Gottes Neue Bibel

Das fünfte Buch Mose: Deuteronomium

Volksbibel 2000

- Kapitel 28 -

Segnungen bei Gehorsam

(3. Mose 25,18-22)
1
Wenn du dem Herrn, deinem Gott, getreulich gehorchst und alle seine Gebote, die ich dir heute gebe, gewissenhaft beobachtest, so wird dich der Herr, dein Gott, über alle Völker der Erde erheben.
2
Alle die folgenden Segnungen werden über dich kommen und bei dir eintreffen, wenn du dem Herrn, deinem Gott, gehorchst.
3
Gesegnet wirst du sein in der Stadt und gesegnet auf dem Feld.
4
Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Ackers, die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und die Tracht deiner Schafe.
5
Gesegnet wird sein dein Erntekorb und dein Backtrog.
6
Gesegnet wirst du sein bei deiner Ankunft und gesegnet bei deinem Weggang.
7
Der Herr wird deine Feinde, die sich gegen dich erheben, vor dir niederstrecken. Auf einem Weg ziehen sie gegen dich, doch auf sieben Wegen fliehen sie vor dir.
8
Der Herr wird dir Segen verleihen in deinen Vorratskammern und bei allen Werken deiner Hände. Er wird dich segnen in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir geben will.
9
Der Herr wird dich zu seinem heiligen Volk machen, wie er dir geschworen hat, wenn du die Gebote des Herrn, deines Gottes, beobachtest und auf seinen Wegen wandelst.
10
Alle Völker der Erde werden sehen, daß du mit Recht>Volk des Herrn< genannt wirst, und dich fürchten.
11
Der Herr wird dich überhäufen mit Gütern, mit der Frucht deines Leibes, des Viehes und des Ackers in dem Land, das dir zu verleihen der Herr deinen Väter zugeschworen hat.
12
Der Herr wird für dich seine reiche Schatzkammer, den Himmel, öffnen, um deinem Land zu rechten Zeit Regen zu spenden und alle Arbeit deiner Hände zu segnen. Dann kannst du vielen Völkern leihen, ohne selbst borgen zu müssen.
13
Der Herr wird dich zum Haupt machen und nicht zum Schwanz. Du wirst nur oben sein und niemals unten, wenn du den Geboten des Herrn, deines Gottes, die ich dir heute gebe, gehorchst und sie gewissenhaft beobachtest.
14
Von allem, was ich dir heute gebiete, weiche weder nach rechts noch nach links ab, indem du anderen Götter nachgehst und ihnen dienst!

Flüche bei Ungehorsam

(3. Mose 20,1-9; 3. Mose 26,14-39)
15
Wenn du aber dem Herrn, deinem Gott, nicht gehorchst und all seine Gebote und Satzungen, die ich dir heute gebe, nicht gewissenhaft befolgst, so werden alle folgenden Flüche über dich kommen und dich treffen:
16
Verflucht wirst du sein in der Stadt, verflucht auf dem Feld.
17
Verflucht wird sein dein Erntekorb und dein Backtrog.
18
Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Ackers, der Wurf deiner Rinder und die Tracht deiner Schafe.
19
Verflucht wirst du sein bei deiner Ankunft und verflucht bei deinem Weggang.
20
Der Herr wird dir Fluch, Verwirrung und Schrecken schicken bei allen Arbeiten, die du unternimmst, bis du in kurzer Zeit ganz zugrunde gegangen bist ob deiner bösen Taten, durch die du den Abfall von mir vollzogen hast.
21
Der Herr wird die Pest über dich bringen, bis er dich ganz aus dem Land ausgerottet hat, in das du ziehen willst, um es in Besitz zu nehmen.
22
Der Herr wird dich schlagen mit Schwindsucht, Fieber, Entzündung, Hitze, Krieg, Getreidebrand und Mißwachs. Diese Plagen werden dich verfolgen, bis du zugrunde gegangen bist.
23
Der Himmel über deinem Haupt wird zu Erz und die Erde unter deinen Füßen zu Eisen werden.
24
Der Herr wird den Regen in deinem Land in Flugsand und Staub verwandeln. Sie fallen vom Himmel auf dich herab, bis du vernichtet bist.
25
Der Herr wird dich vor deinen Feinden niederstrecken. Auf einem Weg ziehst du gegen sie, doch auf sieben Wegen wirst du vor ihnen fliehen. Für alle Reiche der Erde wirst du zum Schreckbild.
26
Deine Toten werden allen Vögeln des Himmels und den wilden Tieren zum Fraß dienen, und niemand wird sie verscheuchen.
27
Der Herr wird dich schlagen mit dem ägyptischen Geschwür, mit Beulen, Krätze und Grind, davon du nicht mehr geheilt werden kannst.
28
Der Herr wird dich schlagen mit Wahnsinn, Blindheit und Verwirrung des Geistes.
29
Am hellen Mittag tappst du umher, wie der Blinde im Finstern tappt. Bei deinen Unternehmungen wirst du kein Glück haben. Allezeit wirst du bedrückt und beraubt werden, ohne daß dir jemand hilft.
30
Du verlobst dich mit einer Frau, doch ein anderer wird sich mit ihr abgeben. Du baust dir ein Haus, doch du wirst nicht darin wohnen. Du legst einen Weinberg an, doch kannst du seine Frucht nicht genießen.
31
Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet, doch bekommst du nichts davon zu essen. Dein Esel wird dir vor den Augen geraubt und kehrt nicht mehr zu dir zurück. Dein Kleinvieh fällt deinen Feinden anheim, und niemand kommt dir zu Hilfe.
32
Deine Söhne und Töchter werden einem fremden Volk als Beute zufallen. Deine Augen müssen es ansehen und vergehen in stetem Weh nach ihnen. Doch du bist machtlos.
33
Die Frucht deines Bodens und den ganzen Ertrag deiner Mühen wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst. Du wirst ständig unterdrückt und allezeit mißhandelt sein.
34
Wahnsinnig wirst du werden beim Anblick dessen, was du mit eigenen Augen ansehen mußt.
35
Der Herr wird dich schlagen mit bösen Geschwüren an den Knien und Schenkeln, so daß an dir nichts heil bleibt von der Fußsohle bis zum Scheitel.
36
Der Herr wird dich und den König, den du über dich setzen wirst, wegführen zu einem Volk, das du und deine Väter nicht gekannt haben. Du wirst dort fremden Göttern von Holz und Stein dienen.
37
Du wirst ein Gegenstand des Entsetzens, des Spottes und Hohnes werden bei allen Völkern, zu denen der Herr dich führen wird.
38
Samen wirst du in Menge aufs Feld bringen, doch nur wenig davon ernten, weil die Heuschrecken es abfressen.
39
Weinberge wirst du pflanzen und bebauen. Doch den Wein wirst du nicht trinken und auf Vorrat legen, weil der Wurm ihn frißt.
40
Ölbäume wirst du in deinem ganzen Gebiet haben, doch du kannst dich nicht mit Öl salben, weil deine Oliven abfallen.
41
Söhne und Töchter wirst du haben, doch sie gehören dir nicht, weil sie in die Gefangenschaft wandern.
42
All deine Bäume und deine Feldfrucht wird das Ungeziefer vernichten.
43
Der Fremdling, der bei dir weilt, wird immer höher über dich emporkommen. Du aber sinkst immer tiefer herab.
44
Er borgt dir; doch du kannst ihm nicht borgen. Er wird zum Haupt werden, du aber zum Schwanz.
45
Alle diese Flüche werden über dich kommen, dich verfolgen und dich treffen, bis du vernichtet bist, wenn du dem Herrn, deinem Gott, nicht gehorchst und seine Gebote und Satzungen, die er dir gab, nicht beobachtest.
46
Sie werde dir und deinen Nachkommen als Zeichen und Wunder immerdar anhaften.
47
Wenn du dem Herrn, deinem Gott, trotz allen Überflusses nicht freudig und gern hast dienen wollen,
48
so sollst du in Hunger und Durst, in Blöße und gänzlichem Mangel deinen Feinden hörig sein, die der Herr gegen dich schickt. Er wird dir ein eisernes Joch auf den Nacken legen, bis er dich vernichtet hat.
49
Der Herr wird aus weiter Ferne, vom Ende der Welt, ein Volk gegen dich heranführen, das wie ein Adler fliegt, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst,
50
Ein Volk mit hartem Blick, das den Greis nicht schont und mit dem Jüngling kein Erbarmen hat.
51
Es wird den Nachwuchs deines Viehes und den Ertrag deines Feldes verzehren, bis du vernichtet bist. Es wird dir nicht übriglassen an Getreide, Most und Öl, vom Wurf der Rinder und von der Tracht des Kleinviehs, bis es dich zugrunde gerichtet hat.
52
Es wird dich in allen deinen Städten belagern, bis deine hohen und festen Mauern, auf die du dein Vertrauen setzt, in deinem ganzen Land fallen. Es wird dich belagern in allen deinen Städten, im ganzen Land, das dir der Herr, dein Gott, geben will.
53
Dann verzehrst du in der Not und Bedrängnis, in die dich dein Feind versetzt, deine eigene Leibesfrucht, das Fleisch deiner Söhne und Töchter, die der Herr, dein Gott, dir geschenkt hat.
54
Selbst der Weichligste und Verwöhnteste bei dir wird voll Mißgunst sein gegen seinen Bruder, seine Frau an seiner Seite und seine Kinder, die ihm noch blieben.
55
Keinem von ihnen gibt er vom Fleisch seiner Kinder, das er verzehrt, weil er nichts anderes mehr hat in der Not und Bedrängnis, in die dein Feind dich in allen deinen Städten bringt.
56
Selbst die weichlichste und verwöhnteste Frau bei dir, die es nicht wagte, ihren Fuß auf die bloße Erde zu setzen, weil sie zu verzärtelt und verweichlicht war, wird mißgünstig gegen den Mann an ihrer Seite, gegen ihren Sohn und ihre Tochter,
57
wegen der Nachgeburt, die aus ihrem Schoß kommt, oder wegen der Kinder, denen sie das Leben schenkt. Denn aus Mangel an allem verzehrt sie dies heimlich in der Not und Bedrängnis, in die dein Feind dich in deinen Städten bringt.
58
Wenn du nicht gewissenhaft alle Gebote dieses Gesetzes beobachtest, die in diesem Buch verzeichnet sind, und diesen erhabenen und ehrfurchtgebietenden Namen, den Herrn, deinen Gott, nicht fürchtest,
59
so schickt der Herr dir und deinen Nachkommen außerordentliche Heimsuchungen, schwere und andauernde Plagen, schlimme und anhaltende Krankheiten.
60
Alle Plagen Ägyptens, vor denen dir graut, wird er über dich bringen, und sie werden sich bei dir festsetzen.
61
Dazu wird der Herr noch alle Krankheiten und Heimsuchungen, die in diesem Gesetzbuch nicht aufgezeichnet sind, über dich bringen, bis du vernichtet bist.
62
Ihr werdet nur in geringer Zahl übrigbleiben, wäret ihr auch vorher den Sternen des Himmels gleichgekommen, falls du dem Herrn, deinem Gott, nicht gehorchst.
63
Wie der Herr seine Freude bei euch daran hatte, euch Gutes zu tun und euch zu mehren, so wird jetzt der Herr seine Freude bei euch darin sehen, euch zu verderben und zu vernichten. Ihr werdet aus dem Land herausgerissen werden, in das du ziehst, um es in Besitz zu nehmen.
64
Der Herr wird dich unter alle Völker zerstreuen, von einem Ende der Erde bis zum anderen. Dort wirst du anderen Göttern dienen, die dir und deinen Vätern unbekannt waren, Göttern von Holz und Stein.
65
Unter diesen Völkern wirst du keine Ruhe genießen. Keine Ruhestatt gibt es für deinen Fuß. Dort senkt dir der Herr Angst ins Herz, Heimweh in die Augen und Kummer in die Seele.
66
Dein Leben siehst du an einem Faden hängen. Du zitterst bei Tag und Nacht und fühlst dich deines Lebens nie sicher.
67
Am Morgen sagst du: Wäre es doch Abend!, und am Abend sagst du: Wäre es doch Morgen! infolge der Herzensangst, die du haben wirst und wegen alles dessen, was du mit eigenen Augen sehen mußt.
68
Dann wird der Herr dich auf Schiffen nach Ägypten zurückbringen, auf dem Weg, von dem ich dir sagte: Du sollst ihn nie mehr wiedersehen! Dort müßt ihr euch euren Feinden als Sklaven und Sklavinnen zum Verkauf anbieten lassen. Doch niemand mag euch kaufen."