du mein Geschreibsel schon ein bisschen, lol---wobei mir deine Interpretationen oft besser gefallen als die Gedanken, die ich eigentlich ausdrücken wollte, deshalb lasse ich sie :)
nein, nein, in diesem Fall haben wir uns wohl schon richtig verstanden.

Ich gehe mit dir einer Meinung, dass ich nicht die Quelle bin, sondern von ihr abhängig bin. Auch bin oder möchte es noch mehr werden; eine Dienende des Lebens. Ich kann nichts dagegen tun, dass das Leben mir manchmal eiserne Fesseln anlegt und bin hier ganz auf die Hilfe der göttlichen Quelle angewiesen...

Mit "Welt" meine ich in diesem Falle eigentlich nur die Menschen und ihre Schöpfungen selber aber auch die Bedingungen hier, die verursachen, dass ich zum Beispiel Arbeiten oder irgendwie sonst zu meinem Essen kommen muss :) Die Welt ist für mich nicht schlecht, sie ist nur gefangen in ihren eigenen Schöpfungen, nur ganz wenige Menschen sind wirklich frei...ich habe zeitweilen ein Trauma von diesen eisernen Fesseln, es kann einen schon ganz schön erwischen; das Grauen und die Angst bleiben :(

Ich finds schön, dich zu lesen :) tauche wieder ein wenig unter, da sehr viel zu tun...


Grüässlis
 Sun, May 19, 2013 at 3:31 PM UTC by Frieda
(Last edited on Sunday, May 19, 2013 at 3:38 PM UTC)

Re: Trennung von Politik und Religion

Gabi, du bist ja ganz schön flüchtig... ;-)

"...tauche wieder ...unter, da..."
Spass beiseite; untertauchen war und ist für mich immer dann wichtig, wenn ich mich nicht mehr eingemittelt fühl(t)e. Dann tauche ich ab, in mein Inneres, um dort dem Eingedrungenen (neue Erlebnisse, fremde Gedanken, unverarbeitete Begegnungen) und/oder dem Eingebrochenen (Grundsätze oder Vorhaben, Strukturen und (Schutz?-)Mauern, Überzeugungen und Glaubenssätze, Hoffnungen oder gesteckte Ziele, und was sonst noch alles einbrechen und zusammenbrechen kann durch unvorhersehbare Ereignisse) auf den Grund zu gehen. Das Abtauchen ins Innere ist dann die Politik, die ich anwende, um zu ankern in der Religio (Verbundenheit mit Gott).

Du schreibst (Zitat):
"Ich kann nichts dagegen tun, dass das Leben mir manchmal eiserne Fesseln anlegt und bin hier ganz auf die Hilfe der göttlichen Quelle angewiesen..."
Eiserne Fesseln? - Sind das vielleicht Geburtswehen? - Oder Gerichtswehen?

Du schreibst weiter:
"Mit "Welt" meine ich in diesem Falle ...auch die Bedingungen hier, die verursachen, dass ich zum Beispiel Arbeiten oder irgendwie sonst zu meinem Essen kommen muss :)"
Könnte es sein, dass du (noch) nicht ganz auf der Erde angekommen bist? - Menschen, die von "oben" kommen, müssen oft unter grosser Mühsal erst auf der Erde Wurzeln fassen und sich "akklimatisieren". Oft geht das nur, indem so eine Seele von einem anderen Menschen "liebend festgehalten und geerdet" wird. Sofern das zutrifft, und wenn du möchtest, kann ich darauf näher eingehen.

Du schreibst: "Die Welt ist für mich nicht schlecht, sie ist nur gefangen in ihren eigenen Schöpfungen, nur ganz wenige Menschen sind wirklich frei...ich habe zeitweilen ein Trauma von diesen eisernen Fesseln, es kann einen schon ganz schön erwischen; das Grauen und die Angst bleiben"
Das ist bös!!! - Und das ist nicht das Letzte, sondern eher das Erste, bevor es besser kommt. Angst und Grauen haben ihren Sitz im und auf dem Kopf. Auch diese Worte lassen mich schliessen, dass dir Erdung fehlt.
Du hast aber schon recht, wenn du sagst, dass nur ganz wenige Menschen wirklich frei sind, aber anderseits muss ich denn doch wieder eingestehen, dass ich kaum je einen Menschen so erlebt habe, dass ich ihn in eisernen Fesseln sehen würde. Angst kann sich wie eine eiserne Fessel anfühlen, denn sie behindert, hält gefangen und würgt jede Lebensfreude ab.

Vielleicht trägst du die Angst vieler, weil du dazu bestimmt bist, dass durch dich ein mächtiger Anteil der Angst auf Erden erlöst wird? - Diese Einschätzung kommt von daher, weil du "lebendig" rüberkommst, und die Lebendigen haben es so an sich, dass JESUS Christus in ihnen und durch sie aufersteht und den Tod auf dieser Erde besiegt.

Bei mir ist der folgende Satz von dir angeeckt (Zitat): "Auch bin oder möchte es noch mehr werden (meine Anm.: --> abhängig werden von der Quelle); eine Dienende des Lebens."

1. Was ist in diesem Zusammenhang das Leben?
Mir fällt spontan dazu ein, dass JESUS sagt(e): "ICH bin das Leben!"
2. Wie können wir Menschen dem Leben dienen? Was verstehst du, Gabi, konkret darunter, wenn du dem Leben dienen möchtest?

Diese Fragen sind vielleicht etwas zu persönlich, um sie im Forum ganz offen zu beantworten... - Ich finde persönlich, dass alle Menschen, die gut zu sich selber schauen und ein geordnetes Leben führen alleine dadurch einen wesentlichen Beitrag an die Gemeinschaft erbringen. Wir alle dienen auf die eine oder andere Art dem Leben! - Hilfebedürftige genauso wie Hilfeleistende!

Jeder Mensch ist ein lebendiges Wort aus dem Munde Gottes. "So ist es mit dem Wort, das Meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt all das, wozu Ich es ausgesandt habe. Denn wie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, sondern zuerst die Erde tränkt und sie zum Keimen und Sprossen bringt, wie er dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das Meinen Mund verlässt." (Jesaja 55,10 + 11)

Zum Dienen ist mir ferner das Evangelium von Marta und Maria eingefallen. Marta war ganz bestrebt, tatkräftig zu dienen, während Maria sich hinsetzte und einfach nur JESU Worten lauschte. Marta beschwerte sich über Maria bei JESUS: "Sag ihr doch, sie soll mir helfen!" Der Herr antwortete: "Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. ...Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden." (Lukas 10,41 + 42) ---> Pendeln wir nicht alle zwischen der Art Maria's und Marta's? Haben wir sie nicht beide in uns? - Die "Zeiten der Untätigkeit" sind mindestens ebenso nötig und fruchtbringend wie die "Zeiten der Tätigkeit". Haben wir das (den Sabbat) verstanden, oder messen wir unseren Wert und unser Dasein am "Lohn der Welt"? - Unser Hoheitsgefühl möchte Schaffen, Verändern und Bewirken. Wenn der Mensch es für sich vereinnahmt, wird er dann nicht "zum Macher"? "Mit dem Reich Gottes ist es aber so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag; der Samen keimt und wächst und der Mann weiss nicht, wie!" spricht JESUS in Markus 4,26 + 27)
Wenn es uns "gut" geht, und uns dabei das aufstrebende Hoheitsgefühl zu übermannen droht, dann - und nur dann - empfiehlt JESUS, zu dienen: "...wer bei euch gross sein will, der soll euer Diener sein!" Ansonsten aber sagt JESUS immer wieder, wir sollen sein - oder werden - wie Kinder, die z.B. den VATER bitten. Auch betont JESUS mehrfach, dass ER unter uns ist und Sein will als Dienender.
Darum frage ich: Worin besteht eigentlich unser Auftrag, wenn wir JESUS nachfolgen wollen? Ist Dienen Sein Auftrag? Wem sollen wir dienen? Und worin besteht unser Dienst, sofern überhaupt in der Nachfolge JESU Dienen gefragt ist? Unter dem Titel Von Nachfolge und Selbstverleugnung sagt JESUS: "Wer Mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge Mir nach." (Lukas 9,23) Das Beispiel Christi, dem wir folgen sollen, beschreibt Paulus so:
"Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in JESUS Christus entspricht:
Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,
sondern entäusserte Sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; Er erniedrigte Sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz." (Römer 2,5 - 8)

JESUS verleugnete folglich Sein SELBST als Gott! Lt. Paulus sollen wir JESUS in der Selbst-Verleugnung folgen: Nicht sein wollen wie Gott!!! - Wenn Gott Selbst Sein göttliches SELBST verleugnet(e) und ganz Mensch wurde, wieviel mehr ist dann uns Sterblichen zuzumuten, dass wir unsere Göttlichkeit verleugnen und zu unserem Menschsein stehen!? Ich ziehe den Schluss daraus: Wenn wir ganz Menschenkinder sind und bleiben, erlauben wir JESUS endlich einmal, ganz Gott zu sein.
Über den Ernst der Nachfolge sagt JESUS ferner: "Wenn jemand zu Mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern (also alle unsere Nächsten) gering achtet, dann kann er nicht Mein Jünger sein."
Wo ist denn die Nächstenliebe geblieben, wenn Petrus seine Familie verliess und mit JESUS herumzog? Haben Petrus und die anderen Jünger etwa JESUS oder den Menschen gedient während ihrer Nachfolge, und auf welche Weise haben sie gedient?
JESUS spricht weiter über den Ernst der Nachfolge: "Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? - Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: 'Der hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen.' " (Lukas 14,26 - 30)

Der Turmbau ist wohl unser hochwallendes Streben als "Jünger" ---> JESUS zu erreichen und vielleicht sogar, wie ER zu sein in Vorbild und im Lehren, - so wie einst der Turmbau zu Babel das Hochstreben der Menschen anzeigte, wie sie Gott im Himmel erreichen wollten.

Was aber sind unsere Mittel, die JESUS im obigen Lukastext anspricht?
Müssen wir - als Geschöpfe - nicht eingestehen, dass wir im Grunde nichts, also keine Mittel haben? ---> So ist wohl der einzige "Turmbau", den wir bis zum Ende durchziehen können, die vollwahre Einsicht und Demut, nichts zu haben und also auch nichts zu vermögen, weder im Dienste an unseren Nächsten, und erst recht nicht im Dienste an JESUS, Der ja Gott und das Leben Selbst ist.
Dass wir aufhören sollen, an unseren Besitz und unser eigenes Vermögen und Bewirken zu glauben, bekräftigt JESUS, indem Er sagt: "Darum kann keiner von euch Mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet." (Lukas 14,33)

"Unser ganzer Besitz" beinhaltet doch im geistigen Sinne auch unser Wollen, Vermögen und Bewirken! JESUS beansprucht das Dienen - auch am Nächsten - für Sich: "Ich bin unter euch wie einer, der bedient." (Lukas 22,27b)
Wir können einander also nicht dienen, es sei denn JESUS dient durch uns (S)einem Nächsten. "Denn die Hilfe von Menschen ist nutzlos." (Psalm 60,13) - An dieser Stelle fällt mir weiter ein, dass JESUS Scharen von Engeln dienen, wenn Er der Dienste bedarf, - Engel, die weitaus vollkommener sind als wir Sterblichen in jeglichem Dienste. JESUS legt uns darum gewiss nicht von ungefähr an anderer Stelle ans Herz, Seine Rückkehr zu ersehnen und auf IHN zu warten, damit Er uns dienen kann nach der Lust Seines Herzens:
"Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten ...und die Ihm öffnen, sobald Er kommt und anklopft. Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn Er kommt! Amen Ich sage euch: Er wird Sich (mit Kraft um-)gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen. Und kommt Er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie." (Lukas 12,36 - 38)

JESUS will folglich uns dienen, und ER dient uns insbesondere auch dann, wenn das Reich Gottes gekommen und verwirklicht ist auf Erden. Ist es da nicht eine Vermessenheit zu glauben, dass wir Geschöpfe dem Schöpfer anders dienen könnten, als SEINE DIENSTE anzunehmen und IHM dafür den Klang der Dankbarkeit, Freude und die Liebe unseres Herzens entgegenzubringen?

Übrigens sagte JESUS vor 2000 Jahren lt. Johannes-Evangelium, dass wir gar nichts tun können, solange es Nacht ist auf Erden: "Solange Ich in der Welt bin, bin Ich das Licht der Welt. ...es kommt die Nacht, in der niemand mehr etwas tun kann. ...Nur noch eine kurze Zeit ist das Licht bei euch."
Bezogen auf das Lukas-Gleichnis weiter oben und die Rückkehr des Hausherrn habe ich das unbezwingbare Gefühl, dass das Nachtwachen zu Ende geht und schon der Aufgang eines neuen Tages naht. :-)

Frohes und von JESU Geist erfülltes Pfingstfest
wünscht Frieda