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Feierabend im VatikanAb 10.30 Uhr: Papst verabschiedet sich von der Welt
Von MATERNUS HILGER
Ciao, Benedetto! Am Mittwoch verabschiedet sich der Papst.
Foto: dpa
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Es ist der letzte große Auftritt des deutschen Papstes: Benedikt XVI. verabschiedet sich am Mittwoch (10.30 Uhr) in Rom von der Welt – mit seiner letzten Generalaudienz als Heiliger Vater.
Donnerstag ist unwiderruflich Schluss
Dann ist Feierabend für den 85-Jährigen, der als erster Papst nach 719 Jahren seinen Rücktritt erklärt hatte - wegen seiner schwindenden Kräfte.
Mehr als 150.000 Menschen auf dem Petersplatz und Millionen Gläubige an den Fernsehgeräten weltweit wollen diesen historischen Tag miterleben. Der alte Papst sagt tschüss, und der neue steht schon ante portas (vor den Toren) der ewigen Stadt.
Letzten Apostolischen Segen
Auch viele Deutsche werden dabei sein – vor allem aus der bayerischen Heimat des Papstes. Noch einmal wollen sie ihrem Joseph Ratzinger ganz nahe sein und persönlich seinen letzten Apostolischen Segen empfangen. Und viele werden sich mit Trauer im Herzen fragen: Werden wir ihn je wiedersehen – wo er doch selbst angekündigt hat, dass er künftig vor der „Welt verborgen“ leben will, in der Abgeschiedenheit des ehemaligen Klosters Mater Ecclesiae im Vatikan?
Rundfahrt im Papamobil
Noch einmal wird das Oberhaupt von mehr als 1,2 Milliarden Katholiken im Papamobil ein Bad in der Menge nehmen. Ein letztes Mal werden die „Benedetto“- und Grazie-Rufe erschallen – wenn er begleitet von Schweizergardisten und seinen Leibwächtern, durch das Glockentor im Inneren des Vatikans verschwinden wird. Dann wird es still werden auf dem Petersplatz, bis es wieder heißt: Habemus Papam!
Im prächtigen Sala Clementina (hier ein Archivbild) wird sich der Papst von den Kardinälen verabschieden.
Foto: Getty
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6 Uhr: Aufstehen
Donnerstag dann beginnt Benedikts letzter Arbeitstag. Aufstehen wie gewohnt um 6 Uhr in der Früh, um 7 Uhr Messe in seiner Privatkapelle im Apostolischen Palast – mit seinen Privatsekretären Georg Gänswein, dem Präfekten des Päpstlichen Hauses, und Alfred Xuereb, sowie den vier Laienschwestern, die auch künftig seinen Haushalt führen werden.
11 Uhr: Abschied von den Kardinälen
Gegen 11 Uhr heißt es Abschied nehmen von den in Rom anwesenden Kardinälen im prächtigen Sala Clementina des Apostolischen Palasts, wo die Päpste gewöhnlich nach ihrem Tod aufgebahrt werden.
Um 17 Uhr verlässt Benedikt XVI. den Vatikan
Im Damasus-Hof verabschiedet ihn Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone (78) – die Nummer zwei im Kirchenstaat. In seiner Karosse mit dem Nummernschild SCV-1 (für Stato della Città del Vaticano) geht es zum Hubschrauber-Landeplatz, von wo der Papst mit Gänswein in die Sommerresidenz Castel Gandolfo fliegen wird. Dort bleibt er bis zum Umzug in seinen Alterssitz Mater Ecclesiae, der zurzeit noch renoviert und umgebaut wird.
Letzter Gruß vom Fenster
Rund 15 Minuten dauert der Flug. Erwartet wird noch ein letzter Gruß von Benedikt XVI. vom Fenster des Palastes. Zwei Stunden später endet in aller Stille das Pontifikat des Mannes aus Marktl am Inn – nach sieben Jahren, zehn Monaten und neun Tagen.
http://www.mopo.de/politik---wirtschaft/abschied-vom-heiligen-vater-hier-sehen-wir-papst-benedikt-xvi--zum-letzten-mal,5066858,21972024.html
(Last edited on Friday, March 1, 2013 at 9:35 PM UTC)
Re: Feierabend im VatikanAb 10.30 Uhr: Papst verabschiedet sich von der Welt
Heiliger Vater dankt abWas passiert mit dem Papst-Ring?
Der Papst-Ring wird nach dem Ende seiner Amtszeit zerstört.
Foto: dpa
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Der Papstring von Papst Benedikt XVI. wird nach dem Ende seiner Amtszeit zerstört.
Er werde nach dem 28. Februar möglicherweise zerbrochen, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi in Rom. Alle „Objekte, die direkt mit dem Pontifikat in Verbindung stehen, müssten zerstört werden“, sagte Lombardi der Nachrichtenagentur Ansa zufolge.
Der Rücktritt des Papstes sei eine neue Situation, weshalb sich Experten jetzt mit den Regeln für einen solchen Fall auseinandersetzten. Der Ring wird normalerweise nach dem Tod des Papstes mit einem Hammer zerschlagen.
Wird einer von diesen Kardinälen der neue Papst?
Konklave
Am 28. Februar wird Benedikt sein Pontifikat aufgeben - das hat es in der Neuzeit noch nie gegeben. Dann beginnt innerhalb von 15 bis 20 Tagen das Konklave, das seinen Nachfolger wählt.
Bis Ostern soll feststehen, wer neuer Papst wird.
Als geeignete Nachfolger werden unter anderem der Mailänder Erzbischof Angelo Scola (71) und die beiden Afrikaner Peter Turkson (64) aus Ghana und Francis Arinze (80) aus Nigeria genannt.
Als geeignete Nachfolger werden unter anderem der Mailänder Erzbischof Angelo Scola (71) und die beiden Afrikaner Peter Turkson (64) aus Ghana und Francis Arinze (80) aus Nigeria genannt.
Auch Kardinal Marc Ouellet (68) aus Quebec und dem New Yorker Erzbischof Timothy Dolan (63) werden Chancen eingeräumt. Aus Lateinamerika werden der Erzbischof von Sao Paulo, Kardinal Otto Scherer (63), und Kurienkardinal Leonardo Sandri (69) aus Argentinien genannt.
Aus Asien gilt der philippinische Kardinal Luis Antonio Tagle (55) als „papabile“, also als möglicher Papst.
http://www.mopo.de/politik---wirtschaft/heiliger-vater-dankt-ab-was-passiert-mit-dem-papst-ring-,5066858,21789920.html
Re: Feierabend im VatikanAb 10.30 Uhr: Papst verabschiedet sich von der Welt
28. Februar 2013 21:07 Uhr
Sedisvakanz Die Welt ohne Papst
Papst Benedikt XVI. hat mit einem historischer Abschied in Demut sein Pontifikat beendet. In Castel Gandolfo wird er ein letztes Mal gefeiert. Nun will er nur noch Pilger sein.
Gardisten der Schweizer Garde schließen um exakt 20 Uhr das Tor des Apostolischen Palastes in Castel Gandolfo, wo sich Papst Benedikt XVI. nach seinem Rücktritt zurückgezogen hat.
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Historische Zäsur für die katholische Kirche und ein bewegender Abschied aus Rom: An seinem letzten Arbeitstag hat Papst Benedikt XVI. den Vatikan verlassen und seinem Nachfolger «bedingungslose Hochachtung und Gehorsam» versprochen. Sein knapp achtjähriges Pontifikat endete wie von ihm bestimmt am Donnerstag um 20.00 Uhr - ein spektakulärer Moment, der in die Kirchengeschichte eingeht. Knapp drei Stunden vorher verließ der 85-Jährige den Vatikan und flog mit seinem Privatsekretär Georg Gänswein im Hubschrauber in die Sommerresidenz Castel Gandolfo, wo er die kommenden Monate leben will. Zum Abschied läuteten die Glocken.
Papst verabschiedet sich von Kardinälen (0:53)
Benedikt ist der erste Papst der Neuzeit, der von seinem Amt zurücktrat. Wann sein Nachfolger gewählt wird, steht noch nicht fest. In seinem Heimatland verabschiedeten sich die Katholiken bei Dankgottesdiensten von «ihrem» Papst.
Als letzte öffentliche Handlung seines Pontifikats trat Benedikt um 17.38 Uhr auf die Loggia des Palastes in Castel Gandolfo vor den Toren Roms und grüßte die dort versammelten Gläubigen. Er breitete die Arme aus und wurde mit lautem Jubel, «Benedetto»-Rufen und bunten Transparenten gefeiert. «Ich bin kein Papst mehr, ich bin nur noch Pilger», sagte er und segnete die Gläubigen. Und dann: «Gute Nacht.»
Stichwort Sedisvakanz
Mit dem Ende des Pontifikats von Papst Benedikt XVI. beginnt am 28. Februar um 20 Uhr die Zeit der Sedisvakanz. Um 20.00 Uhr wurde als symbolisches Zeichen für das Ende des Pontifikats das Portal der Residenz geschlossen. Noch einmal gab es «Viva il Papa»-Rufe und Glockengeläut in Castel Gandolfo.
Glockenschläge für den scheidenden PapstZuvor ließ Benedikt am Nachmittag seine Gemächer im Vatikan hinter sich, stieg - begleitet von Applaus - hinter dem apostolischen Palast in einen Wagen und fuhr zum Helikopter-Startplatz. Er wirkte gelöst, hob die Arme zum Gruß und stieg dann in den weißen Hubschrauber. Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, zahlreiche Mitarbeiter der Kurie und die Schweizer Garde bereiteten ihm einen emotionalen Abschied. Nicht nur Gänswein bekam feuchte Augen.
Nachdem die Gruppe um 17.07 Uhr gestartet war, verabschiedete Rom Benedikt mit Glockengeläut. Um 17.23 Uhr landete der Helikopter in Castel Gandolfo 30 Kilometer südöstlich von Rom. In dem kleinen Städtchen wurde er von tausenden Menschen begeistert empfangen.
Sie könnten die Nachfolger von... Bild
Das Foto zeigt die möglichen Nachfolger für Papst Bendeikt XVI. (von links oben): Brasiliens Kardinal Claudio Hummes, Honduras Kardinal Oscar Andres Rodrigues Maradiaga, Argentiniens Erzbischof Jorge Mario Bergoglio, Mexikos Kardinal Norberto Rivera Carrera, Joao Braz de Aviz (Brasilien), Luis Antonio Tagle (Philippinen) und Peter Turkson (Nigeria). Unten von links: Cristoph Schonborn (Österreich), Peter Erdoe (Ungarn), Angelo Scola (Italien), Marc Ouellet (Kanada), Francis Arinze, John Onaiyekan (beide Nigeria), and Timothy Dolan (USA). Foto: AFP
Mit dem Ende von Benedikts Pontifikat begann die Zeit der Sedisvakanz («leerer Stuhl Petri»), bis ein neues Oberhaupt von mehr als einer Milliarde Katholiken gewählt wird. Am Freitag sollen die Kardinäle aufgefordert werden, sich in Rom zu versammeln. Der Vatikan geht davon aus, dass sich das Kollegium dann Anfang nächster Woche trifft, um die Wahl eines neuen Papstes vorzubereiten. Wann das Konklave beginnt, an dem nach Vatikan-Angaben voraussichtlich 115 Kardinäle teilnehmen werden, ist noch offen.
"Bedingungsloser Gehorsam" für den NachfolgerDie letzten Stunden im Vatikan nutzte Benedikt für ein persönliches Treffen mit den Kardinälen, von denen er sich voller Demut verabschiedete. «Unter Euch ist auch der kommende Papst, dem ich meine bedingungslose Hochachtung und meinen Gehorsam verspreche», sagte er.
Zehntausende feiern Benedikt XVI. (1:42)
Der 85-Jährige hatte seinen Rücktritt am 11. Februar angekündigt und mit schwindenden Kräften begründet. Seinen letzten Tweet als Oberhaupt der katholischen Kirche verschickte er um 17.00 Uhr. «Danke für eure Liebe und Unterstützung. Ich wünsche, dass ihr immer Freude dabei erfahrt, Christus in die Mitte eures Lebens zu stellen», schrieb er. Der Account soll zunächst stillgelegt werden, bis Benedikts Nachfolger entscheidet, ob er unter dem Namen «@Pontifex» weiter twittern will.
In Deutschland läuteten in vielen katholischen Kirchen die Glocken. Am Abend gab es vielerorts Dankgottesdienste. Am zentralen Gottesdienst in der Kathedrale St. Hedwig in Berlin nahmen rund 1000 Gläubige teil, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, würdigte den deutschen Papst in seiner Predigt als «Fels in der Brandung einer sich rasant verändernden Welt». Sein Wirken sei von theologischer Tiefe und intellektueller Weite geprägt gewesen.
Dank und Applaus von den KardinälenVoraussichtlich im Frühjahr zieht der «emeritierte Papst», wie er nun offiziell heißt, in ein Klostergebäude in den Vatikanischen Gärten, das für ihn hergerichtet wird. Dort will er zurückgezogen leben und sich dem Gebet widmen. Ein Ex- und ein neuer Papst gemeinsam im Vatikan - wie das in der Praxis genau funktioniert, muss sich zeigen. Statt der Schweizer Garde ist künftig die Gendarmerie des Vatikans für die Sicherheit des 85-Jährigen zuständig. Benedikts bisherige Wohnung im Apostolischen Palast wurde versiegelt.
Papst Benedikt XVI: Ein Leben in... Bild
1927: Joseph Aloisius Ratzinger wird am 16. April (Karsamstag) des Jahres 1927 in Markl (Oberbayern) geboren. Mit seinen beiden Geschwistern Georg und Maria wächst er in einem religiös geprägten Elternhaus auf. Das undatierte Bild zeigt ihn als Schüler Anfang der 1930er Jahre. Foto: dpa
Beim Abschiedstreffen am Vormittag spendeten die 144 Kardinäle Benedikt in der Sala Clementina des Vatikans langen Applaus. Viele von ihnen wählen im März seinen Nachfolger. Der deutsche Papst verabschiedete sich von jedem Kardinal mit einem Handschlag und einigen persönlichen Worten. «Eure Nähe und Eurer Rat waren in meiner Amtszeit eine große Hilfe», sagte er.
Der Dekan des Kardinalskollegiums, Angelo Sodano, bedankte sich in einer kurzen Ansprache bei dem scheidenden Papst. «Heute wollen wir Ihnen noch einmal unsere ganze Dankbarkeit ausdrücken. Alle zusammen geben wir Ihnen einen Ausdruck aus Ihrem Heimatland mit auf den Weg:
»Vergelt's Gott», dass Gott Sie belohnt.» dpa
(Last edited on Saturday, March 2, 2013 at 10:54 AM UTC)
Re: Feierabend im VatikanAb 10.30 Uhr: Papst verabschiedet sich von der Welt
Ein leerer Stuhl bleibt zurück Ein Papst sagt adé Im gesegneten Alter von 85 Jahren legte Joseph Aloisius Ratzinger sein Pontifikat nieder und schreibt damit Geschichte in der römisch-katholischen Kirche. 1294 trat mit Cölestin V. zum letzten mal ein Papst zurück, alle anderen danach sind bis zu ihrem Tode im Amt geblieben.
Über den Rücktritt des Pontifex Maximus haben die Medien intensiv berichtet und eine große Zahl von Gläubigen hat die letzten Auftritte und Segnungen des Benedikt XVI. auf dem Petersplatz in Rom miterlebt, ihm einen würdigen und zugleich herzlichen Abschied ermöglicht. Der Flug mit dem Helikopter zu seinem zwischenzeitlichen Aufenthaltsort im Castel Gandolfo hatte so etwas von „in den Himmel aufsteigen“, aber dies meine ich nicht im kitschigen oder negativen Sinne, sondern eher als Analogie des Weges, den Päpste üblicherweise im übertragenen Sinne gehen, wenn sie ihr Amt verlassen.
Zurück bleibt ein zerbrochener Ring und ein leerer Stuhl, die Stätte seines über dreißigjährigen Wirkens in Rom ist verschlossen und der Vatikan im Zustand der Sedisvakanz, des leeren Stuhles. Das Konklave, die zur Papstwahl berechtigten Kardinäle, wird den nächsten Nachfolger des Petrus wählen und die Gläubigen werden gespannt auf den Augenblick warten, an dem weißer Rauch aus dem Schornstein des Kanonenofen aufsteigt, ein „habemus papam“ von einer erfolgreichen Wahl künden wird. Noch vor dem Osterfest soll ein Nachfolger aus den Reihen der Kardinäle bestimmt werden, der fortan die Geschicke der römisch-katholischen Kirche lenken wird.
Josef Ratzinger war ein allgemein beliebter Papst, nicht nur in Deutschland und seine umfangreichen Sprachkenntnisse und sein offenes und freundliches Auftreten haben sein hohes Ansehen in der ganzen Welt geprägt. Betrachtet man ihn ausschließlich als Mensch so kommt man nicht umhin zu bestätigen, dass er ein würdiger Nachfolger des Petrus war. Es gehört schon eine große Portion an Selbstreflexion und innerer Einsichtfähigkeit dazu, einen solchen Rücktritt zu wagen und sich einzugestehen, dass sein Alter und die angeschlagenen Gesundheit nicht mehr den Anforderungen dieses hohen Amtes entsprechen, er unter der Last der Aufgaben und Geschehnisse ein wenig zerbrochen und zermürbt schien. Man darf zum Pontifikat und zum Klerus sicher eine kritische Einstellung haben und offen ansprechen, was im Vatikanstaat nicht in Ordnung ist, dennoch und für mich als Zeitzeuge seines Rücktrittes wird Benedikt XVI. mit seinem herzlichen und freundlichen Wesen positiv in meiner Erinnerung verbleiben.
Aus:
http://www.lokalkompass.de/muel heim/leute/ein-leerer-stuhl-bleibt-zurueck-d268869.html
Wie ist:
Pontifex Maximus
zu erklären?
Über den Rücktritt des Pontifex Maximus haben die Medien intensiv berichtet und eine große Zahl von Gläubigen hat die letzten Auftritte und Segnungen des Benedikt XVI. auf dem Petersplatz in Rom miterlebt, ihm einen würdigen und zugleich herzlichen Abschied ermöglicht. Der Flug mit dem Helikopter zu seinem zwischenzeitlichen Aufenthaltsort im Castel Gandolfo hatte so etwas von „in den Himmel aufsteigen“, aber dies meine ich nicht im kitschigen oder negativen Sinne, sondern eher als Analogie des Weges, den Päpste üblicherweise im übertragenen Sinne gehen, wenn sie ihr Amt verlassen.
Zurück bleibt ein zerbrochener Ring und ein leerer Stuhl, die Stätte seines über dreißigjährigen Wirkens in Rom ist verschlossen und der Vatikan im Zustand der Sedisvakanz, des leeren Stuhles. Das Konklave, die zur Papstwahl berechtigten Kardinäle, wird den nächsten Nachfolger des Petrus wählen und die Gläubigen werden gespannt auf den Augenblick warten, an dem weißer Rauch aus dem Schornstein des Kanonenofen aufsteigt, ein „habemus papam“ von einer erfolgreichen Wahl künden wird. Noch vor dem Osterfest soll ein Nachfolger aus den Reihen der Kardinäle bestimmt werden, der fortan die Geschicke der römisch-katholischen Kirche lenken wird.
Josef Ratzinger war ein allgemein beliebter Papst, nicht nur in Deutschland und seine umfangreichen Sprachkenntnisse und sein offenes und freundliches Auftreten haben sein hohes Ansehen in der ganzen Welt geprägt. Betrachtet man ihn ausschließlich als Mensch so kommt man nicht umhin zu bestätigen, dass er ein würdiger Nachfolger des Petrus war. Es gehört schon eine große Portion an Selbstreflexion und innerer Einsichtfähigkeit dazu, einen solchen Rücktritt zu wagen und sich einzugestehen, dass sein Alter und die angeschlagenen Gesundheit nicht mehr den Anforderungen dieses hohen Amtes entsprechen, er unter der Last der Aufgaben und Geschehnisse ein wenig zerbrochen und zermürbt schien. Man darf zum Pontifikat und zum Klerus sicher eine kritische Einstellung haben und offen ansprechen, was im Vatikanstaat nicht in Ordnung ist, dennoch und für mich als Zeitzeuge seines Rücktrittes wird Benedikt XVI. mit seinem herzlichen und freundlichen Wesen positiv in meiner Erinnerung verbleiben.
Aus:
http://www.lokalkompass.de/muel heim/leute/ein-leerer-stuhl-bleibt-zurueck-d268869.html
Wie ist:
Pontifex Maximus
zu erklären?
Re: Feierabend im VatikanAb 10.30 Uhr: Papst verabschiedet sich von der Welt
Auch ein "Pontifex Maximus" zufall?
Gaius Julius Cäsar
Biografie: Gaius Julius Cäsar
römischer Feldherr, Staatsmann und Schriftsteller
geb. 13. 7. 100 vor Christus
gest. 15. 3. 44 vor Christus
Gaius Julius Cäsar
© wissenmedia
Cäsar entstammte dem einflussreichen römischen Patriziergeschlecht der Julier. 84 v. Chr. heiratete er Cinnas Tochter Cornelia. Aus dieser Ehe ging ein Jahr später die Tochter Julia hervor. Schon in jungen Jahren Jupiterpriester, wurde er nach Militärdienst im Osten und rhetorischen Studien auf Rhodos 69 v. Chr. Quaestor in Spanien. Im selben Jahr starb seine Frau Cornelia. 67 v. Chr. heiratete er Pompeia, eine Enkelin Sullas, von der er sich aber 62 v. Chr. wieder scheiden ließ. 59 v. Chr. heiratete er die 18jährigeCalpurnia.
Zu Beginn seiner politischen Laufbahn in Rom gewann er als curulischer Aedil die Massen durch prunkvolle Spiele. 63 v. Chr. setzte Cäsar im Bündnis mit Marcus Licinus Crassus seine Wahl zum
Pontifex Maximus
durch. Durch seine Verwandtschaft mit Gaius Marius schon in jungen Jahren in die politischen Auseinandersetzungen zwischen dessen Anhängern und Sulla verwickelt, gehörte er trotz seiner adeligen Herkunft zu den Führern der Popularen (Volkspartei) gegen die von der Nobilität beherrschte Senatsmehrheit (Optimaten) unter Lucius Licinus Lucullus. Gegen diese schloss er nach seiner Rückkehr aus Spanien, wo er 62-61 v. Chr. das Amt des Propraetors innehatte, das erste Triumvirat mit Crassus und Gnaeus Pompeius. Am 1. 1. 59 v. Chr. wurde Cäsar Konsul. Im Jahr darauf ging er für fünf Jahre als Prokonsul nach Gallien und setzte danach die Verlängerung seiner Amtszeit bis 51 v. Chr. durch.
Gnaeus Pompeius, 106 – 48 v. Chr.
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Durch seine militärischen Erfolge in Gallien gestärkt, bewarb er sich in Abwesenheit 48 v. Chr. zum zweiten Mal um das Konsulat. Der Senat, dem Cäsars Macht zunehmend als Bedrohung erschien, befahl Cäsar auf Betreiben Catos des Jüngeren, sein Heer zu entlassen und auf seine Herrschaft über die gallischen Provinzen zu verzichten. Gleichzeitig erhielt Pompeiusdiktatorische Vollmachten. Um seiner Ausschaltung zuvorzukommen, begann Cäsar 49 v. Chr. den Bürgerkrieg gegen Pompeius und dessen Anhänger.
Nach dem Cäsar den Bürgerkrieg 45 v. Chr. endgültig siegreich beendet hatte, übertrug man ihm im Februar44 v. Chr.die Diktatur auf Lebenszeit. Am 15. März 44 v. Chr. wurde er von einer Verschwörergruppe erstochen. Cäsar hatte in seinem Testament seinen Großneffen Octavius (den späteren Kaiser Augustus) als Erben eingesetzt.
http://www.wissen.de/thema/gaiu s-julius-caesar
Re: Feierabend im VatikanAb 10.30 Uhr: Papst verabschiedet sich von der Welt
Augustus-Titel und weitere Ehrungen
Der Ehrenname Augustus, der Erhabene, den der Senat Octavian am letzten Tag des Staatsakts vom Januar 27 v. Chr. verlieh, erinnerte an das augurium, eine Kulthandlung zur Deutung des Willens der Götter, die der Sage nach schon Romulus vorgenommen hatte. Der Name setzte seinen Träger also mit dem legendären Gründer der Stadt Rom gleich und verlieh der obersten politischen Gewalt im Staat eine sakrale Aura, wie sie die Konsuln zu Zeiten der Republik nie besessen hatten. Mit dem neuen Titel verlieh der Senat dem Princeps auch einen Ehrenschild (clipeus virtutis) auf dem Tapferkeit, Milde, Gerechtigkeit sowie Pflichterfüllung gegenüber den Göttern und dem Vaterland als die Tugenden des Augustus gepriesen wurden.
Die sakrale Würde des Princeps wurde weiter gestärkt, als im Jahre 13 oder 12 v. Chr. Marcus Aemilius Lepidus starb. Augustus’ einstiger Kollege im Triumvirat hatte nach seiner Entmachtung lediglich das
Amt des Pontifex Maximus behalten dürfen.
Nun übernahm Augustus auch dieses Amt; als oberster Priester des römischen Staatskultes konnte er nun auch alle Belange der religio Romana in seinem Sinne regeln.
Als weitere Ehrung beschloss der Senat 8 v. Chr., den Monat Sextilis in Augustus umzubenennen. Als Grund für die Wahl dieses Monats anstelle von Augustus’ Geburtsmonat September wurde angeführt, dass er im Sextilis erstmals Konsul geworden sei und drei Triumphe gefeiert habe. Außerdem markiere dieser Monat, in dem Ägypten erobert worden war, das Ende der Bürgerkriege.[31] Der eigentliche Grund könnte aber gewesen sein, dass der Sextilis direkt auf den nach Caesar benannten Juli folgte.[32]
Am 5. Februar des Jahres 2 v. Chr. verlieh der Senat Augustus schließlich den Titel pater patriae („Vater des Vaterlandes“), auf den er besonders stolz war, denn er war mehr als eine bloße Ehrenbezeichnung. Vielmehr führte er jedermann vor Augen, dass dem Kaiser gegenüber allen Reichsangehörigen die gleiche Autorität zustand wie jedem römischen Familienoberhaupt, dem pater familias, über die Seinen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Au gustus
Re: Feierabend im VatikanAb 10.30 Uhr: Papst verabschiedet sich von der Welt
Pontifex Maximus
Der Titel Pontifex Maximus (lat. für „Oberster Priester“; zur Etymologie siehe Pontifex) bezeichnete ursprünglich den obersten Wächter des altrömischen Götterkults (Oberster Priester) und ging später auf die römischen Kaiser und schließlich auf die Päpste über.
Entwicklung des Titels
Der Pontifex Maximus war der Ranghöchste im Priesterkollegium der pontifices im Römischen Reich. Seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. wurde sein Amt durch die Wahl in einer speziellen Volksversammlung vergeben. Der Pontifex Maximus hatte offenbar die Oberaufsicht über alle sakralen Angelegenheiten in Rom, insbesondere über die Priesterinnen der Vesta. Sein Amtssitz war die Regia auf dem Forum Romanum.
http://de.wikipedia.org/wiki/Po ntifex_Maximus