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(Last edited on Tuesday, February 7, 2012 at 9:11 AM UTC)
Re: Warum lässt Gott das Leid zu?
Eine Frage und Antwort aus allgemein Christlicher Ansicht zu Bilder / Bildnissen:
Soll man denn gar kein Bild machen?
Gott kann und soll keineswegs abgebildet werden;
die Kreaturen aber dürfen wohl abgebildet werden, doch verbietet Gott, ihre Bilder zu machen und zu haben,
dass man sie verehre oder ihm damit diene.
Wohl dürfe man Bilder von Menschen, machen, aber man dürfe sie unter keinen Umständen verehren. Verehren bedeutet, die Bilder für mehr zu nehmen als sie sind:
ihnen Endgültigkeit, Abgeschlossenheit, Dauerhaftigkeit, ja in gewisser Weise Transzendenz zu verleihen. Da geschieht es dann, dass möglicherweise dem Bild mehr geglaubt wird als dem
oder der, die es abzubilden vorgibt.
Liebe Grüße,
Josef
Soll man denn gar kein Bild machen?
Gott kann und soll keineswegs abgebildet werden;
die Kreaturen aber dürfen wohl abgebildet werden, doch verbietet Gott, ihre Bilder zu machen und zu haben,
dass man sie verehre oder ihm damit diene.
Wohl dürfe man Bilder von Menschen, machen, aber man dürfe sie unter keinen Umständen verehren. Verehren bedeutet, die Bilder für mehr zu nehmen als sie sind:
ihnen Endgültigkeit, Abgeschlossenheit, Dauerhaftigkeit, ja in gewisser Weise Transzendenz zu verleihen. Da geschieht es dann, dass möglicherweise dem Bild mehr geglaubt wird als dem
oder der, die es abzubilden vorgibt.
Liebe Grüße,
Josef
Lieber Josef
Seit längerem bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass die Welt sich mir als mein Spiegelbild präsentiert, und die einzelnen Menschen mit ihrem Verhalten meine reifen und unreifen Persönlichkeitsanteile. Diese Betrachtungsweise gibt mir die Chance, dass ich inwendig an mir arbeiten kann, und aussen "ablesen", in welche Richtung es geht. Ich glaube, das trifft sich ganz mit dem, was du im letzten Abschnitt schreibst.
Allerdings gibt es bei all der Spiegelung eine zeitliche Verzögerung. Deshalb tritt in der Regel zuert eine Verschlimm-Besserung ein, ehe eine Veränderung sich durchsetzt und sichtbar wird. - Solche Erfahrungen sind der Grund, weshalb ich überzeugt bin, dass JESUS Christus leibhaftig wie im Lukasev. 24,36 ff hier inmitten der Menschen wandeln möchte, für die einen erkennbar, für andere unerkannt. Wenn JESUS Christus in einer Handvoll Menschen wirklich auferstanden ist, dann muss sich dies doch früher oder später auch "aussen" spiegeln. Wenn es einst möglich war, dass er unter uns wandelte und mit uns sichtlich fröhlich Mahl hielt, warum sollte dies heute nicht mehr möglich sein. Er tat dies sowohl vor der Kreuzigung wie auch nach der Auferstehung. Ich nehme an, mit dem Aussterben der Zeitzeugen ist mangelnde Liebe zu Ihm eingetreten, und Unreife und Interesselosigkeit unter den Menschen ist wohl der Grund dafür, dass ER Sich für lange Zeit leibhaftig fernhielt, um uns Eigenwillige in unserem freien Willen nicht zu "stören". So haben wir uns denn ohne unser Haupt 2000 Jahre durchgewurstelt und sind hoffentlich durch die bitteren Erfahrungen in dieser Zeit soweit gereift, Göttliches, also Liebe und Güte wertzuschätzen und nicht aus der Welt zu schaffen, wenn es uns denn von Angesicht zu Angesicht begegnet. - Hat Gott uns nicht zu dem Zweck erschaffen?
Zu Bildnissen
Ist denn der Glaube an Gott für einen Menschen überhaupt ohne denkbar? Ist nicht jede Idee, jede Vorstellung, jeder Glaube im Grunde ein Bildnis?
Wer sich kein Bildnis macht von der geistigen Realität, der kann - für mein Gefühl - doch unmöglich etwas davon "verstehen", welches "Verstehen" das eigentliche Sehen ist. Wer könnte ohne eine Vorstellung oder Idee zu fassen etwas Geistiges begreifen, denn die Seele spricht sich ja in der "Bildersprache" aus und der Geist teilt sich im Herzen durch Regungen mit, die wir nur "bildhaft" erfassen und in sinnbildlichen Worten und/oder leibhaftig im Abbild unseres Leibes und der Ausstrahlung wiedergeben können. Für mich geht nichts ohne Bildnisse; da gibts derzeit nichts zu rütteln, auch wenn ich deswegen in die Hölle gehöre. Da fällt mir auch noch ein: In den Lorberschriften steht, dass Gott stetig Gedanken und Ideen entstehen lässt, ihnen Form gibt, und sie mit Seinem Willen fixiert. Das sind doch auch Bildnisse, - und wenn dies Gott eigen ist, so gehört das doch auch zum Menschen. - Oder habe ich jetzt etwas verwechselt?
Liebe Grüsse
Frieda
Mein Bruder, du schreibst: "..., ich lieb dich ja, wie du immer mehr merken wirst."
Ich danke dir für diese Verheissung. Aber Achtung: ich nehme dich beim Wort! Daran werde ich erkennen, dass du mich liebst: wenn du deine Nächsten auch in ihrer Andersartigkeit inskünftig wie freie, ebenbürtige Geschwister behandelst. Hier im Forum anerkennen wir ja alle JESUS Christus als UNSEREN VATER. Darum sollen wir unsere Nächsten auch so behandeln, wie es Seinen Kindern zusteht. Ich drück dir die Daumen und viel Erfolg beim Üben!
Herzlich grüsst
Frieda
Liebe Frieda,
es ist so wie Du geschrieben hast, die Bildersprache begegnet uns seit ewigen Zeiten, zum Beispiel:
Die Herrlichkeit des Dienstes im neuen Bund
2.Korinther 3,18
Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist.
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde
Gen 1,1 – 2,4a
Wir kennen es in etwa so, er nimmt Licht, Wasser und Sand, diese Elemente sind Bilder für uns.
Es entsteht das Bild, Göttliches Licht, die Natur und das Leben.
Auch die Sogenannte Hölle ist eine Bildersprache und wird benutzt um allerlei zu erreichen und durchzusetzen.
(Missbrauch von Bildern bringt LEID UNTER DIE MENSCHEN und macht sie schwach und angreifbar)
Jeder Gedanke -das Logo und das daraus entstehende Wort ist schon eine Art Bildersprache, es entsteht eine Vorstellung, eine Fantasie Gebilde oder eine Realität und oft auch eine Tat.
Auch Bilder aus der Seele können sich als Tat äussern,
als gute oder weniger gute, was der Mensch seit unvorstellbarer Zeit ausgesät hat, tritt zum Vorschein.
So kann er entstanden sein der Ausspruch: Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken.
Wie Du geschrieben hast Bilder oder die Bildersprache gehört zum Menschen, nur soll er sich keine falschen Bilder machen.
"Ich bitte dich, mein Kind, schau den Himmel und die Erde an;
sieh alles, was es gibt, und erkenne:
Gott hat es aus dem Nichts erschaffen,
und so entstehen auch die Menschen" (2Makk 7,28).
Liebe Grüße
Josef
(Last edited on Tuesday, February 7, 2012 at 1:22 PM UTC)
Re: Warum lässt Gott das Leid zu?
Danke sehr für dein Teilen, Josef!
Ich finde sehr spannend was du aus dem 2. Korintherbrief eingebracht hast:
"Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist."
"Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist."
Bedeutet das nicht, dass bereits der werdende Menschengeist, der sich ja laufend verändert im Vervollkommnen, schon als ein Bild der "Herrlichkeit des Herrn" zu betrachten ist? Das Bild eines Menschen, der noch im Werden ist, wird "...von einer Herrlichkeit zur andern...." Auch wenn wir also noch nicht vollkommen sind, betrachtet der Geist den Menschen als Abbild der Herrlichkeit Gottes. Das ist doch genau das, was du, Josef, ansprichst, wenn du nahelegst, den Menschen in seinem UR zu sehen. Habe ich das recht erfasst?
Dem Text aus dem Korintherbrief geht voraus: "Bis heute liegt eine Hülle auf den Herzen der Menschen, ... Sobald sich aber einer dem Herrn JESUS Christus zuwendet, wird die Hülle entfernt."
Dass die Hülle auf dem Herzen liegt, bedeutet doch, dass sich der Mensch (ohne Liebe oder den Herrn) nicht einfühlen kann, weder in den Sinn und den Erfahrungswert eines Schriftwortes, und erst recht nicht in einen Menschen, und gerade darum versteht der Mensch nicht, was ihm begegnet. Der Verstand kann alles erklären, aber das Wort Gottes erschöpft sich niemals völlig in der Erkenntnis des Verstandes. Es gibt zwar in jeglichem Worte und einem jeden Menschen nur eine Wahrheit, aber sie ist auf unzählige verschiedene Weise erfahrbar. Es ist die Vielfalt (aus der Einheit), welche Vielfalt oft an der Oberfläche Anstoss zu Widersprüchlichkeiten und Uneinigkeit gibt. Dabei ist jedes Erleben und jede Erfahrung und jede Überzeugung immer nur ein Zipfel der einen Wahrheit, die auf verschiedenen Ebenen von den einzelnen Menschen unterschiedlich aufgefasst und interpretiert wird / werden kann. Diese Unterschiede sowohl in der Wahrnehmung wie im Ausdruck sind nicht falsch, bloss weil sie etwa konträr erscheinen möchten. Die Unterschiede haben vielmehr ihren Ursprung und Grund im Wesenskeim, der von Gott in den Menschen gelegt ist. Irgendwo hat Lorber darüber geschrieben, dass es doch eigentlich eine Seltsamkeit ist, dass bei ganz gleichen Voraussetzungen, was Erde, Luft und Licht betrifft, dennoch verschiedenartigste Pflanzen ein und demselben Erdreich entspriessen. Alles wird zudem auch noch mit demselben Wasser begossen, und dennoch gedeiht beinahe auf demselben Flecken ein Grashalm, eine Blume und ein Wurzelgemüse. Wie denn das? Es ist der Geistkeim, der in den Samen gelegt ist, der aus der Umgebung das seinem Wesen Zusagende an sich zieht und seiner Art gemäss eben unterschiedlich manifestiert. - Und wie bei den Pflanzen, so auch bei den Menschen. Darum sollten wir uns nicht allzusehr über Unterschiede aufhalten, sondern mehr staunen und uns freuen über die Wunderkraft Gottes, die solche Vielfalt aus Seiner Einheit hervorzubringen vermag. Die Unterschiede zu unserm Eigenen sollten Grund zur Freude sein und nicht Anlass geben zu Verurteilung und Bekämpfung des Anderen. Durch diese Haltung wird wohl am ehesten die Herrlichkeit des Herrn zu stets vollendeteren Bildern vor unseren Augen aufgedeckt.
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Wie freut mich nun dieses weitere Schrittchen im Verstehen. "Stückwerk ist unser Erkennen... Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin." (1 Korinther 13,9 + 12)
Die Krankheit gehört zum Leben
Die Krankheit ist Teil des Lebens. Aber eben nicht als Wachstum oder Erfüllung. Sondern als Unterbrechung, Zäsur, als Ungewissheit, Last, Plage. Sie ist kein Unfall, sondern die Offenlegung der ganz normalen Begrenztheit aller menschlichen Befriedigung und Erfüllung. Sie definiert mich in meiner zerbrechlichen, schwachen, ungesicherten, unvollkommenen Existenz.
Sie offenbart in aller Deutlichkeit, was auch dann verborgen in mir liegt, wenn es mir gut geht. Ich fürchte die Krankheit; denn ich will nicht, dass die Wahrheit über mich, meine Begrenztheit, meine Armseligkeit zum Vorschein kommt.
Aus: Carlo M. Martini, Hören, was der Leib uns sagt. Verlag Neue Stadt, München Zürich Wien 2000.
Die Krankheit ist Teil des Lebens. Aber eben nicht als Wachstum oder Erfüllung. Sondern als Unterbrechung, Zäsur, als Ungewissheit, Last, Plage. Sie ist kein Unfall, sondern die Offenlegung der ganz normalen Begrenztheit aller menschlichen Befriedigung und Erfüllung. Sie definiert mich in meiner zerbrechlichen, schwachen, ungesicherten, unvollkommenen Existenz.
Sie offenbart in aller Deutlichkeit, was auch dann verborgen in mir liegt, wenn es mir gut geht. Ich fürchte die Krankheit; denn ich will nicht, dass die Wahrheit über mich, meine Begrenztheit, meine Armseligkeit zum Vorschein kommt.
Aus: Carlo M. Martini, Hören, was der Leib uns sagt. Verlag Neue Stadt, München Zürich Wien 2000.