Gottes Neue Bibel

Der Brief an die Hebräer

Volksbibel 2000

- Kapitel 10 -

Tieropfer unzureichend

(Psalm 40,1-17)
1
Das Gesetz ist ein Schatten der künftigen Güter, nicht das Urbild der Dinge. Darum ist es niemals imstande, durch die gleichen, alljährlich wiederkehrenden Opfer, die Opfernden zur Vollkommenheit zu führen.
2
Denn hätte man, wenn die Opfernden nach einmaliger Reinigung kein Sündenbewußtsein mehr gehabt hätten, nicht mit den Opfern aufgehört?
3
Durch sie wird vielmehr die Erinnerung an die Sünden in jedem Jahr neu wachgerufen.
4
Es ist unmöglich, daß das Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnimmt.

Der Tod Christi erfüllt den Willen Gottes

5
Darum sagt er bei seinem Eintritt in die Welt: "Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir geschaffen.
6
An Brand- und Sühnopfern hast du kein Wohlgefallen gehabt.
7
Da sagte ich: Siehe, ich komme, wie in der Buchrolle von mir geschrieben steht, deinen Willen, o Gott, zu erfüllen."
8
Oben sagt er: "Schlacht- und Speiseopfer, Brand- und Sühnopfer hast du nicht gewollt. Du hast daran kein Wohlgefallen gehabt," und doch werden sie nach dem Gesetz dargebracht.
9
Dann fährt er fort: "Siehe, ich komme, deinen Willen zu erfüllen." - Damit hebt er das erste auf, um das zweite in Kraft zu setzen;
10
kraft dieses Willens sind wir ein für allemal geheiligt durch die Hingabe des Leibes Jesu Christi.

Der Tod Christi vervollkommnet die Geheiligten

11
Jeder Priester steht Tag für Tag im Dienst und bringt oftmals dieselben Opfer dar, die doch niemals die Kraft haben, Sünden zu tilgen.
12
Dieser aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich dann für immer zur Rechten Gottes gesetzt.
13
Nun wartet er nur noch, "bis seine Feinde ihm zum Schemel für seine Füße gemacht werden."
14
Mit dem einmaligen Opfer hat er ein für allemal die zur Vollendung geführt, die geheiligt werden.
15
Das bezeugt uns auch der Heilige Geist. Denn nachdem er gesagt hat:
16
"Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließe nach jenen Tagen," sagt der Herr: "Ich lege mein Gesetz in ihr Herz und schreibe es in ihre Seele,
17
und ihrer Sünden und Frevel werde ich keineswegs mehr gedenken."
18
Wo aber diese vergeben sind, bedarf es keines Opfers mehr für die Sünde.

Das Bekenntnis festhalten

(Judas 1,17-23)
19
Da wir also, Brüder, die Zuversicht haben, durch das Blut Jesu in das Allerheiligste einzutreten, -
20
diesen neuen, lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist durch sein Fleisch, hat er uns eröffnet -,
21
und da wir einen Hohenpriester über das Haus Gottes haben,
22
laßt uns mit aufrichtigem Herzen voll Glaubenszuversicht hinzutreten, die Herzen gereinigt vom bösen Gewissen, und den Leib gewaschen mit reinem Wasser.
23
Laßt uns festhalten am unwandelbaren Bekenntnis unserer Hoffnung; - denn treu ist, der die Verheißung gegeben hat -,
24
laßt uns auch darauf bedacht sein, einander zur Liebe und zu guten Werken anzuspornen,
25
euren Versammlungen nicht fernzubleiben, - wie es einigen zur Gewohnheit geworden ist -, vielmehr einander aufzumuntern, und das um so mehr, als ihr herannahen seht den Tag.

Die Gerechten leben durch den Glauben

26
Denn wenn wir nach Erkenntnis der Wahrheit vorsätzlich sündigen, gibt es für die Sünden kein Opfer mehr,
27
sondern die schreckliche Erwartung des Gerichts und der Feuersglut, die die Widerspenstigen verzehren wird.
28
Hat jemand das Gesetz des Mose übertreten, wird er auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen ohne Erbarmen mit dem Tod bestraft.
29
Was glaubt ihr, eine wieviel schwerere Strafe der verdient, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt, das Blut des Bundes, durch das er geheiligt worden ist, geringschätzt und den Geist der Gnade schmäht?
30
Wir kennen doch den, der gesagt hat: "Mein ist die Rache. Ich will vergelten." Und weiter: "Der Herr wird sein Volk richten."
31
Schrecklich ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!
32
Gedenkt der früheren Tage, in denen ihr nach eurer Erleuchtung so manchen Leidenskampf bestanden habt.
33
Ihr wurdet Beschimpfungen und Drangsalen preisgegeben oder wart Leidensgenossen derer, die davon betroffen waren.
34
Mit den Gefangenen habt ihr gelitten und den Raub eurer Güter freudig ertragen, da euch bewußt war, etwas Besseres und Bleibendes zu besitzen.
35
So werft denn eure Zuversicht nicht weg; sie bringt reichen Lohn!
36
Ihr bedürft aber der Geduld, um den Willen Gottes zu erfüllen und so die Verheißung zu empfangen.
37
Denn: "Nur ein Weilchen noch. Dann kommt, der da kommen soll, und wird nicht säumen.
38
Mein Gerechter aber wird aus dem Glauben leben; weicht er zurück, hat meine Seele an ihm kein Wohlgefallen."
39
Wir aber gehören nicht zu denen, die zurückweichen und zugrunde gehen, sondern zu denen, die glauben und das Leben erwerben.