Gottes Neue Bibel

Das erste Buch Mose: Genesis

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 45 -

Joseph offenbart sich seinen Brüdern

1
Da konnte sich Josef vor allen Umstehenden nicht mehr länger zurückhalten und rief: "Geht alle von hier hinaus!" So war niemand bei ihm, als Josef sich seinen Brüdern zu erkennen gab.
2
Er weinte so laut, daß die Ägypter es hörten und die Kunde davon in des Pharao Haus drang.
3
Josef sagte zu seinen Brüdern: "Ich bin Josef! So lebt also mein Vater noch!" Seine Brüder aber waren nicht imstande, ihm zu antworten, so bestürzt standen sie vor ihm.
4
Doch Josef forderte seine Brüder auf: "Tretet doch her zu mir!" Als sie näher getreten waren, sagte er: "Ich bin euer Bruder Josef, den ihr nach Ägypten verkauft habt.
5
Beunruhigt euch jetzt aber nicht und macht euch keine Vorwürfe darüber, daß ihr mich hierher verkauft habt; denn um euch am Leben zu erhalten, hat Gott mich euch vorausgesandt.
6
Zwei Jahre herrscht nun schon die Hungersnot im Land, und fünf Jahre stehen noch bevor, in denen es kein Pflügen und kein Ernten gibt.
7
Doch Gott hat mich euch vorausgesandt, um euer Geschlecht auf Erden zu erhalten und euch durch wunderbare Hilfe das Leben zu bewahren.
8
So habt also nicht ihr mich hierher gesandt, sondern Gott. Er hat mich zum>Vater< des Pharao gemacht, zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Gebieter über ganz Ägypten.
9
Zieht nun eilends zu meinem Vater und meldet ihm: So läßt dein Sohn Josef sagen: Gott hat mich zum Gebieter über ganz Ägypten gemacht. Komm ohne Verzug her zu mir!
10
Du sollst im Land Goschen wohnen und in meiner Nähe sein, du und deine Kinder und Kindeskinder, samt deinen Schafen und Rindern und deiner ganzen Habe.
11
Ich will hier für deinen Unterhalt sorgen; denn noch fünf Jahre wird die Hungersnot dauern. Du sollst nicht mit deiner Familie und allem, was du hast, verarmen.
12
Ihr und mein Bruder Benjamin seht es ja mit eignen Augen daß ich es bin, der mit euch redet.
13
Berichtet meinem Vater von meiner hohen Würde in Ägypten und von allem, was ihr erlebt habt! Dann bringt meinen Vater eilends hierher!"
14
Dann fiel er seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte, und auch Benjamin weinte an seiner Brust.
15
Dann küßte er alle seine anderen Brüder und umarmte sie unter Tränen. Danach unterhielten sich seine Brüder mit ihm.
16
Auch in den Palast des Pharao drang die Kunde: "Josefs Brüder sind angekommen!" Der Pharao und seine Diener freuten sich darüber,
17
und der Pharao sagte zu Josef: "Fordere deine Brüder auf, folgendes zu tun:
18
Beladet eure Tiere, zieht nach Kanaan, holt euren Vater und eure Familien und kommt zu mir! Ich gebe euch dann, was Ägypten Gutes bietet; ja das Beste im Land sollt ihr genießen.
19
Du bist ferner ermächtigt, sie zu folgendem aufzufordern: Nehmt euch aus Ägypten Wagen mit für eure Kinder und Frauen, laßt auch euren Vater aufsteigen und kommt hierher!
20
Laßt es euch um euren Hausrat nicht leid sein; denn was ganz Ägypten Gutes bietet, soll euer sein!"
21
Die Söhne Israels taten so. Josef gab ihnen auf des Pharao Befehl Wagen mit; ebenso versorgte er sie mit Verpflegung für die Reise.
22
Ferner schenkte er jedem einzelnen Festkleider; dem Benjamin aber gab er dreihundert Silberstücke und fünf Festkleider.
23
Ebenso sandte er seinem Vater zehn Esel, beladen mit den besten Erzeugnissen Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide, Brot und Verpflegung für seinen Vater auf der Reise.
24
Dann entließ er seine Brüder, und sie zogen fort, nachdem er sie noch ermahnt hatte: "Macht euch unterwegs keine Vorwürfe!"
25
So zogen sie aus Ägypten fort und kamen nach Kanaan zu ihrem Vater Jakob.
26
Sie berichteten ihm: "Josef lebt noch, ja er ist Gebieter über ganz Ägypten." Aber sein Herz blieb teilnahmslos; denn er glaubte ihnen nicht.
27
Als sie ihm jedoch alles erzählten, was Josef zu ihnen gesagt hatte, und er die Wagen erblickte, die Josef gesandt hatte, um ihn zu holen, da kam Leben in ihren Vater Jakob.
28
Und Israel rief aus: "Genug! Mein Sohn Josef lebt noch! Ich will hingehen und ihn sehen, bevor ich sterbe!"

Joseph offenbart sich seinen Brüdern

1
Da konnte Joseph nicht länger an sich halten vor allen, welche ihn umstanden, und gebot daher, dass alle hinausgehen sollten und kein Fremder zugegen wäre, wenn er sich seinen Brüdern zu erkennen gäbe.
2
Und er begann laut zu weinen, so dass die Ägypter und das ganze Haus Pharaos es hörten.
3
Dann sprach er zu seinen Brüdern: Ich bin Joseph; lebt mein Vater noch? Aber seine Brüder konnten nicht antworten; so großer Schrecken hatte sie erfasst.
4
Da sprach er freundlich zu ihnen: Tretet doch her zu mir! Und als sie näher getreten waren, sagte er: Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.
5
Fürchtet euch nicht und lasset es euch nicht schwer aufs Herz fallen, dass ihr mich in dieses Land verkauft habt; denn zu eurem Heile hat mich Gott euch voraus nach Ägypten gesandt.
6
Denn zwei Jahre ist es, dass der Hunger auf Erden begonnen hat, und noch stehen fünf Jahre bevor, in denen man weder wird pflügen noch ernten können.
7
So hat mich Gott voraus gesandt, dass ihr erhalten werdet auf Erden und Speise haben könntet, um zu leben.
8
Nicht durch euren Ratschluss, sondern nach Gottes Willen bin ich hierher gesandt, er hat mich gleichsam zum Vater Pharaos, und zum Herrn seines ganzen Hauses, und zum Gebieter über das ganze Land Ägypten gemacht.
9
Eilet, und ziehet hinauf zu meinem Vater, und saget ihm: Dieses lässt dir dein Sohn Joseph sagen: Gott hat mich zum Herrn über das ganze Land Ägypten gemacht; komme herab zu mir, säume nicht!
10
Du sollst im Lande Gessen deinen Wohnsitz nehmen und mir nahe sein, du, und deine Söhne, und die Söhne deiner Söhne, deine Schafe und deine Herden, und alles, was du besitzest.
11
Daselbst will ich dich erhalten (denn es sind noch fünf Hungersjahre übrig), damit du nicht umkommest, noch dein Haus, noch alles, was du besitzest.
12
Sehet, eure Augen und die Augen meines Bruders Benjamin sehen, dass mein Mund zu euch redet.
13
Verkündet meinem Vater alle meine Herrlichkeit, und alles, was ihr in Ägypten gesehen habt; eilet und bringet ihn zu mir her.
14
Hierauf umarmte er seinen Bruder Benjamin, und fiel ihm um den Hals, und weinte, und auch jener weinte gleicherweise an seinem Halse.
15
Und Joseph küsste alle seine Brüder und weinte über einen jeden, und dann erst wagten sie zu ihm zu reden.
16
Und es wurde bekannt und es ging die Kunde am Hofe des Königs von Mund zu Mund: Die Brüder Josephs sind gekommen! Und Pharao freute sich darüber und sein ganzes Haus.
17
Und er sprach zu Joseph, er sollte seinen Brüdern gebieten: Beladet eure Tiere, und ziehet hin in das Land Chanaan,
18
und holet euren Vater, und eure Verwandtschaft von dort, und kommet her zu mir; und ich will euch alle Güter Ägyptens geben, dass ihr von dem Besten des Landes esset.
19
Befiehl auch, sie sollen Wagen mitnehmen aus dem Lande Ägypten, um ihre kleinen Kinder und ihre Frauen darauf zu setzen, und sage: Nehmet euren Vater und eilet so schnell wie möglich herzukommen!
20
Sendet auch nichts von eurem Hausrate herab, denn alle Reichtümer Ägyptens sollen euer sein.
21
Da taten die Söhne Israels, wie ihnen geboten war. Joseph gab ihnen Wagen, nach dem Befehle Pharaos, und Zehrung auf die Reise;
22
und ließ er einem jeden zwei Ehrenkleider bringen; dem Benjamin aber gab er dreihundert Silberlinge und fünf der besten Ehrenkleider.
23
Und eben so viel Geld und Kleider sandte er seinem Vater, und fügte noch zehn Esel hinzu, beladen mit den kostbarsten Gaben Ägyptens, und ebensoviele Eselinnen, welche Getreide und Reisezehrung trugen.
24
So entließ er seine Brüder und sprach zu ihnen, da sie hinzogen: Zanket nicht auf dem Wege!
25
Und sie zogen fort aus Ägypten und kamen in das Land Chanaan zu Jakob, ihrem Vater.
26
Da erzählten sie ihm und sprachen: Joseph, dein Sohn, ist noch am Leben, und er gebietet über das ganze Land Ägypten. Da Jakob das hörte, war es, als erwache er aus einem schweren Schlafe, doch glaubte er ihnen nicht.
27
Als sie ihm aber alles der Ordnung nach erzählten, und er die Wagen und alles sah, was Joseph gesandt hatte, lebte sein Geist wieder auf,
28
und er sprach: Genug ist es mir, wenn mein Sohn Joseph noch lebt; ich will hinziehen und ihn sehen, bevor ich sterbe.