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 Wed, Nov 14, 2012 at 6:43 PM UTC by Josef

Die Entstehung der Religionen, Leseproben des Propheten Jakob Lorber


1.Geisterfall: Die Folgen des Abfalles Luzifers


[GEJ.02_231,01] (Der Herr:) "Was Kurzes aber ist der Zeitraum von Adam bis auf uns gegen die beinahe für Menschenbegriffe endlose Dauer von der Periode des ersten Grundwerdens der urgeschaffenen Geister bis zu dem Standpunkte, wo sie in den Vollgebrauch ihres freien Willens gestellt wurden; und wieder, welch ein unmeßbarer Zeitraum seit ihrem Falle bis auf Adam und bis auf uns!
[GEJ.02_231,02] Siehe, es gibt im endlosesten Schöpfungsraume gewisse Ur- und somit Hauptmittelsonnen, die wegen ihrer zu großen Entfernung von hier, obschon sie unaussprechlich viele Male größer sind als diese Erde, kaum als kleine glitzernde Pünktlein gesehen werden - und das nur von Menschen, die sehr scharfe Augen haben! Diese Ursonnen haben ungefähr das Alter, wie die Periode vom Falle der Urgeister bis auf diese Zeiten herab. Und sieh, wollte man das Alter solcher Sonnen nach dem Maße der Erdjahre bestimmen, so wäre man nicht einmal imstande, über die ganze Erde eine Zahl aufzuzeichnen, in der die endlose Vielheit der Erdjahre genügend enthalten wäre! Und nähmest du für je tausendmal tausend Jahre dieser Erde ein kleinstes Sandstäubchen, aus deren zahllosen Menge die ganze Erde bestehen kann ihrer Größe, Breite und Dicke nach, das Maß des Meeres nicht ausgenommen, so wäre solch eine also berechnete Zeitendauer für eine besprochene Sonne noch viel zu kurz.
[GEJ.02_231,03] Eine solche Periode dauert dann etwa doch schon so hübsch lange, und doch ist sie kaum ein Etwas zu nennen gegen die Dauer jener Urperiode, in der Gott aus Seinen Gedanken und Ideen die ersten Geister zu bilden und selbständig zu machen begann. Was geschah in solch endlos langer Periode alles zur Vollbildung des freien Willens der Urgeister!
[GEJ.02_231,04] Und doch gab es am Ende jener endlos langen Bildungsperiode der Urgeister eine noch übergroße Menge solcher Art, die, obschon sie die rechten Bildungswege Gottes wohl begriffen, aber am Ende von einem sich freien Verhalten auf diesen Wegen dennoch nichts wissen wollten, sondern des schneller folgenden, wennschon nur kurz dauernden Vorteiles wegen von dem gebotenen und wohl gezeigten Ordnungswege Gottes abwichen und den Weg ihres höchst eigenen Verderbens betraten.
[GEJ.02_231,05] Denn der Hauptgeist des Lichtes, (Satan-Luzifer) dem zahllose andere Lichtgeister innewohnten, jeder davon mit zahllos vielen Intelligenzen reichst versehen, sprach bei sich: ,Was bedarf es da noch weiteres? In mir liegen alle Eigenschaften wie in Gott, und Gott hat alle Seine Kraft in mich gelegt. Nun bin ich stark und mächtig über alles. Er hat alles, was Er hatte, aus Sich heraus hergegeben, und ich habe alles genommen. Nun hat Gott nichts mehr, ich aber habe alles; und wir wollen nun sehen, ob der auf die Übertretung des gegebenen Gebotes folgen sollende Vorteil wirklich nur von einer kurzen Dauer sein wird. Wir meinen: Mit unserer nunmaligen Allkraft und Macht werden wir uns die Dauer des kurz währen sollenden Vorteiles wohl so hübsch auf Ewigkeiten hinaus zu verlängern imstande sein. Wer wird sie uns zu verhindern imstande sein? Außer uns trägt der endlose Raum, der nun von uns erfüllt ist, keine höhere Macht und Intelligenz mehr, als da ist die unsrige; wer sollte uns dann den Vorteil streitig zu machen imstande sein?'
[GEJ.02_231,06] Sehet, so dachte und sprach der Lichtgeist zu sich selbst und dadurch zu seiner ihm unterstehenden Sondergeisterschar. Gesagt und getan, und die Folge war die Sich-selbst-gefangen-Nehmung in seiner Trägheit, darin er sich stets mehr und mehr verdichtete, und wieder die Folge davon war die Schöpfung der Materie, ebenfalls ganz auf dem Wege der göttlichen Ordnung; denn der sichere Erfolg des Nichtbeachtens des göttlichen Gebotes war ebenso bestimmt vorgesehen, wie der freieste Zustand jener Geister, die das Gottesgebot an und in sich erfüllt haben.
[GEJ.02_231,07] Und so denn hatte sich durch solchen Fall fürs erste der Hauptgeist und mit ihm alle seine verwandten Untergeister selbst auf das hartnäckigste und bitterste gefangen genommen. Wie lange es ihm aber gefallen wird, in solcher Gefangenschaft zu verharren, das weiß außer Gott niemand in der ganzen Unendlichkeit, auch die Engel nicht.
[GEJ.02_231,08] Aber das ist gewiß, daß nun aus diesem verlorenen Sohne des Lichtes die Sondergeister durch die Macht Gottes wieder erweckt und ins Fleisch als Kinder der Welt gesetzt werden, und es ist ihnen, gleich wie den Kindern von oben, die Gelegenheit gegeben, sich zur höchsten Vollendung der Kinder Gottes emporzuheben.
[GEJ.02_231,09] Alle Materie ist darum Sondergeist, der als Seele in jedem einzelnen Menschen in ihrem Geiste zum ewigen Leben wiedergeboren werden kann. Wenn aber aus der Materie einer Welt alle Sondergeister herausgehoben sein werden, dann ist auch das volle Ende einer solchen Welt ins Dasein getreten.
[GEJ.02_231,10] Das aber geht bei einer Welt, wie diese Erde eine ist, freilich wohl so hübsch lange her, aber einmal kommt dann dennoch das Ende herbei."
 Fri, Nov 16, 2012 at 6:42 AM UTC by Josef

Re: Die Entstehung der Religionen, Leseproben des Propheten Jakob Lorber

2. Gott war unschaubar

[GEJ.04_122,06] Ich bin nur der ewige Mittelpunkt Meiner Selbst; von diesem aus aber erfülle Ich dennoch ewig fort unverändert den unendlichen Raum.
[GEJ.04_122,07] Ich bin überall der ewige Ich; aber hier bei euch bin Ich nun in Meiner ewigen Seinsmitte, von der aus die ganze Unendlichkeit ewig fort und fort und unverändert gleich und gleich erhalten wird in ihrer endlosesten, ewigen Ausdehnung.
[GEJ.04_122,08] Von Ewigkeit wohnte Ich in Meiner unzugänglichen Mitte und in Meinem unzugänglichen Lichte aus Mir Selbst. Aber Mir hat es der Menschen dieser Erde wegen wohlgefallen, aus Meiner unzugänglichen Mitte und aus Meinem unzugänglichen Lichte derart herauszutreten, daß Ich nun in ebenderselben Mitte und in ebendemselben Lichte, das auch den höchsten Engeln von Ewigkeit völlig unzugänglich war, Mich auf diese Erde begab und nun euch Menschen sogar von allen Seiten her wohl zugänglich bin und ihr Mein Licht wohl ertragen könnet.
 Fri, Nov 16, 2012 at 9:33 AM UTC by Frieda
(Last edited on Friday, November 16, 2012 at 9:34 AM UTC)

Re: Die Entstehung der Religionen, Leseproben des Propheten Jakob Lorber

Gott ist schaubar geworden, aus Liebe zu uns Menschen auf Erden:
Ja, JESUS / Gott Selbst ist schon längst bereit, sichtbar auf Erden an der Seite der Menschheit zu wandeln, er ist seit 2000 Jahren zugänglich und schaubar, und mit Ihm kann nun auch der gröbste Sünder Umgang pflegen wie mit seinesgleichen. JESUS wäre für uns sichtbar, wenn wir das so wollten; Er wäre für uns hörbar und (be-)greifbar(-er) durch Anschauungsunterricht, wenn wir das so wollten. Aber wenn die blinde Braut sich ziert bzw. überzeugt ist, ohne den Bräutigam in der Nacht auskommen zu können, ja wenn sie gar des hohen und hehren Glaubens ist, dass es sich für eine blinde Braut nicht ziemt, den Geliebten herzuwünschen, damit Er sie - wohlgemerkt: als Blinde - an der Hand nehmen, sie führen und an Seiner Brust bergen kann, wenn Ungemach naht, dann wird der Bräutigam den freien Willen Seiner Auserwählten wohl oder übel respektieren, denn mit Gewalt lässt sich kein Herz gewinnen. - Die Sehnsucht und Liebe so einer Braut ist aber auch bloss ein laues Lüftchen und kein Vollbrand des Herzens, und so eine Braut ist denn auch mehr eine dumme, eingebildete Gans ob ihrer uneingestandenen Blindheit, als dass sie dem Bräutigam eine würdige Braut wäre. Nun, der Bräutigam hat alle Zeit der Welt, und wenn die Blinde und Taube an ihrem Herzen oft genug sich die Hände und den Kopf an ihrem Scheinlichte verbrannt hat, dann wird sie vielleicht aus der Misere heraus beginnen, sich nach DEM zu sehnen, Der ihr Leben gibt und längst darauf wartet, der Emanze zur Seite zu stehen und sie aus der Nacht ihrer Blindheit herauszuführen.

Ich freue mich, Josef, dass du diesen - mir wohlbekannten Text - gefunden hast und ihn mit uns teilst. Danke! :-)
 Fri, Nov 16, 2012 at 10:02 PM UTC by Josef

Re: Die Entstehung der Religionen, Leseproben des Propheten Jakob Lorber


3. Gott wurde durch Seine Liebe zu den Menschen auf die Erde gezogen

[GEJ.09_052,02] (Jesus zu einem eifrigen Gottsucher über Sich Selbst:) "Siehe, soweit Ich den Mann kenne, so ist Er nach Meinem Erkennen eben derselbe Jehova, der schon mit Adam, Noah, mit dem Abraham, Isaak und Jakob, mit Moses und mit noch vielen andern Propheten geredet hat. Der Unterschied zwischen damals und jetzt besteht nur darin, daß Er, als der ewige Herr aller Kreatur, damals nur als der reinste Geist voll Liebe, Leben, voll der höchsten Weisheit, Macht, Kraft und Gewalt mit dem geweckten Geiste der Menschen geredet und Sich ihnen also geoffenbart hat. In dieser Zeit aber - wie Er das auch zu gar öfteren Malen durch den Mund der Propheten verheißen hat - hat es Ihm wohlgefallen, aus größter Liebe zu den Menschen dieser Erde, die Er zu Seinen Kindern erschaffen hat und ihnen auch schon zu Adams Zeit Selbst diesen Namen gab, Selbst das Fleisch anzuziehen und sie als ein sichtbarer Vater für Sich zu erziehen, auf daß sie ewig dort bei Ihm sein, leben und wohnen sollen, wo Er Selbst Sich ewig befindet und schafft und regiert die Unendlichkeit."
[GEJ.03_183,18] Um das zu erreichen, mußte der Mensch zuvor noch tiefer und weiter von Dir getrennt werden; er mußte fehlen und fallen und dann erst in solcher höchsten Abgeschiedenheit von Dir höchst mühsam und unter allerlei Verlockungen und Beschwerden sich ganz von neuem zu sammeln anfangen und forschen nach Dir mit gedrücktem und reuigem Herzen.
[GEJ.03_183,19] Als der also gefallene Mensch sich auf solche mühevolle Weise aus seiner tiefsten Tiefe wieder zu Dir emporgerichtet hatte, kamst Du ihm wieder entgegen, zeigtest ihm Dich abermals in einer schon um sehr vieles gediegeneren Form und ebenso auch umfangreicher in der den Menschen belehrenden Offenbarung, und machtest ihm die große Verheißung dessen, was Du nun vor unsern Augen ins vollste und gediegenste Werk gesetzt hast dadurch, daß auch Du dem Menschen ein vollkommenster Mitmensch würdest, auf daß er in alle zukünftigen Ewigkeiten als aller vollkommenst selbständig Dir gegenüberstehen könne und Du Selbst dadurch den größeren, herrlicheren und sicher seligeren Genuß hättest, Deinen Kindern nicht gleichfort als ein in aller Unendlichkeit ausgedehnter und dadurch nie schau- und fühlbarer Gott, Herr und Vater, sondern als ein schaubarer lieber Vater, den die Kinder lieben können, gegenüberzustehen, und alle die guten Kinder persönlich zu führen in alle Deine Wunderhimmel.
[GEJ.03_183,20] Welche Seligkeit könnte das für einen unendlichen Gott auch sein, so Er wohl Seine lieben Kinder sehen könnte, diese Ihn aber nie irgend anders denn als ein unendliches Lichtmeer zu Gesichte bekommen könnten?! So aber hast Du den Menschen wohl die höchste Seligkeit bereitet und dadurch auch als wahrer, einziger und liebevollster Vater Deiner Kinder auch Dir Selbst!
[GEJ.03_183,21] Denn welche Lust wohl könntest Du selbst an dem besten und herzensreinsten aller Deiner Kinder haben in dem sicher hellsten Bewußtsein, daß sie Dich ewig nie sehen und reden hören sollen?!
[GEJ.03_183,22] Also, Deiner und der Menschen willen hast Du, o Herr, alles das getan, auf daß die Reinen in Dir glückseligst würden und Du in ihnen auch die höchste Wonne und Glückseligkeit genießen könntest!
 Sat, Nov 17, 2012 at 4:25 PM UTC by Frieda

Re: Die Entstehung der Religionen, Leseproben des Propheten Jakob Lorber

Mein lieber Josef
Sind die obigen Zitate aus dem GEJ zufällig - oder bewusst von dir gewählt? Diese Stellen aus dem GEJ haben meinen Mund verstummen gemacht. - Ist da draussen einer der sieht, was ich sehe?
Josef, du überraschst mich immer mal wieder.
 Mon, Nov 19, 2012 at 8:04 AM UTC by Josef

Re: Die Entstehung der Religionen, Leseproben des Propheten Jakob Lorber

4.Gottes Geist waltet, tiefer verborgen, auch in fremden Religionen.

[GEJ.01_134,17] Nehmt zum Überflusse noch hinzu die Religionen fremder Nationen, als zum Beispiel der Türken, der Parsen, Gebern, Hindus, Chinesen und Japaner! Wie sehr sind sie verschieden von der Religion, die Ich nur den Kindern aus dem Himmel aller Himmel gab, und doch waltet auch in ihnen, wennschon um vieles tiefer verborgen, derselbe Geist Gottes!
 Mon, Nov 19, 2012 at 9:57 PM UTC by Josef

Re: Die Entstehung der Religionen, Leseproben des Propheten Jakob Lorber

5. Sender und Gesandter

[GEJ.08_085,20] Mein Reich aber wird nicht sein ein Reich von dieser Welt, sondern ein Reich einer andern Welt, die ihr noch nie erkannt habt; denn hättet ihr je jene Welt erkannt, so hättet ihr auch Mich erkannt, als Ich zu euch in den Tempel kam, und hättet ihr Mich erkannt, so hättet ihr auch Den erkannt, der Mich gesandt hat, von dem ihr saget, daß Er euer Gott sei. Aber der Vater, der Mich gesandt hat, hat Mich nicht also gesandt, wie man in der Welt einen Menschen aussendet, sondern also, daß hier der Sender und der Gesandte Eines sind! .
[GEJ.08_085,21] Wer da glaubt, daß der Vater in Mir ist und Ich im Vater bin, der kann sagen, daß er den Vater und den Sohn gesehen und gesprochen hat; vom Erkennen aber kann erst dann die Rede sein, so Ich Mich jüngst vollends wieder in Meinem Reiche befinden werde und Ich über die, so an Mich glauben und Meine Worte behalten und nach ihnen leben und handeln, Meinen Geist ausgießen werde.