Gottes Neue Bibel

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 Di, 31. Jan 2012 um 20:04 MEZ von Petra

Re: "Befreie uns vom Bösen" Ein Erlebnisbericht

Liebe Frieda,

Deine Vorschläge mit meinem Sohn Unternehmungen zu starten treffen bei mir auf offene Ohren. Ich habe es oft so gehalten, wie Du schreibst und bin nun traurig, dass ich mich von den Dämonen einwickeln lassen habe.
Mein Sohn ist nicht zum Abendbrot gekommen und ich fühle mich schuldig und mache mir Sorgen, dass ich ihn heute "überfordert" habe.

Ich werde für mich nochmals prüfen, ob ich an dieser Stelle meinen Erlebnisbericht beende.

Danke für Deine offenen Worte-

Liebe Grüße
von Petra!

 Di, 31. Jan 2012 um 21:28 MEZ von Frieda
(Zuletzt bearbeitet am Dienstag, 31. Januar 2012 um 21:33 MEZ)

Re: "Befreie uns vom Bösen" Ein Erlebnisbericht

Liebe Petra
Ich hoffe, dass du nicht aus einer Art "Hörigkeit" mir gegenüber zu deinem Urteil über dich selber gekommen bist. - Auf jeden Fall sehe ich in deinem Verhalten in erster Linie eine Erfahrung, die dir mehr Weitblick und Einsicht ins Hintergründige des Lebens beschert und darum weiterhilft, und nicht etwa ein Versagen. Zuerst muss sich der Mensch ja in einer Situation zurechtfinden, ehe er kompetent handeln kann. So ist das doch immer im Leben: Wir lernen ständig dazu! JESUS sagt: "Wer fällt wohl öfter im Gehen als die Kindlein?! - Und dennoch sage Ich: Wenn ihr nicht werdet wie die Kleinen, werdet ihr nicht eingehen in Mein Reich der Himmel. Warum denn also? - Weil...Ich dem Schwachen und dadurch Demütigen stets näher bin als einem Starken oder sich wenigsten törichterweise stark Wähnenden!" (aus Himmelsgaben, Seite 190,14 + 15; siehe auch Thema "Die Seelenlampe der Selbsterkenntnis" hier im Forum).
Wer selber immer mal wieder in etwas hineintappt, lernt aus Erfahrung. Darüber hinaus fühlt sich ein solcher Mensch mit den (anderen) Blinden stets verbunden; er versteht sie und ärgert sich nicht (mehr) über sie, sondern vermag sie mehr und mehr sanftmütig und geduldig zu lieben.

Ich möchte mit dir nun hier offen meinen Erlebnisbericht teilen, von dem ich vorhin schrieb: Als ich heiratete, da war ich innerlich ein völlig unreifer Mensch. So erkannte ich nicht, dass mein Mann sich nicht aus der inneren Abhängigkeit von seiner Mutter gelöst hatte. Eine leidvolle Zeit begann, in der meine Schwieger alles tat, um mich in Misskredit zu bringen, weil ich mich nicht in das alte Familienmuster fügen wollte. Obwohl es bald sichtbar wurde, dass der jungen Ehe Zerstörung drohte, nutzte die Frau sogar unfaire Mittel, um den Todesstoss zu setzen, nicht böswillig, sondern im überzeugten Glauben, dass ich die falsche Frau für ihren Sohn wäre. Jedes Gespräch verhallte ungehört. Das Symbol dieser misslichen Situation war ein wunderschönes, gerahmtes Bild meines Mannes, als er ein herziger, 3-jähriger Knabe war. Die Frau hegte und hätschelte dieses Bild(nis) meines Mannes und stellte es stets demonstrativ in den Mittelpunkt des Gastraumes, da sie uns (später nur noch meinen Mann) "verwöhnte". Ich fühlte - ähnlich wie du beim Schmuck deines Sohnes - dass die unsichtbaren Fäden, an denen mein Mann nach ihrer Pfeife funktionierte, irgendwie mit diesem Bild in Beziehung standen. In mir wünschte ich nichts sehnlicher, als dass sie dies Bild(nis) endlich einmal "ablegen" bzw. versorgen möchte, und damit meinen Mann aus ihrer Manipulation freigeben möchte.
Sie wurde unheilbar krank, und eines Tages, als ich sie alleine besuchte, griff sie zum Bild und sprach zu mir: "Ich weiss, dass dir dies Bild immer viel bedeutet hat; nun kannst du es haben."
- Nie hätte ich so etwas zu träumen gewagt. In diesem Augenblick wusste ich, dass ich "gewonnen" hatte, bzw. dass mein Mann innerlich wirklich frei war. Die Ehe aber hatten wir beide "in gemeinsamer Arbeit" lange zuvor vermocht zu festigen. Das nun freiwillig geschenkte Bild war dazu nur noch die Bestätigung und der Segen von einer Frau, die einst eine überaus traumatische Kindheit erlebte und vielleicht darum alle ihre Hoffnungen für's Alter auf ihre Söhne setzte, von denen sie einen an mich "verlor".

Ich war in der schwierigen Zeit öfters nahe daran, sie darauf aufmerksam zu machen, dass das Bild eines 3-Jährigen doch nicht mehr der Gegenwart entsprach und dass sie endlich ein aktuelles Bild ihres Sohnes - wenn überhaupt - in ihren Wohnräumen "ausstellen" solle. Manchmal sah ich das Bild, und wurde voller Ärger. Manchmal hatte ich das Gefühl, ich müsse bloss zuwege bringen, dass sie dieses Bild versorgen oder entsorgen möchte, - und mein Mann wäre ein freier Mensch. Das Bild verfolgte mich zuweilen sogar in die Träume, und mir schien, als ob das Glück und Heil unserer Familie von diesem Bilde abhinge. Manchmal hätte ich das Bild am liebsten zerschlagen und zertrampelt...

Aber im Gebet führte mich JESUS Christus immer wieder auf das Wesentliche in meinem Leben zurück, und so nahm alles einen guten, wenn auch schmerzvollen Verlauf, und zuletzt ist mir dies Bild als "Triumph" zugefallen. - Heute weiss ich auch, dass meine Schwieger mir zu ihren Lebzeiten eine grossartige - wenn auch unbewusste - Lehrmeisterin im Namen JESU war. Darüber hinaus verdient sie Dankbarkeit, dass sie den wunderbaren Menschen an meiner Seite geboren und aufgezogen hat. Ich möchte mit niemandem tauschen.
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Dies ist es, was ich aufzeigen wollte: Gegenstände haben Symbolcharakter und sind "Äusserlichkeiten", die für Inneres stehen. Wenn wir anhand der äusseren Dinge (auch Menschen) den eigenen inneren Verstrickungen und Knoten auf die Spur kommen, dann können wir mit JESU Hilfe alles lösen. Wenn ich es recht verstanden habe, dann zeigt der Kampf um den ausgefallenen und vielleicht auch ausfälligen Schmuck die innere Verflechtung rund um persönliche Freiheit und Abhängigkeiten an. Darin verwoben ist ganz stark das Thema Disziplin und Selbstverantwortung. Du kannst diese Eigenschaften in deinem Sohn nicht zur Reife bringen, aber du kannst ihm Freiheit geben, indem du ihn soweit als möglich aus deiner Fremdbestimmung (Abhängigkeit) entlässt und ihm das grösstmögliche Recht zur Selbstbestimmung zugestehst. Annehmen, respektieren, ermutigen und vertrauen heissen die Losungsworte, und nur mahnen bzw. Grenzen setzen, sofern das Recht auf Selbstbestimmung missbraucht wird, indem der Sohn etwa mit seinen Bestrebungen sein eigenes oder fremdes Leben gefährdet, oder anderswie seine eigene Freiheit und Unabhängigkeit oder die persönliche Freiheit und Unabhängigkeit anderer gefährdet.
Schlafe gut, und liebe Grüsse
Frieda