Die verletzende Zunge
(Jakobus 3,1-12)
1
[Dem Chormeister; ein Psalm von David.] Höre, o Gott, meinen klagenden Ruf! Vor dem schrecklichen Feind bewahre mein Leben!
2
Behüte mich vor den Plänen der Bösen, vor der Übeltäter Toben!
3
Gleich einem Schwert wetzen sie ihre Zungen, giftigen Pfeilen gleich kommen Worte aus ihrem Mund,
4
um aus dem Hinterhalt den Frommen zu treffen, zu fällen ihn jählings ohne Scheu.
5
Fest fassen sie bösen Beschluß. Sie verabreden, Schlingen zu legen und denken: "Es sieht uns ja keiner!"
6
Nur auf Frevel ist aus ihr Sinnen, den ersonnenen Plan verbergen sie schlau. Unergründlich ist ihr Inneres, das Herz eines jeden.
7
Doch Gott wird sie treffen mit seinem Pfeil: Plötzlich sind sie verwundet.
8
Die eigene Zunge bringt sie zu Fall. Es schütteln sich alle, die auf sie schauen.
9
Schrecken wird alle Menschen erfassen. Sie werden Gottes Taten erkennen und verstehen lernen sein Walten.
10
Der Gerechte wird sich freuen im Herrn, er findet bei ihm seine Zuflucht. Rühmen werden sich alle Redlichen.