Gottes Neue Bibel

Die Apostelgeschichte des Lukas

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 23 -

1
Festen Blickes sah Paulus den Hohen Rat an und sagte: Brüder, bis auf den heutigen Tag habe ich mit völlig gutem Gewissen vor Gott gelebt.
2
Da befahl der Hohepriester Hananias den neben ihm Stehenden, ihn auf den Mund zu schlagen.
3
Paulus aber sagte zu ihm: Gott wird dich schlagen, du übertünchte Wand! Du sitzt da, um mich nach dem Gesetz zu richten und läßt mich entgegen dem Gesetz schlagen?
4
Die Umstehenden hielten ihm entgegen: Du schmähst den Hohenpriester Gottes?
5
Paulus erwiderte: Brüder, ich wußte nicht, daß es der Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben: Den Vorsteher deines Volkes sollst du nicht schmähen.
6
Da Paulus wußte, daß der eine Teil Sadduzäer, der andere Pharisäer waren, rief er in den Hohen Rat hinein: Brüder, ich bin ein Pharisäer und stamme von Pharisäern. - Wegen der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten stehe ich vor Gericht.
7
Bei diesen Worten brach zwischen den Pharisäern und Sadduzäern ein Streit aus; die Versammlung spaltete sich. -
8
Die Sadduzäer leugnen nämlich die Auferstehung sowie das Dasein von Engeln und Geistern. Die Pharisäer dagegen bekennen sich zu beidem. -
9
So erhob sich denn ein großer Lärm. Einige Schriftgelehrte von der Partei der Pharisäer erhoben sich und erklärten in aller Schärfe: Wir finden an diesem Mann nichts Böses. Wie, wenn (wirklich) ein Geist oder ein Engel mit ihm geredet hätte?
10
Bei der gewaltigen Aufregung befürchtete der Oberst, Paulus möchte von ihnen in Stücke gerissen werden. Deshalb ließ er seine Mannschaft herabkommen, ihn aus ihrer Mitte wegholen und wieder in die Kaserne bringen.

Die Verschwörung gegen Paulus

11
In der folgenden Nacht erschien ihm der Herr und sagte: Sei guten Mutes! Wie du in Jerusalem Zeugnis für mich abgelegt hast, so sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.
(Johannes 16,1-4)
12
Als es Tag geworden war, rotteten sich die Juden zusammen und verschworen sich, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus getötet hätten.
13
Es waren über vierzig, die sich so verschworen hatten.
14
Sie gingen zu den Hohenpriestern und den Ältesten und sagten: Wir wollen verflucht sein, wenn wir etwas genießen, bevor wir Paulus getötet haben.
15
Bittet zusammen mit dem Hohen Rat den Obersten, er möge ihn zu euch hinabführen lassen, als hättet ihr die Absicht, seine Sache genauer zu untersuchen. Wir aber halten uns bereit, ihn zu ermorden, noch ehe er in die Nähe kommt.
16
Von diesem Anschlag erfuhr der Schwestersohn des Paulus. Er ging in die Kaserne und teilte es Paulus mit.
17
Paulus ließ einen der Hauptleute rufen und bat ihn: Führe diesen jungen Mann zum Obersten. Er hat ihm etwas zu melden.
18
Der führte ihn zum Obersten und sagte: Der Gefangene Paulus ließ mich rufen und bat mich, diesen jungen Mann zu dir zu führen, weil er dir etwas zu melden habe.
19
Der Oberst nahm ihn bei der Hand, ging mit ihm beiseite und fragte ihn: Was hast du mir zu melden?
20
Er antwortete: Die Juden haben sich verabredet, dich zu bitten, du möchtest morgen Paulus vor den Hohen Rat hinabführen lassen, angeblich um eine genauere Untersuchung über ihn anzustellen.
21
Sei ihnen nicht zu Willen! Denn über vierzig Mann von ihnen lauern ihm auf. Die haben sich verschworen, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn ermordet hätten. Schon sind sie bereit und warten nur noch auf deine Zusage.
22
Der Oberst entließ nun den jungen Mann und schärfte ihm ein: Plaudere vor niemand aus, daß du mir das angezeigt hast.

Zu Felix geschickt

23
Dann ließ er zwei von seinen Hauptleuten kommen und gab ihnen den Befehl: Haltet von der dritten Nachtstunde an zweihundert Fußsoldaten, siebzig Reiter und zweihundert Lanzenträger bereit zum Marsch nach Cäsarea.
24
Auch Reittiere sollten sie bereitstellen, um Paulus daraufzusetzen und ihn so sicher zum Statthalter Felix zu bringen.
25
Dazu schrieb er einen Brief folgenden Inhalts:
26
Klaudius Lysias entbietet dem edlen Statthalter Felix seinen Gruß.
27
Dieser Mann wurde von den Juden ergriffen und war nahe daran, von ihnen getötet zu werden. Da schritt ich mit der Mannschaft ein und befreite ihn, weil ich erfuhr, daß er römischer Bürger ist.
28
Ich wollte dann den Grund ihrer Anklage gegen ihn ermitteln und ließ ihn daher vor ihren Hohen Rat bringen.
29
Dabei fand ich, daß er wegen Streitfragen über ihr Gesetz angeklagt war, aber keines Verbrechens schuldig ist, auf das Tod oder Gefängnis steht.
30
Es wurde mir aber angezeigt, daß ein Anschlag gegen den Mann geplant sei. Darum sende ich ihn sofort zu dir. Zugleich habe ich seine Ankläger angewiesen, bei dir ihre Klage gegen ihn vorzubringen. Lebe wohl!
31
Ihrem Befehl gemäß führten die Soldaten Paulus bei Nacht nach Antipatris.
32
Tags darauf ließen sie die Reiter mit ihm weiterziehen, während sie selbst in die Kaserne zurückkehrten.
33
Jene trafen in Cäsarea ein, überreichten dem Statthalter den Brief und führten ihm auch Paulus vor.
34
Er las das Schreiben und erkundigte sich dann, aus welcher Provinz er sei. Als er hörte, aus Zilizien,
35
sagte er: Ich werde dich verhören, wenn auch deine Ankläger zur Stelle sind. - Dann ließ er ihn im Palast des Herodes in Gewahrsam halten.
1
Paulus aber richtete seine Augen auf den hohen Rat, und sprach: Brüder! Mit vollkommen gutem Gewissen habe ich vor Gott gewandelt bis auf den heutigen Tag.
2
Der Hohepriester Ananias aber befahl denen, die bei ihm standen, ihn auf den Mund zu schlagen.
3
Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du übertünchte Wand! Du sitzest hier, mich nach dem Gesetze zu richten, und heißest mich wider das Gesetz schlagen?
4
Die aber dabei standen, sprachen: Den Hohenpriester Gottes lästerst du?
5
Und Paulus sprach: Ich wusste nicht, Brüder! dass es der Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben: Einen Vorsteher deines Volkes sollst du nicht lästern.
6
Da aber Paulus wusste, dass der eine Teil Sadducäer, und der andere Pharisäer waren, rief er im hohen Rate mit lauter Stimme: Brüder! Ich bin ein Pharisäer, ein Sohn von Pharisäern, wegen der Hoffnung und Auferstehung der Toten werde ich gerichtet.
7
Als er dies gesagt hatte, entstand ein Zwiespalt zwischen den Pharisäern und Sadducäern, und die Menge wurde uneins.
8
Denn die Sadducäer sagen, es gebe weder Auferstehung, noch Engel, noch Geist; die Pharisäer aber bekennen beides.
9
Es erhob sich aber ein großes Geschrei; und einige von den Pharisäern standen auf, stritten heftig, und sprachen: Wir finden nichts Böses an diesem Menschen. Wie? wenn etwa ein Geist oder ein Engel zu ihm geredet hat?
10
Als nun der Streit heftig wurde, besorgte der Oberste, Paulus möchte von ihnen zerrissen werden, und befahl, die Soldaten sollten herabkommen, ihn aus ihrer Mitte reißen, und in das Lager führen.

Die Verschwörung gegen Paulus

11
In der darauffolgenden Nacht aber stand der Herr vor ihm, und sprach: Sei guten Mutes! Denn wie du vor mir Zeugnis gegeben in Jerusalem, so musst du auch in Rom Zeugnis ablegen.
(Johannes 16,1-4)
12
Da es aber Tag geworden, rotteten sich einige Juden zusammen, und verschworen sich, weder essen noch trinken zu wollen, bis sie Paulus getötet hätten.
13
Es waren aber mehr als vierzig Männer, welche diese Verschwörung machten.
14
Diese gingen zu den Hohenpriestern und Ältesten, und sprachen: Wir haben uns verwünscht und verschworen, nichts zu genießen, bis wir Paulus töten.
15
Deshalb nun tuet in Gemeinschaft mit dem hohen Rate dem Obersten kund, dass er ihn euch vorführe, als wolltet ihr seine Sache genauer untersuchen. Wir aber sind bereit, ihn, bevor er herbeikommt, zu töten.
16
Als aber der Schwestersohn des Paulus von dem Anschlage hörte, kam er, und trat in das Lager, und teilte es Paulus mit.
17
Da rief Paulus einen der Hauptleute zu sich, und sprach: Führe diesen Jüngling zum Obersten, denn er hat ihm etwas anzuzeigen.
18
Dieser nahm ihn mit sich, führte ihn zu dem Obersten, und sprach: Der gefangene Paulus hat mich gebeten, diesen Jüngling zu dir zu führen, da er dir etwas zu sagen hat.
19
Da nahm ihn der Oberste bei der Hand, führte ihn abseits, und fragte ihn: Was ist es, was du mir anzuzeigen hast?
20
Er aber sagte: Die Juden haben sich verabredet, dich zu bitten, dass du morgen Paulus vor den hohen Rat führen lassest, als wollten sie ihn in genaueres Verhör nehmen;
21
du aber traue ihnen nicht, denn es stellen ihm mehr als vierzig Männer von ihnen nach, die sich verschworen haben, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn töten; und jetzt sind sie bereit, in Erwartung deiner Zusage.
22
Da entließ der Oberste den Jüngling, und gebot ihm, niemanden zu sagen, dass er ihm dies angezeigt habe.

Zu Felix geschickt

23
Und er rief zwei Hauptleute, und sprach zu ihnen: Machet zweihundert Soldaten marschbereit, dass sie nach Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Lanzenträger, von der dritten Stunde der Nacht an;
24
Haltet auch Lasttiere bereit; damit sie den Paulus aufsteigen lassen, und ihn wohlbehalten zum Landpfleger Felix bringen.
25
(Denn er fürchtete, die Juden möchten ihn in ihre Gewalt bringen und töten, er selbst aber möchte nachher in Verdacht geraten, als habe er Geld annehmen wollen.)
26
Und er schrieb einen Brief dieses Inhaltes: Claudius Lysias entbietet dem würdigsten Landpfleger Felix Gruß.
27
Diesen Mann haben die Juden ergriffen, und es war nahe daran, dass sie ihn töteten; da kam ich mit Kriegsvolk herbei, und rettete ihn, nachdem ich erfahren, dass er ein Römer ist.
28
Und da ich die Ursache wissen wollte, deretwegen sie ihn beschuldigten, führte ich ihn vor ihren hohen Rat.
29
Da fand ich, dass er wegen Streitfragen ihres Gesetzes angeklagt, aber keines Verbrechens schuldig ist, welches Tod oder Fesseln verdiente.
30
Da mir nun angezeigt ward, dass sie einen Anschlag gegen ihn vorbereitet hatten, habe ich ihn zu dir gesendet, und die Ankläger beschieden, die Klage vor dir vorzubringen. Lebe wohl!
31
Die Soldaten also nahmen, wie ihnen befohlen war, den Paulus mit sich und führten ihn bei Nacht nach Antipatris.
32
Am andern Tage aber ließen sie die Reiter mit ihm ziehen, und kehrten in das Lager zurück.
33
Als sie nun nach Cäsarea gekommen waren, übergaben sie das Schreiben dem Landpfleger, und stellten ihm auch Paulus vor.
34
Als er es aber gelesen, fragte er, aus welcher Provinz er sei? Und da er vernahm, dass er aus Cilicien sei,
35
sprach er: Ich werde dich verhören, wenn deine Ankläger gekommen sind. Und er befahl, ihn im Gerichtshause des Herodes zu verwahren.