(Apostelgeschichte 9,1-19; Apostelgeschichte 26,1-23)
1
Brüder und Väter, hört jetzt meine Verteidigung vor euch an!
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Als sie hörten, daß er hebräisch zu ihnen sprach, hielten sie noch mehr Ruhe. Er fuhr fort:
3
Ich bin ein Jude, gebürtig aus Tarsus in Zilizien, auferzogen aber hier in dieser Stadt und unterrichtet zu Füßen Gamaliels streng nach dem väterlichen Gesetz. Ich war ein Eiferer für Gott, wie ihr alle es heute seid.
4
Als solcher habe ich diese Lehre bis auf den Tod verfolgt und Männer und Frauen gefesselt in die Gefängnisse gebracht.
5
Das bezeugen mir auch der Hohepriester und das ganze Ältestenkollegium. Von ihm hatte ich Briefe an die Brüder in Damaskus erhalten und bin dorthin gezogen, um auch von dort die3588 Anhänger gefesselt zur Bestrafung nach Jerusalem zu bringen.
6
Als ich dahinzog und mich Damaskus näherte, umstrahlte mich plötzlich zur Mittagszeit vom Himmel her ein starkes Licht.
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Ich stürzte zu Boden und hörte eine Stimme, die mir zurief: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?
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Ich antwortete: Wer bist du, Herr? Er sagte zu mir: Ich bin Jesus der Nazoräer, den du verfolgst.
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Meine Begleiter sahen zwar das Licht, die Stimme dessen aber, der mit mir redete, hörten sie nicht.
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Ich fragte weiter: Herr, was soll ich tun? Der Herr erwiderte mir: Steh auf und zieh nach Damaskus. Dort wird dir alles gesagt, was zu tun für dich bestimmt ist.
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Da ich aber wegen des Glanzes jenes Lichtes nicht mehr sehen konnte, wurde ich von meinen Begleitern an der Hand geführt und gelangte so nach Damaskus.
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Ein gewisser Hananias, ein frommer, gesetzestreuer Mann, der bei allen dortigen Juden in gutem Ruf stand,
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kam, trat vor mich hin und sagte: Bruder Saul, werde wieder sehend! - In demselben Augenblick konnte ich ihn sehen.
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Er fuhr fort: Der Gott unserer Väter hat dich dazu bestimmt, seinen Willen zu erkennen, den Gerechten zu schauen und einen Ruf aus seinem Mund zu vernehmen.
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Denn du sollst vor allen Menschen sein Zeuge dafür sein, was du gesehen und gehört hast.
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Nun denn, was zögerst du noch? Steh auf, rufe seinen Namen an, laß dich taufen und deine Sünden abwaschen.
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Als ich dann wieder nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, geriet ich in Verzückung.
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Ich sah ihn, und er sagte zu mir: Beeile dich, von Jerusalem bald wegzuziehen! Denn sie werden dein Zeugnis über mich nicht annehmen.
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Da entgegnete ich: Herr, sie wissen doch, daß ich gerade deine Gläubigen ins Gefängnis werfen und in den Synagogen geißeln ließ.
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Und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, stand ich selbst dabei, stimmte zu und verwahrte die Kleider seiner Mörder.
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Doch er sagte zu mir: Zieh weg, denn ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden.
Paulus' römisches Bürgerrecht
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Bis dahin hörten sie ihm zu. Jetzt aber erhoben sie ihre Stimme und schrien: Hinweg von der Erde mit einem solchen Menschen! Er darf nicht am Leben bleiben!
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So schrien sie, schleuderten ihre Mäntel hin und her und wirbelten Staub in die Luft.
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Deshalb ließ ihn der Oberst in die Kaserne führen und gab Befehl, ihn unter Geißelhieben zu verhören. Auf diese Weise wollte er herausbringen, warum sie so gegen ihn tobten.
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Schon hatte man Paulus in die Riemen gespannt, als er dem dabeistehenden Hauptmann entgegenhielt: Dürft ihr einen römischen Bürger geißeln, dazu noch ohne Richterspruch?
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Auf diese Worte hin ging der Hauptmann zum Obersten, machte Meldung und sagte: Was hast du vor? Dieser Mann ist ja römischer Bürger!
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Da ging der Oberst hin und fragte ihn: Sage mir, bist du römischer Bürger? Er antwortete: Ja!
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Der Oberst entgegnete: Ich habe mir dieses Bürgerrecht für eine große Summe erworben. Paulus erwiderte: Ich dagegen besitze es von Geburt an.
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Sofort ließ man von der beabsichtigten Folter ab; und auch der Oberst geriet in Furcht, nachdem er erfahren hatte, daß er römischer Bürger sei, - weil er ihn hatte fesseln lassen.
Der Sanhedrin ist gespalten
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Weil er Gewißheit darüber haben wollte, welche Klagen die Juden gegen ihn vorzubringen hätten, berief er am folgenden Tag die Hohenpriester und den ganzen Hohen Rat zusammen, ließ Paulus die Fesseln abnehmen, ihn vorführen und ihn dann hinabbringen und ihnen gegenüberstellen.