Gottes Neue Bibel

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 Sa, 8. Sep 2012 um 22:31 MESZ von Josef

Re:Franz Kreuzwegerer St. Pölten, August 1998n Menschen gegen das Böse und Falsche

Lieber Weinbergsarbeiter,


was ist wahr, was ist Wahrheit?

Die Schriften Jakob Lorbers und Bertha Duddes im Vergleich
- Version 1.2 von Ende 2005
( korrigiert und geringfügig ergänzt zu Version 1.1 von Ende 2004 )
http://www.bertha-dudde.info/zum_werk/vergl.htm

http://j-lorber.de/jd/dudde/0-dudde.htm

ein Kommentar zu:

Der Herr hat seine Hand auf mir

Zitat von Weinbergsarbeiter

<Swedenborg, HG 63>

Der Herr kämpft beständig für den Menschen gegen das Böse und Falsche, und bestärkt ihn durch die Kämpfe im Wahren und Guten. Die Zeit des Kampfes ist die Zeit des Wirkens des Herrn, weshalb der Wiedergeborene bei den Propheten ein Werk der Finger Gottes heißt. Er ruht auch nicht, bis die Liebe die oberste Stelle eingenommen hat, dann hört Er auf. Wenn das Werk so weit gediehen ist, daß der Glaube verbunden ist mit der Liebe, dann heißt es sehr gut, weil der Herr alsdann ihn treibt, als eine Ähnlichkeit von Sich.



Vorwort zum ›Lexikon der Entsprechungen‹


DiesesWerk ist aus demWunsch entstanden mittels der Entsprechungen,
die uns der Herr hauptsächlich durch Emanuel Swedenborg gegeben hat, ein
klein wenig hinter den Buchstabensinn der Offenbarung von Jakob Lorber zu
schauen. Ich bin bei weitem nicht in der Lage, klar aufzuzeigen, welche Bücher
von Jakob Lorber einen inneren Sinn haben und welche nicht, oder
welche Stellen in seinen Werken einen inneren Sinn haben und welche nur
natürlich zu verstehen sind.

Vielleicht erweckt der Herr einmal einenMenschen, der die Aufgabe hat,
im Stile Swedenborgs die gesamten Lorberschriften oder einige davon aufzuschließen,
oder es wird uns für die jenseitigeWelt vom Herrn vorbehalten, wo
Er sie uns in wunderbarer Weise öffnen wird.
Auch kann dieses Lexikon, wenn man in der Bibel nach deminneren Sinn
sucht, nützlich sein.

Mit demEindringen in den inneren Sinn der Bibel und in die Neuoffenbarungen
von Jakob Lorber ist es ähnlich wie mit einer Fremdsprache: auch
wenn man die Vokabeln lernt, kann man nicht sagen, daß man die Fremdsprache
fließend versteht und spricht; oder wie mit dem Schach: wenn man
weiß, wie die einzelnen Figuren zu führen sind, so kann man deswegen nicht
behaupten, man beherrscht das Spiel. In beiden Beispielen muß geübt und
geübt werden, wobei der beste Antrieb dazu die Liebe ist. Mit dem Verstehen
der Entsprechungen ist es ähnlich, und dasWichtigste kommt noch hinzu: Der
Herr muß um Seine Unterstützung gebeten werden.
Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, daß für mich die Schriften von
Jakob Lorber und Emanuel Swedenborg sich ergänzen, trotz einiger Unterschiede.
Beide schrieben im Auftrag und unter der Schirmherrschaft des
Herrn; daher mache ich mein Verständnis für dieWidersprüche verantwortlich
und nicht Lorber oder Schwedeborg, als hätten sie etwas Eigenes dazugeschrieben
(oder andere Überlegungen), und der Herr hätte dies ohne ›Einspruch‹
geduldet. Ich denke, beide hatten einen anderen Ausgangspunkt, wie
zum Beispiel der Müller eine andere Aufgabe hat wie der Bäcker, und doch
ergänzen sich beide. Swedenborg sagt uns, daß die Liebe ohneWeisheit nicht
Liebe ist, und dieWeisheit ohne Liebe nichtWeisheit ist. Und so verstehe ich
es auch in betreff der Lorber- und Swedenborgoffenbarung: Lorber und Swedenborg
gehören verbunden.
Es gibt auch noch andere Menschen, die Kundgaben vom Herrn schrieben,
oder die vom Herrn erweckt wurden, die ich aber für das Lexikon nicht
verwendete, weil für mich persönlich die Schriften von Lorber und Swedenborg
eine so große Fülle bieten, daß mein ganzes irdisches Leben dafür nicht
ausreichen würde, die Werke von den beiden verbindend auszuwerten.
Manche Lorberkenner sagen zu den Schriften von Swedenborg: „Ist nur
Weisheit“, und „Wir sollen die Liebe leben und uns nicht Verstandeswissen
aneignen“ und ähnliches mehr. Dem möchte ich aber gekürzt entgegenhalten,
was der Herr durch Lorber über Swedenborg und seine Werke gesagt hat:
Geistige Sonne Band I, 16/1-26
Das neue Jerusalem aus der Sphäre Swedenborgs.
Der Herr: Unser gastlicher Freund ist schon hier; daher tretet nur sogleich in
seine Sphäre. Diesen Geist sollet ihr auch wieder in seiner Sphäre sehen und
von ihm ein wenig herumgeführt werden. Habt aber wohl acht auf das, was er
euch zeigen und was er auch sagen wird, denn aus dem wird euch so manches
bis jetzt noch unrichtig Aufgefaßte klar werden; denn er ist ein tüchtiger
Wegweiser und ist viel Weisheit in ihm aus Mir.
Der Geist spricht soeben zu euch: Kommet, kommet liebe Brüder, nach dem
Willen des Herrn; ich will euch führen in das Reich der Wahrheit und in das
Reich der Liebe! ... Ich bin der Geist Swedenborgs; und somit habt ihr auch
alles das gesehen, was zu sehen euch vom Herrn aus in meiner Sphäre vergönnt
war.

Bischof Martin 52/1
Der Herr: Nach diesen Worten verlasse Ich sichtbar den Bischof Martin sehr
plötzlich. An Meiner Stelle steht schon ein anderer Engelsgeist, und zwar der
des uns schon bekannten Buchhändlers. Dieser hat unterdessen an der Seite
Petri große Fortschritte gemacht, wozu ihm freilich die Bekanntschaft mit den
geoffenbarten Schriften Swedenborgs einen großen Vorschub geleistet hatte.
Von der Hölle bis zum Himmel Band I, 32/10
Der Herr zu Robert Blum: Hättest du als Deutscher an Stelle von Hegel,
Strauß, Rousseau und Voltaire lieber die deutsche Bibel, den Swedenborg und
ähnliche deutscher Abstammungen recht fleißig studiert, da wüßtest du nun
ganz perfekt, wie Paulus zu verstehen ist.
Von der Hölle bis zum Himmel Band II, 254/4
Der Herr zu einemOffizier: Dir hat das Lesen der Bücher desWeisen Emanuel
Swedenborg sehr genützt, weil du das Gelesene zugleich auch ins Werk
gesetzt hast. Aber diese hier haben weder Mein Wort, noch das, was Ich
Swedenborg überMeinWort geoffenbart habe, gelesen und müssen daher hier
wie vollste Neulinge stehen.

Himmelsgaben Band I, S.17/10,11: Drei Fragen
Der Herr:Was den Emanuel Swedenborg betrifft, so sollen die Fragesteller es
versuchen, ob auch sie ohneMeineWeisheit etwa solches zu sagen vermögen.
Er ward von Mir erweckt und wurde von Meinen Engeln geführt in alle ihre
Weisheit aus Mir, je nach Graden ihrer Liebe. Und was er sagt, ist gut und
wahr.

Himmelsgaben Band I, S.99/14: Stellung der Kirche
Swedenborg hat in Rom manches erfahren, was ihm erst die Pforten zum
inneren Leben ganz bedeutend zu öffnen geholfen hat; denn er war einer, der
sich aus allem die Quintessenz zu verschaffen wußte und tatsächlich davon
den Nutzen zog.

Himmelsgaben Band II, S.53/21: Von der Herrlichkeit der ewigen Liebe
Der Herr: Swedenborg ist wahr und gut, solches kannst du glauben. - Aber
solches glaube auch: Die Liebe ist über alles erhaben und heilig! Wer demnach
diese hat, der hat alles; denn er hat wahrhaft Mich selbst. Und siehe, das
ist mehr denn alle Propheten, alle Apostel samt Petrus und Johannes und so
auch mehr denn Swedenborg.

Eines müssen wir uns immer bewußt sein, auch wenn wir vieles vom
inneren Sinn desWortes vomHerrn aufgeschlossen bekommen haben: Er
ist es weiterhin, Der uns das Verständnis des inneren Sinnes in der Bibel
und in den Schriften von Jakob Lorber gibt, und überhaupt, daß wir
erkennen, daß die Bibel, die Schriften von Emanuel Swedenborg und
Jakob Lorber Gottesworte sind. Er ist es letztlich, Der uns das Innewerden
schenkt, wenn wir um der Wahrheit willen die Wahrheit wissen
wollen, damit wir sie dann durch die Tat zum Leben erwecken, und so
wahre Kinder des Herrn werden.

Ich möchte noch darauf hinweisen, daß ich nur die Quintessenz von den
Entsprechungs-Erklärungen für dieses Lexikon verwendet habe, daher ersetzt
es nicht die Originalschriften. Weiters erhebt dieses Werk keinen Anspruch
auf Vollständigkeit.

Franz Kreuzwegerer
St. Pölten, August 1998n Menschen gegen das Böse und Falsche
 Sa, 8. Sep 2012 um 23:07 MESZ von Josef

Gegen die hohlen Worte!

Lesung aus dem Jakobusbrief:

Meine (Schwestern und) Brüder,
was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben,
aber es fehlen die Werke?
Kann etwa der Glaube ihn retten?
Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist
und ohne das tägliche Brot
und einer von euch zu ihnen sagt:
Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!,
ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen -
was nützt das?
So ist auch der Glaube für sich allein tot,
wenn er nicht Werke vorzuweisen hat.
Nun könnte einer sagen:
Du hast Glauben, und ich kann Werke vorweisen;
zeig mir deinen Glauben ohne die Werke,
und ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke.



Gegen die hohlen Worte!

Ein biblischer Einspruch zur rechten Zeit!
Aufregende Zeiten Joseph Ratzinger oder Hans Küng? Christoph Schönborn oder Helmut Schüller? Kathnet oder "Wir sind Kirche"?

Wir leben in bewegten Zeiten, auch in der Kirche. Hin und her geht die Diskussion, die Auseinandersetzung, das Diskutieren und Argumentieren, und wenn es schlecht kommt, auch das Vernadern und einander Herabsetzen. Und wenn es ganz schlimm wird, das einander den Glauben absprechen!

Fürwahr aufregende Zeiten - nun ist das ja wohl auch in der katholischen Kirche nichts Neues, gestritten wurde immer, es ging immer auch um's Durchsetzen, um Deutungsmacht. Und es ging dabei immer wieder, jedenfalls nach den Worten der dabei Engagierten, auch um den Glauben! Den richtigen, wohlgemerkt!

Nun wird jede und jeder von uns hier in der Kirche auch irgendwo einen Platz haben, wird sich bei den diskutierten Inhalten mehr hierhin oder dorthin schlagen. Und ich will auch gar nicht abstreiten, dass es da auch um ernsthafte Themen geht, und es sehr wohl Sinn machen kann, darum zu streiten. Es geht ums Tun, und nicht ums Reden! Aber ich lade mal ein, rauszugehen aus diesem innerkirchlichen Getümmel! Ganz so, wie es heute in der Lesung im Jakobsbrief steht. Es geht ums Tun, und nicht ums Reden!

Was hat die alleinerziehende Mutter mit mehreren Kinder von unserem über den Glauben Reden und Streiten? Was die pflegende Angehörige, die rund um die Uhr zur Stelle ist für die pflegebedürftige Mutter? Was der Asylwerber um die Ecke, der kaum über die Runden kommt in unserem oft kaltem und abweisendem Land? Was die Jugendliche, die keine Lehrstelle findet und den lieben langen Tag im Einkaufszentrum rumhängt? Was haben all die Leute davon, die im schlecht beleumundeten Wohnviertel in viel zu kleinen Wohnungen leben und wenig Perspektiven vor Ort haben? Was die Kinder mit ausländisch klingendem Namen in der Hauptschule, denen offiziell bescheinigt wird, in unserem Bildungssystem wenig Chancen zu haben? Zuerst das Tun, und dann das Reden und Bekennen! Nun, da gibt es wohl zwei Antworten...
...die falsche wäre es, zu sagen: ja liebe Leute, jetzt müssen wir unsere Glaubensinhalte erst mal ausdiskutieren, und dann haben wir auch Zeit für euch!

Die richtige nach dem Jakobusbrief: wir halten eure Nöte, euren Hunger, eure Bedürftigkeit jetzt für das Wichtigste. Daran richten wir uns aus, der Glaube mag, ja wird folgen. Aber wir gehen mit euch mit, helfen euch das Schwere zu tragen, die Lage zu verbessern... wir nehmen euch etwas von eurer Last ab und dann werdet ihr uns vielleicht auch einmal unseren Glauben abnehmen. Aber jetzt geht es um das was ihr zum Leben braucht! Alles andere hat Zeit. Zuerst das Tun, und dann das Reden und Bekennen!

Es tut gut, die Worte der heutigen Lesung zu verinnerlichen. All die Aufgeregtheiten, das innerkirchliche Durcheinanderschnattern, all das könnte etwas leiser und relativiert werden dadurch. Was haben wir davon? Diese Frage tut uns gut - lassen wir sie uns immer wieder stellen von denen, die uns brauchen. Lassen wir uns immer wieder in Frage stellen. Unsere Worte werden dann nicht hohl klingen, wenn wir immer wieder versuchen, sie mit Taten zu sättigen!

(c) DSA Mag. Wilfried Scheidl, Caritas der Diözese Linz
 Sa, 8. Sep 2012 um 23:26 MESZ von Josef

Die Glaubwürdigkeit der Kirche

Die Tradition und die angeblich von Petrus eingesetzten Kirche:

Jesus hat in seiner scharfen Kritik an Unmenschlichkeiten
einiger religiöser Traditionen seines Volkes (z.B. dem Sabbatverständnis Mk 2,27f) ein Maß gesetzt, an dem sich auch die
Kirche messen lassen muss. Das letztlich ausschlaggebende
Kriterium ihrer Verkündigung und ihrer Ordnung ist einzig das Heil der Menschen, dem sie als nur vermittelndes Werkzeug
zu dienen hat.
Jesus hat für das Zusammenleben seines Jüngerkreises klare Weisungen gegeben
(Mt 23,-11; Lk 22,24-27), die diesen Kreis als ein Modell
für das "wahre Israel" ausweisen sollen.
Abgelehnt
wird jede weltliche Herrschaftsstruktur;
die echte Geschwisterlichkeit ist oberste
Zielsetzung für die Kirche.
Was ist daraus geworden?

Liebe Grüße

Josef
 So, 9. Sep 2012 um 0:00 MESZ von Weinbergsarbeiter

Re: zum Sonntag

Lieber Josef,

besonders in der heutigen Zeit, in der man den ganzen Strukturen kaum mehr auskommt, scheint es nicht leicht eine echte "Gemeinde" oder "Gemeinschaft" zu bilden.

Genau das ist momentan ein Anliegen von mir. Es soll mehr als nur ein Tauschhandel sein, es müsste ein einfaches Geben sein. "Leihen und Verleihen" als Nächstenliebe. Aber ohne das Zinssystem von Banken. Und ohne dass man genau das zurückbekommen will, was man gibt.

Und dieses Gefühl drängt mich unwahrscheinlich, es ist das Bewusstsein, dass ab einer bestimmten Nähe zum Herrn dieser Baum des Lebens einem alles gibt. Dieser Sonnenbaum des Saturn! Der Vater gibt mir jetzt schon so viel und nun soll es noch mehr werden. Wie die Vögel die nicht säen aber ernten. Gepriesen sei der Herr! Der Vater zieht mich näher und näher zu sich!

Einen schönen Sonntag!
 So, 9. Sep 2012 um 10:21 MESZ von Frieda

Re: zum Sonntag

Schönen Sonntag allseits!
Grüss Gott Josef
Mit Wohlgefallen habe ich deine Beiträge gelesen. Wohlgefallen deshalb, weil du zunächst die Haltung vertrittst, dass es um REINIGUNG und nicht etwa um Vernichtung des (vermeintlich) Bösen gehe. - Dass sich im Zuge solcher Reinigung durchaus auch herausstellen kann, dass im Grunde nur das "Auge des Reinigers" gereinigt werden musste, damit sich das "Böse in Gutes" wandelte, das ist keinesfalls abwegig, wie mich meine eigenen Erfahrungen auch schon mal lehrten.

Wohlgefallen haben deine Beiträge auch ausgelöst, weil sie wegführen aus der Haltung von ENTWEDER - ODER, und hinführen zum SOWOHL - ALS AUCH. Die Menschheit ist müde gekämpft auf allen Ebenen; es geht endlich einmal darum, sich Gott zu Ergeben mit allen Übeln und Konsequenzen, die wir selbst geschaffen haben, und das setzt zuerst einmal unser demütiges ANNEHMEN der Realität voraus. - Unsere Werke? - Natürlich sollten wir auch Werke vorzuweisen haben, aber sind sie auch wirklich "gut"? - Oder bewerten wir sie bloss mit unserem menschlich-begrenzten Massstab als solche? - Es gibt vermutlich in Sachen "gute Werke" wenig vorzuweisen von Seiten der freien Menschheit, wohl kaum zwei Fischchen und fünf Brote. Was ist das schon, wenn wir sie nicht in die Hände Gottes zurücklegen, damit Er sie segnet, vermehrt und austeilen lässt, dass sie dennoch ausreichen... - Ohne Gnadenwunder aus den Himmeln gäbe es die Menschheit längst nicht mehr! - das ist meine Ansicht!!! -
-

Lieber Weinbergsarbeiter
Der Bogen, den du zu den Banken geschlagen hast, hört sich in meinen Ohren etwas seltsam an. Erstens fällt mir dabei auf, dass dein Gedanke das Potential zur Absonderung aus der gängigen Gemeinschaft birgt. Und zweitens höre ich, dass die Betonung auf dem GEBEN liegt.

Zum GEBEN fällt mir ein, dass jede Einseitigkeit nach Ausgleich ruft. Extreme sind prädestiniert dafür, Menschen aus der gesunden, gerechten Mitte zu (ver-)führen. Einseitiges Geben ruft irgendwann-irgendwo einseitiges Nehmen hervor.

Ein gesundes Zinssystem muss nicht unbedingt schlecht sein. Schliesslich müssen jene, die die Vermittlung von Ressourcen tätigen, auch ein Auskommen haben, damit sie ihre Aufgabe erfüllen können. JESUS hat Seine Jünger gelehrt, der Welt zu geben, was der Welt gebührt und Gott, was Gott gebührt. Also ein SOWOHL - ALS AUCH! JESUS spricht: "Die Söhne sind frei. Damit wir aber bei niemand Anstoss erregen, geh an den See und wirf die Angel aus; den ersten Fisch, den du heraufholst, nimm, öffne ihm das Maul, und du wirst ein Vierdrachmenstück finden. Das gib den Männern als Steuer für Mich und für dich." (Matth. 17,26 + 27)

Auch heisst es, als Gläubige sollen wir uns nur um das Reich Gottes kümmern, alles andere werde uns hinzugegeben. Also wird es uns auch gegeben sein, Zinsen für notwendige Kredite aufzubringen.

Im übertragenen Sinne würde dein vorgeschlagene System, das nur auf GEBEN aufbaut, etwa dem entsprechen, dass Gläubige nur darauf aus wären, das ihrige mitzuteilen, ohne auf's Annehmen und Aufnehmen dessen bedacht zu sein, was die Hörer von sich zu geben haben. Einseitig auf's Geben ausgerichtet zu sein, hat genauso seine Tücken, wie wenn wir nur Nehmen möchten. Ich gebe ein Beispiel. Ein Pfleger betreut einen völlig pflegebedürftigen Menschen. Wenn der Pfleger die Aufgabe nur mit dem Gedanken erfüllt, dass er gibt und hilft, so wird sich der Pflegebedürftige bald einmal nutz- und wertlos fühlen. Wenn der Pfleger aber bereit ist, von dem pflegebedürftigen Menschen und der Situation auch zu NEHMEN, so wird eine Menge kostbarer Einsichten für's Leben zu gewinnen sein und der pflegebedürftige Mensch und dessen Situation wird dem Pfleger Gelegenheiten in Fülle bieten, zu lernen und zu wachsen. Das wären dann die "Zinsen", die der Pfleger für das eingebrachte Kapital gewinnt. ;-)

Lieber Weinbergsarbeiter, es lag mir am Herzen, diesen etwas anderen Blickwinkel zu deinem Vorschlag einzubringen.
Herzlich grüsst
Frieda
 Mo, 10. Sep 2012 um 1:54 MESZ von Weinbergsarbeiter

Re: zum Sonntag

Liebe Frieda, "Dass Geben nach Ausgleich ruft", meintest du.

Das untereinander Helfen will ich nicht so gerne als Geben und Nehmen bezeichnen, wenngleich es in gewissem Sinne das auch ist, weil das auch ziemlich egoistisch gemeint sein kann und in den Köpfen oft so landet.

Wenn ich berechne, was ich wofür bekomme, dann gebe ich ja nicht gerne, sondern gebe nur dann gerne, wenn ich was dafür bekomme. Da aber in einer Gemeinschaft von Menschen, die gerne geben ja auch die anderen mir geben, was ich brauche, ist es auch ein Beschenktwerden durch andere, aber eben ohne das von ihnen zu erwarten. Es funktioniert durch die liebevolle Aufmerksamkeit aller jener Menschen, die sich gerne Gegenseitig unterstützen. Da gibt es in der Bibel so ein Zitat wie "lass die rechte Hand nicht wissen was die linke tut" oder so ähnlich.

Unser weltliches Wirtschaftssystem funktioniert hingegen genau verkehrt rum. Es wird stets berechnet, wie andere am besten geschröpft werden können. Dem finanziellen ist alles untergeordnet, ist mal wer nett, dann damit es mehr Geld oder Macht bringt oder sonst einen "Nutzen" hat. Die Industrie, und natürlich die Finanzwirtschaft, ist das Tier oder dessen Prophet und wir sollen nicht dessen Mal annehmen.

Und das finde ich eben sehr schwer, aber doch unsere Pflicht.

Die Zinspolitik ist ja noch schwerer, weil sie doch Betrug ist, wenn die Menschen mehr zurückzahlen müssen, als an Geld da ist! Gott will nie mehr, als man geben kann. Bei der Zinspolitik müssen stets andere auf der Strecke bleiben, damit die Zinsen bezahlt werden können (Wirtschaftswachstum auf Kosten der anderen).

Nicht zu vergessen ist allerdings, dass auch damals Steuereintreiber etc. von Jesus nur inhaltlich ermahnt wurden, und nicht dass sie generell nicht für den König arbeiten sollen, und das, obwohl die damaligen Herrscher ja ziemlich heftig waren. Man soll aber keinen Auftrag annehmen, von dem man erkennt, dass er andere schädigt. Schwierige Angelegenheit heutzutage, weil fast jeder Job schlechtes bewirkt.
 Mo, 10. Sep 2012 um 9:06 MESZ von Frieda

Re: zum Sonntag

Lieber Weinbergsarbeiter
Ich picke hier einen Satz als Zitat aus deinem Text:
"Es funktioniert durch die liebevolle Aufmerksamkeit aller jener Menschen, die sich gerne Gegenseitig unterstützen. Da gibt es in der Bibel so ein Zitat wie "lass die rechte Hand nicht wissen was die linke tut" oder so ähnlich."
Dieser Gedanke von dir gefällt mir ausgezeichnet. Allerdings taucht zugleich ein Folgegedanke auf: Die Menschen, die diese Bereitschaft zur liebevollen Aufmerksamkeit leben, sollten sich nicht von den Übrigen allzusehr absondern, denn es heisst auch irgendwo in der Bibel, wir sollten nicht nur jene "zum Essen" einladen, die unsere Einladung erwidern würden. Wenn in der Welt das Böse durch das Gute besiegt werden soll und das Dunkel durch das Licht erhellt, dann müssen sich die Lichter in die Dunkelheit hineinbegeben und das Gute mit dem Bösen in Berührung kommen. Nur so ist es möglich, dass das eine durch das andere ersetzt wird.

Ich denke an das Zinsgeschäft zurück: Weil sich Gläubige für zu "rein" und Geld für "schmutzig" hielten, so haben sie den Bereich der Wirtschaft lange Zeit "den Sündern" überlassen. - Nun wundern wir uns über das marode Wirtschaftssystem und sehen es am Rande des Untergangs. - Wenn gottesfürchtige Menschen sich auch dieses "schmutzigen Zweiges" der Menschheit angenommen hätten und sich auch hineingekniet ins Zinsgeschäft, so hätten wir heute ein gesundes Geldsystem und eine menschen- und gotteswürdige Wirtschaft, weil auch diese Bereiche des menschlichen Lebens in Ehrfurcht vor Gott und den Menschen aufgebaut, entwickelt und gehalten worden wären. - Aber was jetzt nicht ist, das wird noch werden! :-) Darum ist jetzt durch das Erbarmen und die Gnade JESU alles im Umbruch, damit wir in heilsamere Gewässer schippern...