Gottes Neue Bibel

Das fünfte Buch Mose: Deuteronomium

Volksbibel 2000

- Kapitel 5 -

Die Zehn Gebote im Überblick

1
Mose berief alle Israeliten und sagte zu ihnen: "Höre, Israel, die Gesetze und Rechtsbestimmungen, die ich euch heute verkünde! Lernt sie und bemüht euch, sie zu halten!
2
Der Herr, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen.
3
Nicht mit unseren Vätern schloß der Herr diesen Bund, sondern mit uns, die wir heute noch alle hier am Leben sind.
4
Von Angesicht zu Angesicht redete der Herr am Berg mit euch aus dem Feuer.
(2. Mose 20,1-17)
5
Ich stand damals zwischen dem Herrn und euch, um euch das Wort des Herrn zu verkünden; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und stiegt nicht auf den Berg. Die Worte lauteten:
6
Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten, dem Haus der Knechtschaft, weggeführt hat.
7
Du sollst neben mir keine anderen Götter haben!
8
Du sollst dir kein Schnitzbild machen, kein Bild von dem, was oben im Himmel oder unten auf der Erde oder im Wasser unter der Erde ist!
9
Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und sie nicht anbeten; denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter an den Kindern straft, an den Enkeln und Urenkeln derer, die mich hassen;
10
Barmherzigkeit hingegen bis ins tausendste Glied denen erweist, die mich lieben und meine Gebote halten.
11
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen! Denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.
12
Achte darauf, den Sabbat zu heiligen, wie der Herr, dein Gott, dir geboten hat!
13
Sechs Tage magst du arbeiten und alle deine Geschäfte verrichten!
14
Aber der siebte Tag ist ein Ruhetag zu Ehren des Herrn, deines Gottes. Da darfst du keinerlei Arbeit tun, weder du noch dein Sohn oder deine Tochter, weder dein Knecht noch deine Magd, weder dein Ochse noch dein Esel noch all dein Vieh noch der Fremdling, der bei dir innerhalb deiner Tore weilt! Dein Knecht und deine Magd sollen ruhen können wie du.
15
Denke daran, daß du selbst ein Knecht warst in Ägypten, und daß dich der Herr, dein Gott, von dort mit starker Hand und hocherhobenem Arm weggeführt hat! Darum befiehlt dir der Herr, dein Gott, den Sabbat zu feiern.
16
Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie der Herr, dein Gott, dir befohlen hat, damit du lange lebst und es dir wohlergeht in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir geben wird!
17
Du sollst nicht töten!
18
Du sollst nicht ehebrechen!
19
Du sollst nicht stehlen!
20
Du sollst gegen deinen Nächsten kein falsches Zeugnis ablegen!
21
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau! Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten, noch seinen Acker, seinen Knecht, seine Magd, seinen Ochsen, seinen Esel, noch irgend etwas, was deinem Nächsten gehört!
(2. Mose 20,18-21; Hebräer 12,18-29)
22
Diese Wort sprach der Herr zu eurer ganzen Gemeinde auf dem Berg aus dem Feuer und der Wetterwolke mit lauter Stimme; sonst nichts. Er schrieb sie dann auf zwei Steintafeln, und diese gab er mir.

Das Volk fürchtet sich vor Gottes Anwesenheit

23
Als ihr die Stimme aus dem Dunkel hörtet - der Berg loderte in Feuersglut -, da tratet ihr, alle eure Stammeshäupter und Ältesten, zu mir heran
24
und sagtet: Wahrlich, der Herr, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und Größe sehen lassen, und wir haben seine Stimme aus dem Feuer gehört. Heute haben wir erlebt, daß der Herr mit einem Menschen reden kann und dieser doch am Leben bleibt.
25
Aber warum sollten wir jetzt sterben? Denn dieses gewaltige Feuer wird uns verzehren. Wenn wir die Stimme des Herrn, unseres Gottes, noch weiter hören, werden wir sterben.
26
Denn wo gibt es ein menschliches Wesen, das wie wir die Stimme des lebendigen Gottes aus dem Feuer reden hörte und doch am Leben blieb?
27
Tritt du hinzu und höre, was der Herr, unser Gott, sagen wird! Berichte du uns dann alles, was der Herr, unser Gott, dir sagen wird! Wir wollen es hören und befolgen.
28
Als der Herr eure Worte vernahm, die ihr laut zu mir sagtet, sprach der Herr zu mir: Ich habe die Worte gehört, die dieses Volk laut zu dir sagte. Sie haben recht in allem, was sie sagen.
29
Möchte dies doch immer ihre Gesinnung bleiben, mich allezeit zu fürchten und all meine Gebote zu halten. Dann soll es ihnen und ihren Kindern immer wohl ergehen.
30
Geh hin und sage ihnen: Kehrt in eure Zelte zurück!
31
Du aber bleibe hier bei mir! Ich will dir alle Gebote, Gesetze und Rechtsbestimmungen kundtun, die du sie lehren sollst, damit sie danach handeln in dem Land, das ich ihnen zum Besitz geben will.
32
Habt also acht, so zu tun, wie euch der Herr, euer Gott befohlen hat! Weicht weder nach rechts noch nach links davon ab!
33
Wandelt genau den Weg, den der Herr, euer Gott, euch angewiesen hat, damit ihr am Leben bleibt und es euch wohlergeht, und ihr lange in dem Land wohnen dürft, das ihr in Besitz nehmen sollt.